Feuerwache: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Fürth Feuerwache gel 1918.jpg|mini|right|Feuerwache an der Königstr. vor 1920]]
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[[Bild:Feuerwache Relief.jpg|mini|left|Relief an der Fassade mit dem Errichtungsjahr und stilisierter Brandszene.]]
[[Bild:Feuerwache Relief.jpg|mini|left|Relief an der Fassade mit dem Errichtungsjahr und stilisierter Brandszene.]]
Vor 1908 war die Feuerwache im Rathaus untergebracht.


Das heutige Gebäude wurde im Jugendstil [[1908]] erbaut. Als Architekt gilt Georg Groß, unterzeichnet sind die Baupläne jedoch von [[Otto Holzer]]. Auf dem Gelände stand zuvor das Haus der Kaufmannsfamilie [[Conrad Gebhardt|Gebhardt]].
Das heutige Gebäude wurde im Jugendstil [[1908]] erbaut. Als Architekt gilt Georg Groß, unterzeichnet sind die Baupläne jedoch von [[Otto Holzer]]. Auf dem Gelände stand zuvor das Haus der Kaufmannsfamilie [[Conrad Gebhardt|Gebhardt]]. Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes war die Feuerwache im Rathaus untergebracht.


Das Gebäude enthielt ursprünglich Dienstwohnungen  für den Rektor der Helmschule, den Bürgermeister und den Brandmeister. Sechs Pferde, die mit einzogen, mussten schon bald weichen, weil motorisierte Fahrzeuge ihren Platz einnahmen. Stall, Heuboden und Futterlager bekamen andere Aufgaben. Diesen ersten Umbauten folgten später noch viele weitere.
Das Gebäude enthielt ursprünglich Dienstwohnungen  für den Rektor der Helmschule, den Bürgermeister und den Brandmeister. Sechs Pferde, die mit einzogen, mussten schon bald weichen, weil motorisierte Fahrzeuge ihren Platz einnahmen. Stall, Heuboden und Futterlager bekamen andere Aufgaben. Diesen ersten Umbauten folgten später noch viele weitere.


Im alten Haferlager (für die Vorspannpferde der Dampfspritze) befindet sich ein kleines Feuerwehr-Museum. Nachdem 1954 mit Stadtratsbeschluss die "Stadtfeuerwehr" Fürth in eine Berufsfeuerwehr und eine Freiwillige Feuerwehr Fürth aufgespaltet wurde, nutzte die Berufsfeuerwehr die freiwerdenden Wohnungen als Sozial- und Unterrichtsräume. In der ehemaligen Brandmeisterwohnung sind die Büros des Katastrophenschutzes untergebracht. Nur eine Wohnung gibt es noch, hier lebt die Witwe von Kraft-Alexander, dem früheren Leiter des Fürther Stadttheaters.
Im alten Haferlager (für die Vorspannpferde der Dampfspritze) befindet sich ein kleines Feuerwehr-Museum. Nachdem 1954 mit Stadtratsbeschluss die "Stadtfeuerwehr" Fürth in eine Berufsfeuerwehr und eine Freiwillige Feuerwehr Fürth aufgespaltet wurde, nutzte die Berufsfeuerwehr die freiwerdenden Wohnungen als Sozial- und Unterrichtsräume. In der ehemaligen Brandmeisterwohnung sind die Büros des Katastrophenschutzes untergebracht. Nur eine Wohnung gibt es noch, hier lebt die Witwe von Kraft-Alexander, dem früheren Leiter des Fürther Stadttheaters.
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Seit Ende der 80er Jahre gab es Pläne für den Bau einer neuen Feuerwache, die immer wieder verschoben wurden. Jetzt soll der [[Neue Feuerwache|Neubau an der Kapellenstraße]] im Frühjahr [[2022]] bezugsfertig sein. Die Feuerwache wird bis auf Weiteres der [[Freiwilligen Feuerwehr Fürth]] zur Nutzung zur Verfügung stehen.
Seit Ende der 80er Jahre gab es Pläne für den Bau einer neuen Feuerwache, die immer wieder verschoben wurden. Jetzt soll der [[Neue Feuerwache|Neubau an der Kapellenstraße]] im Frühjahr [[2022]] bezugsfertig sein. Die Feuerwache wird bis auf Weiteres der [[Freiwilligen Feuerwehr Fürth]] zur Nutzung zur Verfügung stehen.
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Besonders an der Baugeschichte ab Juli 1907 bis zur gänzlichen Vollendung am 16. November 1908 war, dass viele Arbeiten in Losen vergeben wurden. Dadurch konnten für die aufgeteilten Baumaßnahmen der Schreiner, Schlosser, Maler, Tüncher und Hafner auch kleinere Fürther Handwerksbetriebe in Fürth bedacht werden. Der jeweilige Beginn der Arbeiten musste dem Bauamt durch Anzeigen gemeldet werden. 22 derartige Anzeigen über Baumaßnahmen finden sich in der Bauakte für die Königstraße 103.
Für die Schreinerarbeiten gabt es fünf Lose, für die Schlosserarbeiten drei Lose, die Maler werden in drei Losen bedacht und die Hafner in zwei Losen. Für die Stuckatur- und Installationsarbeiten wurden ebenfalls Fürther Betriebe eingesetzt. Aus den Anzeigen ist zum Beispiel zu entnehmen, dass ab Juli 1908 die Hafner sowohl an den Feuerwehrräumen und Kutscherwohnungen (Los I), als auch in den künftigen Wohnungen des Oberbürgermeisters, Rektors und Direktors (Los II) gearbeitet haben.
 
==  Raumnutzung ==
Die fünf Bauteile sind aus einer kleinen Skizze in der Bauakte ersichtlich. Zwei Grundrisse aus dem Verwaltungsbericht des Stadtmagistrats Fürth für 1908 und 1909, führen die Nutzung der Räume im Einzelnen auf.
Von der Feuerwehr genutzt werden die Bauteile I, II, III und IV, wie vorstehend beschrieben. Im Bauteil III Erdgeschoß Fortsetzung der Geräte-/Fahrzeughalle.
Weitere Nutzung in den Bauteilen III, IV:
Wohnungen für den Gymnasialrektor des anschließenden Gymnasiums (im I. Obergeschoß), für den Oberbürgermeister (im 2. OG), und für den städtischen Gaswerksdirektor (im III. OG).
Die Wohnung im I. Stock bezieht Dr. Friedrich Vogel am 11. September 1908. Er wohnt dort bis 30. September 1921. Die „Herrschaftswohnung“ im 2. Stock nimmt ab 20. September 1908 Oberbürgermeister Theodor Kutzer ein und verlässt sie am 31.12.1913, als er nach Mannheim geht. Ihm folgt OB Dr. Robert Wild ab März 1914. Bei ihm wohnen zeitweise auch die Söhne Wilhelm Robert Wild, Jurastudent (1923/24), und Eduard Wilhelm Wild, ebenfalls Student (1922/23).
Im 3. Stock hat Franz Tillmetz als Direktor der Gaswerke eine Dienstwohnung ab 10. September1908.
Im Mai 1941 bezieht die OB-Wohnung der Bürgermeister und kommissarische Oberbürgermeister Dr. Karl Häupler, zuvor wohnhaft in der Königswarterstraße. Nach dem Krieg bewohnt die Dienstwohnung Dr. Hans Bornkessel. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 1964 und Wegzug nach München zieht der Theaterdirektor Kraft Alexander in die Wohnung ein. Nach seinem Ableben bleibt die Witwe in der Wohnung.
Zum Bauteil Helmplatz 2
Adam Pausch, der Leiter der Feuerwehr, hatte am 20. September 1908 die Dienstwohnung bezogen. Er wohnt dort bis 1936. Nachfolger wird Diplomingenieur Johannes Rachfahl, städtischer Baurat und „Wehrführer“. Als Xaver Dimper Ende 1942 zum Hauptbrandmeister ernannt wird, bezieht er im 2. Stock eine Dienstwohnung. Er bewohnt sie mit Familie bis Ende Mai 1946. Als er im September 1953 als Brandinspektor mit dem Aufbau und der Leitung der Berufsfeuerwehr betraut wird , wohnt er wieder im Hause. Mit Ablauf November 1970 und seiner Pensionierung gibt es wieder einen Wohnungswechsel. Der Amtsleiter ab Oktober 1973 Christian Heuser hat wieder eine Dienstwohnung im Haus bis zu seinem Ausscheiden Ende Oktober 1998. Nach Umbau der Dienstwohnung in Büroräume werden diese von der Abteilung Katastrophenschutz genutzt.
Im Bauteil V:
Ab 1908 war noch ein Prospekte-Depot des Stadttheaters (im Erdgeschoß). Über dem EG: eine Terrasse, benutzbar für die Wohnung im I. Obergeschoß.
Baustil und Bauplastiken
Habel nennt im Denkmalbuch den Gruppenbau der städtischen Feuerwache mitsamt den zusätzlichen Dienstwohnungen im östlichen Bauteil sowohl einen „Bau in historischen Formen, asymmetrisch nach malerischen Prinzipien komponiert“, als auch einen „stattlichen Flügelbaukomplex im barockisierenden Jugendstil mit Sandsteinfassaden und reicher Bauplastik“. Zu ergänzen wäre: „in historisierenden Formen“, wie dies auch in den weiteren städtischen Bauten des Stadtbaurats Otto Holzer zu sehen ist, nämlich
- dem heuten Volkshochschul-Gebäude in der Hirschenstraße (1909-10 als Ämtergebäude erbaut),
- dem Schulhaus Frauenstraße (1909),
- dem Schulhaus Pestalozzistraße (1905),
- dem Nathanstift Tannenstraße (1907),
- dem Eichamt am Helmplatz (1907) und
- dem Berolzheimerianum, Ecke Theresienstraße/Schwabacher Straße (1904-06).
Stadtbaurat Otto Holzer preist den Bau der Feuerwehrzentrale 1908 mit folgenden Worten: „Schon die mächtigen Ausfahrtstore deuten auch dem Stadtunkundigen den Zweck des Hauses an. Ein reizendes Steinrelief, mit den Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr spielende Knäbchen, wird die Zweckbestimmung des Hauses wohl allen Zeiten erhalten. (…) Die guten Verhältnisse des Gebäudes, die kräftige Rustika des Erdgeschosses, der sinnige plastische Schmuck, die einfachen aber großen Dächer, die sich den älteren Gebäuden in der Nachbarschaft gut anpassen, verfehlen ihre Wirkung nicht.“ Damit meint er die Schule Helmplatz 4 aus 1881 in klassischen Neurenaissance-Formen.
Und Holzer ergänzt nicht uneigennützig: „Auch bei diesem Plan lag Projektierung und Ausführung in den Händen des Stadtbauamtes.“ Zuzustimmen ist ihm auf jeden Fall mit seiner Feststellung, dass der Neubau im Zusammenhang mit dem städtischen Eichamt am Helmplatz (1907 erbaut) eine „positive Änderung des früher unfertigen Platzbildes“ ergeben hat.


== Beschreibung des Baudenkmals ==
== Beschreibung des Baudenkmals ==
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