Bahnhofsmission Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits nach kurzer Zeit konnte das Behelfsbüro im ehem. Warteraum, dass man sich mit dem BRK teilte, wieder aufgegeben werden, da die Reichsbahn der Bahnhofsmission ein eigenes Betreuungsbüro anbot. Zusätzlich konnte ab [[1949]] in der [[Lessingstraße 17]] ein erstes Wohnungsheim für sog. Spätheimkehrer angemietet werden, sodass die Betreuung dieser Notleidenden Menschen noch besser organisiert werden konnte. Als feste Betreuerin konnte ab [[1957]] Schwester [[Maria Mailänder]] gewonnen werden, die den Dienst bis [[1974]] als Hauptamtliche im Übernachtungsheim absolvierte.
Bereits nach kurzer Zeit konnte das Behelfsbüro im ehem. Warteraum, dass man sich mit dem BRK teilte, wieder aufgegeben werden, da die Reichsbahn der Bahnhofsmission ein eigenes Betreuungsbüro anbot. Zusätzlich konnte ab [[1949]] in der [[Lessingstraße 17]] ein erstes Wohnungsheim für sog. Spätheimkehrer angemietet werden, sodass die Betreuung dieser Notleidenden Menschen noch besser organisiert werden konnte. Als feste Betreuerin konnte ab [[1957]] Schwester [[Maria Mailänder]] gewonnen werden, die den Dienst bis [[1974]] als Hauptamtliche im Übernachtungsheim absolvierte.
In einem Zeitungsbericht aus dem Jahr [[1949]] geht hervor, dass die Bahnhofsmission täglich ca. 70 bis 100 Menschen direkt am Bahnhof betreut. Hierzu stehen 35 ehrenamtliche Helfer zur Verfügung, die zusätzlich zum Büro am [[Hauptbahnhof]] auch noch die 30 Notbetten in der Lessingstraße mitbetreuen. Weiterhin berichtet der Artikel, dass die Bahnhofsmission nach eigenen Angaben im Jahr [[1948]] über 18.000 Personen am Bahnhof betreut hat und sogar trotz der schweren Zeiten, knapp 20 Zentner Lebensmittel in Kilopäckchen als Hilfslieferung nach Frankfurt a.d. Oder verschickt hatten.


Im September [[1965]] wechselte die Einrichtung den Ort, da der Eigentümer der [[Lessingstraße]] den Mietvertrag gekündigt hatte. Neuer Standort wurde die [[Ottostraße 6]], in der noch heute sich das Übernachtungsheim befindet (Stand 2020). Im vorderen Bereich befand sich anfänglich noch eine Wäscherei, die von der Bahnhofsmission als erstes Resozialisierungsangebot mit Arbeitstherapie für Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten betrieben wurde und durch ihre Einnahmen die Arbeit der Bahnhofsmission mit finanzierte. Wie lange die Wäscherei in Betrieb war, und ob die Räume gleichzeitig von ebenfalls an der Stelle ansässigen Evangelischen Buchhandlung mitgenutzt wurden ist aktuell nicht ganz klar, da im September [[1963]] in den Räumen der [[Ottostraße 6]] auch die [[Evangelische Buchhandlung]] eröffnet wurde.<ref>Evang. Buchhandlung - Schreiben Privatarchiv Kreitschmann vom 7. September 1963</ref>  
Im September [[1965]] wechselte die Einrichtung den Ort, da der Eigentümer der [[Lessingstraße]] den Mietvertrag gekündigt hatte. Neuer Standort wurde die [[Ottostraße 6]], in der noch heute sich das Übernachtungsheim befindet (Stand 2020). Im vorderen Bereich befand sich anfänglich noch eine Wäscherei, die von der Bahnhofsmission als erstes Resozialisierungsangebot mit Arbeitstherapie für Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten betrieben wurde und durch ihre Einnahmen die Arbeit der Bahnhofsmission mit finanzierte. Wie lange die Wäscherei in Betrieb war, und ob die Räume gleichzeitig von ebenfalls an der Stelle ansässigen Evangelischen Buchhandlung mitgenutzt wurden ist aktuell nicht ganz klar, da im September [[1963]] in den Räumen der [[Ottostraße 6]] auch die [[Evangelische Buchhandlung]] eröffnet wurde.<ref>Evang. Buchhandlung - Schreiben Privatarchiv Kreitschmann vom 7. September 1963</ref>  


In einem Zeitungsbericht aus dem Jahr [[1949]] geht hervor, dass die Bahnhofsmission täglich ca. 70 bis 100 Menschen direkt am Bahnhof betreut. Hierzu stehen 35 ehrenamtliche Helfer zur Verfügung, die zusätzlich zum Büro am [[Hauptbahnhof]] auch noch die 30 Notbetten in der Lessingstraße mitbetreuen. Weiterhin berichtet der Artikel, dass die Bahnhofsmission nach eigenen Angaben im Jahr [[1948]] über 18.000 Personen am Bahnhof betreut hat und sogar trotz der schweren Zeiten, knapp 20 Zentner Lebensmittel in Kilopäckchen als Hilfslieferung nach Frankfurt a.d. Oder verschickt hatten.
Die Bahnhofsmission musste mehrmals am Bahnhof umziehen. Nach dem ersten Domizil im ehem. Warteraum der I. und II. Klasse, den man sich noch mit dem BRK teilen musste, hatte die Bahnhofsmission ab [[1949]] erste eigene Räume. Allerdings musste hier die Bahnhofsmission umziehen in ein Büro zur Straßenseite, zu einem späteren Zeitpunkt zog die Bahnhofsmission in ein sog. Kioskgebäude zwischen den Gleisen und in eine provisorische Fahrkartenverkausbaracke auf dem Bahnhofsgelände. Ab Mai [[1987]] konnte die Bahnhofsmission erstmals ein ansehnliches Büro direkt am Bahnsteig 1 kostenlos anmieten, sodass die Bahnhofsmission auch gut erreichbar und sichtbar wurde.  
 
Die Bahnhofsmission musste mehrmals am Bahnhof umziehen. Nach dem ersten Domizil im ehem. Warteraum der I. und II. Klasse, den man sich noch mit dem BRK teilen musste, hatte die Bahnhofsmission ab 1949 erste eigene Räume. Allerdings musste hier die Bahnhofsmission umziehen in ein Büro zur Straßenseite, zu einem späteren Zeitpunkt zog die Bahnhofsmission in ein sog. Kioskgebäude zwischen den Gleisen und in eine provisorische Fahrkartenverkausbaracke auf dem Bahnhofsgelände. Ab Mai 1987 konnte die Bahnhofsmission erstmals ein ansehnliches Büro direkt am Bahnsteig 1 kostenlos anmieten, sodass die Bahnhofsmission auch gut erreichbar und sichtbar wurde.  


Die Leitung der Bahnhofsmission hatte von Beginn an Pastor Kreitschmann. Lediglich in der Zeit von 1960 bis 1962 wurde er vertreten von seiner Frau Marta Kreischmann, da ihr Mann in Afrika als Missionar tätig war. 1982 verstarb der Gründer der Bahnhofsmission nach schwerer Krankheit. Bis zum Schluss hatte Kreitschmann noch ehrenamtlich mitgewirkt, während seiner Erkrankung bis zu seinem Tod wurde er von Dr. Grütz aus Johannesburg/ Südafrika vertreten. Danach übernahm zunächst kommissarisch der Sohn Hans-Dieter Kreitschmann die Amtsgeschäfte für ein Jahr. Ihm folgte Siegfried Schulz als hauptamtlicher Missionsleiter und Geschäftsführer - bis zu seinem überraschenden und unerwarteten Tod 1986.
Die Leitung der Bahnhofsmission hatte von Beginn an [[Walter Kreitschmann|Pastor Kreitschmann]]. Lediglich in der Zeit von 1960 bis 1962 wurde er vertreten von seiner Frau Marta Kreischmann, da ihr Mann in Afrika als Missionar tätig war. [[1982]] verstarb der Gründer der Bahnhofsmission nach schwerer Krankheit. Bis zum Schluss hatte Kreitschmann noch ehrenamtlich mitgewirkt, während seiner Erkrankung bis zu seinem Tod wurde er von Dr. Grütz aus Johannesburg/ Südafrika vertreten. Danach übernahm zunächst kommissarisch der Sohn Hans-Dieter Kreitschmann die Amtsgeschäfte für ein Jahr. Ihm folgte Siegfried Schulz als hauptamtlicher Missionsleiter und Geschäftsführer - bis zu seinem überraschenden und unerwarteten Tod 1986.


== Übernachtungsheim ==
== Übernachtungsheim ==
90.875

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