David Strauss: Unterschied zwischen den Versionen

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'''David Strauss''' (''David Strois'', geb. 1681 in Frankfurt am Main, gest. 21. Mai 1762 in [[Fürth]]), war Oberrabbiner in Fürth. Die Stelle konnte er erst antreten, nachdem der berühmte Jonathan Eibeschütz, der 1748 als Oberrabbiner gewählt worden war, aus vertragsrechtlichen Gründen seine Metzer Anstellung nicht verlassen durfte<ref>Carsten Wilke: "Landjuden und andere Gelehrte", in Michael Brenner, Daniela F. Eisenstein: "Die Juden in Franken", 2012, Seite 81</ref>.  
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'''David Strauss''' (''David Strois'', geb. 1681 in Frankfurt am Main, gest. 21. Mai 1762 in [[Fürth]]), war Oberrabbiner in Fürth von 1748 bis zu seinem Tod 1762.


Er war mit Sara Mitwitz verheiratet, und hatte mit ihr drei Söhne und vier Töchter.
==Leben<ref>alle Angaben nach Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 186 ff</ref>==
===Beruflicher Werdegang===
* 1714 Rabbiner von [[wikipedia:Holešov|Holleschau/Mähren]], in einer der größten, jüdischen Gemeinde in Mähren.
* 1723 (? unleserlich) Rückkehr nach Frankfurt als Rabbinatsassessor für 20 Jahre
* 1743 Rabbiner von Worms<ref>dies wird auch in der [[Fronmüllerchronik]], Seite 760 aufgeführt</ref>
* 1748 Oberrabbiner von Fürth
Nach dem Tode [[Baruch Rapaport|Baruch Rapaports]] 1746 gab es zunächst eine zweijährige Vakanz in Fürth. 1748 ergab die Neuwahl:</br>
# Jonathan Eibeschütz: 32 Stimmen
# David Strauss: 30 Stimmen
# Samuel Heimann: 16 Stimmen
# die Kandidaten 4, 5, 6, sind lediglich nach ihren Rabbinatsstellen<ref>Rabbiner von Dukla, Charkow und Tiktin</ref> bekannt.
Der berühmte Jonathan Eibeschütz wäre gerne nach Fürth gekommen. Ihm waren 150 fl. Jahresgehalt angeboten worden, außerdem versprach er sich, dass seine Werke durch die [[Hebräische Druckereien|Fürther Druckereien]] veröffentlicht werden könnten und er im Gedankenaustausch mit anderen hier profitieren könnte. Aber Eibeschütz konnte die Stelle in Fürth trotz der Wahl aus vertragsrechtlichen Gründen seine Metzer Anstellung nicht antreten.<ref>Carsten Wilke: "Landjuden und andere Gelehrte", in Michael Brenner, Daniela F. Eisenstein: "Die Juden in Franken", 2012, Seite 81 und Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Seite 187</ref></br>
So kam David Strauss 1748 in Fürth zum Zuge. Ihm wurde in Fürth ein ehrenvoller Empfang zuteil. Der Gemeindevorstand schickte ihm eine Abordnung<ref>zu der Abordnung zählten die zwei neuen Vorsteher, die zwei Rabbinatsassessoren (Josel Rindskopf und Seligmann Dinkelspühl) und zwei Kantoren</ref> in zwei Kutschen 12 Meilen von Fürth entgegen. Außerdem genehmigte man dem neuen Rabbiner 50 Dukaten für Reisekosten, für die Hauseinrichtung 175 fl. und als [[wikipedia:Derascha|Deraschageschenk]] einen silbernen Becher im Wert von ungefähr 50 Tlr.; am ersten Sabbath sollte nach dem Nachmittgsgebet (מנחה - [[wikipedia:Mincha|Mincha]]) ein Essen auf Kosten der Gemeinde mit allen Vorstehern, den Kassierern und den zwei Rabbinatsassessoren stattfinden.<ref>Leopold Löwenstein, Seite 188</ref>
* [[1755]] und [[1756]] war u. a. [[Mayer Amschel Rothschild]] aus Frankfurt/ Main an der Jeschiwa einer seiner Schüler. Strauss galt als ein bedeutender Lehrer an der [[Talmudschule]] in Fürth.


Er war ein bedeutender Lehrer an der [[Talmudschule]] in Fürth. [[1755]] und [[1756]] war u. a. [[Mayer Amschel Rothschild]] aus Frankfurt/ Main an der Jeschiwa einer seiner Schüler.
===Familiäre Notizen<ref>Biografische Angaben nach Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 118 f; [https://www.geni.com/people/David-Strauss-z-Pfanne-then-in-F%C3%BCrth/4154626262420024165 Rabbi David Strauss] Geni, und Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Seite 188 - 190</ref>===
[[Datei:Rabbinerbesoldung-'Würfel, Andreas Historische Nachricht Von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fü.jpg|mini|right|Besoldung des Rabbiner David Strauss]]
Er war seit 1719 mit Sara Mitwitz verheiratet, und hatte mit ihr drei Söhne und vier Töchter. Aufgrund der großen Familie, schien er mit seinem Gehalt nicht auszukommen und bat die Gemeinde ihm eine jährliche Zulage von 200 fl. zu machen.<ref>siehe Andreas Würfel: "Historische Nachricht Von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth", 1754, Seite 59</ref>


Strauss wurde im alten [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]] beigesetzt, sein Grab wurde aber in der Nazizeit zerstört.
Rabbiner David Strauss starb am [[21. Mai]] [[1762]] und wurde im alten [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]]<ref>Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 118 f</ref> beigesetzt, sein Grab wurde aber in der Nazizeit zerstört.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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