Jüdisches Krankenhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Alte jüdisches Hospital==
==Alte jüdisches Hospital==
Bebaut wurde das zweigeschossige Hospital um 1653. Im Erdgeschoss versorgte man die Wöchnerinnen und weiblichen Kranken, während im 1. Stock die männlichen Kranken untergebracht waren. Die Verpflegungskosten wurden teilweise von der Gemeinde und von der jüdischen Gemeinde übernommen. Angestellt waren zu diesem Zeitpunkt ein jüdischer Arzt, ein christlicher Wundarzt und eine jüdische Hebamme. Während die Hausgeburt in der Bevölkerung der gängige Brauch war, entschieden sich viele jüdische Frauen, schon frühzeitig zur Geburt in das Hospital zu gehen. Davon profitierten nicht nur das Hospital, sondern auch die entbindende Frau und das Neugeborene. Die Säuglingssterblichkeit innerhalb der jüdischen Gemeinde war deutlich geringer als in der christlichen Bevölkerung.
Bebaut wurde das zweigeschossige Hospital um 1653. Im Erdgeschoss versorgte man die Wöchnerinnen und weiblichen Kranken, während im 1. Stock die männlichen Kranken untergebracht waren. Die Verpflegungskosten wurden teilweise von der Gemeinde und von der jüdischen Gemeinde übernommen. Angestellt waren zu diesem Zeitpunkt ein jüdischer Arzt, ein christlicher Wundarzt und eine jüdische Hebamme. Während in der Bevölkerung die Hausgeburt die Regel war, entschieden sich viele jüdische Frauen, schon frühzeitig zur Geburt in das Hospital zu gehen. Davon profitierten nicht nur das Hospital, sondern auch die entbindende Frau und das Neugeborene. Die Säuglingssterblichkeit innerhalb der jüdischen Gemeinde war deutlich geringer als in der christlichen Bevölkerung.


Im alten Hospital wohnte nach Fertigstellung des neuen Hospitals in der Theaterstraße bis zum Abriss der jüdische Totengräber mit seiner Familie. <ref>* Quelle: Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 18</ref>
Im alten Hospital wohnte nach Fertigstellung des neuen Hospitals in der Theaterstraße bis zum Abriss der jüdische Totengräber mit seiner Familie. <ref>* Quelle: Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 18</ref>
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==Neues jüdisches Hospital==
==Neues jüdisches Hospital==
Wegen Baufälligkeit wurden bereits ab 1828 Pläne für einen Neubau geschmiedet. Hierzu stifteten neben vielen jüdischen Bürgern auch Fürther Bürger Geld, darunter bekannte Namen wie Beroldsheimer (1000 Gulden) und Königswärter (3000 Gulden). Die jüdische Gemeinde selbst konnte zu dieser Zeit keinen finanziellen Beitrag leisten, da sie selbst mit 72.000 Gulden verschuldet war. 1839 wurde in der Theaterstraße für den späteren Bau des neuen Hospitals ein Obstgarten für 1580 Gulden gekauft. Die Genehmigung für den Bau erfolgte am 26. März 1842, nach den Plänen des Stadtbaurates Kapeller. Bereits vier Jahre später, am 15. Januar 1846, meldeten der Mauermeister Jordan und der Zimmermeister Riedheimer die Fertigstellung des Hospitals in der [[Theaterstraße| Theaterstraße 36]]. Die Baukosten betrugen 19.056 Gulden.<ref>* Quelle: Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 107 f.</ref> Bei der feierlichen Einweihung waren neben dem amtierenden Oberrabbiner [[Isaak Loewi|Loewi]] auch der damalige Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] anwesend. Das Hospital war eine nicht konfessionell gebundene medizinische Einrichtung, die auf Wunsch eine rituelle, bzw. koschere Verpflegung ermöglichte. Auch es hatte ihre eigene kleine [[Synagoge]] - Hospitalschule.
Wegen Baufälligkeit wurden bereits ab 1828 Pläne für einen Neubau geschmiedet. Hierzu stifteten viele jüdische Bürger Geld, darunter bekannte Namen wie Beroldsheimer (1000 Gulden) und Königswärter (3000 Gulden). Die jüdische Gemeinde selbst konnte zu dieser Zeit keinen finanziellen Beitrag leisten, da sie selbst mit 72.000 Gulden verschuldet war. 1839 wurde in der Theaterstraße für den späteren Bau des neuen Hospitals ein Obstgarten für 1580 Gulden gekauft. Die Genehmigung für den Bau erfolgte am 26. März 1842, nach den Plänen des Stadtbaurates Kapeller. Bereits vier Jahre später, am 15. Januar 1846, meldeten der Mauermeister Jordan und der Zimmermeister Riedheimer die Fertigstellung des Hospitals in der [[Theaterstraße| Theaterstraße 36]]. Die Baukosten betrugen 19.056 Gulden.<ref>* Quelle: Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 107 f.</ref> Bei der feierlichen Einweihung waren neben dem amtierenden Oberrabbiner [[Isaak Loewi|Loewi]] auch der damalige Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] anwesend. Das Hospital war eine nicht konfessionell gebundene medizinische Einrichtung, die auf Wunsch eine rituelle, bzw. koschere Verpflegung ermöglichte. Auch es hatte ihre eigene kleine [[Synagoge]] - Hospitalschule.


Bereits 1864 musste das Hospital vergrößert werden, hierzu wurde ein zweites Obergeschoss gebaut.<ref>* Quelle: Barbara Ohm, Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 240 </ref> Eine andere Quelle berichtet, dass das Hospital erst am 1. November 1846 eröffnet wurde. Weiterhin heißt es hier: ''Der städtische Baurat Kapeller hatte den Plan dazu entworfen, schlechter als schlecht zu nennen, da lauter Abtritte.''<ref>* Quelle: Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 32 f.</ref>  
Bereits 1864 musste das Hospital vergrößert werden, hierzu wurde ein zweites Obergeschoss gebaut.<ref>* Quelle: Barbara Ohm, Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 240 </ref> Eine andere Quelle berichtet, dass das Hospital erst am 1. November 1846 eröffnet wurde. Weiterhin heißt es hier: ''Der städtische Baurat Kapeller hatte den Plan dazu entworfen, schlechter als schlecht zu nennen, da lauter Abtritte.''<ref>* Quelle: Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 32 f.</ref>  
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