Johann Wolfgang Wörlein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Wolfgang Wörlein''' (geb. 1797, gest. [[16. April]] [[1861]] in Poppenreuth) war pädagogischer Schriftsteller und ab [[1839]] Lehrer an der Volksschule in [[Poppenreuth]].
'''Johann Wolfgang Wörlein''' (geb. 1797, gest. [[16. April]] [[1861]] in Poppenreuth) war pädagogischer Schriftsteller und ab [[1839]] Lehrer an der Volksschule in [[Poppenreuth]]. In dieser Funktion über er auch das Amt des ''[[wikipedia:Kantor|Kantors]]'' aus.


Wörlein besaß keine Seminarausbildung, sondern war Autodidakt. Seine erste reguläre Lehrerstelle bekam Wörlein in Weihenzell bei Ansbach. Bereits zu dieser Zeit verfasste er mehrere Bücher zur Pädagogik, die Aufsehen erregten, aber auch Beiträge zur mittelfränkischen Geschichte.
Wörlein besaß keine Seminarausbildung, sondern war Autodidakt. Seine erste reguläre Lehrerstelle bekam Wörlein in Weihenzell bei Ansbach. Bereits zu dieser Zeit verfasste er mehrere Bücher zur Pädagogik, die Aufsehen erregten, aber auch Beiträge zur mittelfränkischen Geschichte.
Eine seiner kritischen Schriften zum Zustand der Volksschulen wurde von der Zensur konfisziert.<ref>Geschichte in Weihenzell - Johann Wolfgang Wörlein (1818—1830) - [https://www.weihenzell.de/showpage.php?Geschichte/Dorfschulgeschichte&SiteID=98 Homepage der Gemeinde Weihenzell]</ref>
Eine seiner kritischen Schriften zum Zustand der Volksschulen wurde von der Zensur konfisziert.<ref>Geschichte in Weihenzell - Johann Wolfgang Wörlein (1818—1830) - [https://www.weihenzell.de/showpage.php?Geschichte/Dorfschulgeschichte&SiteID=98 Homepage der Gemeinde Weihenzell]</ref>


Er wurde nach Happurg und [[1839]] schließlich nach Poppenreuth versetzt. Seine Versetzungen können wohl als eine Art Strafversetzungen angesehen werden, da er sich politisch engagierte und für die Trennung von Bildung und Kirche eintrat.<ref>Jürgen Oelkers: ''Qualitätsprobleme und Entwicklungschancen der Lehrerfortbildung'', Vortrag im Landesinstitut für Schule und Medien Ludwigsfelde am 26. Februar 2015 , S. 1 - [https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-4a53-efcf-ffff-ffffff853259/Ludwigsfelde.pdf pdf-Datei]</ref>
Er wurde nach Happurg und [[1839]] schließlich nach Poppenreuth versetzt. Seine Versetzungen können wohl als eine Art Strafversetzungen angesehen werden, da er sich politisch engagierte und für die Trennung von Bildung und Kirche eintrat.<ref>Jürgen Oelkers: ''Qualitätsprobleme und Entwicklungschancen der Lehrerfortbildung'', Vortrag im Landesinstitut für Schule und Medien Ludwigsfelde am 26. Februar 2015 , S. 1 - [https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-4a53-efcf-ffff-ffffff853259/Ludwigsfelde.pdf pdf-Datei]</ref>.
In Poppenreuth verfasste er [[1848]] im Vorfeld der Nationalversammlung in Frankfurt nicht nur die Schrift ''"Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands zu Petitionen an die Stände des Reichs um Verbesserung der mangelhaften Zustände der deutschen Volksbildung"'', sondern auch die ''"Denkschrift an die National-Versammlung des deutschen Reichs zur Emancipation der deutschen Volksbildung, ihrer Schulen und Lehrer"''. Darin können ''Kampfschriften'' gegen die [[wikipedia:Geistliche Schulaufsicht|geistliche Schulaufsicht]] gesehen werden <ref>Wörlein wendet sich in den Schriften sonderlich gegen die bayerische Schulpolitik in den ''Ministerial-Erlass'' von [[1841]] und die Ministerial-Entschließung von [[1846]], in denen er Erziehung und Unterricht unter veralteten mönchisch-[[wikipedia:Scholastik|scholastischen]] Bildungselementen sieht. Im Mittelpunkt stünden daher religiös-mechanische Gedächtnisübungen und blinder Glaube an unverstandene Kirchendogmen. Schulen und Lehrer sieht Wörlein in Abhängigkeit und Vormundschaft eine [[wikipedia:Ultramontanismus|ultramontanen]] Kirchen- und Polizeistaates.</ref>. </br>
In Poppenreuth verfasste er [[1848]] im Vorfeld der Nationalversammlung in Frankfurt nicht nur die Schrift ''"Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands zu Petitionen an die Stände des Reichs um Verbesserung der mangelhaften Zustände der deutschen Volksbildung"'', sondern auch die ''"Denkschrift an die National-Versammlung des deutschen Reichs zur Emancipation der deutschen Volksbildung, ihrer Schulen und Lehrer"''. Darin können ''Kampfschriften'' gegen die [[wikipedia:Geistliche Schulaufsicht|geistliche Schulaufsicht]] gesehen werden <ref>Wörlein wendet sich in den Schriften sonderlich gegen die bayerische Schulpolitik in den ''Ministerial-Erlass'' von [[1841]] und die Ministerial-Entschließung von [[1846]], in denen er Erziehung und Unterricht unter veralteten mönchisch-[[wikipedia:Scholastik|scholastischen]] Bildungselementen sieht. Im Mittelpunkt stünden daher religiös-mechanische Gedächtnisübungen und blinder Glaube an unverstandene Kirchendogmen. Schulen und Lehrer sieht Wörlein in Abhängigkeit und Vormundschaft eine [[wikipedia:Ultramontanismus|ultramontanen]] Kirchen- und Polizeistaates.</ref>. </br>
In seiner Poppenreuther Amtszeit mag er in dem Pfarrer [[Christian Friedrich Thomasius]] einen verständnisvolleren Gesprächspartner gefunden haben als an seinen Wirkungsorten zuvor. Thomasius war vor der Poppenreuther Zeit in Ehingen am Hesselberg und später auch als Dekan in Uffenheim Distriktsschulen-Inspekteur gewesen und hatte seine eigenen Kinder immer selbst unterrichtet. Als Nachfahre des berühmten Deutschen Frühaufklärers, Juristen und Philosophen  
In seiner Poppenreuther Amtszeit mag er in dem Pfarrer [[Christian Friedrich Thomasius]] einen verständnisvolleren Gesprächspartner gefunden haben als an seinen Wirkungsorten zuvor. Thomasius war vor der Poppenreuther Zeit in Ehingen am Hesselberg und später auch als Dekan in Uffenheim Distriktsschulen-Inspekteur gewesen und hatte seine eigenen Kinder immer selbst unterrichtet. Als Nachfahre des berühmten Deutschen Frühaufklärers, Juristen und Philosophen  
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