Kirche St. Michael: Unterschied zwischen den Versionen

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|Besonderheit=Turm (45 m); Sakramentshäuschen; [[Wilhelm Löhe|Löhe-Denkmal (Kirchplatz)]];
|Besonderheit=Turm (45 m); Sakramentshäuschen; [[Wilhelm Löhe|Löhe-Denkmal (Kirchplatz)]];
|Bild=Fürth_St_Michael_from_SE.jpg
|Bild=Fürth_St_Michael_from_SE.jpg
|Straße=Kirchenplatz
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|Hausnummer=4
|Hausnummer=4
|Objekt=Evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche St. Michael
|Objekt=Evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche St. Michael
|Teil des Ensembles=Altstadt
|TeilDesEnsembles=Altstadt
|Baustil=Gotik; Romanik
|Baustil=Gotik; Romanik
|lat=49.480058
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|lon=10.988569
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|Gebäude besteht=Ja
|GebaeudeBesteht=Ja
|Denkmalstatus besteht=Ja
|DenkmalstatusBesteht=Ja
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
|Akten-Nr=D-5-63-000-582
|AktenNr=D-5-63-000-582
}}
}}
Die '''Kirche St. Michael''' ist die ''[[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanats-]] und Stadtkirche von Fürth''. Zusammen mit dem [[Rathaus]] ist sie weit sichtbares Wahrzeichen der Stadt Fürth.  
Die '''Kirche St. Michael''' ist die ''[[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanats-]] und Stadtkirche von Fürth''. Zusammen mit dem [[Rathaus]] ist sie weit sichtbares Wahrzeichen der Stadt Fürth.  
__TOC__
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Die Kirchengemeinde St. Michael ist evangelisch-lutherisch. Ihre Anfänge gehen bis ins 11. Jahrhundert zurück, ab [[1525]]/[[1528]] wurde die [[Reformation]] eingeführt.
Die Kirchengemeinde St. Michael ist evangelisch-lutherisch. Ihre Anfänge gehen bis ins 11. Jahrhundert zurück, ab [[1525]]/[[1528]] wurde die [[Reformation]] eingeführt.


Schon vor 1362 übernahm sie das Pfarramt und die kirchliche Rechtstellung von [[Kapelle St.Martin| St. Martin]].
Schon vor 1362 übernahm sie das Pfarramt und die kirchliche Rechtstellung der königlichen Eigenkirche [[Kapelle St. Martin|St. Martin]].


Zur Erinnerung an ihre Kirchen-Weihe wird alljährlich ab dem 29. September ([http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Michael.htm Michaelstag]) oder ab dem Samstag danach die [[Kärwa|St.-Michaels-Kirchweih]] gefeiert.
Zur Erinnerung an ihre Kirchen-Weihe wird alljährlich ab dem 29. September ([http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Michael.htm Michaelstag]) oder ab dem Samstag danach die [[Kärwa|St.-Michaels-Kirchweih]] gefeiert.


Im Sommer 1632 nahm der Schwedische König [[Gustav Adolf]] im Pfarrhof von St. Michael Quartier. Eine Gedenktafel ist an der Außenwand der Kirche angebracht. St. Michael ist eventuell das einzige heute noch erhaltene Gebäude der Stadt Fürth, das den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] überlebt hat. Die meisten anderen Gebäude wurden, mit Ausnahme der [[Synagoge]] und des [[Geleitshaus]]es im Dreißigjährigen Krieg vollkommen niedergebrannt. Während der Zeit des [[NSDAP|NS-Regimes]] wurde allerdings auch die Synagoge ein Raub der Flammen, das Geleitshaus, das stark beschädigt den Dreißigjährigen Krieg überstand, wurde 1968 abgebrochen.
Im Sommer 1632 nahm der Schwedische König [[Gustav Adolf]] im Pfarrhof von St. Michael Quartier. Eine Gedenktafel ist an der Außenwand der Kirche angebracht. St. Michael ist eventuell das einzige heute noch erhaltene Gebäude der Stadt Fürth, das den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] überlebt hat. Die meisten anderen Gebäude wurden, mit Ausnahme der [[Synagoge]] und des [[Geleitshaus]]es im Dreißigjährigen Krieg vollkommen niedergebrannt. Während der Zeit des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Regimes]] wurde allerdings auch die Synagoge ein Raub der Flammen, das Geleitshaus, das stark beschädigt den Dreißigjährigen Krieg überstand, wurde 1968 abgebrochen.


== Beschreibung des Baudenkmals ==
== Beschreibung des Baudenkmals ==
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=== Außenansicht ===
=== Außenansicht ===
Die Kirche St. Michael ist eine typische fränkische Markt- und Wehrkirche.
Die Kirche St. Michael ist eine typische fränkische Markt- und Wehrkirche.
Die Kirche St. Michael stammt im wesentlichen aus gotischer Zeit; der Bau soll jedoch in den Langhausmauern älteres romanisches Mauerwerk aufweisen. Später wurde er mehrfach umgebaut. Der Baukörper setzt sich aus einem Langhaussaal mit einem unsymmetrisch einbezogenen mächtigen Westturm, einem gestreckten polygonal gebrochenen Chor und einer an der Nordseite angefügten Sakristei zusammen. Der Chor ist so ausgerichtet, dass die Sonne zur Gottesdienstzeit über den Altar leuchtet am St.-Martins-Tag, eine Ehrerbietung an den Namenspatron der ersten [[Kapelle St. Martin|Kirche von Fürth]] und Frankenheiligen [[St. Martin von Tours|St. Martin]]. Der mächtige Westturm entwickelt sich über quadratischem Grundriss mit zunächst drei Geschossen, darüber ist ein achtseitiger Aufsatz mit Spitzhelm sehr zurückgenommen. Das zur Stadt hin zeigende Steinrelief an der Turmgalerie zeigt ein Kruzifix mit Maria und Johannes und wurde in der 1. Bauphase des Turmes vor dem heutigen achteckigen,  darüber liegenden Aufbau in der ersten Bauphase 1380-1390 in der Ummauerung angebracht. 1955 wurde das Relief durch den Bildhauer Hasenschwanz erneuert.  
Die Kirche St. Michael stammt im wesentlichen aus gotischer Zeit; der Bau soll jedoch in den Langhausmauern älteres romanisches Mauerwerk aufweisen. Später wurde er mehrfach umgebaut. Der Baukörper setzt sich aus einem Langhaussaal mit einem unsymmetrisch einbezogenen mächtigen Westturm, einem gestreckten polygonal gebrochenen Chor und einer an der Nordseite angefügten Sakristei zusammen. Der Chor ist so ausgerichtet, dass die Sonne zur Gottesdienstzeit über den Altar leuchtet am St.-Martins-Tag, eine Ehrerbietung an den Namenspatron der ersten [[Kapelle St. Martin|Kirche von Fürth]] und Frankenheiligen [[Martin von Tours|St. Martin]]. Der mächtige Westturm entwickelt sich über quadratischem Grundriss mit zunächst drei Geschossen, darüber ist ein achtseitiger Aufsatz mit Spitzhelm sehr zurückgenommen. Das zur Stadt hin zeigende Steinrelief an der Turmgalerie zeigt ein Kruzifix mit Maria und Johannes und wurde in der 1. Bauphase des Turmes vor dem heutigen achteckigen,  darüber liegenden Aufbau in der ersten Bauphase 1380-1390 in der Ummauerung angebracht. 1955 wurde das Relief durch den Bildhauer Hasenschwanz erneuert.  


Der Turm wurde im 17. Jahrhundert auch für die Feuerwache benutzt. Es gab nicht nur Ende des 19. Jahrhunderts Turm-/Feuerwächter auf dem Rathaus, sondern schon auf dem Kirchturm von St. Michael während des Dreißigjährigen Krieges. Für ihr Amt wurden sie von der Gemeinde Fürth besonders entlohnt. Die Kirche diente den Fürthern als „Festung“, wohin sich vor den plündernden Horden flüchteten. Sogar ihr Mobiliar und Lebensmittel brachten sie dort unter, so dass diese den Zugang zum Taufstein versperrten.<ref>Adolf Schwammberger: „[[Wissen und Schauen (Buch)|Wissen und Schauen]], Kulturgeschichtliche Fahrten in und um Franken“, Verlag Nürnberger Presse, 1975</ref>
Der Turm wurde im 17. Jahrhundert auch für die Feuerwache benutzt. Es gab nicht nur Ende des 19. Jahrhunderts Turm-/Feuerwächter auf dem Rathaus, sondern schon auf dem Kirchturm von St. Michael während des Dreißigjährigen Krieges. Für ihr Amt wurden sie von der Gemeinde Fürth besonders entlohnt. Die Kirche diente den Fürthern als „Festung“, wohin sich vor den plündernden Horden flüchteten. Sogar ihr Mobiliar und Lebensmittel brachten sie dort unter, so dass diese den Zugang zum Taufstein versperrten.<ref>Adolf Schwammberger: „[[Wissen und Schauen (Buch)|Wissen und Schauen]], Kulturgeschichtliche Fahrten in und um Franken“, Verlag Nürnberger Presse, 1975</ref>
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'''Der ehem. Fürther Altar'''
'''Der ehem. Fürther Altar'''


Der alte gotische Flügelaltar stammt aus dem Jahr [[1497]] und stand bis [[1815]] als Hochaltar im Chor der St.-Michaels-Kirche. Er wurde vom damaligen Pfarrer Georg Tobias Christoph I. Fronmüller an einen Kunsthändler verkauft, im Rahmen seiner "Säuberungsarbeiten" in der Kirche. Der Altar wurde [[1827]] an die St.-Salvator-Gemeinde in Nördlingen verkauft, wo er heute noch steht. Dabei wurde der Altar in Ansbach völlig neu konzipiert und die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltars (Taigaltar), der in den Napoleonischen Kriegen zum größten Teil zerstört wurde, in die Neugestaltung mit integriert. Eine frühere Predella mit einer geschnitzten Abendmahlgruppe war offensichtlich beim Umzug verloren gegangen.<ref>Homepage Pfarrei St. Salvator - Der Hochaltar der Salvatorkirche, online abgerufen am 19. März 2016 | 14:49 Uhr - [http://www.pg-noerdlingen.de/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html online abrufbar]</ref>  
Der alte gotische Flügelaltar stammt aus dem Jahr [[1497]] und stand bis [[1815]] als Hochaltar im Chor der St.-Michaels-Kirche. Er wurde vom damaligen Pfarrer Georg Tobias Christoph I. Fronmüller an einen Kunsthändler verkauft, im Rahmen seiner "Säuberungsarbeiten" in der Kirche. Der Altar wurde [[1827]] an die St.-Salvator-Gemeinde in Nördlingen verkauft, wo er heute noch steht. Dabei wurde der Altar in Ansbach völlig neu konzipiert und die noch vorhandenen Figuren des Vorgängeraltars (Taigaltar), der in den Napoleonischen Kriegen zum größten Teil zerstört wurde, in die Neugestaltung mit integriert. Eine frühere Predella mit einer geschnitzten Abendmahlgruppe war offensichtlich beim Umzug verloren gegangen.<ref>Homepage Pfarrei St. Salvator - Der Hochaltar der Salvatorkirche, online abgerufen am 19. März 2016 | 14:49 Uhr - [http://www.pg-noerdlingen.de/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html online]</ref>  


'''Der heutige Altar in St. Michael Fürth'''
'''Der heutige Altar in St. Michael Fürth'''
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'''Orgel'''
'''Orgel'''
[[Bild:Michaeliskirche Nov 2020 3.jpg|mini|right|Blick auf die Hauptorgel]]
[[Bild:Michaeliskirche Nov 2020 3.jpg|mini|right|Blick auf die Hauptorgel]]
Die Kirche St. Michael besitzt insgesamt drei Orgeln. Die Hauptorgel mit dem grünen neugotischen Prospekt aus dem 19. Jahrhundert wurde [[1904]] eingeweiht. Sie stammt von Orgelbauer Steinmeyer und besitzt ein Rückpositiv, das direkt in den Kirchenraum schallt. Das Instrument im Gehäuse wurde allerdings [[1979]] ersetzt. Die Firma Ekkehard Simon aus Landshut baute eine Orgel mit mechanischer Traktur ein, die 45 klingende Register umfasst, verteilt auf drei Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk), und 12.000 Pfeifen besitzt. Sie wurde zu einer Zeit gebaut, in der man auf einer Orgel möglichst viele Klangrichtungen abbilden wollte. Sie hat demnach keine spezifische Klangprägung, sondern klingt universal vor allem mit barocken Klangfarben. Die Romantik hingegen funktioniert auf ihr nur mit Einschränkungen.<ref>Reinhard Kalb: ''Ein Klang aus uralter Zeit''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Dezember 2021</ref>
Die Kirche St. Michael besitzt insgesamt drei Orgeln. Die Hauptorgel mit dem grünen neugotischen Prospekt aus dem 19. Jahrhundert wurde [[1904]] eingeweiht. Sie stammt von Orgelbauer Steinmeyer und besitzt ein Rückpositiv, das direkt in den Kirchenraum schallt. Das Instrument im Gehäuse wurde allerdings [[1979]] ersetzt, die Orgelweihe fand am 18. März 1979 statt. Die Firma Ekkehard Simon aus Landshut baute eine Orgel mit mechanischer Traktur ein, die 45 klingende Register umfasst, verteilt auf drei Manuale und Pedal (Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk), und 12.000 Pfeifen besitzt. Sie wurde zu einer Zeit gebaut, in der man auf einer Orgel möglichst viele Klangrichtungen abbilden wollte. Sie hat demnach keine spezifische Klangprägung, sondern klingt universal vor allem mit barocken Klangfarben. Die Romantik hingegen funktioniert auf ihr nur mit Einschränkungen.<ref>Reinhard Kalb: ''Ein Klang aus uralter Zeit''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Dezember 2021</ref>


Dort wo der Chor beginnt steht in der Kirche St. Michael eine weitere, die ''italienische Orgel''. Gefertigt in Neapel von Januarius Severino anno [[1775]], genießt diese Orgel höchsten Seltenheitswert. Nur ein einziges weiteres Instrument von Severino ist bis heute erhalten geblieben. Es steht in einer Dorfkirche auf Malta. Der Augsburger Orgelbauer Rudolf Kubak entdeckte das Instrument irgendwo in Italien, wo es in einer Kirche abseits stand und wie ein ganz gewöhnlicher Schrank aussah. Kubak hat es der Gemeinde abgekauft und zuhause restauriert. Der Pfarrer [[Walther Roth]], der [[1989]] von Augsburg nach Fürth zog, kannte das Instrument und brachte den Orgelbauer dazu, es der Michaelskirche zu überlassen. Das Besondere ist, dass das Instrument zwar 1775 erbaut wurde, also 25 Jahre nach Johann Sebastian Bachs Tod in Leipzig, dass es jedoch nach den ästhetischen Klangkriterien der Vor-Bach-Zeit gestimmt ist, nämlich nach dem pythagoreischen Maß. Es eignet sich deshalb hervorragend für die alte Musik aus der Zeit vor Bach, also für Komponisten wie Girolamo Frescobaldi (1583-1643) oder Claudio Monteverdi (1567- 1643). Im Fürth des 21. Jahrhunderts erklingt die Orgel vorwiegend bei Taufen und kleinen Gottesdiensten.  
Dort wo der Chor beginnt steht in der Kirche St. Michael eine weitere, die ''italienische Orgel''. Gefertigt in Neapel von Januarius Severino anno [[1775]], genießt diese Orgel höchsten Seltenheitswert. Nur ein einziges weiteres Instrument von Severino ist bis heute erhalten geblieben. Es steht in einer Dorfkirche auf Malta. Der Augsburger Orgelbauer Rudolf Kubak entdeckte das Instrument irgendwo in Italien, wo es in einer Kirche abseits stand und wie ein ganz gewöhnlicher Schrank aussah. Kubak hat es der Gemeinde abgekauft und zuhause restauriert. Der Pfarrer [[Walther Roth]], der [[1989]] von Augsburg nach Fürth zog, kannte das Instrument und brachte den Orgelbauer dazu, es der Michaelskirche zu überlassen. Das Besondere ist, dass das Instrument zwar 1775 erbaut wurde, also 25 Jahre nach Johann Sebastian Bachs Tod in Leipzig, dass es jedoch nach den ästhetischen Klangkriterien der Vor-Bach-Zeit gestimmt ist, nämlich nach dem pythagoreischen Maß. Es eignet sich deshalb hervorragend für die alte Musik aus der Zeit vor Bach, also für Komponisten wie Girolamo Frescobaldi (1583-1643) oder Claudio Monteverdi (1567- 1643). Im Fürth des 21. Jahrhunderts erklingt die Orgel vorwiegend bei Taufen und kleinen Gottesdiensten.  


Die dritte Orgel ist eine Truhenorgel auf Rädern. Die Truhe kommt vor allem bei Konzerten im Chor zum Einsatz, weil die Schalldistanz von der Empore von St. Michael zum Chor schon zu weit ist, als dass Sänger und Organistin oder Organist perfekt aufeinander reagieren könnten. Sie stand bis zum Brand am [[5. Juni]] [[2014]] in der Nürnberger Marthakirche. Sie erlitt dabei einen beträchtlichen Feuerschaden. Orgelbauer Hans-Peter Bormann konnte sie reparieren und restaurieren. Ein paar Brandspuren sind außen noch zu erkennen, ansonsten klingt sie wieder tadellos, nämlich gleichschwebend gestimmt. Auf den Wunsch von Kantorin Ingeborg Schilffahrt kam die Truhe [[2018]] nach Fürth, wo sich herausstellte, dass die Truhenorgel ebenfalls aus der Landshuter Firma Simon stammt, wie auch die Hauptorgel.
Die dritte Orgel ist eine Truhenorgel auf Rädern. Die Truhe kommt vor allem bei Konzerten im Chor zum Einsatz, weil die Schalldistanz von der Empore von St. Michael zum Chor schon zu weit ist, als dass Sänger und Organistin oder Organist perfekt aufeinander reagieren könnten. Sie stand bis zum Brand am [[5. Juni]] [[2014]] in der Nürnberger Marthakirche. Sie erlitt dabei einen beträchtlichen Feuerschaden. Orgelbauer Hans-Peter Bormann konnte sie reparieren und restaurieren. Ein paar Brandspuren sind außen noch zu erkennen, ansonsten klingt sie wieder tadellos, nämlich gleichschwebend gestimmt. Auf den Wunsch von Kantorin Ingeborg Schilffahrt kam die Truhe [[2018]] nach Fürth, wo sich herausstellte, dass die Truhenorgel ebenfalls aus der Landshuter Firma Simon stammt, wie auch die Hauptorgel.
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== Umbauten und Restaurationsarbeiten ==
== Umbauten und Restaurationsarbeiten ==
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* [[1886]]: südlicher Emporenaufgang
* [[1886]]: südlicher Emporenaufgang
* [[1903]]: Renovierung<ref>dabei Jugendstilbemalung der Emporen und Wände; zudem wurden Fragmente eines "Jüngsten-Gerichts-Freskos" aus dem Jahr [[1516]] über dem Chorbogen aufgedeckt und wieder übertüncht, siehe Georg Stolz: "St. Michael Fürth", DKV-Kunstführer Nr. 386, 2. Aufl. 2007, S. 10</ref>
* [[1903]]: Renovierung<ref>dabei Jugendstilbemalung der Emporen und Wände; zudem wurden Fragmente eines "Jüngsten-Gerichts-Freskos" aus dem Jahr [[1516]] über dem Chorbogen aufgedeckt und wieder übertüncht, siehe Georg Stolz: "St. Michael Fürth", DKV-Kunstführer Nr. 386, 2. Aufl. 2007, S. 10</ref>
* [[1904]]: Einweihung der Steinmeyer-Orgel
* [[1904]]: Einweihung der Steinmeyer-Orgel und Abschaffung der Kirchensitzvermietung <ref>siehe [[Käppner-Chronik]] zu 4. Februar 1904.</ref>
* [[1948]]: Ausbesserung des Treppenturms
* [[1948]]: Ausbesserung des Treppenturms
* [[1952]]: Restaurierung, besonders im Chorraum<ref>Der Chorraum wurde grundlegend gereinigt, die Kanzel 50 cm näher an den Chorbogen gerückt und der große Kanzeldeckel (2022 noch in der Asservatenkammer im Turm aufbewahrt) durch eine einfachere Form ersetzt, die hölzerne ''Kriegergedächtnistafel'' von der Chornordwand an die nördliche Turmwand versetzt und damit das Sakramentshäuschen freigelegt, ebenso die ''Beweinungsgruppe'' von der Südseite des Chores an die andere Turmwand. Das St. Michaelbild wurde restauriert. Die Emporenbemalung im Jugendstil aus dem Jahr 1903 mit Blumenkörben und Girlanden wurde entfernt und durch eine einfache ersetzt, die künftigen Neuanstrichen nicht im Wege stehen sollte. Als Festprediger für die Wiedereinweihung nach der Restauration am 26. Oktober 1852 wurde Landesbischof D. Meiser gewonnen. Siehe Restaurationsbericht von [[Eduard Putz]] in "Gruß von St. Michael" (Mitteilungen der Evang- luth. Gemeinde St. Michael Fürth) vom Oktober 1952</ref>
* [[1952]]: Restaurierung, besonders im Chorraum<ref>Der Chorraum wurde grundlegend gereinigt, die Kanzel 50 cm näher an den Chorbogen gerückt und der große Kanzeldeckel (2022 noch in der Asservatenkammer im Turm aufbewahrt) durch eine einfachere Form ersetzt, die hölzerne ''Kriegergedächtnistafel'' von der Chornordwand an die nördliche Turmwand versetzt und damit das Sakramentshäuschen freigelegt, ebenso die ''Beweinungsgruppe'' von der Südseite des Chores an die andere Turmwand. Das St. Michaelbild wurde restauriert. Die Emporenbemalung im Jugendstil aus dem Jahr 1903 mit Blumenkörben und Girlanden wurde entfernt und durch eine einfache ersetzt, die künftigen Neuanstrichen nicht im Wege stehen sollte. Als Festprediger für die Wiedereinweihung nach der Restauration am 26. Oktober 1852 wurde Landesbischof [[wikipedia:Hans Meiser (Bischof)|Meiser]] gewonnen. Siehe Restaurationsbericht von [[Eduard Putz]] in "Gruß von St. Michael" (Mitteilungen der Evang- luth. Gemeinde St. Michael Fürth) vom Oktober 1952</ref>, zugleich Zerstörung historischen Inventars durch erneute Purifizierung
* [[1954]]: Instandsetzung des Turmkranzes
* [[1954]]: Instandsetzung des Turmkranzes
* [[1978]]: Umbaumaßnahmen und Renovierung<ref>Dr. Hans Eberhardt: "Die Geschichte baut mit" in: "[[Sankt Michael zu Fürth (Buch)|Sankt Michael zu Fürth]]", Festschrift zum Abschluß der Renovierung am 1. Oktober 1978, Seite 45 - 50. Eberhardt schreibt dort: ''... die Bausünden vergangener Jahrzehnte und vor allem des letzten Jahrhunderts wieder gutzumachen ...'' - '' ... die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt.'' - Dies geschah "''eigentlich nur, das Südportal freizulegen und falsche Anfügungen aus dem Jahr [[1886]] im Sinne der Stilreinheit zu entfernen.'' U.a. wurde der dreigeschossige Emporen-Einbau mit dem wiederentdeckten Malereien aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Steinmaßwerk versehen. Auch das vorhandene Orgelgehäuse im ''neugotischen Gewand'' (wenn auch mit Abwandlungen) konnte für die neue Orgel wiederverwendet werden. Das frühere Gefälle vom Westen zum Chorraum hin wurde eingeebnet, sodass die [[wikipedia:Lettner|Lettnerstufe]] entfiel. Im Umgriff der Kirche wurde die Asphaltierung des Kirchenplatzes entfernt und mit einer Pflasterung ersetzt. Pfarrer [[Johannes Dietz]] setzte sich bei der Stadt Fürth dafür ein, das alte Straßenpflaster der Schwabacher Straße zu verwenden, die damals asphaltiert werden sollte.</ref>  
* [[1978]]: Umbaumaßnahmen, erneute Purifizierung und Renovierung<ref>Dr. Hans Eberhardt: "Die Geschichte baut mit" in: "[[Sankt Michael zu Fürth (Buch)|Sankt Michael zu Fürth]]", Festschrift zum Abschluß der Renovierung am 1. Oktober 1978, Seite 45 - 50. Eberhardt schreibt dort: ''... die Bausünden vergangener Jahrzehnte und vor allem des letzten Jahrhunderts wieder gutzumachen ...'' - '' ... die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt.'' - Dies geschah "''eigentlich nur, das Südportal freizulegen und falsche Anfügungen aus dem Jahr [[1886]] im Sinne der Stilreinheit zu entfernen.'' U.a. wurde der dreigeschossige Emporen-Einbau mit dem wiederentdeckten Malereien aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Steinmaßwerk versehen. Auch das vorhandene Orgelgehäuse im ''neugotischen Gewand'' (wenn auch mit Abwandlungen) konnte für die neue Orgel wiederverwendet werden. Das frühere Gefälle vom Westen zum Chorraum hin wurde eingeebnet, sodass die [[wikipedia:Lettner|Lettnerstufe]] entfiel. Im Umgriff der Kirche wurde die Asphaltierung des Kirchenplatzes entfernt und mit einer Pflasterung ersetzt. Pfarrer [[Johannes Dietz]] setzte sich bei der Stadt Fürth dafür ein, das alte Straßenpflaster der Schwabacher Straße zu verwenden, die damals asphaltiert werden sollte.</ref>  
* [[1979]]: Einbau der neuen Simon-Orgel
* [[1979]]: Einbau der neuen Simon-Orgel
* [[1997]]: Renovierung aller fünf Zifferblätter der Turmuhr<ref>Die Renovierung der Zifferblätter verursachte Kosten von 45.000 Mark (25.000 Mark mehr als veranschlagt). Der [[Altstadtverein]] beteiligte sich mit 15.000 Mark. Bei der Untersuchung alter Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl wurden als unterste jahrhundertealte Farbschicht ein hellblauer Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem ebenso eine Sonne im Zentrum des Ziffernkreises stand. Als oberste Schicht folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter. Siehe dazu: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref>  
* [[1997]]: Renovierung aller fünf Zifferblätter der Turmuhr<ref>Die Renovierung der Zifferblätter verursachte Kosten von 45.000 Mark (25.000 Mark mehr als veranschlagt). Der [[Altstadtverein]] beteiligte sich mit 15.000 Mark. Bei der Untersuchung alter Farbschichten durch die Nürnberger Restaurierungswerkstatt Wiedl wurden als unterste jahrhundertealte Farbschicht ein hellblauer Hintergrund aus Erdfarben mit plastisch aufgemalter Sonne freigelegt. Darüber kam ein bemaltes Zifferblatt aus dem Jahr 1881 zum Vorschein, auf dem ebenso eine Sonne im Zentrum des Ziffernkreises stand. Als oberste Schicht folgte eine neugotische Bemalung der Zifferblätter. Siehe dazu: Fürther Nachrichten vom 11. Juni 1997 (Druckausgabe)</ref>  
* [[2006]]: Restaurierung des Turms<ref>  
* [[2006]]: Restaurierung des Turms<ref>  
Bei der Restaurierung des vergoldeten Turmknopfes und des darüber befindlichen Kreuzes wurden in der Kugel zwei alte Dokumente in verzinnten Blechbehältern gefunden. [[Datei:Kirchenturm St. Michael.jpg | mini | right |Turmknopf St. Michael]] Eines von Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner]] (siehe Öffnung der Kapsel bei Turmrenovierung 1867), ein weiteres von [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus]], dass dieser bei der Turmreparatur 1867 eingelegt hatte. Aus ihr geht hervor, dass Fürth damals unter den 21.484 Einwohnern 18.369 Protestanten zählte und der Landesherr seit 1864 König Ludwig II. von Bayern hieß. Laut einer Gravur auf der Innenseite des Blechkästchens hatte dies Schlossermeister Johann Adam Frank am [[23. September]] [[1867]] für beide Urkunden hergestellt. 2006 wurde laut Dekan [[Michael Höchstädter]] eine Urkunde mit aktuellen Angaben zu Gemeinde, Stadt und Staat hinzugefügt. Die Renovierung des 45 Meter hohen und rund 600 Jahre alten Turms kostete rund 400.000 Euro, davon der Staat nur 100.000 Euro Zuschuss leistete. Siehe dazu: Volker Dittmar in: Fürther Nachrichten vom 12. September 2006 (Druckausgabe)</ref>
Bei der Restaurierung des vergoldeten Turmknopfes und des darüber befindlichen Kreuzes wurden in der Kugel zwei alte Dokumente in verzinnten Blechbehältern gefunden. [[Datei:Kirchenturm St. Michael.jpg | mini | right |Turmknopf St. Michael]] Eines von Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner]] (siehe Öffnung der Kapsel bei Turmrenovierung 1867), ein weiteres von [[Friedrich Theodor Eduard Lehmus]], dass dieser bei der Turmreparatur 1867 eingelegt hatte. Aus ihr geht hervor, dass Fürth damals unter den 21.484 Einwohnern 18.369 Protestanten zählte und der Landesherr seit 1864 König Ludwig II. von Bayern hieß. Laut einer Gravur auf der Innenseite des Blechkästchens hatte dies Schlossermeister Johann Adam Frank am [[23. September]] [[1867]] für beide Urkunden hergestellt. 2006 wurde laut Dekan [[Michael Höchstädter]] eine Urkunde mit aktuellen Angaben zu Gemeinde, Stadt und Staat hinzugefügt. Die Renovierung des 45 Meter hohen und rund 600 Jahre alten Turms kostete rund 400.000 Euro, davon der Staat nur 100.000 Euro Zuschuss leistete. Siehe dazu: Volker Dittmar in: Fürther Nachrichten vom 12. September 2006 (Druckausgabe)</ref>
* [[2006]] Juwelier [[Wilhelm Weigmann]] und Dekan [[Michael Höchstädter]] haben gemeinsam eine Uhr entworfen, deren Erlös zum Teil als Spende dem Turmbau der [[Kirche St. Michael]] zu gute kommen soll. Das Zifferblatt zeigt das Logo der Kirchengemeinde und als besonderer Gag ist ein winziger Original Sandsteinbrocken vom Kirchturm eingelassen. Die Auflage ist auf 500 Stück limitiert und jedes Exemplar trägt eine durchlaufende Nummer. Die Sparkasse hat 100 Stück abgenommen, die restlichen werden durch den Juwelier Weigmann im [[City Center]] verkauft. Der Preis ist auf 75 Euro festgesetzt, wobei eine Spende von 20 Euro für die Turmsanierung abgeführt wird. <ref>In:[[Fürther Nachrichten]]  „Richtig ticken für den guten Zweck“  vom  November 2006  (Druckausgabe)</ref>
* [[2008]]: Restaurierung des Kirchenschiffs
* [[2008]]: Restaurierung des Kirchenschiffs
* [[2009]]: Grundreinigung der Simon-Orgel zum 30-jährigen Jubiläum
* [[2009]]: Grundreinigung der Simon-Orgel zum 30-jährigen Jubiläum
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== Die Bronzekunstwerke im Zweiten Weltkrieg ==
== Die Bronzekunstwerke im Zweiten Weltkrieg ==
[[Datei:AK Gustav Adolf-Gedenktafel.jpg|mini|right|Gedenktafel für Gustav Adolf]]
[[Datei:AK Gustav Adolf-Gedenktafel.jpg|mini|right|Gedenktafel für Gustav Adolf]]
1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". In dieser Liste werden fünf Objekte in kirchlichem Besitz geführt mit dem Vermerk "abzulehnen bzw. zweifelhaft". Ein Verbleib vor Ort war also überwiegend gewünscht. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Büste des [[Kirchenplatz 4 (Wilhelm-Löhe-Denkmal)|Löhe-Denkmals]] (Pos. I), drei seitliche Reliefs des Löhe-Denkmals (Pos. II), das Epitaph (Grabdenkmal) von Bürger Doßmann (Pos. III), das Epitaph von Bürger [[Martin Leizmann|Leizmann]] (Pos. IV) und eine Gedenktafel für [[Gustav Adolf]] (Pos. V). Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für die Erhaltung der Büste sowie der seitlichen Reliefs des Löhe-Denkmals und der Gedenktafel an König Gustav Adolf aus und verlangte für die beiden Epitaphe die unbedingte Erhaltung - außerdem seien alle als im kirchlichen Besitz befindlich nicht unter diese Aktion fallend. In einer zweiten Aktion wurde im Mai 1942 vom Reichsinnenminister die Ablieferung fast aller städtischen Denkmäler befohlen, auch sollten die Gemeinden darauf hinwirken, dass möglichst viele im privaten, d. h. auch kirchlichen Eigentum befindliche Bronzedenkmäler abgeliefert würden. Stadtpfarrer [[Gustav Schmetzer]] von St. Michael erklärte sich zugunsten der Erhaltung des [[Wilhelm-Löhe-Denkmal]]s zur Abgabe der Gustav-Adolf-Gedenktafel bereit. Im Juli 1942 wurde dann mit Schreiben des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung die Büste von Wilhelm Löhe von der Ablieferung zurückgestellt, ungenannt eingeschlossen auch die drei Reliefs. Ferner wurde nochmals auf die Nichtablieferungspflicht für die Epitaphien als Grabdenkmale hingewiesen.  
1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur [[Metallspende|Metallspende des deutschen Volkes]]. In dieser Liste werden fünf Objekte in kirchlichem Besitz geführt mit dem Vermerk „abzulehnen bzw. zweifelhaft“. Ein Verbleib vor Ort war also überwiegend gewünscht. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die Büste des [[Kirchenplatz 4 (Wilhelm-Löhe-Denkmal)|Löhe-Denkmals]] (Pos. I), drei seitliche Reliefs des Löhe-Denkmals (Pos. II), das Epitaph (Grabdenkmal) von Bürger Doßmann (Pos. III), das Epitaph von Bürger [[Martin Leizmann|Leizmann]] (Pos. IV) und eine Gedenktafel für [[Gustav Adolf]] (Pos. V). Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für die Erhaltung der Büste sowie der seitlichen Reliefs des Löhe-Denkmals und der Gedenktafel an König Gustav Adolf aus und verlangte für die beiden Epitaphe die unbedingte Erhaltung - außerdem seien alle als im kirchlichen Besitz befindlich nicht unter diese Aktion fallend. In einer zweiten Aktion wurde im Mai 1942 vom Reichsinnenminister die Ablieferung fast aller städtischen Denkmäler befohlen, auch sollten die Gemeinden darauf hinwirken, dass möglichst viele im privaten, d. h. auch kirchlichen Eigentum befindliche Bronzedenkmäler abgeliefert würden. Stadtpfarrer [[Gustav Schmetzer]] von St. Michael erklärte sich zugunsten der Erhaltung des [[Wilhelm-Löhe-Denkmal]]s zur Abgabe der Gustav-Adolf-Gedenktafel bereit. Im Juli 1942 wurde dann mit Schreiben des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung die Büste von Wilhelm Löhe von der Ablieferung zurückgestellt, ungenannt eingeschlossen auch die drei Reliefs. Ferner wurde nochmals auf die Nichtablieferungspflicht für die Epitaphien als Grabdenkmale hingewiesen.  
Die Gedenktafel wurde am 13. Juli 1942 abgenommen, im städt. Bauhof eingelagert, von dort am 4. März 1944 von der Firma Hetzel und Co. Nürnberg, Metallgroßhandel, Nürnberg zum Einschmelzen abgeholt und anschließend der Stadt die Übernahme bestätigt: ''Betr.: Ablieferung von Denkmälern: Wir bestätigen hiermit von Ihnen anläßlich der obigen Aktion erhalten zu haben: ... 10. Gedenktafel an König Gustav Adolf von Schweden an der Michaelskirche.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 13. März 1944</ref> Die Wegnahme belegt auch ein Foto von Ferdinand Vitzethum aus dem Jahr 1946: Es zeigt im Sandstein der Wand des äußeren Emporenaufgangs die leere Vertiefung ohne die Gedenktafel.<ref>Stadtarchiv Fürth, A 8797</ref>
Die Gedenktafel wurde am 13. Juli 1942 abgenommen, im städt. Bauhof eingelagert, von dort am 4. März 1944 von der Firma Hetzel und Co. Nürnberg, Metallgroßhandel, Nürnberg zum Einschmelzen abgeholt und anschließend der Stadt die Übernahme bestätigt: ''Betr.: Ablieferung von Denkmälern: Wir bestätigen hiermit von Ihnen anläßlich der obigen Aktion erhalten zu haben: ... 10. Gedenktafel an König Gustav Adolf von Schweden an der Michaelskirche.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Schreiben vom 13. März 1944</ref> Die Wegnahme belegt auch ein Foto von Ferdinand Vitzethum aus dem Jahr 1946: Es zeigt im Sandstein der Wand des äußeren Emporenaufgangs die leere Vertiefung ohne die Gedenktafel.<ref>Stadtarchiv Fürth, A 8797</ref>


Doch war die Gedenktafel schon 1950 wieder am alten Platz zu sehen, wie weitere Fotos zeigen. War sie ein Neuguss? Denn schon in der 1. Stellungnahme des Oberbürgermeisters vom [[31. Mai]] [[1940]] über Erhaltung oder Ablieferung war bei der Gedenktafel als einzigem der erfassten Denkmäler die Möglichkeit eines Neugusses ins Auge gefasst worden: ''Da die Platte nach dem Kriege eventuell neu gegossen werden könnte, ist die Entscheidung zweifelhaft.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> Des Rätsels Lösung brachte ein Hinweis von Herrn Hans-Otto Schmitz, ehrenamtlicher Kirchenführer in St. Michael: Kirchenrat Gustav Schmetzer, von 1915 bis 1935 2. Pfarrer, dann 1. Pfarrer von St. Michael bis Ende April 1947, hat zu Beginn seines Ruhestands eine handschriftliche "Kriegschronik des Evang. Luth. Pfarramts St. Michael Fuerth - Vom Weltkrieg 1. Sept. 1939 bis 1947" verfasst. Am Ende des Kapitels „Die kirchlichen Denkmäler“ ist dem Satz ''"Das Gustav Adolf Relief an der Freitreppe war am 13.7.1942 entfernt worden"'' nachträglich die knappe Anmerkung beigefügt: ''Im Jahre 1949 in einem Depot aufgefunden und an alter Stelle wieder angebracht.''<ref>Landeskirchliches Archiv Nürnberg (LAELKB), Pfarrarchiv Fürth-St. Michael 445, Kriegschronik 1939-1947, S. 62</ref> Im Zuge der Umbaumaßnahmen 1977/78 - ''… die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt''<ref>Hans Ehrhardt, Die Geschichte baut mit – Leitgedanken zur Kirchenrenovierung in Sankt Michael zu Fürth – Aus dem Leben einer evangelischen Gemeinde, Festschrift zum Abschluss der Renovierung am 1. Oktober 1978, S. 47</ref> - kam die Gedenktafel an ihren heutigen Platz an der Außenwand des Kirchenschiffs nahe dem Südportal.
Doch war die Gedenktafel schon 1950 wieder am alten Platz zu sehen, wie weitere Fotos zeigen. War sie ein Neuguss? Denn schon in der 1. Stellungnahme des Oberbürgermeisters vom [[31. Mai]] [[1940]] über Erhaltung oder Ablieferung war bei der Gedenktafel als einzigem der erfassten Denkmäler die Möglichkeit eines Neugusses ins Auge gefasst worden: ''Da die Platte nach dem Kriege eventuell neu gegossen werden könnte, ist die Entscheidung zweifelhaft.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37</ref> Des Rätsels Lösung brachte ein Hinweis von Herrn Hans-Otto Schmitz, ehrenamtlicher Kirchenführer in St. Michael: Kirchenrat Gustav Schmetzer, von 1915 bis 1935 2. Pfarrer, dann 1. Pfarrer von St. Michael bis Ende April 1947, hat zu Beginn seines Ruhestands eine handschriftliche "Kriegschronik des Evang. Luth. Pfarramts St. Michael Fuerth - Vom Weltkrieg 1. Sept. 1939 bis 1947" verfasst. Am Ende des Kapitels „Die kirchlichen Denkmäler“ ist dem Satz ''"Das Gustav Adolf Relief an der Freitreppe war am 13.7.1942 entfernt worden"'' nachträglich die knappe Anmerkung beigefügt: ''Im Jahre 1949 in einem Depot aufgefunden und an alter Stelle wieder angebracht.''<ref>Landeskirchliches Archiv Nürnberg (LAELKB), Pfarrarchiv Fürth-St. Michael 445, Kriegschronik 1939-1947, S. 62</ref> Im Zuge der Umbaumaßnahmen 1977/78 - ''… die falsch verstandene Monumental-Architektur der äußeren Treppenaufgänge wurde ohne schmerzhafte Empfindungen beseitigt''<ref>Hans Ehrhardt, Die Geschichte baut mit – Leitgedanken zur Kirchenrenovierung in Sankt Michael zu Fürth – Aus dem Leben einer evangelischen Gemeinde, Festschrift zum Abschluss der Renovierung am 1. Oktober 1978, S. 47</ref> - kam die Gedenktafel an ihren heutigen Platz an der Außenwand des Kirchenschiffs nahe dem Südportal.


Anders als fast alle Denkmäler aus dem Eigentum der Stadt entgingen somit alle Bronzedenkmäler von St. Michael im Zweiten Weltkrieg der Einschmelzung.
Anders als fast alle Denkmäler aus dem Eigentum der Stadt entgingen somit alle Bronzedenkmäler von St. Michael im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der Einschmelzung.
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== »Zeitverschiebung« ==
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
 
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* Foto alt: historische Aufnahme um 1907 (L. Kriegbaum, Nürnberg)
* Foto neu: Aufnahme von 2017 (Foto und Anpassung: [[Robert Söllner]])


== Pfarrer und Diakone/Kapläne von St. Michael zu Fürth ==
== Pfarrer und Diakone/Kapläne von St. Michael zu Fürth ==
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==== Seit der Reformation ====
==== Seit der Reformation ====
* [[Johann Hofmann]] 1 und 2; (1527 - 1538 /<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 266. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref> / 1542 / 1544)
* [[Johann Hofmann]] 1 und 2; (1527 - 1538 /<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 266. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref> / 1542 / 1544)
* [[Michael Besler]] (auch: Peßler) (1538 / 1544 - 1547)
* [[Michael Besler]] (auch: Peßler) (1538 / 1544 - 1547)
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In der Kirchengemeinde St. Michael gab und gibt es mehrere Pfarrstellen - heute drei. Seit [[2002]] ist der "Erste Pfarrer" gleichzeitig der Dekan des [[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanats Fürth]] und dabei Prodekan für den Dekanatsbezirk Fürth Stadt.
In der Kirchengemeinde St. Michael gab und gibt es mehrere Pfarrstellen - heute drei. Seit [[2002]] ist der "Erste Pfarrer" gleichzeitig der Dekan des [[Dekanat Fürth (evangelisch)|Dekanats Fürth]] und dabei Prodekan für den Dekanatsbezirk Fürth Stadt.


=== Zweite bis fünfte Pfarrer in Fürth (früher Kapläne oder Diakone genannt)<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 267. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref><ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 758 f</ref><ref>Die Schreibweisen weichen teilweise stark voneinander ab</ref>===
=== Zweite bis fünfte Pfarrer in Fürth (früher Kapläne oder Diakone genannt)<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Dritter Theil.'' 1788, S. 267. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014103-5 online]</ref><ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 758 f</ref><ref>Die Schreibweisen weichen teilweise stark voneinander ab</ref> ===
* [[Daniel Lochner]] (1692 - 1697)
* [[Daniel Lochner]] (1692 - 1697)
* [[Adam Andreas Cnollaeus]]/Knollaeus (1701 - 1714)
* [[Adam Andreas Cnollaeus]]/Knollaeus (1701 - 1714)
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'''[[1834]] wurde die Errichtung einer vierten Pfarrstelle genehmigt'''
'''[[1834]] wurde die Errichtung einer vierten Pfarrstelle genehmigt'''


===Pfarrertafel St. Michael===
=== Pfarrertafel St. Michael ===
[[Datei:Pfarrertafel St M 1a.jpg|mini|right|Pfarrertafel St. Michael]]
[[Datei:Pfarrertafel St M 1a.jpg|mini|right|Pfarrertafel St. Michael]]
In der Sakristei der Kirche St. Michael hängt eine Pfarrtafel mit Namen und Daten der ersten Pfarrer (PAROCHI) und Diakone bzw. zweiten und dritten Pfarrer (DIACONI ATQUE PASTORES). Die Tafel scheint [[1783]], anlässlich des 300. Geburtstages von Martin Luther, erstellt worden zu sein. Darauf weist das Chronogramm<ref>Ein Chronogramm (oder Eteostichon) ist ein Sinnspruch oder eine Inschrift, meist in lateinischer Sprache, in dem diejenigen Buchstaben, die auch als römische Zahlzeichen gelesen werden können (I, V, X, L, C, D, M), in ihrer Summe die Jahreszahl des Ereignisses angeben, auf das sich der Text bezieht. Die Zahlbuchstaben sind hier durch Rötung und durch Großschreibung hervorgehoben. Im Fall der Pfarrertafel von St. Michael ergibt die Summe aller Buchstaben die Zahl 1783 - das 300-jährige Jubiläum von Martin Luthers Geburtstag. Allerdings handelt es sich hier um ein "unsauberes Chronogramm", weil als Zahl lesbare Buchstaben ignoriert werden müssen, um die gewünschte Jahreszahl zu erreichen:
In der Sakristei der Kirche St. Michael hängt eine Pfarrtafel mit Namen und Daten der ersten Pfarrer (PAROCHI) und Diakone bzw. zweiten und dritten Pfarrer (DIACONI ATQUE PASTORES). Die Tafel scheint [[1783]], anlässlich des 300. Geburtstages von Martin Luther, erstellt worden zu sein. Darauf weist das Chronogramm<ref>Ein Chronogramm (oder Eteostichon) ist ein Sinnspruch oder eine Inschrift, meist in lateinischer Sprache, in dem diejenigen Buchstaben, die auch als römische Zahlzeichen gelesen werden können (I, V, X, L, C, D, M), in ihrer Summe die Jahreszahl des Ereignisses angeben, auf das sich der Text bezieht. Die Zahlbuchstaben sind hier durch Rötung und durch Großschreibung hervorgehoben. Im Fall der Pfarrertafel von St. Michael ergibt die Summe aller Buchstaben die Zahl 1783 - das 300-jährige Jubiläum von Martin Luthers Geburtstag. Allerdings handelt es sich hier um ein "unsauberes Chronogramm", weil als Zahl lesbare Buchstaben ignoriert werden müssen, um die gewünschte Jahreszahl zu erreichen:
FA'''L'''SAE  -  DISC'''V'''SSIS  -  '''D'''ENVO</ref> oberhalb der Pfarrerliste hin.
FA'''L'''SAE  -  DISC'''V'''SSIS  -  '''D'''ENVO</ref> oberhalb der Pfarrerliste hin.


Der Epigraph besagt: ''Seitdem falsche Lehren, düster und trübe, durch das reine Werk des glückseligen Luther zerschlagen sind, ist das Licht des Evangeliums von neuem aufgegangen und ragt hier nun hervor''.
Die der Pfarrertafel vorangestellte lateinische Inschrift "Ex quo falsae doctrinae caligine tenebrisque ope beati Lutheri discussis sincera / Evangelii lux denuo exorta est hic extite''r''e" (nicht *exstite''b''e - Hier hat sich der Steinmetz wohl vertan.) besagt: ''Seitdem der finstere Nebel der falschen Lehre durch des seligen Luther Hilfe beseitigt und das wahre Licht des Evangeliums von neuem aufgegangen ist, sind hier hervorgetreten die bzw. als Pfarrer // die bzw. als Diakone und Pastoren (≈ Kapläne) ...''
(Es folgen die tabellarischen Namenslisten.).


Die Chronologie der Pfarrer dürfte nach der Diptycha Andreas Würfels erfolgt sein und enthält daher gewisse Unstimmigkeiten. So ist gleich zu Beginn die Amtszeit zweier namensgleicher Pfarrer ([[Johann Hofmann]]) unbekannt, sodass bei der Terminierung des zweiten - eigentlich dritten - Pfarrers [[Michael Besler|Michael Peßler]] ein Fehler auftritt, da sein Amtsantritt von 1538 bis 1547 angegeben wird. Zu dieser Zeit begann aber erst sein Theologiestudium in Wittenberg.  
Die Chronologie der Pfarrer dürfte nach der Diptycha Andreas Würfels erfolgt sein und enthält daher gewisse Unstimmigkeiten. So ist gleich zu Beginn die Amtszeit zweier namensgleicher Pfarrer ([[Johann Hofmann]]) unbekannt, sodass bei der Terminierung des zweiten - eigentlich dritten - Pfarrers [[Michael Besler|Michael Peßler]] ein Fehler auftritt, da sein Amtsantritt von 1538 bis 1547 angegeben wird. Zu dieser Zeit begann aber erst sein Theologiestudium in Wittenberg.  
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Die Pfarrertafel wurde nach 1783 jeweils auf den neuesten Stand gebracht.
Die Pfarrertafel wurde nach 1783 jeweils auf den neuesten Stand gebracht.


==Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael (Fürther Tagblatt 1861)==
== Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael (Fürther Tagblatt 1861) ==
[[Datei:1 Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael (Fürther Tagblatt 1861).pdf|350 px|left|Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael, entnommen dem [[Fürther Tagblatt]] der Ausgaben vom 19. Mai bis 28. Juli 1861]]  
[[Datei:1 Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael (Fürther Tagblatt 1861).pdf|350 px|left|Anekdotische Kirchengeschichte St. Michael, entnommen dem [[Fürther Tagblatt]] der Ausgaben vom 19. Mai bis 28. Juli 1861]]  
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== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
[[Datei:Michaeliskirche Westportal Bauschlüssel.jpg|miniatur|rechts|Vermeintlicher Bauschlüssel an der Außenfassade, 2017]]
[[Datei:Michaeliskirche Westportal Bauschlüssel.jpg|miniatur|rechts|Vermeintlicher Bauschlüssel an der Außenfassade, 2017]]
An der Westseite des Gebäudes, rechts neben dem (West-)Portal, befindet sich ein in den Stein eingemeißelter Kreis. Dabei könnte es sich um den "Bauschlüssel" des Gebäudes handeln, der das "rechte Maß" für die Bauausführung vorgab. Der Bauschlüssel gab wenige Grundmaße zu bestimmten Maßverhältnissen vor. Diese Baumaße wurden von einer sog. Kreisstellung abgeleitet und waren meist geometrische, aber nicht arithmetische Prinzipien einer Form. Erst ab der Renaissance werden arithmetische Erkenntnisse als Grundlage der Baulehre verwendet.<ref>Staatliche Bauschule Böblingen, online abgerufen am 18. März 2018 | 21.30 Uhr - [http://home.augustakom.net/h1-11808-1/Proportion.pdf online abrufbar]</ref>
An der Westseite des Gebäudes, rechts neben dem (West-)Portal, befindet sich ein in den Stein eingemeißelter Kreis. Dabei könnte es sich um den "Bauschlüssel" des Gebäudes handeln, der das "rechte Maß" für die Bauausführung vorgab. Der Bauschlüssel gab wenige Grundmaße zu bestimmten Maßverhältnissen vor. Diese Baumaße wurden von einer sog. Kreisstellung abgeleitet und waren meist geometrische, aber nicht arithmetische Prinzipien einer Form. Erst ab der Renaissance werden arithmetische Erkenntnisse als Grundlage der Baulehre verwendet.<ref>Staatliche Bauschule Böblingen, online abgerufen am 18. März 2018 | 21.30 Uhr - [http://home.augustakom.net/h1-11808-1/Proportion.pdf online]</ref>


Am [[1. April]] [[2018]] wurde der Ostergottesdienst im Bayerischen Fernsehen landesweit live aus der St. Michael-Kirche übertragen.
Am [[1. April]] [[2018]] wurde der Ostergottesdienst im Bayerischen Fernsehen landesweit live aus der St. Michael-Kirche übertragen.
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* [[Alexander Mayer|Alexander Mayer]]: ''Der neue Kirchenplatz oder: Die Verwandlung der Scheune''. In: [[Altstadtbläddla]], Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001
* [[Alexander Mayer|Alexander Mayer]]: ''Der neue Kirchenplatz oder: Die Verwandlung der Scheune''. In: [[Altstadtbläddla]], Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001
* Alexander Mayer: ''Erich Scherzer und die Kirchenbücher von St. Michael''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 36, 2002
* Alexander Mayer: ''Erich Scherzer und die Kirchenbücher von St. Michael''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 36, 2002
* Hans Naegelsbach: ''Erinnerungen an Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 39, 2005 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/39/erinner05.htm im Internet]
* Hans Naegelsbach: ''Erinnerungen an Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 39, 2005 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/39/erinner05.htm online]
* Elisabeth Memmert; Gerhard Bauer u. A.: ''Lebensläufe bei St. Michael''. In: Fürther Heimatblätter, div. Jahrgänge
* Elisabeth Memmert; Gerhard Bauer u. A.: ''Lebensläufe bei St. Michael''. In: Fürther Heimatblätter, div. Jahrgänge
* Georg Stolz: ''[[St. Michael Fürth (Broschüre)]]'', Dt. Kunstverlag GmbH München, 2. Auflage, 2007
* Georg Stolz: ''[[St. Michael Fürth (Broschüre)]]'', Dt. Kunstverlag GmbH München, 2. Auflage, 2007
* Werner Gietl: ''Die Gedenktafel für König Gustav II. Adolf von Schweden an der Kirche St. Michael''. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2023, S. 18 - 35


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* W.W.: ''Klingende Krönung des Kirchenumbaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 1979, S. 49 (Druckausgabe)
* Matthias Boll: ''Der Sound der Altstadt - der 40. Geburtstag ihrer Simon-Orgel feiert die Gemeinde St. Michael mit vier Konzerten''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. April 2019 (Druckausgabe)
* Matthias Boll: ''Der Sound der Altstadt - der 40. Geburtstag ihrer Simon-Orgel feiert die Gemeinde St. Michael mit vier Konzerten''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. April 2019 (Druckausgabe)
* Reinhard Kalb: ''Ein Klang aus uralter Zeit''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Dezember 2021 (Druckausgabe)
* Reinhard Kalb: ''Ein Klang aus uralter Zeit''. In: Fürther Nachrichten vom 9. Dezember 2021 (Druckausgabe)
* Hartmut Voigt: ''Wer ist der geheimnisvolle Altar-Künstler?''  In: Fürther Nachrichten vom 3. Mai 2023 (Druckausgabe)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==  
* [[Dekanat Fürth (evangelisch)]]
* [[Kirchenplatz]]
* [[Kirchenplatz]]
* [[Heilig-Grab-Kapelle]]
* [[Heilig-Grab-Kapelle]]
* [[Kirchenplatz 4 (Wilhelm-Löhe-Denkmal)|Wilhelm-Löhe-Denkmal]]
* [[Kirchenplatz 4 (Wilhelm-Löhe-Denkmal)|Wilhelm-Löhe-Denkmal]]
* [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 2023]]
* [[Gedenkstein für den alten Kirchhof]]
* [[Gedenkstein für den alten Kirchhof]]
* [[Kapelle St. Martin]]
* [[Kapelle St. Martin]]
* [[Johann Christian Hirt]]
* [[Eduard Putz]]
* [[Kinderheim St. Michael]]
* [[Kärwa|St.-Michaelis-Kirchweih]]
* [[Metallspende]] ''(Erster und Zweiter Weltkrieg)''
* [[Auferstehungskirche]]
* [[Auferstehungskirche]]
* [[Frieda Fronmüller]]
* [[Frieda Fronmüller]]
* [[Ingeborg Schilffarth]]
* [[Ingeborg Schilffarth]]
* [[Sirka Schwartz-Uppendieck]]
* [[Sirka Schwartz-Uppendieck]]
* [[Johann Christian Hirt]]
* [[Eduard Putz]]
* [[Kinderheim St. Michael]]
* [[Kärwa|St.-Michaelis-Kirchweih]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* '''Kirchengemeinde St. Michael Fürth''' - [http://www.stmichael-fuerth.de im Internet]
* '''Kirchengemeinde St. Michael Fürth''' - [http://www.stmichael-fuerth.de online]


* Die Orgeln in St. Michael mit Disposition, unter Kirchenmusik Fürth - [https://www.fuerth-evangelisch-musik.de/orgeln/fuerth-stadt/st-michael/]
* Die Orgeln in St. Michael mit Disposition, unter Kirchenmusik Fürth - [https://www.fuerth-evangelisch-musik.de/orgeln/fuerth-stadt/st-michael/]
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* St. Michael (Fürth) - [[Wikipedia:St. Michael (Fürth)|Wikipedia]]
* St. Michael (Fürth) - [[Wikipedia:St. Michael (Fürth)|Wikipedia]]


* Der '''Fürther Altar''' - Hochaltar in der Kirche St. Salvator in Nördlingen - [http://www.pg-noerdlingen.de/index.php/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html im Internet]
* Der '''Fürther Altar''' - Hochaltar in der Kirche St. Salvator in Nördlingen - [http://www.pg-noerdlingen.de/index.php/kirche-st-salvator/salvator-hochaltar.html online]


* Michael (Erzengel) - [http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_(Erzengel) Wikipedia]
* Michael (Erzengel) - [http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_(Erzengel) Wikipedia]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== »Zeitverschiebung« ==
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
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* Foto alt: historische Aufnahme um 1907 (L. Kriegbaum, Nürnberg)
* Foto neu: Aufnahme von 2017 (Foto und Anpassung: [[Robert Söllner]])


== Bilder ==
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