Nürnberg: Unterschied zwischen den Versionen

38 Bytes hinzugefügt ,  4. Dezember 2021
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 20: Zeile 20:
* Im frühen Mittelalter ist die politische Lage weniger stabil als zu Zeiten [[Karl der Große|Karls des Großen]]. Die nunmehr sicherheitstechnisch günstigere Lage auf einem erhöhten Sandsteinfelsen wiegt Fürths Lage an der früher bedeutenden [[Furt Fürth|Furt]] auf. Nürnberg steigt unter kaiserlicher Förderung zu einer der bedeutendsten Freien Reichsstädte im gesamten Reich auf, das im Jahr [[1007]] vom König an das [[Bistum Bamberg]] verschenkte Fürth sinkt zu einem umkämpften Provinz- und Grenzort herab ([[Dreiherrschaft]]). Fürth kam im Lauf der Geschichte sogar in direkte Abhängigkeit zu Nürnberg (Kirchenhoheit und Gebietsbesitz - einer der drei Herren ''in'' Fürth). Während Fürth sich alles selbst erarbeiten musste, bekam Nürnberg ''auch'' königliche Privilegien.
* Im frühen Mittelalter ist die politische Lage weniger stabil als zu Zeiten [[Karl der Große|Karls des Großen]]. Die nunmehr sicherheitstechnisch günstigere Lage auf einem erhöhten Sandsteinfelsen wiegt Fürths Lage an der früher bedeutenden [[Furt Fürth|Furt]] auf. Nürnberg steigt unter kaiserlicher Förderung zu einer der bedeutendsten Freien Reichsstädte im gesamten Reich auf, das im Jahr [[1007]] vom König an das [[Bistum Bamberg]] verschenkte Fürth sinkt zu einem umkämpften Provinz- und Grenzort herab ([[Dreiherrschaft]]). Fürth kam im Lauf der Geschichte sogar in direkte Abhängigkeit zu Nürnberg (Kirchenhoheit und Gebietsbesitz - einer der drei Herren ''in'' Fürth). Während Fürth sich alles selbst erarbeiten musste, bekam Nürnberg ''auch'' königliche Privilegien.
   
   
* Das veraltete Patriziat und Zünfte-Wesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. In einer Publikation von Georg Friedrich Rebmann (1768-1824) findet sich folgende Beschreibung hierzu: ''In Nürnberg gebe es einen beispiellosen Druck, unter welchem die Bürger Nürnbergs durch eine Anzahl räuberischer Familien seufzen, die man Patrizier nennt. Daher so manche Sitte, die unverändert bleibt, so sehr sie auch mit allen gegenwärtigen Verhältnissen in Widerspruch ist. Der Handwerksgeselle, der mit seinem Mädchen ohne priesterliche Einsegnung zu Bett geht, kann in Nürnberg nie das Meisterrecht erlangen. Und so wird das nahe liegende Fürth mit fleißigen Arbeitern bevölkert.''<ref>Klaus Gasseleder (Hrsg.): EUROPA ERLESEN FRANKEN, Wieser-Verlag A-9020, Klagenfurt/Celovec, 2011</ref>
* Das veraltete Patriziat und Zünfte-Wesen, das Nürnberg einst groß werden ließ, reißt die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts in den Bankrott - das von der [[Dreiherrschaft]] geprägte und von Zunftzwängen freie Fürth hat keine derartigen Einschränkungen. In einer Publikation von [[wikipedia:Georg Friedrich Rebmann|Georg Friedrich Rebmann]] (1768-1824) findet sich folgende Beschreibung hierzu: ''In Nürnberg gebe es einen beispiellosen Druck, unter welchem die Bürger Nürnbergs durch eine Anzahl räuberischer Familien seufzen, die man Patrizier nennt. Daher so manche Sitte, die unverändert bleibt, so sehr sie auch mit allen gegenwärtigen Verhältnissen in Widerspruch ist. Der Handwerksgeselle, der mit seinem Mädchen ohne priesterliche Einsegnung zu Bett geht, kann in Nürnberg nie das Meisterrecht erlangen. Und so wird das nahe liegende Fürth mit fleißigen Arbeitern bevölkert.''<ref>Klaus Gasseleder (Hrsg.): EUROPA ERLESEN FRANKEN, Wieser-Verlag A-9020, Klagenfurt/Celovec, 2011</ref>


* Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die erste deutsche Eisenbahnlinie [[Ludwigseisenbahn|"Ludwigseisenbahn"]] beide Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um [[1900]] Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]s-, Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend.
* Erst nach dem Fall an Bayern setzt Mitte des 19. Jahrhunderts eine fruchtbare, gleichschrittige Entwicklung ein, zu deren Beginn [[1835]] die erste deutsche Eisenbahnlinie [[Ludwigseisenbahn|"Ludwigseisenbahn"]] beide Städte verbindet und zu deren Höhepunkt Nürnberg und Fürth um [[1900]] Bayerns Industriestandort Nummer Eins darstellen: [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]s-, Industrie- und kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus Nürnberg und Fürth werden in alle Welt exportiert, beide Städte erweitern sich bedeutend.
90.908

Bearbeitungen