17.944
Bearbeitungen
K (Textersetzung - „200px|thumb|“ durch „thumb|“) Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
|||
Zeile 87: | Zeile 87: | ||
==Goldschmiedearbeiten für die [[Kirche St. Michael]]== | ==Goldschmiedearbeiten für die [[Kirche St. Michael]]== | ||
===Abendmahlskelch=== | ===Abendmahlskelch=== | ||
[[Datei:Stutz-Kelch 1626 a.jpg | [[Datei:Stutz-Kelch 1626 a.jpg|thumb|right|Unterseite des von Conrad Stutz 1626 der Kirche St. Michael gestifteten Kelchfußes]] | ||
1626 stiftet Conrad Stutz für die [[Kirche St.Michael|Michaelskirche]] einen Abendmahlskelch. Dies ist bemerkenswert, weil es in dem Jahr geschah, indem er sich mit dem Fürther Pfarrer [[Tobias Bischof]] ernsthaft verstritt. Stutz hatte einen Klagebrief des dompröpstischen Amtmannes Ludwig Falckh mit unterschrieben, den jener an die Obrigkeit in Bamberg richtete. Darin wurde der Fürther Pfarrer bezichtigt die Hochzeit seiner Tochter bei dem nürnbergischen Wirt [[Zum Storch|zum Storchen]], Andreas Schindler, auszurichten und nicht bei einem dompröpstischen Gasthaus <ref>Adolf Schwammberger, S. 29. Nicht nur der Bamberger Dompropst und der Nürnberger Rat waren schließlich in dieser Sache verwickelt, auch der markgräflichen Beamten aus Cadolzburg nahmen sich des Vorganges an und drohten den Amtmann Falkckh an, ihn in den Cadolzburger Turm zu werfen.</ref>. Dies kann wohl als Retourkutsche für die Hochzeit von Magdalena Stutz, der Schwester des Münzmeisters, angesehen werden, die drei Jahre zuvor 1623 erfolgt war <ref>Diese Hochzeit war am [[8. Mai]] [[1623]] und damit zehn Tage nach Tobias Bischofs Amtsantritt in Fürth St. Michael</ref>. Bei der beklagte sich Pfarrer Bischof, dass die dompröpstischen Untertanen in einer nürnbergischen Wirtschaft das Hochzeitsmahl hielten - ironischerweise beim gleichen Andreas Schindler. Im Hochzeitsbuch schrieb er sogar den Vermerk ein: "'' … dann sie beyde Thumpröpstisch, und hat also Untreu sein eigen Herrn troffen''" <ref>Adolf Schwamberger, S. 29</ref>. Eventuell könnte man die Kelch- und Hostiendosenstiftung also als "Versöhnungswerk" verstehen. | 1626 stiftet Conrad Stutz für die [[Kirche St.Michael|Michaelskirche]] einen Abendmahlskelch. Dies ist bemerkenswert, weil es in dem Jahr geschah, indem er sich mit dem Fürther Pfarrer [[Tobias Bischof]] ernsthaft verstritt. Stutz hatte einen Klagebrief des dompröpstischen Amtmannes Ludwig Falckh mit unterschrieben, den jener an die Obrigkeit in Bamberg richtete. Darin wurde der Fürther Pfarrer bezichtigt die Hochzeit seiner Tochter bei dem nürnbergischen Wirt [[Zum Storch|zum Storchen]], Andreas Schindler, auszurichten und nicht bei einem dompröpstischen Gasthaus <ref>Adolf Schwammberger, S. 29. Nicht nur der Bamberger Dompropst und der Nürnberger Rat waren schließlich in dieser Sache verwickelt, auch der markgräflichen Beamten aus Cadolzburg nahmen sich des Vorganges an und drohten den Amtmann Falkckh an, ihn in den Cadolzburger Turm zu werfen.</ref>. Dies kann wohl als Retourkutsche für die Hochzeit von Magdalena Stutz, der Schwester des Münzmeisters, angesehen werden, die drei Jahre zuvor 1623 erfolgt war <ref>Diese Hochzeit war am [[8. Mai]] [[1623]] und damit zehn Tage nach Tobias Bischofs Amtsantritt in Fürth St. Michael</ref>. Bei der beklagte sich Pfarrer Bischof, dass die dompröpstischen Untertanen in einer nürnbergischen Wirtschaft das Hochzeitsmahl hielten - ironischerweise beim gleichen Andreas Schindler. Im Hochzeitsbuch schrieb er sogar den Vermerk ein: "'' … dann sie beyde Thumpröpstisch, und hat also Untreu sein eigen Herrn troffen''" <ref>Adolf Schwamberger, S. 29</ref>. Eventuell könnte man die Kelch- und Hostiendosenstiftung also als "Versöhnungswerk" verstehen. | ||