Heinrich Brentano: Unterschied zwischen den Versionen

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|Nachname=Brentano
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|Geschlecht=männlich
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|Geburtsdatum=1810/12
|Geburtsort=[[wikipedia:Grünstadt|Grünstadt/Pfalz]]
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|Todesdatum=1887/02/14
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|Beruf=Lehrer
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Dr. ''' Heinrich Brentano''' (geb. [[]] [[]] in [[wikipedia:Grünstadt|Grünstadt/Pfalz]]; gest. [[14. Februar]] [[1887]] in München) war von Beruf [[Lehrer]] und wurde [[1863]] als erster Lehrer in Bayern mit jüdischem Glauben seinen Kollegen gleichgestellt. Brentano wohnte in der Fürther Friedrichstraße <ref>laut Fürther Adressbuch von 1859, Seite 24 als Mieter bei dem Hopfenhändler Moriz Tuchmann, Friedrichstraße Nr. 312k, wo er als ''Dr., Professor an der kgl. Gewerbs- und Handelsschule u. Inhaber eines Knabenerziehungs-Instituts'' geführt wurde</ref>.  
Dr. ''' Heinrich Brentano''' (geb. [[Dezember]] [[1810]] <ref>Rekonstruktion des Geburtsdatums aus "''Einleitung und Fragment aus einem noch ungedruckten Werke über den Apollo von Belvedere und das Verhältnis der griechischen Plastik zur Tragödie''", anläßlich der öffentlichen Preisverteilung an der k.b. Studien-Anstalt zu Speyer, September 1828, Seite 28 [https://www.google.de/books/edition/Einleitung_und_Fragment_aus_einem_noch_u/BNA-AAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Heinrich+Brentano+Gr%C3%BCnstadt&pg=PA28&printsec=frontcover - online verfügbar]</ref> im pfälzischen [[wikipedia:Grünstadt|Grünstadt]]; gest. [[14. Februar]] [[1887]] in München) war von Beruf [[Lehrer]] und wurde [[1863]] als erster Lehrer in Bayern mit jüdischem Glauben seinen Kollegen gleichgestellt. Brentano wohnte in der Fürther Friedrichstraße <ref>laut Fürther Adressbuch von 1859, Seite 24 als Mieter bei dem Hopfenhändler Moriz Tuchmann, Friedrichstraße Nr. 312k, wo er als ''Dr., Professor an der kgl. Gewerbs- und Handelsschule u. Inhaber eines Knabenerziehungs-Instituts'' geführt wurde</ref>.  
__TOC__
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<br clear="all" />
==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
'''Heinrich Brentano''' wuchs in Grünstadt auf und besuchte dort das [https://www.google.de/books/edition/Kurzer_Bericht_%C3%BCber_den_Stand_des_K%C3%B6ni/3CBFAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Heinrich+Brentano+Gr%C3%BCnstadt&pg=PA10&printsec=frontcover Progymnasium] <ref>"Kurzer Bericht über den Stand des königlichen Progymnasiums zu Grünstadt in Rheinbayern", Schuljahr 1826/27; Seite 10</ref> und zuletzt die ''Prima'' des Gymnasiums in Speyer <ref>dort wurde der 17 Jahre und 10 Monate alte Schüler als "''fleißig und brav''" charakterisiert; siehe "''Einleitung und Fragment aus einem noch ungedruckten Werke über den Apollo von Belvedere und das Verhältnis der griechischen Plastik zur Tragödie''", anläßlich der öffentlichen Preisverteilung an der k.b. Studien-Anstalt zu Speyer, September 1828, Seite 28 [https://www.google.de/books/edition/Einleitung_und_Fragment_aus_einem_noch_u/BNA-AAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Heinrich+Brentano+Gr%C3%BCnstadt&pg=PA28&printsec=frontcover - online verfügbar]</ref>. Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt - Landshut - München führt in als Doktor der Philosophie im Jahre 1832 <ref>Matrikelbuch der Universität Ingolstadt - Landshut - München, 1872; Seite 75 [https://www.google.de/books/edition/Das_Matrikelbuch_der_Universitaet_Ingols/ZFFSAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Heinrich+Brentano+Gr%C3%BCnstadt&pg=PA75&printsec=frontcover - online verfügbar], auch [https://www.google.de/books/edition/Alphabetisches_Verzeichni%C3%9F_der_s%C3%A4mmtli/zGNCAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Heinrich+Brentano+Gr%C3%BCnstadt&pg=PA37&printsec=frontcover - Verzeichnis der Ludwig-Maximilians-Universität München</ref>.


Dr. '''Heinrich Brentano''' gab im Oktober [[1835]] die Eingabe zu einem weiterführenden allgemeinbildenden Privaterziehungsinstitut für Knaben christlicher und israelitischer Konfession in Fürth ab. Allerdings lehnte die Schulkommission eine religiös gemischte Schule ab. Sonderlich der evangelische Stadtpfarrer [[Friedrich Ludwig Hofmann]] schrieb seitenlange Stellungnahmen gegen Brentano <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Hrsg. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 172 </ref>. Im März [[1836]] legte Brentano daraufhin einen Lehrplan vor, der sich auf jüdische Kinder beschränkte und daher eine Genehmigung erfuhr.</br>
gab im Oktober [[1835]] gab Dr. Heinrich Brentano die Eingabe zu einem weiterführenden allgemeinbildenden Privaterziehungsinstitut für Knaben christlicher und israelitischer Konfession in Fürth ab. Allerdings lehnte die Schulkommission eine religiös gemischte Schule ab. Sonderlich der evangelische Stadtpfarrer [[Friedrich Ludwig Hofmann]] schrieb seitenlange Stellungnahmen gegen Brentano <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Hrsg. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 172 </ref>. Im März [[1836]] legte Brentano daraufhin einen Lehrplan vor, der sich auf jüdische Kinder beschränkte und daher eine Genehmigung erfuhr.</br>
Als Unterrichtsfächer wurden in dieser Privatschule Religion, Sprachen (Deutsch, Latein, Französisch, Italienisch), Arithmetik, Mathematik, Geographie, Geschichte und Physik angeboten <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Hrsg. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 173</ref>. Der Unterricht begann [[1836]] und wurde im November von 20 Schülern besucht. Der Ruf des Institutes mit einer freiheitlichen und fortschrittlichen Pädagogik verbreitete sich schnell, sodass Brentano [[1839]] auch eine Schule für jüdische Mädchen eröffnen wollte. Aufgrund einer ablehnenden Stellungnahme von Pfarrer [[Friedrich Ludwig Hofmann]] erhielt er aber dazu keine Genehmigung <ref>ebenda</ref>   
Als Unterrichtsfächer wurden in dieser Privatschule Religion, Sprachen (Deutsch, Latein, Französisch, Italienisch), Arithmetik, Mathematik, Geographie, Geschichte und Physik angeboten <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Hrsg. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 173</ref>. Der Unterricht begann [[1836]] und wurde im November von 20 Schülern besucht. Der Ruf des Institutes mit einer freiheitlichen und fortschrittlichen Pädagogik verbreitete sich schnell, sodass Brentano [[1839]] auch eine Schule für jüdische Mädchen eröffnen wollte. Aufgrund einer ablehnenden Stellungnahme von Pfarrer [[Friedrich Ludwig Hofmann]] erhielt er aber dazu keine Genehmigung <ref>ebenda</ref>   
[[Datei:Brentano Israelit 22.7. 1863.png|250px|right|Meldung zu Brentano in "Der Israelit" 22.7.1863]]
[[Datei:Brentano Israelit 22.7. 1863.png|250px|right|Meldung zu Brentano in "Der Israelit" 22.7.1863]]
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