Jakob Bock: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bock während des Nationalsozialismus ==
== Bock während des Nationalsozialismus ==
Im Juli [[1933]] musste Bock auch als Pensionist den Fragebogen zur "''Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums''" vom [[7. April]] [[1933]] für die nun im [[Rathaus]] herrschenden [[Nationalsozialisten]] ausfüllen, da es schließlich noch um seine Pensionsforderungen ging. Er gab an bis [[1. November]] [[1928]] sei er Vorstand des Büros für Baupolizei gewesen. Zur Frage nach Angehörigkeit zu politischen Parteien: „''Bis Ende 1918 der Fortschrittlichen Volkspartei; vom 1.1.1919 der Sozialdemokratischen Partei bis 1.10.1932''“.
Im Juli [[1933]] musste Bock auch als Pensionist den Fragebogen zur "''Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums''" vom [[7. April]] [[1933]] für die nun im [[Rathaus]] herrschenden [[Nationalsozialisten]] ausfüllen, da es schließlich noch um seine Pensionsforderungen ging. Er gab an bis [[1. November]] [[1928]] sei er Vorstand des Büros für Baupolizei gewesen. Zur Frage nach Angehörigkeit zu politischen Parteien gab er an: „''Bis Ende 1918 der Fortschrittlichen Volkspartei; vom 1.1.1919 der Sozialdemokratischen Partei bis 1.10.1932''“.
   
   
Die formularmäßige Anfrage des [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] an die Polizeidirektion Nürnberg-Fürth, Polizeiamt Fürth, wurde von dort am [[27. Juli]] [[1933]] beantwortet: ''(…) Es ist vertraulich bekannt geworden, dass er Mitglied der SPD seit Jahren ist und dass er nicht nur zahlendes Mitglied aus materiellen Gründen war, sondern er soll als überzeugter Marxist sich für die SPD werbend betätigt haben. In den sämtlichen beschlagnahmten Karteien der KPD, des Reichsbanners SRG und der Eisernen Front ist er als Mitglied nicht eingetragen. Sonstiges Nachteilige ist über ihn in politischer und sonstiger Hinsicht polizeilich nicht bekannt. Nach seinem persönlichen politischen Empfinden kann vollständig verlässig nicht angenommen werden, dass er jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten werde.'' Handschriftlich vermerkte noch akribisch der Kriminal-Oberkommissar Rößler: „''Bock war Mitglied der Kaiser Karl Loge Nr. 10 J.O.O F seit 1902.''“
Die formularmäßige Anfrage des [[Oberbürgermeister]]s [[Franz Jakob|Jakob]] an die Polizeidirektion Nürnberg-Fürth, Polizeiamt Fürth, wurde von dort am [[27. Juli]] [[1933]] beantwortet: ''(…) Es ist vertraulich bekannt geworden, dass er Mitglied der SPD seit Jahren ist und dass er nicht nur zahlendes Mitglied aus materiellen Gründen war, sondern er soll als überzeugter Marxist sich für die SPD werbend betätigt haben. In den sämtlichen beschlagnahmten Karteien der KPD, des Reichsbanners SRG und der Eisernen Front ist er als Mitglied nicht eingetragen. Sonstiges Nachteilige ist über ihn in politischer und sonstiger Hinsicht polizeilich nicht bekannt. Nach seinem persönlichen politischen Empfinden kann vollständig verlässig nicht angenommen werden, dass er jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten werde.'' Handschriftlich vermerkte noch akribisch der Kriminal-Oberkommissar Rößler: „''Bock war Mitglied der Kaiser Karl Loge Nr. 10 J.O.O F seit 1902.''“


Aufgefordert, sich „''zur werbenden Betätigung für die SPD als deren Mitglied''“ zu äußern, schrieb Bock am [[6. August]] [[1933]]: ''Er sei lediglich zahlendes Mitglied bis zu seinem Ende September 1932 erklärten Austritt gewesen. Eine Mitgliederwerbung habe er nie betrieben. Seine Stellung im Stadtbauamt habe er sich durch getreue Erfüllung seiner Dienstpflichten verdient ohne irgendwelche Protektion. Der Tod seiner ersten Frau im Juli [[1924]] sei ihm Anlass gewesen, sich mit Parteipolitik überhaupt nicht mehr zu befassen. Er habe keinerlei politische Versammlungen mehr besucht und stand seit 1924 in keinerlei Verbindung mit der SPD und deren Mitgliedern. Ausgetreten sei er aus der freilich späten Erkenntnis, dass die S.P.D. vollständig versagte und es ihr auch niemals gelungen wäre, das Volk zu einigen und unser Vaterland zu neuer Höhe emporzuheben, wie es inzwischen seitens der N.S.D.A.P. zum großen Teil schon geschehen ist.''
Aufgefordert, sich „''zur werbenden Betätigung für die SPD als deren Mitglied''“ zu äußern, schrieb Bock am [[6. August]] [[1933]]: ''Er sei lediglich zahlendes Mitglied bis zu seinem Ende September 1932 erklärten Austritt gewesen. Eine Mitgliederwerbung habe er nie betrieben. Seine Stellung im Stadtbauamt habe er sich durch getreue Erfüllung seiner Dienstpflichten verdient ohne irgendwelche Protektion. Der Tod seiner ersten Frau im Juli [[1924]] sei ihm Anlass gewesen, sich mit Parteipolitik überhaupt nicht mehr zu befassen. Er habe keinerlei politische Versammlungen mehr besucht und stand seit 1924 in keinerlei Verbindung mit der SPD und deren Mitgliedern. Ausgetreten sei er aus der freilich späten Erkenntnis, dass die S.P.D. vollständig versagte und es ihr auch niemals gelungen wäre, das Volk zu einigen und unser Vaterland zu neuer Höhe emporzuheben, wie es inzwischen seitens der N.S.D.A.P. zum großen Teil schon geschehen ist.''


Abschließend findet sich in der Akte der formularmäßige Bogen (Stadtrat Schied), mit der Feststellung, dass eine Beanstandung seitens der Staatsaufsichtsbehörde nicht erhoben wurde.  
Abschließend findet sich in der Akte der formularmäßige Bogen (Stadtrat Schied), mit der Feststellung, dass eine Beanstandung seitens der Staatsaufsichtsbehörde nicht erhoben wurde.  


Bei der Entnazifizierung musste Bock als Versorgungsempfänger im August [[1945]] einen „Abgekürzten Fragebogen“ für die amerikanische Militärregierung ausfüllen. Bock verneinte alle Fragen zur Zugehörigkeit bzw. Mitgliedschaft bei der [[NSDAP]] und anderen NS-Organisationen.
Bei der Entnazifizierung musste Bock als Versorgungsempfänger im August [[1945]] einen „Abgekürzten Fragebogen“ für die amerikanische Militärregierung ausfüllen. Bock verneinte alle Fragen zur Zugehörigkeit bzw. Mitgliedschaft bei der [[NSDAP]] und anderen NS-Organisationen.


Am [[9. Juni]] [[1946]] verstarb Jakob Bock. Seine Witwe Mathilde Bock, geb. Müller, (mit Bock in II. Ehe ab 1925 verheiratet) erhielt danach Witwengeld von der Stadt. Frau Mathilde Bock (geb. 1889) verstarb am [[7. April]] [[1982]], zuletzt wohnhaft in Nürnberg.
Am [[9. Juni]] [[1946]] verstarb Jakob Bock. Seine Witwe Mathilde Bock, geb. Müller (mit Bock in II. Ehe ab 1925 verheiratet), erhielt danach Witwengeld von der Stadt. Frau Mathilde Bock (geb. 1889) verstarb am [[7. April]] [[1982]], zuletzt wohnhaft in Nürnberg.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
24.302

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