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Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den Marktflecken Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach. | Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den Marktflecken Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach. | ||
Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[ | Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieges]] ([[1449]]/[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [[wikipedia:Albrecht Achilles|Achilles von Brandenburg-Ansbach]] und der Reichsstadt Nürnberg. Im Verlauf des Kriegs, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften, die sich in seinem Besitz befanden, durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, so dass der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche. | ||
Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von Külsheim benannt. [[1415]] verkauften die Kühlsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche. | Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach die zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von Külsheim benannt. [[1415]] verkauften die Kühlsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche. | ||
Der untere Sitz, den die Kühlsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen. | Der untere Sitz, den die Kühlsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen. |