Johann Wolfgang Wörlein: Unterschied zwischen den Versionen

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Wörlein besaß keine Seminarausbildung, sondern war Autodidakt. Seine erste reguläre Lehrerstelle bekam Wörlein in Weihenzell bei Ansbach. Bereits zu dieser Zeit verfasste er mehrere Bücher zur Pädagogik, die Aufsehen erregten, aber auch Beiträge zur mittelfränkischen Geschichte. So gab er beispielsweise [[1826]] die erste Enzyklopädie der Pädagogik, eine dreibändige ''Pädagogische Wissenschaftskunde'' heraus. Es folgten die Lehrbücher ''Lehrbuch der deutschen Volksschulpädagogik und Volksschulkunde'' und ''Das System der Pädagogik''. Eine seiner kritischen Schriften zum Zustand der Volksschulen wurde von der Zensur konfisziert.<ref>Geschichte in Weihenzell - Johann Wolfgang Wörlein (1818—1830) - [https://www.weihenzell.de/showpage.php?Geschichte/Dorfschulgeschichte&SiteID=98 Homepage der Gemeinde Weihenzell]</ref>
Wörlein besaß keine Seminarausbildung, sondern war Autodidakt. Seine erste reguläre Lehrerstelle bekam Wörlein in Weihenzell bei Ansbach. Bereits zu dieser Zeit verfasste er mehrere Bücher zur Pädagogik, die Aufsehen erregten, aber auch Beiträge zur mittelfränkischen Geschichte. So gab er beispielsweise [[1826]] die erste Enzyklopädie der Pädagogik, eine dreibändige ''Pädagogische Wissenschaftskunde'' heraus. Es folgten die Lehrbücher ''Lehrbuch der deutschen Volksschulpädagogik und Volksschulkunde'' und ''Das System der Pädagogik''. Eine seiner kritischen Schriften zum Zustand der Volksschulen wurde von der Zensur konfisziert.<ref>Geschichte in Weihenzell - Johann Wolfgang Wörlein (1818—1830) - [https://www.weihenzell.de/showpage.php?Geschichte/Dorfschulgeschichte&SiteID=98 Homepage der Gemeinde Weihenzell]</ref>
 
[[Datei:J.W. Wörlein, Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands.png|miniatur|left|Wörlein, Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands. 1848]]
Er wurde nach Happurg und [[1839]] schließlich nach Poppenreuth versetzt. Seine Versetzungen können wohl als eine Art Strafversetzungen angesehen werden, da er sich politisch engagierte und für die Trennung von Bildung und Kirche eintrat.<ref>Jürgen Oelkers: ''Qualitätsprobleme und Entwicklungschancen der Lehrerfortbildung'', Vortrag im Landesinstitut für Schule und Medien Ludwigsfelde am 26. Februar 2015 , S. 1 - [https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-4a53-efcf-ffff-ffffff853259/Ludwigsfelde.pdf pdf-Datei]</ref>.
Er wurde nach Happurg und [[1839]] schließlich nach Poppenreuth versetzt. Seine Versetzungen können wohl als eine Art Strafversetzungen angesehen werden, da er sich politisch engagierte und für die Trennung von Bildung und Kirche eintrat.<ref>Jürgen Oelkers: ''Qualitätsprobleme und Entwicklungschancen der Lehrerfortbildung'', Vortrag im Landesinstitut für Schule und Medien Ludwigsfelde am 26. Februar 2015 , S. 1 - [https://www.ife.uzh.ch/dam/jcr:00000000-4a53-efcf-ffff-ffffff853259/Ludwigsfelde.pdf pdf-Datei]</ref>.
In Poppenreuth verfasste er [[1848]] im Vorfeld der Nationalversammlung in Frankfurt nicht nur die Schrift ''"Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands zu Petitionen an die Stände des Reichs um Verbesserung der mangelhaften Zustände der deutschen Volksbildung"'', sondern auch die ''"Denkschrift an die National-Versammlung des deutschen Reichs zur Emancipation der deutschen Volksbildung, ihrer Schulen und Lehrer"''. Darin können ''Kampfschriften'' gegen die [[wikipedia:Geistliche Schulaufsicht|geistliche Schulaufsicht]] gesehen werden <ref>Wörlein wendet sich in den Schriften sonderlich gegen die bayerische Schulpolitik in den ''Ministerial-Erlass'' von [[1841]] und die Ministerial-Entschließung von [[1846]], in denen er Erziehung und Unterricht unter veralteten mönchisch-[[wikipedia:Scholastik|scholastischen]] Bildungselementen sieht. Im Mittelpunkt stünden daher religiös-mechanische Gedächtnisübungen und blinder Glaube an unverstandene Kirchendogmen. Schulen und Lehrer sieht Wörlein in Abhängigkeit und Vormundschaft eine [[wikipedia:Ultramontanismus|ultramontanen]] Kirchen- und Polizeistaates.</ref>. Wörlein begleitete engagiert de Prozess um die [[wikipedia:Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] in Frankfurt. Er gehörte dem ''Komitee der Volksversammlung'' in Poppenreuth an und wurde in einer Vorberatung der Nürnberger Landgemeinden als vertrauenswürdig angesehen, Abgeordneter in Frankfurt zu sein.</br>
In Poppenreuth verfasste er [[1848]] im Vorfeld der Nationalversammlung in Frankfurt nicht nur die Schrift ''"Aufruf an alle Schulgemeinden und Volksschullehrer Deutschlands zu Petitionen an die Stände des Reichs um Verbesserung der mangelhaften Zustände der deutschen Volksbildung"'', sondern auch die ''"Denkschrift an die National-Versammlung des deutschen Reichs zur Emancipation der deutschen Volksbildung, ihrer Schulen und Lehrer"''. Darin können ''Kampfschriften'' gegen die [[wikipedia:Geistliche Schulaufsicht|geistliche Schulaufsicht]] gesehen werden <ref>Wörlein wendet sich in den Schriften sonderlich gegen die bayerische Schulpolitik in den ''Ministerial-Erlass'' von [[1841]] und die Ministerial-Entschließung von [[1846]], in denen er Erziehung und Unterricht unter veralteten mönchisch-[[wikipedia:Scholastik|scholastischen]] Bildungselementen sieht. Im Mittelpunkt stünden daher religiös-mechanische Gedächtnisübungen und blinder Glaube an unverstandene Kirchendogmen. Schulen und Lehrer sieht Wörlein in Abhängigkeit und Vormundschaft eine [[wikipedia:Ultramontanismus|ultramontanen]] Kirchen- und Polizeistaates.</ref>. Wörlein begleitete engagiert de Prozess um die [[wikipedia:Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] in Frankfurt. Er gehörte dem ''Komitee der Volksversammlung'' in Poppenreuth an und wurde in einer Vorberatung der Nürnberger Landgemeinden als vertrauenswürdig angesehen, Abgeordneter in Frankfurt zu sein.</br>
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