Poppenreuther Straße 130: Unterschied zwischen den Versionen

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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
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Erdgeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, um [[1800]], am Straßengiebel bez. 1857; Einfriedung, Sandsteinquadermauer mit profilierten Decksteinen und Gittertor, Hofmauer wohl 19. Jahrhundert, Gittertor um 1900. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].  
Erdgeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau als Wohnstallhaus mit Satteldach, um [[1800]] <ref>so Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Bd. 2, 1999, Seite 76</ref>, am Straßengiebel bez. 1857; Einfriedung, Sandsteinquadermauer mit profilierten Decksteinen und Gittertor, Hofmauer wohl 19. Jahrhundert, Gittertor um 1900. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].
 
Stattlicher, solider Bau aus klassizistischer Zeit, mit neuem Dachausbau. Am Giebel Kartuschen-Inschrift "Fr. Pfann 1857", die auf eine spätere Renovierung hindeuten könnte. Der gut erhaltene Bauernhof ist in seiner Ausführung ein typisches Beispiel des Knoblauchländer Hofes, dass sich aus dem Bauernhaus, einer Mauer zum Nachbarn mit Backofen und traufseitiger Scheune an der Rückseite als Abschluss zum Hof darstellt. Die Toreinfahrt wurde stets mittels eines schmiedeeisernen Gitters abgeschlossen.
 
==Geschichte==
Das Gebäude ''Poppenreuther Straße 130'' - [[Historische Hausnummern Poppenreuth|Historische Hausnummer]] 35/36 – bildete ursprünglich mit dem Gebäude [[Poppenreuther Straße 132]] - [[Historische Hausnummern Poppenreuth|Historische Hausnummer]] 34 – ein gemeinsames Bauerngut und wurde erst nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] geteilt <ref>Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 34 und 35/36", Seite 1 und 2</ref>. Dieses Gut gehörte [[1507]] zu dem Poppenreuther Besitzerwerb des Thomas von Löffelholz <ref>[[1507]] erwarb Thomas v. Löffelholz zwei Halbhöfe und fünf Güter in Poppenreuth aus dem bischöflich-Würzburgischen Besitz und  löste [[1521]] noch den Lehensanteil der Herren von Thunfeld ab. Siehe Christian Schmidt-Scheer: "''Die Poppenreuther Kirche in der Barockzeit - Loeffelholzstiftungen für [[St. Peter und Paul]]''", in [[Fürther Geschichtsblätter]] 1/2004, Seite 4 und besonders Anmerkung 11) und 12)</ref> und begründete die Löffelholzische Grundherrenschaft.</br>
Die Eigentümer vor 1650 siehe bei [[Poppenreuther Straße 132]].
 
===Geschichte der Eigentümer <ref>Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 35/36", Seite 1-8</ref>===
* um 1650: Hans Gronauer baut den im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstörten Hof mit Hans Heid auf <ref>Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, zu "alte Hausnummer 35/36", Seite 2</ref>
* 1653: Cunz Proten hat das Besitztum mit der Witwe Kunigunde Gronauer erheiratet <ref>Sprung zitiert aus dem Löffelholzischen Gültbuch von 1656 - 1660. Dort wird Hans Heid und Cunz Proten (auch ''Bratengeier'', oder ''Brayttengeyger'', bzw. Pratengeyer'' als Besitzer erwähnt, die aus dem Hof zinsen.</ref>
* 1660: Conrad Gronauer I.<ref>Werner Sprung zitiert Löffelholzisches Gültbuch Nr. 623.</ref>
* 1666: der gesamte Hof brennt ab; Conrad Gronauer I. erhält 103 fl. ersetzt.
* 1689: Conrad Gronauer II. (Sohn) zahlt als Zins von dem halben Hof jährlich: 3 ¼ [[wikipedia:Scheffel (Maßeinheit)|Sümer]] Korn, 1 Huhn, 1 Henne, 60 Eier und 50 kr.
* 1692: darf er für seinen Vater eine ''Stube auf dem noch daliegenden Grund mit Feuerrecht'' bauen <ref>Werner Sprung zitiert St.A.N. Rep. 761 No. 267 Fasc.1</ref>.
* 1704: Ehefrau Margaretha ist gestorben, der Hof wird bei einer Inventarisierung auf 1300 fl. geschätzt. Conrad Gronauer III. Sohn von Conrad II.) heiratet im gleichen Jahr Margaretha Fleischmann aus Ronhof.
* 1716: Conrad Gronauer II.  zur ''Türkensteuer'' veranlagt.
* 1718: Conrad Gronauer II. am [[2. Oktober]] gestorben. Er hinterlässt die Witwe Margaretha mit acht Kindern. Der älteste Sohn Conrad Gronauer III. erhält den Hof für 1845 fl.
* 1732: Barbara, die Ehefrau des Conrad Gronauer III. ist gestorben, der Hpf wird bei der Inventarisierung beschrieben: Wohnhaus mit Hofreith, darin ein Hofhäuslein, Stadel, Schweinestall, Backofen und Brunnen, ein Garten von ½ Morgen, 14 3/8 Morgen Feld und 2 5/8 Tagwerk Wiesen <ref>Werner Sprung zitiert Löffelholzarchiv, Ortsakten Poppenreuth, Inventarien</ref>.
* 1758: Peter Gronauer
* 1761: als Peter Gronauers Ehefrau Gertraud im März 1760 stirbt, hat er drei unmündige Kinder und einen Hof im Wert von 2500 fl. Peter Gronauer lebt liederlich, bringt den Hof herunter, wird eingesperrt und stirbt nach einem halben Jahr im Gefängnis (Turm "Luginsland") Nürnberg am [[21. Februar]] [[1761]] und wird in St. Johannis begraben <ref>Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o. J. - handgeschrieben, zu "alte Hausnummer 35/36", Seite 3</ref>.
* 1762: Wolfgang Wening aus Gibitzenhof erhält den Hof auf ''sechs Jahre in Bestand'' (= Pacht), danach Conrad Wiedmann, Metzger, und seine Ehefrau Catharina. Nach deren Tod hat
* 1793: am [[22. August]] Johann Conrad Wening den Halbhof für 3000 fl. gekauft
+ 1808: Johann Conrad Wenning, Bauer Besitzfassion: ein 3/8 Hof ([[Historische Hausnummern Poppenreuth|Historische Hausnummer]] 35) darauf ein Bauernhaus von Holz mit Stallung, ein kleines Nebenhaus ([[Historische Hausnummern Poppenreuth|Historische Hausnummer]] 36), Scheune, Backofen und Hofreith, hinterm Stadel ein Gemüsegarten ½ Morgen groß, 14 ¾  Morgen Feld und 3 ¾ Tagwerk Wiesen, hat Waldrecht und Gemeinderecht. Grundherrschaft v. Löffelholz erhält Erbzins: 50 kr. (für 60 Eier), 1 Henne und 1 Huhn, Gült: 3 [[wikipedia:Scheffel (Maßeinheit)|Sümer]] 12 Matzen Korn; Erwerb: [[22. August]] [[1793]] von dem Vorbesitzer Peter Gronauer (sic!) ohne Dreingabe für 3000 fl. erkauft <ref>Werner Sprung zitiert St.A.N. Rentamt Fürth1</ref>.


Stattlicher, solider Bau aus klassizistischer Zeit, mit neuem Dachausbau. Am Giebel Inschrift "Fr. Pfann 1857". Der gut erhaltene Bauernhof ist in seiner Ausführung ein typisches Beispiel des Knoblauchländer Hofes, dass sich aus dem Bauernhaus, einer Mauer zum Nachbarn mit Backofen und traufseitiger Scheune an der Rückseite als Abschluss zum Hof darstellt. Die Toreinfahrt wurde stets mittels eines schmiedeeisernen Gitters abgeschlossen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* [[Historische Hausnummern Poppenreuth]]
* [[Historische Hausnummern Poppenreuth]]


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
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==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Gebäudes}}
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie:Poppenreuth]]
[[Kategorie:Poppenreuth]]
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