Bunker Wolfsgrubermühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Der sog. '''Bunker Wolfsgrubermühle''' wurde im Sommer [[2020]] im Rahmen der Sondierungsarbeiten für den Neubau des [[Schliemann-Gymnasium]]s auf dem Areal der ehemaligen [[Wolfsgrubermühle]] entdeckt.  
Der sog. '''Bunker Wolfsgrubermühle''' wurde im Sommer [[2020]] im Rahmen der Sondierungsarbeiten für den Neubau des [[Schliemann-Gymnasium]]s auf dem Areal der ehemaligen [[Wolfsgrubermühle]] entdeckt.  


Nach Zeitzeugenaussagen soll der Bunker während des [[2. Weltkrieg]]es um [[1940]] von [[Michael Wolfsgruber]] als Privatbunker errichtet worden sein. Der Bunker ist kreisrund und aus Ziegelstein gemauert, die Raumhöhe beträgt ca. 2 m, der Durchmesser ca. 5 m - die Raumfläche somit ca. 20 m<sup>2</sup>. Das Gebäude verfügt über einen Eingang im südlichen Bereich, der durch ein paar Treppen in den Raum durch eine ehem. Tür führt. Der Schutzraum ist durch eine Betondecke mit ca. 30 cm überbaut. Im Inneren wurde bei einer ersten Begehung eine alte Wasserleitung gefunden, sodass der „Bunker“ offensichtlich über einen eigenen Versorgungsanschluss verfügte. Im Innenraum wurden Grafitis entdeckt, die sich ca. auf das Jahr [[2007]] datieren lassen. Es ist zu vermuten, dass sich in der jüngeren Vergangenheit Jugendliche über einen Lüftungseinlass mehrfach Zutritt verschafft hatten. Nach Angaben einiger Feuerwehrleute, war der Bunker vor Ort bekannt, da man den Raum gelegentlich für Brandschutzübungen nutzte. Nachdem sich zunehmend Jugendliche in dem Bereich aufhielten, wurde die Anlage notgesichert, damit es zu keinen Verletzungen kommt.
Nach Zeitzeugenaussagen soll der Bunker während des [[2. Weltkrieg]]es um [[1942]]/43 von [[Michael Wolfsgruber]] als Privatbunker errichtet worden sein. Der Bunker ist kreisrund und aus Ziegelstein gemauert, die Raumhöhe beträgt ca. 2 m, der Durchmesser ca. 5 m - die Raumfläche somit ca. 20 m<sup>2</sup>. Das Gebäude verfügt über einen Eingang im südlichen Bereich, der durch ein paar Treppen in den Raum durch eine ehem. Tür führt. Der Schutzraum ist durch eine Betondecke mit ca. 30 cm überbaut. Im Inneren wurde bei einer ersten Begehung eine alte Wasserleitung gefunden, sodass der „Bunker“ offensichtlich über einen eigenen Versorgungsanschluss verfügte. Im Innenraum wurden Grafitis entdeckt, die sich ca. auf das Jahr [[2007]] datieren lassen. Es ist zu vermuten, dass sich in der jüngeren Vergangenheit Jugendliche über einen Lüftungseinlass mehrfach Zutritt verschafft hatten. Nach Angaben einiger Feuerwehrleute, war der Bunker vor Ort bekannt, da man den Raum gelegentlich für Brandschutzübungen nutzte. Nachdem sich zunehmend Jugendliche in dem Bereich aufhielten, wurde die Anlage notgesichert, damit es zu keinen Verletzungen kommt.


Nach den Bauvorschriften für Bunkeranlagen während des [[2. Weltkrieg]]es handelt sich bei dem Bau nicht um einen klassischen Bunker, vielmehr entspricht er den Vorgaben eines Splitterschutz- bzw. eines Deckungsgrabens. Zweck der Anlage war es, die Menschen im Inneren vor den Spreng- und Splittereinwirkungen von explodierenden Bomben im näheren Umfeld zu schützen - einen direkten Treffer hätte die Anlage nicht standhalten können. Ebenfalls ausgeschlossen war eine öffentliche Nutzung der Anlage, da sich diese auf dem Privatgrund der Familie Wolfsgruber befand.
Nach den Bauvorschriften für Bunkeranlagen während des [[2. Weltkrieg]]es handelt sich bei dem Bau nicht um einen klassischen Bunker, vielmehr entspricht er den Vorgaben eines Splitterschutz- bzw. eines Deckungsgrabens. Zweck der Anlage war es, die Menschen im Inneren vor den Spreng- und Splittereinwirkungen von explodierenden Bomben im näheren Umfeld zu schützen - einen direkten Treffer hätte die Anlage nicht standhalten können. Ebenfalls ausgeschlossen war eine öffentliche Nutzung der Anlage, da sich diese auf dem Privatgrund der Familie Wolfsgruber befand.


Eine weitere Splitterschutzeinrichtung, die nordwestlich von dem im Sommer 2020 gefunden Bunker vermutet wurde, liegt nach weiteren Recherchen deutlich weiter östlich - im Areal des heutigen [[Stadtpark]]s. Der Deckungsgraben wurde in den einschlägigen Unterlagen der Stadtverwaltung [[1944]] bzw. [[1947]] zwar im [[Wolfsgrubermühle|Wolfsgrubermühlenareal]] aufgeführt, der noch aktuell vorhandene Lageplan lässt aber eher die Lage im [[Stadtpark]] vermuten. Diese Anlage bot Platz für ca. 30 Personen. Der Verbleib der Anlage ist aktuell unbekannt.  
Eine weitere Splitterschutzeinrichtung, die nordwestlich von dem im Sommer 2020 gefunden Bunker vermutet wurde, liegt nach weiteren Recherchen deutlich weiter östlich - im Areal des heutigen [[Stadtpark]]s. Der Deckungsgraben wurde in den einschlägigen Unterlagen der Stadtverwaltung [[1944]] bzw. [[1947]] zwar im [[Wolfsgrubermühle|Wolfsgrubermühlenareal]] aufgeführt, der noch aktuell vorhandene Lageplan lässt aber eher die Lage im [[Stadtpark]] vermuten. Diese Anlage bot Platz für ca. 30 Personen.  
 
Im Juli [[2021]] beschoss der [[Stadtrat]] in einem Grundsatzbeschluss, den Neubau des Schliemann-Gymnasiums auf dem Areal neben der [[Wolfsgrubermühle]]. Damit einher ging auch der Beschluss über den Abriss des gerade erst wieder entdeckten Bunkers, da sich der Bunker im Baufeld der neuen Schule befindet. Die Denkmalschutzbehörde Bayerns befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Prüfung des Gebäudes und deren Eigenschaft als Baudenkmal. Im September 2021 gab das Landesamt für Denkmalschutz bekannt, dass das Gebäude "nachqualifizert" wurde und somit gemeinsam mit der Wolfsgrubermühle unter Denkmalschutz steht. Letzteres ändert aber laut Aussagen der Baureferentin [[Christine Lippert]] und 2. Bürgermeister [[Markus Braun]] gegenüber den [[Fürther Nachrichten]] nichts daran, dass der Bunker für den Schulneubau abgerissen werden soll.  


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
91.301

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