Distriktsvorsteher: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Schild Vorsteher 27. Distrikt.jpg|mini|right|Hinweisschild Distriktsvorsteher, ehemals [[Espanstraße]] 6]]
Die Funktion des '''Distriktsvorstehers''' stellte ein unbesoldetes Ehrenamt dar. Der Distriktsvorsteher unterstütze die Bevölkerung seines Distrikts, den Stadtmagistrat und die Stadtverwaltung durch allerlei Zu- und Vermittlungsarbeiten. Die Funktion bestand bis mindestens in die 1960er Jahre.
Die Funktion des '''Distriktsvorstehers''' stellte ein unbesoldetes Ehrenamt dar. Der Distriktsvorsteher unterstütze die Bevölkerung seines Distrikts, den Stadtmagistrat und die Stadtverwaltung durch allerlei Zu- und Vermittlungsarbeiten. Die Funktion bestand bis um 1970.
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Die namentlich aufgeführten neun Viertelmeister wurden mit ihren Hausnummern genannt.
Die namentlich aufgeführten neun Viertelmeister wurden mit ihren Hausnummern genannt.


==Welche Aufgaben übernahmen die Distriktsvorsteher==
==Welche Aufgaben übernahmen die Distriktsvorsteher?==
Die Funktion als Distriktsvorsteher wurde als Ehrenamt versehen ohne eine Besoldung. Ursprünglich führte jeder Distriktsvorsteher ein Buch, in dem er die in seinem Distrikt wohnenden und sich bei ihm an- und abmeldenden Personen verzeichnete. Daraus erstellte er dann Mietsatteste oder Wohnungsbescheinigungen. Insofern unterstützten sie die Stadtmagistrate und die Verwaltung. Auch für die Armenpflege wurden sie tätig, weil sie die hilfsbedürftigen Bewohner in ihrem Distrikt kannten. Lebensbestätigungen für den Rentenbezug stellten sie aus. Missstände in ihrem Bezirk hinsichtlich Verkehrswesen, Sicherheitswesen, Sittlichkeit sollten sie in dringenden Fällen an die Behörden melden.
Die Funktion als Distriktsvorsteher wurde als Ehrenamt versehen ohne eine Besoldung. Ursprünglich führte jeder Distriktsvorsteher ein Buch, in dem er die in seinem Distrikt wohnenden und sich bei ihm an- und abmeldenden Personen verzeichnete. Daraus erstellte er dann Mietsatteste oder Wohnungsbescheinigungen. Insofern unterstützten sie die Stadtmagistrate und die Verwaltung. Auch für die Armenpflege wurden sie tätig, weil sie die hilfsbedürftigen Bewohner in ihrem Distrikt kannten. Lebensbestätigungen für den Rentenbezug stellten sie aus. Missstände in ihrem Bezirk hinsichtlich Verkehrswesen, Sicherheitswesen, Sittlichkeit sollten sie in dringenden Fällen an die Behörden melden.


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Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beschloss am [[18. Dezember]] [[1929]] dementsprechend. Am [[21. Januar]] [[1930]] hielt ein Aktenvermerk fest: Herr Erhard teilt mit, dass er das Dienstsiegel und das Adressbuch der Stadt Fürth trotz eifriger Nachschau in der Wohnung nicht mehr finden kann. Er ist der Meinung, dass diese Sachen gelegentlich der Kaufhausversteigerung abhanden gekommen sind.  
Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beschloss am [[18. Dezember]] [[1929]] dementsprechend. Am [[21. Januar]] [[1930]] hielt ein Aktenvermerk fest: Herr Erhard teilt mit, dass er das Dienstsiegel und das Adressbuch der Stadt Fürth trotz eifriger Nachschau in der Wohnung nicht mehr finden kann. Er ist der Meinung, dass diese Sachen gelegentlich der Kaufhausversteigerung abhanden gekommen sind.  


Die Tafel am Haus wurde dann im Januar 1930 entfernt und in der Wasserstraße 3 angebracht.
Die Tafel am Haus wurde dann im Januar 1930 entfernt und in der [[Wasserstraße 3]] angebracht.


==Letzte Regelungen==
==Letzte Regelungen==
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Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurden [[1946]] die Distriktsvorsteher neu ernannt. Dies fiel in den Zuständigkeitsbereich des Referenten Dr. [[Hans Hacker]] (Referat II, später III-Wirtschaftsreferat ). Hacker wurde vom Stadtrat zum 3. Bürgermeister ernannt. Sein Nachfolger als Referent III wurde im Oktober 1952 [[Kurt Scherzer]] als berufsmäßiger Stadtrat. Für den neuen Stadtteil Hardhöhe, der ab Mitte der 1950er Jahren entstand, wurde ein Stadtbezirk 30 gebildet. Das 1976 herausgegebene Adressbuch verzeichnet nur mehr 18 Stadtbezirke.
Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurden [[1946]] die Distriktsvorsteher neu ernannt. Dies fiel in den Zuständigkeitsbereich des Referenten Dr. [[Hans Hacker]] (Referat II, später III-Wirtschaftsreferat ). Hacker wurde vom Stadtrat zum 3. Bürgermeister ernannt. Sein Nachfolger als Referent III wurde im Oktober 1952 [[Kurt Scherzer]] als berufsmäßiger Stadtrat. Für den neuen Stadtteil Hardhöhe, der ab Mitte der 1950er Jahren entstand, wurde ein Stadtbezirk 30 gebildet. Das 1976 herausgegebene Adressbuch verzeichnet nur mehr 18 Stadtbezirke.


Wann genau die Funktion „Distriktsvorsteher“ abgeschafft wurde, konnte in den eingesehenen Archivakten nicht ermittelt werden. Sie ist also mangels Bedarf „sanft entschlafen“.<ref>''Distriktsvorsteher, ein Ehrenamt bis in die 1950er Jahre'' - Recherche Peter Frank, Fürth</ref>
Wann genau die Funktion „Distriktsvorsteher“ abgeschafft wurde, konnte in den eingesehenen Archivakten nicht ermittelt werden. Sie ist also mangels Bedarf „sanft entschlafen“.<ref>''Distriktsvorsteher, ein Ehrenamt bis in die 1950er Jahre'' - Recherche Peter Frank (Fürth), Juli 2017</ref>


==Personen mit dieser Funktion==
==Personen mit dieser Funktion==
{{Personen mit dieser Funktion}}
{{Personen mit dieser Funktion}}


==Zeitzeugenberichte==
Zum Verbleib eines Hinweisschildes:
''Und ein Erlebnis kann ich berichten. Als ich mal in meiner aktiven Zeit in einer Kneipe in Erlangen war, hing dort eine Blech- bzw. Emailtafel eines früheren Distrikts aus Fürth. Das habe ich dann dem Ordnungsamt berichtet und zwar dem Amtmann Kasper. Der hat dann sich der Sache angenommen. Weil er ohnehin hinter Erlangen wohnte, besuchte er die Kneipe. Und nahm dem Wirt die Tafel ab. Sie wurde dann dem Fürther Archiv übergeben. Ist also jetzt im dortigen Magazin.''<ref>Zeitzeugenbericht, [[FürthWiki:Über FürthWiki#Archiv FürthWiki|Archiv FürthWiki]], Aktennr. '44'</ref>
==Literatur==
==Literatur==
* ''Distriktsvorsteher''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 96
* ''Distriktsvorsteher''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 96
* Roland Breun, Barbara Lohss: "''Einzigartige Schmuckstücke''". In: [[100 Jahre Wohnungsgenossenschaft Fürth Oberasbach eG 1920 - 2020 (Buch)|100 Jahre Wohnungsgenossenschaft Fürth Oberasbach eG 1920 - 2020]], Eigenverlag, Fürth, 2021, S. 65


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
[[Kategorie: Ämter und Aufgaben]]
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