Nagelsäule: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Fürther Nagelsäule war knapp 6 m hoch - bestehend aus einem 4,4 m hohen Pfeiler und einem ca. 1,5 hohen Krieger zu Pferd in Ritterrüstung. Sie bot Platz für ca. 60.000 Nägel und kostete in der Herstellung 2.121,22 Mark.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 1/1039, Abrechnung der Stadtsparkasse, 15. September 1916</ref> Man unterschied dabei jedoch zwischen verschiedenen Nägeln: Ein goldener Nagel kostete 20 Mark, ein silberner 10 Mark und ein eiserner 1 Mark. Wer höhere Spenden "im Interesse des vaterländischen Zwecks" abgeben wollte, konnte dies auch direktem Weg machen, ohne Nägel zu erwerben.<ref>Artikel der Fürther Nachrichten vom 17. Juli 1916</ref> Erwerben konnte man sie bei den Zahlstellen der städtischen Kriegsfürsorge, der Stadthalle, den Bankgeschäften, den Geschäftsstellen der Zeitungen sowie im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Dr. Wild im [[Rathaus]].  
Die Fürther Nagelsäule war knapp 6 m hoch - bestehend aus einem 4,4 m hohen Pfeiler und einem ca. 1,5 hohen Krieger zu Pferd in Ritterrüstung. Sie bot Platz für ca. 60.000 Nägel und kostete in der Herstellung 2.121,22 Mark.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 1/1039, Abrechnung der Stadtsparkasse, 15. September 1916</ref> Man unterschied dabei jedoch zwischen verschiedenen Nägeln: Ein goldener Nagel kostete 20 Mark, ein silberner 10 Mark und ein eiserner 1 Mark. Wer höhere Spenden "im Interesse des vaterländischen Zwecks" abgeben wollte, konnte dies auch direktem Weg machen, ohne Nägel zu erwerben.<ref>Artikel der Fürther Nachrichten vom 17. Juli 1916</ref> Erwerben konnte man sie bei den Zahlstellen der städtischen Kriegsfürsorge, der Stadthalle, den Bankgeschäften, den Geschäftsstellen der Zeitungen sowie im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Dr. Wild im [[Rathaus]].  


Neben den Nägeln gab es eine Vielzahl von Postkarten, Anstecker für Herren und Anhänger für Damen - um so auch das Unternehmen finanziell zu unterstützen. Nach dem Ende der Nagelung am [[19. Juli]] hatte man eine Summe von 55.709 Mark und 80 Pfennig eingenommen. Der größte Teil der Einnahmen (39.513,14 Mark) ging an die Nationalstiftung.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 1/1039, Abrechnung der Stadtsparkasse, 19. Juli 1916</ref> Diese kurze Zeit bzw. die relativ hohe Einnahme konnte u.a. auch deshalb erzielt werden, weil einige Fürther größere Summen spendeten. So gab der Kaufmann [[Wilhelm Erdmann]] eine Groß-Bestellung von 10.000 farbigen und weiteren 10.000 Schwarz-Weiß gedruckten Postkarten á 10 Pfennige in Auftrage, dessen Verkaufserlös dem Unternehmen zugute kam. Neben den Postkarten konnten auch 4.325 versilberte Plaketten á 50 Pfennig und 198 rein silberne Plaketten á 5 Mark von der Bevölkerung erworben werden. Ein weiterer Großspender war der jüdische Fabrikbesitzer [[Bernhard Ullmann]], der 3.000 Mark für die Nagelsäule spendete. Die Spenden wurden häufig für Schulkinder der Volkshauptschulen verwendet, die nach einem bestimmten Plan dann die Nägel in die Säule einschlagen durften. Neben den christlichen Kindern der Volkshauptschulen durften auch die jüdischen Kinder aus dem israelitischen Waisenhaus aktiv an der Säule einbringen.
Neben den Nägeln gab es eine Vielzahl von Postkarten, Anstecker für Herren und Anhänger für Damen - um so auch das Unternehmen finanziell zu unterstützen. Nach dem Ende der Nagelung am [[19. Juli]] hatte man eine Summe von 55.709 Mark und 80 Pfennig eingenommen. Der größte Teil der Einnahmen (39.513,14 Mark) ging an die Nationalstiftung.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 1/1039, Abrechnung der Stadtsparkasse, 19. Juli 1916</ref> Diese kurze Zeit bzw. die relativ hohe Einnahme konnte u.a. auch deshalb erzielt werden, weil einige Fürther größere Summen spendeten. So gab der Kaufmann [[Wilhelm Erdmann]] eine Groß-Bestellung von 10.000 farbigen und weiteren 10.000 Schwarz-Weiß gedruckten Postkarten á 10 Pfennige in Auftrage, dessen Verkaufserlös dem Unternehmen zugute kam. Neben den Postkarten konnten auch 4.325 versilberte Plaketten á 50 Pfennig und 198 rein silberne Plaketten á 5 Mark von der Bevölkerung erworben werden. Ein weiterer Großspender war der jüdische Fabrikbesitzer [[Bernhard Ullmann]], der 3.000 Mark für die Nagelsäule spendete. Die Spenden wurden häufig für Schulkinder der Volkshauptschulen verwendet, die nach einem bestimmten Plan dann die Nägel in die Säule einschlagen durften. Neben den christlichen Kindern der Volkshauptschulen durften auch die jüdischen Kinder aus dem israelitischen Waisenhaus aktiv an der Säule einbringen.<ref>Barbara Ohm: Jüdische Fürther im Ersten Weltkrieg. In: Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg Nr. 22, 2014, S. 988</ref>


==Verbleib==
==Verbleib==
91.170

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