Quelle-Kaufhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Quelle Kaufhaus.jpg|mini|rechts|Das Fürther Quelle-Kaufhaus, ca. 1990]]
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Das '''Quelle-Kaufhaus''' in Fürth von der [[ Quelle|Fa. Quelle]] befand sich unter der Adresse [[Fürther Freiheit 8 - 10]]. Nach "Definition" wäre der richtige Terminus für das Geschäftshaus jedoch nicht "Kaufhaus", sondern Warenhaus - da ein Warenhaus im Gegensatz zu einem Kaufhaus über eine größeres Sortiment und vor allem über eine Verkaufsfläche von mehr 3.000 qm verfügt.<ref>Warenhaus, Wikipedia, online abgerufen am 4. Februar 2021 | 23:14 Uhr</ref><ref>Kaufhaus, Wikipedia, online abgerufen am 4. Februar 2021 | 23:14 Uhr</ref> Beides traf auf das Quelle-Warenhaus an der Fürther Freiheit zu, spätestens ab 1977. Im sog. Volksmund blieb aber das Warenhaus stets das Quelle-Kaufhaus.  
Das '''Quelle-Kaufhaus''' in Fürth von der [[ Quelle|Fa. Quelle]] befand sich unter der Adresse [[Fürther Freiheit 8 - 10]]. Nach "Definition" wäre der richtige Terminus für das Geschäftshaus jedoch nicht "Kaufhaus", sondern Warenhaus - da ein Warenhaus im Gegensatz zu einem Kaufhaus über ein größeres Sortiment und vor allem über eine Verkaufsfläche von mehr 3.000 qm verfügt.<ref>Warenhaus, Wikipedia, online abgerufen am 4. Februar 2021 | 23:14 Uhr</ref><ref>Kaufhaus, Wikipedia, online abgerufen am 4. Februar 2021 | 23:14 Uhr</ref> Beides traf auf das Quelle-Warenhaus an der Fürther Freiheit zu, spätestens ab 1977. Im sog. Volksmund blieb aber das Warenhaus stets das Quelle-Kaufhaus.  


== Geschichte und Entstehung der Quelle-Warenhäuser ==
== Geschichte und Entstehung der Quelle-Warenhäuser ==
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== Ausbau der Quelle-Warenhäuser ==
== Ausbau der Quelle-Warenhäuser ==
In ersten Kundenbefragungen Anfang der 1950er hatte sich herausgestellt, dass gerade in Großstädten für die meisten Befragten Quelle als Versandhandel zwar gut bekannt war, aber ein Kauf nach Katalog gewisse Grundskepsis bei einigen Käuferschichten auslöste. Deshalb entschied man sich zur Einführung von Warenhäuser, um weitere Kundenbindungen zu generieren - bei gleichzeitiger Ausschöpfung der Verwertungsmöglichkeiten der Waren im Unternehmen.   
In ersten Kundenbefragungen Anfang der 1950er hatte sich herausgestellt, dass gerade in Großstädten für die meisten Befragten Quelle als Versandhandel zwar gut bekannt war, aber ein Kauf nach Katalog gewisse Grundskepsis bei einigen Käuferschichten auslöste. Deshalb entschied man sich zur Einführung von Warenhäusern, um weitere Kundenbindungen zu generieren - bei gleichzeitiger Ausschöpfung der Verwertungsmöglichkeiten der Waren im Unternehmen.   


* Im Bereich der Textilien wurden oft Restposten verkauft, die Menge der Restposten reichte aber oft nicht aus, um sie im großen Umfang schriftlich zu bewerben. Also wurden diese Restposten - zu reduzierten Preisen - oft in die Warenhäuser zum Verkauf gegeben und dienten gleichzeitig als Frequenzbringer für andere Produkte im Warenhaus.
* Im Bereich der Textilien wurden oft Restposten verkauft, die Menge der Restposten reichte aber oft nicht aus, um sie im großen Umfang schriftlich zu bewerben. Also wurden diese Restposten - zu reduzierten Preisen - oft in die Warenhäuser zum Verkauf gegeben und dienten gleichzeitig als Frequenzbringer für andere Produkte im Warenhaus.
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== Erweitertes Angebot ==
== Erweitertes Angebot ==
Der Ausbau der Quelle-Warenhäuser erfolgte im Wesentlichen in der Zeit von 1960 bis 1970. Hier entstanden im gesamten Bundesgebiet 20 Kaufhäuser und ermöglichte eine gegenseitige Unterstützung der beiden Vertriebswege: Versand und stationärer Handel. Mit der Eröffnung der Kaufhäuser wurden zusätzlich weitere Geschäftsfelder besetzt. Neben der Einrichtung von Kundendiensteinrichtungen an den Warenhäuser wurden auch folgende Bereiche, meist im Warenhaus direkt, mit angesiedelt:
Der Ausbau der Quelle-Warenhäuser erfolgte im Wesentlichen in der Zeit von 1960 bis 1970. Hier entstanden im gesamten Bundesgebiet 20 Kaufhäuser und ermöglichte eine gegenseitige Unterstützung der beiden Vertriebswege: Versand und stationärer Handel. Mit der Eröffnung der Kaufhäuser wurden zusätzlich weitere Geschäftsfelder besetzt. Neben der Einrichtung von Kundendiensteinrichtungen an den Warenhäusern wurden auch folgende Bereiche, meist im Warenhaus direkt, mit angesiedelt:


* Restaurants und Cafés (Quelle-Quick-Restaurants)
* Restaurants und Cafés (Quelle-Quick-Restaurants)
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Die Warendarbietung erfolgte in drei Zonen:  
Die Warendarbietung erfolgte in drei Zonen:  
* Nahrungs- und Genussmittel und sog. problemlose Artikel wurden zur Selbstbedienung in der ersten Zone angeboten.
* Nahrungs- und Genussmittel und sog. problemlose Artikel wurden zur Selbstbedienung in der ersten Zone angeboten.
* Textilwaren und einfache Konfektionsware mit Beratungsleistung durch das Personal wurde in der zweiten Zone angeboten.
* Textilwaren und einfache Konfektionsware mit Beratungsleistung durch das Personal wurden in der zweiten Zone angeboten.
* Hoher Bedienungsaufwand mit erweiterten Erklärungsoptionen, wie z.B. beim Kauf von Möbeln, Großgeräten oder erklärungsbedürftigen technischen Geräten (Foto-Quelle), sowie der Verkauf von Pelzen und höherwertigen Kleidungstücken wurde in der dritten Zone angeboten.  
* Hoher Bedienungsaufwand mit erweiterten Erklärungsoptionen, wie z.B. beim Kauf von Möbeln, Großgeräten oder erklärungsbedürftigen technischen Geräten (Foto-Quelle), sowie der Verkauf von Pelzen und höherwertigen Kleidungstücken wurde in der dritten Zone angeboten.  


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* Im 2. OG  
* Im 2. OG  


Zusätzlich zum regulären Kaufhausbetrieb existierten als Angebot auch die Noris-Bank, Foto- und Reise-Quelle sowie ein Schlüssel- und Schuhdienst. Unmittelbar in der Nachbarschaft befand sich noch die Gaststätte [[Grüner Bräu]] und die Hauptverwaltung der [[Brauerei Grüner]], die spätestens ab [[1972]] dem Schickendanz-Konzern mit angehörte. Gaststätte und Hauptverwaltung mussten für den Neubau 1977 weichen. Die Wiedereröffnung im Herbst [[1977]] erlebt der Konzerngründer [[Gustav Schickedanz|Schickedanz]] nicht mehr. Kurz zuvor war er im Alter von 82 Jahren verstorben.
Zusätzlich zum regulären Kaufhausbetrieb existierten als Angebot auch die Noris-Bank, Foto- und Reise-Quelle sowie ein Schlüssel- und Schuhdienst. Unmittelbar in der Nachbarschaft befand sich noch die Gaststätte [[Grüner Bräu]] und die Hauptverwaltung der [[Brauerei Grüner]], die spätestens ab [[1972]] dem Schickedanz-Konzern mit angehörte. Gaststätte und Hauptverwaltung mussten für den Neubau 1977 weichen. Die Wiedereröffnung im Herbst [[1977]] erlebt der Konzerngründer [[Gustav Schickedanz|Schickedanz]] nicht mehr. Kurz zuvor war er im Alter von 82 Jahren verstorben.


== Schließung und Neuanfang unter neuer Flagge ==
== Schließung und Neuanfang unter neuer Flagge ==
[[Datei:Quellekaufhaus whoerl 2011.jpg|mini|rechts|Das ehem. Quelle-Kaufhaus - Nachnutzung nach der Schließung, 2012]]
[[Datei:Quellekaufhaus whoerl 2011.jpg|mini|rechts|Das ehem. Quelle-Kaufhaus - Nachnutzung nach der Schließung, 2012]]
Letztmalig wurde das Quelle-Kaufhaus in Fürth [[1990]] saniert, obwohl das Unternehmen hier bereits in die finanzielle Schieflage geraten war. Über viele Jahre konnte das Unternehmen alleine mit den Warenhäuser ca. 1/3 des Umsatzes im stationären Handel generieren. Doch bereits Mitte der 1980er Jahre schrieb man im Quelle-Konzern rote Zahlen und reagierte darauf mit bundesweiten Schließungen. So existierten [[1994]] lediglich noch das Stammhaus in Hersbruck, sowie der Warenhaus im benachbarten Nürnberg in der Fürther Straße.<ref>Matthias Henkel (Hrsg.): Meine Quelle, Museen der Stadt Nürnberg, 2013, S. 38</ref> Nach der Insolvenz wechselte das Gebäude mehrfach den Eigentümer. Seit [[2017]] befindet sich in dem Gebäude - nach erneuter Sanierung - das sog. [[Carré Fürther Freiheit]].
Letztmalig wurde das Quelle-Kaufhaus in Fürth [[1990]] saniert, obwohl das Unternehmen hier bereits in die finanzielle Schieflage geraten war. Über viele Jahre konnte das Unternehmen alleine mit den Warenhäusern ca. 1/3 des Umsatzes im stationären Handel generieren. Doch bereits Mitte der 1980er Jahre schrieb man im Quelle-Konzern rote Zahlen und reagierte darauf mit bundesweiten Schließungen. So existierten [[1994]] lediglich noch das Stammhaus in Hersbruck, sowie der Warenhaus im benachbarten Nürnberg in der Fürther Straße.<ref>Matthias Henkel (Hrsg.): Meine Quelle, Museen der Stadt Nürnberg, 2013, S. 38</ref> Nach der Insolvenz wechselte das Gebäude mehrfach den Eigentümer. Seit [[2017]] befindet sich in dem Gebäude - nach erneuter Sanierung - das sog. [[Carré Fürther Freiheit]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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