Burgfarrnbach: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Burgfarrnbach_076.jpg|mini|Auf Initiative des Bürgervereins Burgfarrnbach errichtetes Ortsschild, gestaltet in Form einer Welle vom Burgfarrnbacher Kunstschmied Roger Kellermann. Es befindet sich an der Würzburger Straße auf Höhe der Bushaltestelle [[Geißäckerstraße]].]]
[[Bild:Burgfarrnbach_076.jpg|mini|Auf Initiative des Bürgervereins Burgfarrnbach errichtetes Ortsschild, gestaltet in Form einer Welle vom Burgfarrnbacher Kunstschmied Roger Kellermann. Es befindet sich an der Würzburger Straße auf Höhe der Bushaltestelle [[Geißäckerstraße]].]]
'''Burgfarrnbach''', der mit 11 Quadratkilometern größte Stadtteil, ist seit dem [[3. Dezember]] [[1923]] der westlichste Stadtteil von [[Fürth]]. Die Einwohnerzahl beträgt aktuell 8&nbsp;229 Einwohner (Stand 2016).<ref>Amt für Stadtforschung und Statistik Nürnberg und Fürth: Demografiebericht Fürth 2017 - Die Fürther Bevölkerungsentwicklung bis 2016 und die Bevölkerungsberechnung 2017, Eigenverlag Fürth, 2016, S. 35 ff. - [https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/sonderberichte/sonderbericht_2018_s258_demographiebericht_fuerth_2017.pdf online abrufbar]</ref>
'''Burgfarrnbach''', der mit 11 Quadratkilometern größte Stadtteil, ist seit dem [[3. Dezember]] [[1923]] der westlichste Stadtteil von [[Fürth]]. Die Einwohnerzahl beträgt aktuell 8&nbsp;229 Einwohner (Stand 2016).<ref>Amt für Stadtforschung und Statistik Nürnberg und Fürth: Demografiebericht Fürth 2017 - Die Fürther Bevölkerungsentwicklung bis 2016 und die Bevölkerungsberechnung 2017, Eigenverlag Fürth, 2016, S. 35 ff. ([https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/sonderberichte/sonderbericht_2018_s258_demographiebericht_fuerth_2017.pdf online])</ref>


Burgfarrnbach wird im Osten durch den [[Main-Donau-Kanal]] begrenzt, auch wenn die östliche Grenze bei der [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] [[1923]] noch auf Höhe des Mooswegs lag. Die südliche Grenze bildet die [[Südwesttangente]], nach Westen und Nordwesten die Grenze zum [[Landkreis Fürth]]. Im Nordosten liegt das ebenfalls zum ehemaligen [[Stadtteile|statistischen Bezirk]] 09 gehörende [[Atzenhof]]. Die gemeinsame Grenze nach Norden bildet die [[Zenn]].
Burgfarrnbach wird im Osten durch den [[Main-Donau-Kanal]] begrenzt, auch wenn die östliche Grenze bei der [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] [[1923]] noch auf Höhe des Mooswegs lag. Die südliche Grenze bildet die [[Südwesttangente]], nach Westen und Nordwesten die Grenze zum [[Landkreis Fürth]]. Im Nordosten liegt das ebenfalls zum ehemaligen [[Stadtteile|statistischen Bezirk]] 09 gehörende [[Atzenhof]]. Die gemeinsame Grenze nach Norden bildet die [[Zenn]].
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Bild:Bgf. Gemeindewappen Stuckrelief D 6226.JPG|mini|Gemeindewappen als Stuckemblem im Marstall]]
[[Bild:Bgf. Gemeindewappen Stuckrelief D 6226.JPG|mini|Gemeindewappen als Stuckemblem im Marstall]]
Entstanden ist Burgfarrnbach wohl im 8. Jahrhundert und gehörte zum [[Königshof Fürth]].<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Siedlung wurde erstmals am [[2. Juli]] [[903]] schriftlich erwähnt, also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung Fürths. [[wikipedia:Ludwig das Kind|Ludwig IV.]], auch Ludwig das Kind genannt, schenkte dem Eichstätter [[wikipedia:Erchanbald (Eichstätt)|Bischof Erchanbald]] den Ort "Varenbach und Zenn", der sich im Herrschaftsgebiet des Grafen Lupold und Popo in Eichstätt befand (dominatu comitis Lupoldi et Poponis). Am [[5. März]] [[912]] bestätigte [[wikipedia:Konrad I. (Ostfrankenreich)|Konrad I.]] dem Bistum Eichstätt den Besitz in "Faranpah". Eine klare Abgrenzung zwischen Burgfarrnbach, Unterfarrnbach oder Kirchfarrnbach ist aktuell jedoch nicht nachweisbar. Einige Historiker gehen von der Annahme aus, dass mit "Varenbach" [[903]] nicht Burgfarrnbach gemeint war, sondern Kirchfarrnbach bei Langenzenn, da in den schriftlichen Erwähnungen Varenbach stets zusammen mit Cenna (Langenzenn) genannt wurde, was diese These der Verwechsung unterstützen würde.<ref>Walter Geißelbrecht: Beiträge zur Ortsgeschichte von Kirchenfarrnbach, Eigenverlag, 1963, S. 12 ff.</ref> Der Ort selbst wurde in der Vergangenheit stets in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Areal um das heutige Schloss galt als der untere Sitz, während der Bereich um die heutige [[Regelsbacher Straße]] bzw. um den ''Hirschgarten'' als der obere Sitz galt.
Entstanden ist Burgfarrnbach wohl im 8. Jahrhundert und gehörte zum [[Königshof Fürth]].<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Siedlung wurde erstmals am [[2. Juli]] [[903]] schriftlich erwähnt, also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung Fürths. [[wikipedia:Ludwig das Kind|Ludwig IV.]], auch Ludwig das Kind genannt, schenkte dem Eichstätter [[wikipedia:Erchanbald (Eichstätt)|Bischof Erchanbald]] den Ort "Varenbach und Zenn", der sich im Herrschaftsgebiet des Grafen Lupold und Popo in Eichstätt befand (dominatu comitis Lupoldi et Poponis). Am [[5. März]] [[912]] bestätigte [[wikipedia:Konrad I. (Ostfrankenreich)|Konrad I.]] dem [[Bistum Eichstätt]] den Besitz in "Faranpah". Eine klare Abgrenzung zwischen Burgfarrnbach, Unterfarrnbach oder Kirchfarrnbach ist aktuell jedoch nicht nachweisbar. Einige Historiker gehen von der Annahme aus, dass mit "Varenbach" [[903]] nicht Burgfarrnbach gemeint war, sondern Kirchfarrnbach bei Langenzenn, da in den schriftlichen Erwähnungen Varenbach stets zusammen mit Cenna (Langenzenn) genannt wurde, was diese These der Verwechsung unterstützen würde.<ref>Walter Geißelbrecht: Beiträge zur Ortsgeschichte von Kirchenfarrnbach, Eigenverlag, 1963, S. 12 ff.</ref> Der Ort selbst wurde in der Vergangenheit stets in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Areal um das heutige Schloss galt als der untere Sitz, während der Bereich um die heutige [[Regelsbacher Straße]] bzw. um den ''Hirschgarten'' als der obere Sitz galt.


=== Landesherren der unteren und oberen Siedlung ===
=== Landesherren der unteren und oberen Siedlung ===
Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene Bistum Bamberg abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den Marktflecken Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach.  
Die Besitzverhältnisse der Siedlung Burgfarrnbachs haben eine sehr wechselhafte Geschichte. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wechselte der Eigentümer mehrmals, zum Teil innerhalb von nur wenigen Jahren. Nach der Schenkung der Ortes [[0903|903]] wird der erste Wechsel im Oktober [[1016]] beschrieben, als der Eichstätter [[wikipedia:Gundekar I. (Eichstätt)|Bischof Gundekar I.]] den nördlichen Teil seiner Diözese, und damit auch Burgfarrnbach, an das von [[wikipedia:Heinrich II. (HRR)|Kaiser Heinrich II.]] am [[1. November]] [[1007]] neu geschaffene [[Bistum Bamberg]] abtrat - und damit erstmals Burgfarrnbach und den [[Marktrecht|Marktflecken]] Fürth politisch "zusammenführte". Neben dem ländlich geprägten Ort im 13. Jahrhundert wurde bereits [[1287]] die Kirche [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach als Schwesterkirche der Gemeinde [[St. Martin]] urkundlich erwähnt. Die Wehrkirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert und umgebaut; sie existiert heute noch im Ortskern von Burgfarrnbach.  


Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieges]] ([[1449]]/[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [[wikipedia:Albrecht Achilles|Achilles von Brandenburg-Ansbach]] und der Reichsstadt Nürnberg. Im Verlauf des Kriegs, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften, die sich in seinem Besitz befanden, durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, wobei der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche.
Der nächste Wechsel vollzog sich [[1303]], als der Ort aus zwei [[wikipedia:Halbbauer|Halbhöfen]], sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften bestand. [[Konrad IV.|Burggraf Konrad von Nürnberg]] übergab die Vogtei über den Hofmarkt Fürth mit Burg- und Unterfarrnbach an das Domkapitel Bamberg. Die erste Zäsur der Siedlungsentwicklung entstand im 15. Jahrhundert, während des [[Erster Markgrafenkrieg|Ersten Markgrafenkrieges]] ([[1449]]/[[1450]]) zwischen dem Markgrafen Albrecht [[wikipedia:Albrecht Achilles|Achilles von Brandenburg-Ansbach]] und der Reichsstadt Nürnberg. Im Verlauf des Kriegs, bei dem Albrecht Achilles vergeblich die Festung Nürnberg mit 7.000 Soldaten belagerte, wurden viele Ortschaften, die sich in seinem Besitz befanden, durch die Nürnberger Soldaten weitgehend verwüstet bzw. gebrandschatzt. Am [[10. Juli]] [[1449]] erreichten schließlich die Nürnberger Soldaten Burgfarrnbach, wobei der Ort vollständig verwüstet wurde. Danach folgt die Wiedererrichtung der zerstörten St. Johanniskirche.


Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach die zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von [[Rapoto von Külsheim|Külsheim]] benannt. [[1415]] verkauften die Kühlsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche.
Im 14. und 15. Jahrhundert hatten sich in Burgfarrnbach die zwei Herrensitze etabliert. Als Eigentümer des oberen und unteren Sitzes Burgfarrnbachs wurden die Reichsministerialen von [[Rapoto von Külsheim|Külsheim]] benannt. [[1415]] verkauften die Külsheimer ihren Burgfarrnbacher Besitz wieder an den Dompropst von Bamberg, der ihn an Nürnberger Patrizier weitergab. [[1439]] ist der obere Sitz für die Familie Volckamer beurkundet, die ihn [[1493]] an Heinrich Wolf verkauften. Das fränkische Adelsgeschlecht [[Wolf von Wolfsthal]] siedelte sich langfristig an, bis heute findet man vor Ort noch eine Grablege der Familie in der [[St. Johannis]]-Kirche.


Der untere Sitz, den die Kühlsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen.  
Der untere Sitz, den die Külsheimer auch an den Dompropst verkauft hatten, kam ebenfalls an Nürnberger Familien. Nur kurze Zeit später, [[1449]], erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort. [[1468]] wechselte er an die Paumgartner und [[1478]] schließlich an die Merkel-Nürnberger. [[1514]] wechselte der Eigentümer erneut, jetzt wurde Michael Schneider aus Ansbach als Eigentümer genannt. Noch im gleichen Jahr wurde die Siedlung weiterveräußert an Hans Behaim den Jüngeren, einen Nürnberger Stadtbaumeister, der bis [[1522]] auf dem unteren Besitz saß. Von ihm erwarb Balthasar Wolf von Wolfsthal nun auch den unteren Besitz. Die Familie baute dort noch ab dem gleichen Jahr ein [[Wasserschloss]]. Im Jahre [[1528]] wurde die erste Gemeindeordnung in Burgfarrnbach eingeführt, eine Neufassung erfolgte jeweils [[1592]] und [[1616]]. [[1623]] wird in Burgfarrnbach eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der kaiserlichen Reichspostanstalt im Fränkischen Ritterkreis eingerichtet. Bis [[1605]] war die Familienmitglieder derer von Wolfsthal die Herren von Burgfarrnbach. Möglicherweise war die Familie in Geldnöten, nachdem [[Wolf von Wolfsthal]] eine Strafe von 2.000 Gulden für den [[Sühnekreuze|Mord an seinem Diener]] hatte bezahlen müssen. Und so wurde der Ort erneut weiterveräußert bzw. weitergegeben, denn 1605 erwirbt die Familie Crailsheim das gesamte Rittergut Burgfarrnbach, also den oberen und unteren Sitz. Nur zehn Jahre später, [[1615]], kaufte David Kresser der Familie diesen Besitz wieder ab. Die Kresser stammten aus Schwaben, und wurden in Nürnberg Mitglieder des Rates. [[1613]] erhielt David II. von Kaiser Matthias den Adelstitel. Zwei Jahre später erwarb er Burgfarrnbach. Gleich darauf, [[1616]], ließ er die Wasserburg und die Brauerei, die eine wichtige Einnahmequelle war, neu erbauen.  


=== Der Dreißigjährige Krieg und die Folgen ===
=== Der Dreißigjährige Krieg und die Folgen ===
Da Burgfarrnbach an der wichtigen West-Ost-Straße lag, zogen viele Heere des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] durch den Ort. Besonders schlimm war das Jahr [[1632]]. Im August, kurz vor der [[Schlacht an der Alten Veste]], wurde das Dorf von Kosaken aus Wallensteins Heer völlig zerstört, die Bauernhäuser, das Schloss und die beiden Kapellen, von denen die eine am Kapellenplatz, die andere mitten auf der Straße vor der Schlosseinfahrt stand. Allein die Kirche blieb stehen, allerdings wurde sie innen verwüstet. [[1698]] wird berichtet, dass der obere Sitz, der alte Burgstall - der auch Freihof genannt wurde - seit über 100 Jahren öd liege und nur noch ein unbewohnbarer Steinhaufen sei. Inwieweit der Krieg dabei eine Rolle gespielt hatte, ist unklar. Klar ist hingegen, dass die Burgfarrnbacher Siedlung den Dreißigjährigen Krieg nicht unbeschadet überstanden hatte, sondern mit starken Verwüstungen der Ortschaft leben musste. Nachgewiesen ist weiterhin, dass das Wasserschloss und die Kirche [[St. Johannis]] nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut werden mussten, da diese durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. [[1658]]-60 ließ David IV. von Kresser die Wasserburg neu errichten. Seine Erbtochter [[Anna Cordula von Kresser]] heiratete [[1676]] Carl Franz Freiherrn von Pückler, aus einem schlesisches Geschlecht. Karl Franz begründete die fränkische Linie. Er hatte sich in den Dienst des Markgrafen von Bayreuth begeben und war Geheimratspräsident in Neustadt an der Aisch. [[1704]], als Anna Cordula schon gestorben war, erbte Karl Franz nach dem Tod seines Schwiegervaters den Burgfarrnbacher Besitz. [[1711]] gab er den verfallenen oberen Sitz auf. Die Reste der Burg wurden als Steinbruch für den Hausbau in Burgfarrnbach benutzt. Sein Erbe Christian Wilhelm Carl stammte aus der zweiten Ehe. Er stattete das Schlossgelände des unteren Sitzes um die alte Wasserburg herum barock aus. Von ihm stammen der Torbogen an der Würzburger Straße, die Meierei, der [[Marstall]] und der Gartenpavillon, das ''Schneidershäuschen''. Über seine Frau, Caroline Christine von Löwenstein-Wertheim, wurde er mit dem Reichserbschenken von Limpurg verwandt. Da sie in der Adelshierarchie höher standen als er, fügte er ihren Namen dem seinen an und nannte sich [[Grafen von Pückler und Limpurg|Pückler-Limpurg]].<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=133}}</ref> Auch für die Pückler war die Brauerei eine gute Einnahmequelle. Deshalb wurde sie [[1742]] erweitert und die Felsenkeller zur Lagerung des Bieres wurden angelegt.
Da Burgfarrnbach an der wichtigen West-Ost-Straße lag, zogen viele Heere des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] durch den Ort. Besonders schlimm war das Jahr [[1632]]. Im August, kurz vor der [[Schlacht an der Alten Veste]], wurde das Dorf von Kosaken aus Wallensteins Heer völlig zerstört, die Bauernhäuser, das Schloss und die beiden Kapellen, von denen die eine am [[Kapellenplatz]], die andere mitten auf der Straße vor der Schlosseinfahrt stand. Allein die Kirche blieb stehen, allerdings wurde sie innen verwüstet. [[1698]] wird berichtet, dass der obere Sitz, der alte Burgstall - der auch Freihof genannt wurde - seit über 100 Jahren öd liege und nur noch ein unbewohnbarer Steinhaufen sei. Inwieweit der Krieg dabei eine Rolle gespielt hatte, ist unklar. Klar ist hingegen, dass die Burgfarrnbacher Siedlung den Dreißigjährigen Krieg nicht unbeschadet überstanden hatte, sondern mit starken Verwüstungen der Ortschaft leben musste. Nachgewiesen ist weiterhin, dass das Wasserschloss und die Kirche [[St. Johannis]] nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut werden mussten, da diese durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. [[1658]]-60 ließ David IV. von Kresser die Wasserburg neu errichten. Seine Erbtochter [[Anna Cordula von Kresser]] heiratete [[1676]] Carl Franz Freiherrn von Pückler, aus einem schlesisches Geschlecht. Karl Franz begründete die fränkische Linie. Er hatte sich in den Dienst des Markgrafen von Bayreuth begeben und war Geheimratspräsident in Neustadt an der Aisch. [[1704]], als Anna Cordula schon gestorben war, erbte Karl Franz nach dem Tod seines Schwiegervaters den Burgfarrnbacher Besitz. [[1711]] gab er den verfallenen oberen Sitz auf. Die Reste der Burg wurden als Steinbruch für den Hausbau in Burgfarrnbach benutzt. Sein Erbe Christian Wilhelm Carl stammte aus der zweiten Ehe. Er stattete das Schlossgelände des unteren Sitzes um die alte Wasserburg herum barock aus. Von ihm stammen der Torbogen an der Würzburger Straße, die Meierei, der [[Marstall]] und der Gartenpavillon, das ''Schneidershäuschen''. Über seine Frau, Caroline Christine von Löwenstein-Wertheim, wurde er mit dem Reichserbschenken von Limpurg verwandt. Da sie in der Adelshierarchie höher standen als er, fügte er ihren Namen dem seinen an und nannte sich [[Grafen von Pückler und Limpurg|Pückler-Limpurg]].<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=133}}</ref> Auch für die Pückler war die Brauerei eine gute Einnahmequelle. Deshalb wurde sie [[1742]] erweitert und die Felsenkeller zur Lagerung des Bieres wurden angelegt.


In der Folge des Wiederaufbaus nach dem Krieg entwickelte sich Burgfarrnbach zu einem blühenden Ort. Um [[1700]] entstand das evangelische Pfarrhaus, [[1734]] erstellte Ingenieur [[Johann Georg Kuchen]] die erste Vermessungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß [[1734]] unter anderem neben Schloss, Marstall, [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. Im Jahr [[1747]] erhielt die gräfliche Herrschaft durch den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die hohe Gerichtsbarkeit über Burgfarrnbach, auch [[wikipedia:Blutgerichtsbarkeit|Blutgerichtgerichtsbarkeit]] genannt. Dafür wurde ein eigener Hochgerichtsbezirk Burgfarrnbach geschaffen. Dieses Recht erlaubte es dem Landesherren, schwere Straftaten selbst zu verfolgen und auch die Todesstrafe zu verhängen.<ref>Blutgerichtsbarkeit: Wikipedia online abgerufen am 28. August 2018 | 23:49 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Blutgerichtsbarkeit online abrufbar]</ref>  
In der Folge des Wiederaufbaus nach dem Krieg entwickelte sich Burgfarrnbach zu einem blühenden Ort. Um [[1700]] entstand das evangelische Pfarrhaus, [[1734]] erstellte Ingenieur [[Johann Georg Kuchen]] die erste Vermessungskarte von Burgfarrnbach. Der Ort besaß [[1734]] unter anderem neben Schloss, Marstall, [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] rund ca. 90 Häuser und ca. 50 Scheunen. Im Jahr [[1747]] erhielt die gräfliche Herrschaft durch den [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Brandenburg-Ansbach]] die hohe Gerichtsbarkeit über Burgfarrnbach, auch [[wikipedia:Blutgerichtsbarkeit|Blutgerichtgerichtsbarkeit]] genannt. Dafür wurde ein eigener Hochgerichtsbezirk Burgfarrnbach geschaffen. Dieses Recht erlaubte es dem Landesherren, schwere Straftaten selbst zu verfolgen und auch die Todesstrafe zu verhängen.<ref>Blutgerichtsbarkeit: Wikipedia online abgerufen am 28. August 2018 | 23:49 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Blutgerichtsbarkeit online]</ref>  


=== Das 19. Jahrhundert ===
===Das 19. Jahrhundert===
[[1792]] wurde Burgfarrnbach preußisch, als Teil des Fürstentums Ansbach. Erst als am [[28. Mai]] [[1806]] das Fürstentum Ansbach durch das Königreich Bayern in Besitz genommen worden war, kam Burgfarrnbach ebenfalls zu Bayern. Schon um 1790 war die Brauerei ein fabrikähnlicher Betrieb geworden. Das (Weiß)-Bier erfreute sich großer Beliebtheit. Vielleicht lag es am guten Wasser, das aus einer Burgfarrnbacher Mineralquelle stammte. 1929 wurde der Brauereibetrieb eingestellt, 1984 die Gebäude abgerissen. Im 19. Jh. gab es neben den Handwerkern auch kleine Fabriken. In einer Beschreibung aus dem Jahr 1829 kommt neben Kirche, Schloss und Brauerei auch eine Tabakfabrik vor, die den in Burgfarrnbach angebauten Tabak verarbeitete. Dann gab es 1829 eine Drahtzieherei und eine Metallknöpfefabrik. Für das Wirtschaftsleben waren auch die Steinbrüche im Burgfarrnbacher Wald wichtig. Von [[1806]] bis zum [[30. Juni]] [[1808]] existierte zusätzlich zur alten, unter der Führung der Lehenspostanstalt von Fürst von Thurn und Taxis im Königreich Bayern, eine weitere Posthalterei. [[1826]] wurde schließlich der [[Friedhof Burgfarrnbach|Friedhof]] angelegt, darin befindet sich u. a. auch eine Gruftkapelle der Familie Pückler, die nach einem Entwurf des Nürnberger Baurats Solger [[1860]] bis [[1862]] erbaut wurde. Die Weihe der Gruft erfolgte am [[20. Juli]] [[1862]]. Der Bau einer Leichenhalle erfolgte [[1880]], [[1901]] musste diese bereits vergrößert werden. Schon [[1825]] wurde das heutige Mesnerhaus als Schulhaus erbaut, die alte Schule in der Lehenstraße wurde am [[25. Mai]] [[1879]] eingeweiht. [[1830]] richtete die Stiftung der [[Grafen von Pückler und Limpurg|Grafen von Pückler-Limpurg]] auch eine Kinderschule für die arme Jugend des Ortes ein, einen der ersten Kindergärten Deutschlands. Unter den Grafen Karl Alexander Friedrich, Karl Ludwig Franz und Ludwig Franz Karl Maximilian musste das baufällige Wasserschloss im gleichen Jahr abgerissen werden. Sie errichteten 1830-34 das klassizistische [[Schloss Burgfarrnbach|Schloss]] nördlich der alten Burg. 1833 schied Karl Alexander aus dem Kondominat aus, so dass das neue Schloss von zwei Familien bewohnt wurde. Die letzten Pückler in Burgfarrnbach waren die unverheirateten Gräfinnen Sofie (gest. 1941) und Anna (gest. 1955), die durch ihre soziale Einstellung im Ort sehr beliebt waren. Die Linie der Pückler und Limburg erlosch [[1957]] mit dem Tod des letzten Stammhalters Graf [[Gottfried von Pückler und Limburg]].  
[[1792]] kam Burgfarrnbach mit dem gesamten Fürstentum Ansbach an das [[Königreich Preußen]] und dann am [[28. Mai]] [[1806]] an das [[Königreich Bayern]]. Schon um 1790 war die Brauerei ein fabrikähnlicher Betrieb geworden. Das (Weiß)-Bier erfreute sich großer Beliebtheit. Vielleicht lag es am guten Wasser, das aus einer Burgfarrnbacher Mineralquelle stammte. 1929 wurde der Brauereibetrieb eingestellt und 1984 die Betriebsgebäude abgerissen. Im 19. Jh. gab es neben den Handwerkern auch kleine Fabriken. In einer Beschreibung aus dem Jahr 1829 kommt neben Kirche, Schloss und Brauerei auch eine Tabakfabrik vor, die den in Burgfarrnbach angebauten Tabak verarbeitete. Dann gab es 1829 eine Drahtzieherei und eine Metallknöpfefabrik. Für das Wirtschaftsleben waren auch die Steinbrüche im Burgfarrnbacher Wald wichtig. Von [[1806]] bis zum [[30. Juni]] [[1808]] existierte zusätzlich zur alten, unter der Führung der Lehenspostanstalt von Fürst von Thurn und Taxis im Königreich Bayern, eine weitere Posthalterei. [[1826]] wurde schließlich der [[Friedhof Burgfarrnbach|Friedhof]] angelegt, darin befindet sich u. a. auch eine Gruftkapelle der Familie Pückler, die nach einem Entwurf des Nürnberger Baurats Solger [[1860]] bis [[1862]] erbaut wurde. Die Weihe der Gruft erfolgte am [[20. Juli]] [[1862]]. Der Bau einer Leichenhalle erfolgte [[1880]], [[1901]] musste diese bereits vergrößert werden. Schon [[1825]] wurde das heutige Mesnerhaus als Schulhaus erbaut, die alte Schule in der Lehenstraße wurde am [[25. Mai]] [[1879]] eingeweiht. [[1830]] richtete die Stiftung der [[Grafen von Pückler und Limpurg|Grafen von Pückler-Limpurg]] auch eine Kinderschule für die arme Jugend des Ortes ein, einen der ersten Kindergärten Deutschlands. Unter den Grafen Karl Alexander Friedrich, Karl Ludwig Franz und Ludwig Franz Karl Maximilian musste das baufällige Wasserschloss im gleichen Jahr abgerissen werden. Sie errichteten 1830-34 das klassizistische [[Schloss Burgfarrnbach|Schloss]] nördlich der alten Burg. 1833 schied Karl Alexander aus dem Kondominat aus, so dass das neue Schloss von zwei Familien bewohnt wurde.  


=== Eingemeindung ===
Im Herbst [[1837]] wurde anstelle der bisherigen Furt durch die [[Farrnbach]] die [[Regelsbacher Brücke]] errichtet. Die Brücke wurde erst [[1959]] durch einen Fußgängersteg verbreitert bzw. [[1978]] neu gebaut.
Anfang des 20. Jahrhunderts warf die nahe Stadt Fürth ein begehrliches Auge auf die wohlhabende Gemeinde im Westen. Nachdem sie [[1918]] [[Unterfarrnbach]] und [[Atzenhof]] eingemeindet hatte, führte sie auch Verhandlungen mit Burgfarrnbach. Fürth brauchte ein Erweiterungsgebiet nach Westen für Industrieansiedlungen und Wohnungsbau. Auch Planungen für einen neuen [[Main-Donau-Kanal]] im Burgfarrnbacher Bereich machten eine [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] dringlich. Am [[3. Dezember]] [[1923]] fand sie dann statt.<ref>Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, 1968, S. 81 ff.</ref> Dem Bezirk (Landkreis) zahlte Fürth 67.436 Goldmark, um ihn für das Ausscheiden Burgfarrnbachs zu entschädigen. Der Kanal wurde allerdings erst sehr viel später gebaut.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=134}}</ref>


=== 2. Weltkrieg ===
===Erster Weltkrieg und Eingemeindung nach Fürth===
Während der [[1. Weltkrieg]] in Burgfarrnbach keine sichtbaren Spuren hinterließ, mit Ausnahme der gefallenen Soldaten aus dem Ort, hatte der 2. Weltkrieg durchaus Schäden hinterlassen. Für die Opfer des [[1. Weltkrieg]]es wurde am [[7. Oktober]] [[1923]] an der [[Würzburger Straße]] ein Kriegerdenkmal enthüllt.  
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] hinterließ in Burgfarrnbach keine sichtbaren Spuren. Dennoch ließen Soldaten ihr Leben. Für die Opfer des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]es wurde am [[7. Oktober]] [[1923]] an der [[Würzburger Straße]] ein [[Nähe Würzburger Straße|Kriegerdenkmal]] enthüllt.  


Der erste Bombenangriff erfolgte am [[17. August]] [[1940]] am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt -, der sich aber im Nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Alliierten Streitkräfte hatten Fürth gar nicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohntes Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der schaulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestaunen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit "Absicht" - ereignete sich in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in dessen Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war zwar als militärisches Ziel für die Alliierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch relativ nahe an den beiden [[Flughafen|Flughäfen]] in Fürth, so dass immer mit Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am [[25. Februar]] [[1944]] getroffen, als die Alliierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am [[10. September]] [[1944]], dass ein Großfeuer in Burgfarrnbach nach sich zog. Dabei kamen erneut sieben Menschen aus Burgfarrnbach ums Leben.
Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts warf die nahe Stadt Fürth ein begehrliches Auge auf die wohlhabende Gemeinde im Westen. Nachdem sie [[1918]] [[Unterfarrnbach]] und [[Atzenhof]] eingemeindet hatte, führte sie auch Verhandlungen mit Burgfarrnbach. Fürth brauchte ein Erweiterungsgebiet nach Westen für Industrieansiedlungen und Wohnungsbau. Auch Planungen für einen neuen [[Main-Donau-Kanal]] im Burgfarrnbacher Bereich machten eine [[Eingemeindungen|Eingemeindung]] dringlich. Am [[3. Dezember]] [[1923]] fand sie dann statt.<ref>Burgfarrnbach: Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, Eigenverlag, 1968, S. 81 ff.</ref> Dem Bezirk (Landkreis) zahlte Fürth 67.436 Goldmark, um ihn für das Ausscheiden Burgfarrnbachs zu entschädigen. Der Kanal wurde allerdings erst sehr viel später gebaut.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=134}}</ref>


Die Allierten kamen schließlich am [[17. April]] [[1945]] über Bad Windsheim/Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der [[Hitlerjugend]] und des sog. Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten durch die Alliierten Streitkräfte bis zur [[Billinganlage]] bzw. [[Maxbrücke]] ein- und die Innenstadt unter Beschuss genommen, bis die Truppen am [[19. April]] [[1945]] die Stadt durch die [[Kapitulation von Fürth|Kapitulation]] des komm. [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Häupler|Häupler]] übernahmen.  
Zum Jahrestag der Eingemeindung von Burgfarrnbach nach Fürth im Dezember [[1924]] schrieb die Nordbayerische Zeitung:
''Seit der gemeinsamen Sitzung des Stadtrats Fürth und des bisherigen Gemeinderats von Burgfarrnbach, angeführt vom 1. Bürgermeister Kastner und dem 2. Bürgermeister Schmaus im Rathaus-Sitzungssaal, habe Burgfarrnbach mit rund 2.400 Einwohnern die Eingemeindung nicht zu bereuen gehabt. Der Stadtteil sei nahe auf dem Weg, eine Wasserleitung zu erhalten und es gebe Fortschritte durch den Bezug von elektrischem Licht zur Verbesserung der Beleuchtung und der Kleinbetriebe, die Instandsetzung von Wegen und Straßen. Eine weitere Wohltat sei die Besprengung der Straßen und die Renovierung der Leichenhalle des Friedhofs. Die Fürsorge für die Erwerbslosen und Minderbemittelten sowie Kriegshinterbliebenen seien den Fürther Verhältnissen angepasst worden.''


Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. sog. Heimatvertriebene nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht, diese Nutzung endete allerdings [[1953]]. Auch die im Schlosshof errichteten Barackenlager zur Unterbringung der geflüchteten Menschen wurden [[1954]] aufgelöst.
Die alte Brauerei wurde 1923 von der [[Brauerei Joh. Humbser]] übernommen.
 
=== Infrastruktur ===
Am [[24. Mai]] [[1925]] wurde die Buslinie Fürth-Burgfarrnbach mit Anschluss an die Straßenbahnlinie 21 bis [[Maxbrücke]] und später zur [[Billinganlage]] über [[Unterfarrnbach]] eröffnet. Der von MAN gebaute neueste Autobus bot 19 Personen Platz. Die Wasserleitung nach Unterfarrnbach bzw. Atzenhof wurde ebenfalls 1925 fertiggestellt. Dass die Stromversorgung mit Straßenbeleuchtung und Wasseranschluss so zügig unter der Regie von Generaldirektor Spitzfaden verwirklicht wurden, lag auch an der Notwendigkeit der Erschließung des Flughafens nahe Atzenhof.
Im Herbst [[1837]] wurde anstelle der bisherigen Furt durch die [[Farrnbach]] die [[Regelsbacher Brücke]] errichtet. Die Brücke wurde erst [[1959]] durch einen Fußgängersteg verbreitet bzw. [[1978]] neu gebaut.
 
Außer der Instandsetzung der Hauptstraße, der Würzburger Straße, legte man 1926/27 zwei neue Straßen an: Die [[Bernbacher Straße]], die am Kapellenplatz abzweigt und nach etwa drei Kilometern nordwestlich zum Dorf Bernbach, einem Ortsteil von Veitsbronn, führt, wurde im ersten Teil auf etwa 1,8 Kilometer Länge bis zur Stadtgrenze ausgebaut. Damit schuf man eine bessere Verbindung nach Veitsbronn. Die ausgebaute Graf-Pückler-Limpurg-Straße entstand im unteren Ortsteil Regelsbach mit dem Farrnbach. Das so genannte Hinterdorf feierte stets seine eigene Kirchweih. Die beiden Wirtschaften Flory und Straußberger mit ihren Wirtschaftsgärten hatten regen Zuspruch.<ref>Nordbayerische Nachrichten von 1934</ref> Von dort war es auch nicht weit zum [[Felsenkeller]].
 
Die Bautätigkeit ab den 1930er Jahren im Westen an der Würzburger Straße mit Verbindungsweg zur Bernbacher Straße war unter anderem dem [[Bauverein Fürth e. G.|Bauverein]] zu verdanken. Aber auch die [[Wohnungsgenossenschaft Fürth Oberasbach eG|Siedlungsbaugenossenschaft]] begann mit dem Bau von sechs Siedlungshäusern. Im Mai 1934 war in der [[Sperlingstraße|Franz-Seldte-Siedlung]] Richtfest. Bis September 1935 waren dann 18 Wohnhäuser mit 34 Familienwohnungen erstellt. 1937 kamen drei Doppelhäuser am südlichen Ende der [[Sperlingstraße]], so genannte Sperling-Siedlung, unter Anleitung des Architekten Paul Berthold hinzu. Der kirchliche Burgfarrnbacher Friedhof erhielt 1937 eine neue Aussegnungshalle. Die Kirchenstiftung kaufte auch vorausschauend Grund für die Erweiterung, die 1984 verwirklicht wurde.
 
===Zweiter Weltkrieg===
''(Siehe Hauptartikel [[Zweiter Weltkrieg]])''<br />
Der Luftkrieg forderte 20 Todesopfer. An Gebäuden wurden 9 Wohnhäuser und 6 Scheunen mit Vieh vernichtet. Der erste Bombenangriff erfolgte am [[17. August]] [[1940]] am Rande des Ortes - der erste Angriff auf Fürther Boden überhaupt -, der sich aber im Nachhinein allerdings als ein "Versehen" entpuppte. Die Alliierten Streitkräfte hatten Fürth gar nicht als Ziel vorgesehen, vielmehr hatte man über vermeintlich unbewohntes Gebiet die nicht verwendeten Bomben abgeworfen, um für den Rückweg nach England leichter, und damit schneller sein zu können. Dennoch wurde eine Scheune in Burgfarrnbach getroffen. In den folgenden Tagen gab es einen regen "Tourismus" der schaulustigen Fürther, die den ersten Bombenangriff auf Fürth bestaunen wollten. Der zweite Luftangriff - dieses Mal mit "Absicht" - ereignete sich in der Nacht vom 10. auf den [[11. August]] [[1943]], in dessen Folge drei Menschen starben. Burgfarrnbach war zwar als militärisches Ziel für die Alliierten nicht "kriegswichtig", auch wenn Teile des Rüstungsbetriebes [[Bachmann, von Blumenthal & Co|Bachmann, von Blumenthal]] in Burgfarrnbach untergebracht waren. Allerdings lag der Ort geografisch relativ nahe an den beiden [[Flughafen|Flughäfen]] in Fürth, so dass immer mit Kollateralschaden gerechnet werden musste. Demzufolge wurde Burgfarrnbach erneut am [[25. Februar]] [[1944]] getroffen, als die Alliierten Bomberverbände Fürth angriffen. Dabei starben in Burgfarrnbach insgesamt sieben Menschen. Der vierte und letzte Luftangriff erfolgte am [[10. September]] [[1944]], dass ein Großfeuer in Burgfarrnbach nach sich zog. Dabei kamen erneut sieben Menschen aus Burgfarrnbach ums Leben.
 
Die Allierten kamen schließlich am [[17. April]] [[1945]] über Bad Windsheim/Neustadt Aisch nach Burgfarrnbach. Einige Mitglieder der [[Hitlerjugend]] und des sogenannten Volkssturms hatten noch versucht Panzerbarrieren aufzubauen, die allerdings für die vorrückenden Truppen kein wirkliches Hindernis darstellten. Von Burgfarrnbach aus wurde der Stadtwesten durch die Alliierten Streitkräfte bis zur [[Billinganlage]] bzw. [[Maxbrücke]] ein- und die Innenstadt unter Beschuss genommen, bis die Truppen am [[19. April]] [[1945]] die Stadt durch die [[Kapitulation von Fürth|Kapitulation]] des komm. [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Häupler|Häupler]] übernahmen.
 
Während des Krieges war der Buslinien-Verkehr nach Burgfarrnbach eingestellt. Die öffentliche Verkehrsverbindung war nur über die Bahnlinie möglich. Erst 1949 hieß es, der Burgfarrnbacher Omnibus soll wieder fahren.
 
=== Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg ===
Nach dem Krieg wurden u. a. die ersten Flüchtlinge bzw. [[Heimatvertriebene]] nach Burgfarrnbach verbracht, hier zunächst in das Schulhaus an der [[Lehenstraße]] sowie in die Säle der Gastwirtschaften "Zur Krone", "Gelber Löwe" und "Flory". Zu einem späteren Zeitpunkt wurden die Flüchtlinge auch im [[Schloß Burgfarrnbach|Schlossgebäude]] untergebracht. Im Schlosshof stand noch 1954 eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen.  Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Ein Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands.
 
Die am 1. Mai 1951 gegründete [[Siedlergemeinschaft Burgfarrnbach]] (32 Heimatvertriebene, Schwerkriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene) baute in Selbsthilfe am Moos- und Distelweg sowie an der Wicken- und Farnstraße und ließen so einen neuen Ortsteil nördlich der Würzburger Bahnlinie zwischen Friedhof und der „Sperlingsiedlung“ entstehen.
 
1952, nach einer Pause von 16 Jahren, fand am Pfingstdienstag wieder ein Bauerntag während der traditionellen Bauern-Kärwa in Burgfarrnbach statt. Dazu wurden die Häuser renoviert, der alte Putz entfernt, um das Fachwerk wieder zur Geltung zu bringen. Aber auch die Wirtschaften wurden hergerichtet und erhielten Tische und Sitzbänke für die Gartenwirtschaften, um für den Ansturm der Städter gerüstet zu sein. Der Bezirks-Bauerntag Fürth des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mit 61 Ortsverbänden sorgte für die Vorbereitungen. Tagungsort waren der Saal und Garten des Gasthauses „Zur Post“. Es gab einen Festzug durch die Straßen von Burgfarrnbach und am 3. Juni 1952 im Burghof sogar einen Auftrieb von Zuchtbullen, Ebern und Ziegenböcken aus den Nachbarorten Langenzenn, Vach, Cadolzburg und dem Stadt-Bezirk.
 
Der erste Supermarkt, damals hieß es noch „Schnellbedienungs- bzw. Selbstbedienungsladen“, entstand 1954 im umgebauten 300 Jahre alten Haus [[Würzburger Straße 479]]. In dem Fachwerkhaus mit dem ehemaligen Gasthaus „Gelber Löwe“ baute die Firma Georg Roth eine Filiale ein. Der stark kriegsbeschädigte Burgfarrnbacher Bahnhof – 1944 riss eine Fliegerbombe eine Ecke des Hauses ab und wurde notdürftig ausgebessert – wurde 1961 abgelöst durch einen Flachbau. Die evangelische Gemeinde erhielt 1961 ein neues Gemeindehaus.
 
1968 ging der gesamte Graf-Pückler-Limpurgische Grundbesitz unter Verwaltung einer Wohltätigkeitsstiftung in den Besitz der Stadt Fürth über. Für 6 Millionen Mark wurden das Schloss, der Schlosspark mit 8,3 Hektar und 149,18 Hektar Forst städtisch. Damit hatte Fürth eine Ausdehnungsmöglichkeit nach Westen. Und es ging nicht nur das Schloss, sondern auch das gräfliche Archiv in die Obhut der Stadt Fürth über.
 
Am Grafenwäldchen wuchs 1974 das AWO-Altenheim empor. Den Grund an der Graf-Pückler-Limpurg-Straße hatte die Arbeiterwohlfahrt im Erbbaurecht von der Stadt Fürth erworben. 1981 wurde das „Fritz-Rupprecht-Heim“ am Grafenwäldchen erweitert. Das Marstallgebäude im Schlosshof wurde 1974 für die BRK-Sanitätskolonne zur neuen Bleibe. In Gemeinschaftsarbeit wurde aus dem Haus ein Heim mit Unterrichtssaal, einem Raum für das Jugendrotkreuz und die Frauenbereitschaft und einem Dienstraum.
 
Ein neues Kirchweihgelände wurde 1977 am Schlosshof gefunden, eingerahmt vom Farrnbach, dem Marstall und der ehemaligen Mälzerei. Die dortigen großen Bierkeller der früheren Brauerei Burgfarrnbach, vormals Gräfliche von Pückler-Limpurg´sche Brauerei, wurden nach Freilegung zugemauerter Bögen als „Bierschwemme“ von der Stadt bereitgestellt. Die renovierten Gewölbe kamen dann auch beim Volk gut an. Die Räume waren bei der Kirchweih-Eröffnung am 29. Juli 1977 gut gefüllt und die Patrizier-Brauerei freute sich über den guten Bierausschank. Auch im folgenden Jahr 1978 waren der Rummelplatz im Schlosshof und der kühle Bierkeller ein beliebter Treff bei heißem Sommerwetter. Im Schlosspark gab es Standkonzerte mit Blasmusik. Die am Festzug Sonntagnachmittags beteiligten Kapellen spielten auf. Organisiert wurde die Kirchweih vom Bürgerverein Burgfarrnbach als Veranstalter. Für die Kontakte zur Stadt für die wechselnden Standorte sorgte ein Festausschuss, wobei die zwei Kommunalpolitiker, die Stadträte Konrad Dürschinger und Robert Schorr, maßgebliche Rollen spielten. Ab 1986 wurde dann zur Burgfarrnbacher Kirchweih auf dem Festgelände Würzburger Straße/Libellenweg eingeladen.
 
Im Frühjahr 1984 erfolgte der Abbruch der bis 1967 noch betriebenen Mälzerei der alten Brauerei für ein neues Altenwohnheim am Schlosshof. Die Bau- und Grundstücksgesellschaft Rungholt übernahm das Anwesen. Architekt Harald Loebermann war mit der Planung des Projekts für 120 Appartements für Alleinstehende und Ehepaare beauftragt. Im August 1984 setzte man die Fundamente für das künftige [[Wohnstift Käthe-Loewenthal]], das am [[26. Juni]] [[1986]] eröffnet wurde. Die stillgelegte Brauerei Burgfarrnbach musste also einem Altenwohnheim mit SB-Markt und Pflegestation Platz machen. Das Altenheim wurde nach zwei Jahren von der [[Arbeiterwohlfahrt]] (AWO) übernommen. 1998 feierte die AWO mit den 180 Heimbewohnern den 10-jährigen Betrieb bei einem Tag der offenen Tür am 11. September.
 
Am [[27. Mai]] [[1988]] wurde der Burgfarrnbacher Bärenbrunnen am Kapellenplatz feierlich eingeweiht. Der Bürgerverein übergab ihn an die Stadt und Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg nahm dankend an. Zu Ostern 1992 wurde er erstmals als Osterbrunnen geschmückt. Eine weitere Eröffnung fand am [[10. Juni]] [[1988]] statt. Das „Obstgärtla“ wurde als zünftiger Biergarten mit 500 Plätzen eröffnet, gelegen an der Ecke Bernbacher Straße/Breiter Steig. Unweit davon entstand an der Heimat der fusionierten Burgfarrnbacher Sportvereine am Tulpenweg, ein Sportzentrum mit Tennisplätzen, Freisportplätzen mit Rundlaufbahn, Flutlichtanlage, und ein Sportheim mit Kegelbahnen und einer Turnhalle. Eine neue Bleibe gab es auch für die Sanitätskolonne Burgfarrnbach. Das alte Feuerwehrgerätehaus wurde abgerissen, da es nicht mehr sanierbar war, und ein Neubau erstellt. Einweihung des Rot-Kreuz-Hauses war im Juli 1992.
 
Ein noch größerer Bau entstand mit dem Schlachthof, die eine Betriebs-GmbH auf EG-Niveau errichten ließ. Geschäftsführer Konrad Ammon konnte zur Eröffnungsfeier mit Schlachthoffest im Oktober 1991 viel Publikum begrüßen. Gesellschafter sind die Metzger der Stadt, die Landwirte als Fleischerzeuger, die Firma Röwe und die Evenord-Bank. Seit 1993 erfüllt der Schlachthof Burgfarrnbach die Auflagen der Europäischen Gemeinschaft.
 
Weniger Zustimmung fand 1992 die Einrichtung eines Wohnheims für Asylbewerber. Mit dem ursprünglich vorgesehenen Grundstück zwischen Siegelsdorfer Straße und Bahnlinie wurde es aber nichts. Wegen der Lärmemissionen aus den umliegenden Gewerbebetrieben wurde das Projekt für ein Wohnheim gestoppt. An der Hinteren Straße, der nördlichen Peripherie von Burgfarrnbach, siedelten sich 1997 neue Discount-Märkte an. Den Anfang am Standort für Einzelhandelsfirmen machte der Penny-Markt, ein Unternehmen der Rewe-Gruppe. Ein weiterer Supermarkt von Comet als „Vollversorger“ und einer Getränkeabteilung folgte. Die Eröffnung war im September 1998.
 
Die Firma [[BRUDER Spielwaren|Spielwaren-Bruder]] an der Bernbacher Straße erweiterte ihren Gebäudebestand im Jahr 1998. Das 1880 gegründete und seit 16 Jahren dort beheimatete Unternehmen expandierte also weiter. Es beschäftigte nun 120 Mitarbeiter und hatte 200 Zulieferer. Die Sparkasse ließ am Libellenweg 2000/2001 eine neue Zweigstelle bauen, damit die beengten Verhältnisse der bisherigen Geschäftsstelle an der Würzburger Straße beendet wurden. Der Neubau sollte einen markanten Akzent für das aufgeschlossene Burgfarrnbach setzen. Auch eine Brunnenanlage auf dem neu gestalteten Platz an der Hiltmannsdorfer/Würzburger Straße, Ecke Libellenweg, mit einem Steinreifen von 1,6 Meter Durchmesser, der mittels Wasserpumpe rotiert, gestaltete den Vorplatz städtebaulich und künstlerisch. Ein lebendiges Geschäftszentrum mit Bushaltestelle und einem Café zu schaffen, war der gemeinsame Wille aller Beteiligten. Die „Begegnungsstätte“ im Ortskern wurde im Mai 2001 fertig gestellt.
 
Eine Belebung gab es auch im Schloss. Die bisher ungenutzten Teile des Seitenflügels. die ehemaligen Stallungen, wurden nach einem Vertrag im April 2003 zwischen der Stadt und dem Bürgerverein Burgfarrnbach renoviert. So konnten hier jetzt kulturelle Veranstaltungen im hinteren Schlosshof (Innenhof) und Sommernachtsspiele im Rahmen des Fränkischen Sommers stattfinden. In den Remisen gab es im folgenden Jahr auch eine Ausstellung zur Geschichte Burgfarrnbachs im 19. und 20. Jahrhundert. Auch die ehemalige Meierei vor der Brücke über den Farrnbach zum Schlosspark, im barocken Baustil aus der Zeit um 1816, wurde 2008/09 zu einem Wohngebäude ausgebaut.
 
Im Herbst 2007 begann am Kapellenplatz und der Bernbacher Straße die Ortserneuerung im Straßenbau. Der Stadtrat erklärte den Ortskern mit Beschluss vom 20. Februar 2008 zum Sanierungsgebiet. Die Gelder flossen aus dem staatlichen Konjunkturpaket II. Der neu gestaltete Kapellenplatz bekam drei Bäumchen (Zierkirschen). Asphalt und Betonkästen verschwanden. Nach den Kanalbaumaßnahmen (Regenwasserkanal) in der Würzburger Straße wurden 2010 beidseits die Gehwege breiter angelegt. Vor dem Gasthaus Krone wurde ein kleiner Platz geschaffen; das benachbarte Kriegerdenkmal erhielt eine Einfriedung aus Sandstein. Die unfallträchtige Kreuzung von Bernbacher Straße, Breiter Steig und Külsheimstraße am westlichen Ortsausgang Richtung Veitsbronn entschärfte man 2011/12 durch den Bau einer aufwändigen Kreisverkehrsanlage.


== Infrastruktur ==
Bereits im Jahr [[1864]] gründete sich die [[Freiwillige Feuerwehr Burgfarrnbach|freiwillige Feuerwehr in Burgfarrnbach]].
Bereits im Jahr [[1864]] gründete sich die [[Freiwillige Feuerwehr Burgfarrnbach|freiwillige Feuerwehr in Burgfarrnbach]].
   
   
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Am [[3. November]] [[1903]] wurde die freiwillige Sanitätskolonne Burgfarrnbach gegründet.
Am [[3. November]] [[1903]] wurde die freiwillige Sanitätskolonne Burgfarrnbach gegründet.


=== Kirchenleben ===
==Schule, Kindergarten, Bad==
Die Burgfarrnbacher Jugend erhielt 1969 ein 8x20 Meter großes Bad unterhalb der Schule. 155.000 DM kostet das nur 80 Zentimeter tiefe Becken einschließlich der nötigen Nebenanlagen, der Umwälzanlage und des Gebäudes für den Bademeister. Der Bau war anfangs umstritten, das Bad entwickelte sich aber zu einem beliebten Treffpunkt. Die Schule wiederum bot in drei Geschossen etliche Räume. 21 Jahre nach der Grundsteinlegung der Kirche entstand 1975 ein Kindergarten-Neubau mit 50 Plätzen für die katholische Mariengemeinde an der Hummelstraße neben der Marienkirche. Bauherr war die Katholische Kirchenstiftung „Christkönig“.
 
== Kirchenleben ==
Als 1007 bei der Gründung des Bistums Bamberg das ganze Fürther Gebiet dorthin gegeben wurde, existierte die Johanniskapelle bereits. Sie unterstand der [[Martinskapelle]] in Fürth als der zuständigen Pfarrkirche.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Kirche [[St. Johannis]] zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchen in der Umgebung Fürths. Die erste Erwähnung ist für das Jahr [[1287]] verzeichnet; hier wird von einer Kapelle gesprochen, die von der Pfarrei in Fürth abhängig sei. Am [[29. Mai]] [[1349]] trennte der Bamberger Bischof Friedrich I. Graf von Hohenlohe, auf Veranlassung des Ritters [[Rapoto von Külsheim]] samt Gemahlin, sowie der Bewohner von Oberfarrnbach, [[Unterfarrnbach]], Bernbach, Hiltmannsdorf, Ober- und Unterfürberg und [[Atzenhof]] diese Ortschaften von ihrer Mutterkirche des heiligen [[St. Martin]] zu Fürth ab und teilt sie der neu errichteten Pfarrei [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach zu. Damit gilt [[Rapoto von Külsheim]] als Gründer der Pfarrei in Burgfarrnbach.
Als 1007 bei der Gründung des Bistums Bamberg das ganze Fürther Gebiet dorthin gegeben wurde, existierte die Johanniskapelle bereits. Sie unterstand der [[Martinskapelle]] in Fürth als der zuständigen Pfarrkirche.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131}}</ref> Die Kirche [[St. Johannis]] zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchen in der Umgebung Fürths. Die erste Erwähnung ist für das Jahr [[1287]] verzeichnet; hier wird von einer Kapelle gesprochen, die von der Pfarrei in Fürth abhängig sei. Am [[29. Mai]] [[1349]] trennte der Bamberger Bischof Friedrich I. Graf von Hohenlohe, auf Veranlassung des Ritters [[Rapoto von Külsheim]] samt Gemahlin, sowie der Bewohner von Oberfarrnbach, [[Unterfarrnbach]], Bernbach, Hiltmannsdorf, Ober- und Unterfürberg und [[Atzenhof]] diese Ortschaften von ihrer Mutterkirche des heiligen [[St. Martin]] zu Fürth ab und teilt sie der neu errichteten Pfarrei [[St. Johannis]] in Burgfarrnbach zu. Damit gilt [[Rapoto von Külsheim]] als Gründer der Pfarrei in Burgfarrnbach.


[[1474]] errang die Reichsstadt Nürnberg die Kirchenhoheit und führte im Jahre [[1528]] die Reformation in Burgfarrnbach ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche verwüstet, die folgende Wiederinstandsetzung betraf hauptsächlich die Westgiebelseite.
[[1474]] errang die Reichsstadt Nürnberg die Kirchenhoheit und führte im Jahre [[1528]] die [[Reformation]] in Burgfarrnbach ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche verwüstet, die folgende Wiederinstandsetzung betraf hauptsächlich die Westgiebelseite.
 
* Details zur [[St. Johannis]] finden sie in einem eigenständigen Artikel zur [[St. Johannis|Wehrkirche]].


Am [[15. September]] [[1929]] fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle bei dem Gasthaus Krone statt, als Filialkirche [[Zu Unserer Lieben Frau]] in Fürth. Die Einweihung der neuen Kath. Kirche [[St. Marien]] fand am [[18. September]] [[1955]] durch den Bamberger [[wikipedia:Josef Schneider (Bischof)|Erzbischof Josef Schneider]] in Burgfarrnbach statt.
Am [[15. September]] [[1929]] fand der erste katholische Gottesdienst seit über 400 Jahren in Burgfarrnbach in der früheren Turnhalle bei dem Gasthaus Krone statt, als Filialkirche [[Zu Unserer Lieben Frau]] in Fürth. Die Einweihung der neuen Kath. Kirche [[St. Marien]] fand am [[18. September]] [[1955]] durch den Bamberger [[wikipedia:Josef Schneider (Bischof)|Erzbischof Josef Schneider]] in Burgfarrnbach statt.


=== Verkehr ===
== Verkehr und Bebauung ==
Am [[4. Juni]] [[1864]] wurde der Bahnhof in Burgfarrnbach feierlich eröffnet, zuvor war [[1863]] die [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Eisenbahnbrücke)|Eisenbahnbrücke (Viadukt)]] fertiggestellt worden. Die Verbindung [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Fürth – Würzburg]] ging aber erst am [[19. Juni]] [[1865]] in Betrieb. Seit diesem Zeitpunkt hielt die Eisenbahn auch in Burgfarrnbach, ab [[1892]] sogar doppelgleisig. Knapp 100 Jahre später konnte im Oktober [[1961]] der neue Bahnhof in Burgfarrnbach in Betrieb genommen werden.
Am [[4. Juni]] [[1864]] wurde der Bahnhof in Burgfarrnbach feierlich eröffnet, zuvor war [[1863]] die [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Eisenbahnbrücke)|Eisenbahnbrücke (Viadukt)]] fertiggestellt worden. Die Verbindung [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Fürth – Würzburg]] ging aber erst am [[19. Juni]] [[1865]] in Betrieb. Seit diesem Zeitpunkt hielt die Eisenbahn auch in Burgfarrnbach, ab [[1892]] sogar doppelgleisig. Knapp 100 Jahre später konnte im Oktober [[1961]] der neue Bahnhof in Burgfarrnbach in Betrieb genommen werden.


Die erste Autobuslinie Fürth – Burgfarrnbach, unter Regie der Straßenbahn Nürnberg-Fürth, wurde am [[24. Mai]] [[1925]] eröffnet. Seit dem [[10. Juni]] [[1919]] bestand bereits eine private Kraftwagenverbindung der Mittelfränkischen Kreis-Darlehenskasse als öffentliches Nahverkehrsmittel, die allerdings nur kurze Zeit später am [[1. Juli]] [[1921]] wieder einstellt werden musste. Erst nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte ab dem [[2. Mai]] [[1949]] wieder ein Omnibusverkehr der städtischen Verkehrsbetriebe Nürnberg nach Burgfarrnbach eingerichtet werden, da diese Linie bereits vor dem Krieg wieder am [[1. November]] [[1931]] eingestellt wurde. Heute bedient die VAG/infra den Ort mit der [[Buslinie 172]] vom Fürther [[Hauptbahnhof]].
Die erste Autobuslinie Fürth – Burgfarrnbach, unter Regie der Straßenbahn Nürnberg-Fürth, wurde am [[24. Mai]] [[1925]] eröffnet. Seit dem [[10. Juni]] [[1919]] bestand bereits eine private Kraftwagenverbindung der Mittelfränkischen Kreis-Darlehenskasse als öffentliches Nahverkehrsmittel, die allerdings nur kurze Zeit später am [[1. Juli]] [[1921]] wieder einstellt werden musste. Erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konnte ab dem [[2. Mai]] [[1949]] wieder ein Omnibusverkehr der städtischen Verkehrsbetriebe Nürnberg nach Burgfarrnbach eingerichtet werden, da diese Linie bereits vor dem Krieg wieder am [[1. November]] [[1931]] eingestellt wurde. Heute bedient die VAG/infra den Ort mit der [[Buslinie 172]] vom Fürther [[Hauptbahnhof]].
 
Schon im Juni [[1952]] erhielt Burgfarrnbach aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens entlang der [[Würzburger Straße]] im Ortskern seinen ersten Gehsteig. Die Verkehrsverhältnisse änderten sich erheblich, als 1969 der Bau des Main-Donau-Kanals begonnen und 1972 fertiggestellt wurde. Die Bundesstraße 8 musste westlich verlegt und über den Großschifffahrtsweg geführt werden. Zur Verkehrsverbesserung im Zentrum wurde im August 1971 das „Kapelln“-Gebäude an der Abzweigung der Bernbacher Straße / Würzburger Straße abgerissen. Der Verkehr, der bisher durch das Viadukt (Eisenbahnbrücke mit drei Bogen) führte, bekam 1971 eine neue Trasse. Die Bundesstraße 8 wurde am [[13. Oktober]] [[1970]] - Umgehung des Kieselbühls - halbseitig für den Verkehr freigegeben. Die vierspurige Straße zwischen Hardhöhe und Ortseinfahrt Burgfarrnbach wurde am [[14. Juli]] [[1972]] eröffnet.  


Die Bundesstraße 8 wurde am [[13. Oktober]] [[1970]] - Umgehung des Kieselbühls - halbseitig für den Verkehr freigegeben. Die vierspurige Straße zwischen Hardhöhe und Ortseinfahrt Burgfarrnbach wurde am [[14. Juli]] [[1972]] eröffnet. Schon im Juni [[1952]] erhielt Burgfarrnbach aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens entlang der [[Würzburger Straße]] im Ortskern seinen ersten Gehsteig. Am [[19. Oktober]] [[1979]] wurde die Südumgehung um Burgfarrnbach für den Verkehr eröffnet, um die [[Würzburger Straße]] durch den Ort vom Durchgangsverkehr ebenfalls zu entlasten. Die Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie wurde am [[21. März]] [[1980]] zur Benutzung freigegeben. Früher war dort an der Stelle ein Bahnübergang mit Schranke und Schrankenwärterhaus. Die Brücke über die Bahnlinie am Breiten Steig wurde am [[16. Juli]] [[1981]] für den Verkehr freigegeben.<ref>Altstadt Bläddla Nr. 37 - Burgfarrnbach</ref>
Bei Bauarbeiten an der Würzburger Straße wurden im November 2023 die Überbleibsel eines ehemaligen [[Würzburger Straße - Burgfarrnbach (Bodendenkmal)|Holzbohlenweges]] unterhalb der heutigen Verkehrsstraße gefunden. Archäologische Grabungen ergaben, dass es sich dabei um die Überreste des ehemaligen Handelswegs zwischen Nürnberg und Frankfurt am Main handelte. Unter den Holzbohlen, die nach Aussagen des Landesamt für Denkmalpflege wohl 1773 gefällt wurden, befanden sich weitere Spuren von ehemaligen Straßen, die bis in das frühe Mittelalter zurück reichen.


Der Ort wird über den gleichnamigen Eisenbahnhaltepunkt an der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] erschlossen.  
Am Bahnübergang Lehenstraße richtete die Bahn Mitte 1975 eine neue Schrankenanlage ein. Die Burgfarrnbacher protestierten dagegen. Sie forderten eine Unterführung für mehr Sicherheit. 1980 erfolgte der Bau der Überführung der Bahn im Zuge des Breiten Steigs und ein Fußgängertunnel an Stelle des bisherigen schienengleichen Übergangs an der Lehen-/Oberfarrnbacher Straße.
Mit der [[Buslinie 172]] sowie der Regionalbuslinie 125 der [[infra verkehr|infra]] werden Burgfarrnbach und weitere Stadtteile im Fürther Westen an die Fürther Innenstadt und den [[Hauptbahnhof]] angebunden.


=== Sonstiges ===
Die alte Regelsbacher Brücke stellte sich 1976 als baufällig heraus. Der Abriss wurde beschlossen, um sie breiter und höher neu zu errichten. Die Brücke wurde immer mehr für den Verkehr zwischen Burgfarrnbach und dem Oberfürberger Kirchenweg benutzt, der vor dem Bau der B8-Südumgehung, der dann den Kirchenweg kappte, noch möglich war. Ein Betonwerk im „Sandsteinlook“ sollte der Brückenneubau werden. Das war die Auflage der Denkmalschützer. Und da durch den Neubau der Südumgehungsstraße der Brückenneubau als Folgemaßnahme gewertet wurde, gab es für den neuen Farrnbach-Übergang auch Landes- und Bundeszuschüsse. Vergessen waren nun Mitte 1978 Staus bei einem Hochwasser des Farrnbachs und das mühsame Fahren über das alte bucklige Brücklein. Das durch die Südumgehung abgeschnittene „Hintere Dorf“ hatte ab Anfang Mai eine voll funktionsfähige Zufahrt mit 60 Tonnen Tragkraft.
Am [[3. Februar]] [[1950]] eröffnete das Kino "[[Weißbräu-Lichtspiele]]" mit 198 Sitzplätzen. Zuvor gab es in Burgfarrnbach seit dem [[23. Juli]] [[1948]] nur das sog. Wanderkino "Dreiklang-Lichtspiele". Die Weißbräu-Lichtspiele mussten allerdings [[1964]] wieder geschlossen werden - als Folge der bundesweiten Kinokrise im Rahmen der sich immer mehr durchsetzenden Fernseher in den privaten Haushalten, und den damit sinken Besucherzahlen und Einnahmen in den Kinos.
 
Am [[19. Oktober]] [[1979]] wurde die Südumgehung um Burgfarrnbach für den Verkehr eröffnet, um die [[Würzburger Straße]] durch den Ort vom Durchgangsverkehr ebenfalls zu entlasten. Die Fußgängerunterführung unter der Bahnlinie wurde am [[21. März]] [[1980]] zur Benutzung freigegeben. Früher war dort an der Stelle ein Bahnübergang mit Schranke und Schrankenwärterhaus. Die Brücke über die Bahnlinie am Breiten Steig wurde am [[16. Juli]] [[1981]] für den Verkehr freigegeben.<ref>Altstadt Bläddla Nr. 37 - Burgfarrnbach</ref>


Am [[3. September]] [[1957]] wurde die neue Schule an der [[Hummelstraße]] eingeweiht. Am [[16. Juli]] [[1969]] eröffnete das [[Jugendbad Burgfarrnbach]].
Der Ort wird über den gleichnamigen Eisenbahnhaltepunkt an der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg]] erschlossen. Mit der [[Buslinie 172]] sowie der Regionalbuslinie 125 der [[infra verkehr|infra]] werden Burgfarrnbach und weitere Stadtteile im Fürther Westen an die Fürther Innenstadt und den [[Hauptbahnhof]] angebunden.


Das Ortsschild am Eingang der Ortschaft hießt "Die Welle" und wurde 2002 vom [[Bürgerverein Burgfarrnbach]] initiiert und finanziert. Der Kunstschmied [[Roger Kellermann]], der sein Atelier in der [[Regelsbacher Straße]] hat, schaffte die Skulptur.
Für Unruhe in Burgfarrnbach sorgte im Januar 1971 ein Bebauungsplan Nr. 298 b, der eine „stadtgemäße Bebauung“ für das Gebiet zwischen Würzburger Straße-Bernbacher Straße-Söldgasse vorsah. Ein Markt mit Läden, Geschäften und eine bis zu sechsgeschossige Wohnbebauung waren vorgesehen. Auf dem ehemaligen Kirchweihplatz gab es dann ab Mai 1974 neue Einkaufsmöglichkeiten mit einem Supermarkt.  Proteste gab es auch gegen die Absicht der Bebauung eines Teils des Schmalholzes entlang der Bundesstraße 8 in einer Größenordnung von 4,5 Hektar von gesamt 23 Hektar. In einer Bürgeraktion mit Sammlung von über 800 Unterschriften wurde energisch gegen den Verlust des Landschaftsschutz- und Naherholungsgebietes protestiert. Auch in einer Bürgerversammlung im Juli 1971 in der Turnhalle des TV 1895 wandte sich die Mehrzahl der Bürger (95:21) dagegen, den Schmalholz-Wald anzutasten.


== Einwohnerentwicklung ==
Auch über die „Muna“ im Zennwald war man in Sorge, ob dort die US-Amerikaner nicht ABC-Waffen stationierten. Im September 1971 blieb der Stadtrat bei seinem ersten Beschluss vom Frühjahr, eine teilweise Zennwald-Bebauung zuzulassen. Die St.-Josef-Stiftung, als eine von drei gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften, die Grundstücke von der Stadt kauften, begann 1972 mit der Bebauung.  
* [[1303]]: Der Ort besteht aus zwei Halbhöfen, sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften.
1984 verklagten die Baugenossenschaft Bauverein und die Arbeitsgemeinschaft von vier Fürther Baugenossenschaften GmbH (ARGE), als seinerzeit weitere Grunderwerber, die Stadt auf Schadensersatz von 9 Millionen und Rücknahme der Grundstücke von vier Hektar, die 1972 von der Stadt gekauft wurden und deren Bebauung aus Naturschutzgründen dann nicht realisierbar war. Im Oktober 1984 urteilte das Landgericht, dass weitergehende Forderungen als die Rückzahlung der ca. 3 Millionen abgewiesen werden.
* [[1734]]: Neben dem [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Schloss]], [[Marstall]], [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] besteht der Ort aus rund 90 Häuser und ca. 50 Scheunen.
* [[1875]]: Der Ort wird mit 160 Wohnhäusern und 180 Nebengebäuden beschrieben, insgesamt knapp 1&nbsp;400 Bewohner werden gezählt.
* [[1952]]: Burgfarrnbach zählt rund 3&nbsp;800 Einwohner, davon 850 Heimatvertriebene, und rund 300 Gebäude.
* [[31. Dezember]] [[2001]]: Der Ort hat inzwischen 7&nbsp;450 Einwohner.
* [[31. Dezember]] [[2016]]: Die Bevölkerungszahl ist innerhalb der letzen 15 Jahren um knapp 1&nbsp;000 Personen gestiegen und betrug zum Stichtag 8&nbsp;229 Personen.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Die ummauerte evangelische [[Kirche St. Johannis|Kirche St. Johannis]] mit imposantem östlichem Chorturm besitzt an der Südseite des Langhauses eine offene dreijochige Vorhalle. Die Vorhalle ist auf [[1518]] datiert und beherbergt, ähnlich dem Nürnberger Kartäuserkloster, eine Ölberg-Skulptur.
Die markantesten Sehenswürdigkeiten sind die [[Kirche St. Johannis|Kirche St. Johannis]] und das stattliche Schloss der Grafen von Pückler und Limpurg. Schon von weitem ist der Kirchturm zu erkennen. Mit seinem typischen Spitzhelm und den vier vorkragenden Scharwachttürmchen prägt er das Ortsbild Burgfarrnbachs. Die ummauerte Kirche mit imposantem östlichem Chorturm besitzt an der Südseite des Langhauses eine offene dreijochige Vorhalle. Die Vorhalle ist auf [[1518]] datiert und beherbergt, ähnlich dem Nürnberger Kartäuserkloster, eine Ölberg-Skulptur.  


Im stattlichen [[Schloss Burgfarrnbach]] sind heute [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und [[Städtische Sammlungen]] der Stadt Fürth untergebracht. Die Nebengebäude entstammen zum Teil der Barockzeit, das Hauptgebäude wurde 1830/34 in klassizistischem Stil nach Plänen von [[Leonhard Schmidtner]] neu errichtet. Auf dem Schlossgelände befand sich der Vorgängerbau, ein barockes Wasserschloss, das [[1830]] abgebrochen wurde.
Das [[Schloss Burgfarrnbach]] wiederum gewinnt als imposanter Bau durch die Lage im Park, dessen Ursprünge auf die Gärten und eine Reitbahn beim alten Wasserschloss zurückgehen. Im Schloss sind heute, 2023, [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und [[Städtische Sammlungen]] der Stadt Fürth untergebracht. Die Nebengebäude entstammen zum Teil der Barockzeit, das Hauptgebäude wurde 1830/34 in klassizistischem Stil nach Plänen von [[Leonhard Schmidtner]] neu errichtet. Auf dem Schlossgelände befand sich der Vorgängerbau, ein barockes Wasserschloss, das [[1830]] abgebrochen wurde.


Im Schloss und im Schlosspark findet alle zwei Jahre das [[Bürgerfest Burgfarrnbach|Bürgerfest]] des Stadtteils Burgfarrnbach mit vielen verschiedenen Ausstellern und örtlichen Vereinen statt. Im Schlosshof wird dazu ein großer Biergarten mit Live-Musik aufgebaut.<ref name="wikipedia"/>
Im Schloss und im Schlosspark findet alle zwei Jahre das [[Bürgerfest Burgfarrnbach|Bürgerfest]] des Stadtteils Burgfarrnbach mit vielen verschiedenen Ausstellern und örtlichen Vereinen statt. Im Schlosshof wird dazu ein großer Biergarten mit Live-Musik aufgebaut.<ref name="wikipedia"/>
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== Sport ==
== Sport ==
Neben dem [[TSV 1895 Burgfarrnbach]] sind auch die Baseballer vom Ex-Bundesligisten [[Fürth Pirates]] in Burgfarrnbach beheimatet.
Neben dem [[TSV 1895 Burgfarrnbach]] sind auch die Baseballer des Ex-Bundesligisten [[Fürth Pirates]] sowie die Feuerschützengesellschaft FSG in Burgfarrnbach beheimatet.


==Denkmalschutz==
==Denkmalschutz==
* siehe: [[Ensemble Ortskern Burgfarrnbach]]
* siehe: [[Ensemble Ortskern Burgfarrnbach]]


===Burgfarrnbach, ab 23. Dezember 1923 Fürth-Burgfarrnbach, und seine Entwicklung.===
== Einwohnerentwicklung ==
Die markantesten Sehenswürdigkeiten sind die Johanniskirche und das stattliche Schloss der Grafen von Pückler und Limpurg. Schon von weitem ist der Kirchturm zu erkennen, der als einer der schönsten Deutschlands gelten soll: mit seinem typischen Spitzhelm und den vier vorkragenden Scharwachttürmchen prägt er das Ortsbild Burgfarrnbachs. Das Schloss wiederum gewinnt als imposanter Bau durch die Lage im Park, dessen Ursprünge auf die Gärten und eine Reitbahn beim alten Wasserschloss (bis 1830) zurückgehen.
* [[1303]]: Der Ort besteht aus zwei Halbhöfen, sieben Viertelhöfe und sieben Mannschaften.
Zum Jahrestag der Einverleibung von Burgfarrnbach nach Fürth im Dezember 1924 schrieb die Nordbayerische Zeitung:  
* [[1734]]: Neben dem [[Wasserschloss Burgfarrnbach|Schloss]], [[Marstall]], [[Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei|Brauerei]], [[Weinmühle|Mühle]] und [[St. Johannis|Kirche]] besteht der Ort aus rund 90 Häuser und ca. 50 Scheunen.
Seit der gemeinsamen Sitzung des Stadtrats Fürth und des bisherigen Gemeinderats von Burgfarrnbach, angeführt vom 1. Bürgermeister Kastner und dem 2. Bürgermeister Schmaus im Rathaus-Sitzungssaal, habe Burgfarrnbach mit rund 2 400 Einwohnern die Eingemeindung nicht zu bereuen gehabt. Der Stadtteil sei nahe auf dem Weg, eine Wasserleitung zu erhalten und es gebe Fortschritte durch den Bezug von elektrischem Licht zur Verbesserung der Beleuchtung und der Kleinbetriebe, die Instandsetzung von Wegen und Straßen. Eine weitere Wohltat sei die Besprengung der Straßen und die Renovierung der Leichenhalle des Friedhofs. Die Fürsorge für die Erwerbslosen und Minderbemittelten sowie Kriegshinterbliebenen seien den Fürther Verhältnissen angepasst worden.
* [[1875]]: Der Ort wird mit 160 Wohnhäusern und 180 Nebengebäuden beschrieben, insgesamt knapp 1&nbsp;400 Bewohner werden gezählt.
Die Buslinie Fürth-Burgfarrnbach mit Anschluss an die Straßenbahnlinie 21 bis Maxbrücke (später bei Billinganlage) über Unterfarrnbach wurde im Jahr darauf am 24.5.1925 eröffnet. Der von MAN gebaute neueste Autobus bot 19 Personen Platz. Die Wasserleitung nach Unterfarrnbach / Atzenhof wurde auch 1925 fertiggestellt. Dass die Stromversorgung mit Straßenbeleuchtung und Wasseranschluss so zügig unter der Regie von Generaldirektor Spitzfaden verwirklicht wurden, lag natürlich auch an der Notwendigkeit der Erschließung des Flughafens nahe Atzenhof.
* [[1952]]: Burgfarrnbach zählt rund 3&nbsp;800 Einwohner, davon 850 [[Heimatvertriebene]], und rund 300 Gebäude.
Außer der Instandsetzung der Hauptstraße, der Würzburger Straße, legte man 1926/27 zwei neue Straßen an: Die Bernbacher Straße, die am Kapellenplatz abzweigt und nach etwa 3 Kilometer nordwestlich zum Dorf Bernbach (Ortsteil von Veitsbronn) führt, wurde im ersten Teil auf rd. 1,8 Kilometer Länge bis zur Stadtgrenze ausgebaut. Damit schuf man eine bessere Verbindung nach Veitsbronn. Die ausgebaute Graf-Pückler-Limpurg-Straße entstand im unteren Ortsteil Regelsbach mit dem Farrnbach. Das so genannte Hinterdorf feierte stets seine eigene Kirchweih. Die beiden Wirtschaften Flory und Straußberger mit ihren Wirtschaftsgärten hatten regen Zuspruch, berichteten 1934 die Zeitungen. Von dort war es auch nicht weit zum Felsenkeller.
* [[31. Dezember]] [[2001]]: Der Ort hat inzwischen 7&nbsp;450 Einwohner.
Die Bautätigkeit ab den 1930er Jahren im Westen an der Würzburger Straße mit Verbindungsweg zur Bernbacher Straße war dem rührigen Bauverein zu verdanken. Aber auch die Siedlungsbaugenossenschaft begann mit dem Bau von 6 Siedlungshäusern; im Mai 1934 war in der Franz-Seldte-Siedlung Richtfest. Bis September 1935 waren dann 18 Wohnhäuser mit 34 Familienwohnungen erstellt. 1937 kamen drei Doppelhäuser am südlichen Ende der Sperlingstraße, so genannte Sperling-Siedlung, unter Anleitung des Architekten Paul Berthold hinzu.  
* [[31. Dezember]] [[2016]]: Die Bevölkerungszahl ist innerhalb der letzen 15 Jahren um knapp 1&nbsp;000 Personen gestiegen und betrug zum Stichtag 8&nbsp;229 Personen.
Der Burgfarrnbacher (kirchliche) Friedhof erhielt 1937 eine neue Aussegnungshalle. Die Kirchenstiftung kaufte auch vorausschauend Grund für die Erweiterung, die 1984 verwirklicht wurde. Der Luftkrieg forderte 20 Todesopfer. An Gebäuden wurden 9 Wohnhäuser und 6 Scheunen mit Vieh vernichtet. Während des Krieges wurde der Buslinien-Verkehr nach Burgfarrnbach eingestellt. Die öffentliche Verkehrsverbindung war nur über die Bahnlinie möglich. Erst 1949 hieß es. Der Burgfarrnbacher Omnibus soll wieder fahren. 1952, nach einer Pause von 16 Jahren, fand am Pfingstdienstag wieder ein Bauerntag während der traditionellen Bauern-Kärwa in Burgfarrnbach statt. Dazu wurden die Häuser renoviert, der alte Putz entfernt, um das Fachwerk wieder zur Geltung zu bringen. Aber auch die Wirtschaften wurden aufgemöbelt und erhielten Tische und Sitzbänke für die Gartenwirtschaften, um für den Ansturm der Städter gerüstet zu sein. Der Bezirks-Bauerntag Fürth des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) mit 61 Ortsverbänden sorgte für die emsigen Vorbereitungen. Tagungsort waren der Saal und Garten des Gasthauses „Zur Post“. Es gab einen Festzug durch die Straßen von Burgfarrnbach und am 3.6.1952 im Burghof sogar einen Auftrieb von Zuchtbullen, Eber und Ziegenböcke aus den Körorten Langenzenn, Vach, Cadolzburg und Stadt-Bezirk.
 
Die am 1.5.1951 gegründete Siedlergemeinschaft Burgfarrnbach (32 Heimatvertriebene, Schwerkriegsbeschädigte und Kriegerhinterbliebene) baute in Selbsthilfe am Moos- und Distelweg sowie an der Wicken- und Farnstraße und ließen so einen neuen Ortsteil nördlich der Würzburger Bahnlinie zwischen Friedhof und der „Sperlingsiedlung“ entstehen.
== Sonstiges ==
Der erste Supermarkt, damals hieß es noch „Schnellbedienungs- bzw. Selbstbedienungsladen“, entstand 1954 im umgebauten 300 Jahre alten Haus Würzburger Straße 479. In dem Fachwerkhaus mit ehemaligem Gasthaus „Gelber Löwe“ baute die Firma Georg Roth eine Filiale ein.
Am [[3. Februar]] [[1950]] eröffnete das Kino "[[Weißbräu-Lichtspiele]]" mit 198 Sitzplätzen. Zuvor gab es in Burgfarrnbach seit dem [[23. Juli]] [[1948]] nur das sog. Wanderkino "Dreiklang-Lichtspiele". Die Weißbräu-Lichtspiele mussten allerdings [[1964]] wieder geschlossen werden - als Folge der bundesweiten Kinokrise im Rahmen der sich immer mehr durchsetzenden Fernseher in den privaten Haushalten, und den damit sinken Besucherzahlen und Einnahmen in den Kinos.
Im Schlosshof ein anderes Bild: Noch 1954 stand dort eine Baracke, eine von ursprünglich drei Baracken, welche die Luftwaffe im Krieg aufgebaut hatte. Bewohnt wurde sie noch von drei Familien mit 11 Personen. Seit neun Jahren wohnten dort Ausgebombte und Flüchtlinge. Das Trinkwasser mussten sie sich unterhalb der Baracke über eine Treppe aus dem Bach holen.
 
Das Dach der Baracke war undicht und es regnete herein. Der Zeitungsbericht sorgte für eine Änderung des tristen Zustands. Der stark kriegsbeschädigte Burgfarrnbacher Bahnhof – 1944 riss eine Fliegerbombe eine Ecke des Hauses ab und wurde notdürftig ausgebessert – dieses Provisorium wurde 1961 abgelöst durch einen Flachbau. Die evangelische Gemeinde erhielt 1961 ein neues Gemeindehaus.
Am [[3. September]] [[1957]] wurde die neue Schule an der [[Hummelstraße]] eingeweiht. Am [[16. Juli]] [[1969]] eröffnete das [[Jugendbad Burgfarrnbach]].
Die Stadt Fürth übernimmt den gräflichen Grundbesitz
 
Zum 17. Mai 1968 ging der gesamte Graf-Pückler-Limpurgische Grundbesitz unter Verwaltung einer Wohltätigkeitsstiftung in den Besitz der Stadt Fürth über. Für 6 Millionen Mark wurden das Schloss, der Schlosspark mit 8,3 Hektar und 149,18 Hektar Forst städtisch. Damit hatte Fürth „eine Ausdehnungsmöglichkeit nach Westen“. Die Graf von Pückler und Limpurg´sche Wohltätigkeitsstiftung war am 24.12.1950 durch den Grafen Gottfried von Pückler und Limpurg und seiner Ehefrau Adele, Prinzessin zu Hohenlohe-Ingelfingen gegründet worden. Das gesamte Vermögen des Grafen wurde nach seinem Tod am 26.11.1957 der Stiftung vermacht. In Fürth befindet sich noch die Gruftkapelle im Friedhof im Eigentum der Stiftung.  
Das Ortsschild am Eingang der Ortschaft heißt "Die Welle" und wurde 2002 vom [[Bürgerverein Burgfarrnbach]] initiiert und finanziert. Der Kunstschmied [[Roger Kellermann]], der sein Atelier in der [[Regelsbacher Straße]] hat, schaffte die Skulptur.
Oberbürgermeister Kurt Scherzer betonte, dass es Aufgabe der öffentlichen Hand sei, geschichtliche und kulturelle Werte zu treuen Händen zu nehmen und zu erhalten. Denn es ging nicht nur das Schloss, sondern auch das gräfliche Archiv in die Obhut der Stadt Fürth über. Auch ein gräflich Beschäftigter wurde übernommen, der Oberförster Heinz Lung. Im Januar 1975 hieß es: Bald bittet die Stadt in ihr Schloss. Nach Restaurierung und Bestuhlung des Festsaales konnte Archivleiter Emil Ammon vermelden, dass bald Veranstaltungen stattfinden können und auch ein Stadtmuseum eröffnet werde.
 
Schule, Kindergarten, Bad
Ein in Burgfarrnbach wohnender Hobby-Historiker erstellte zudem ein Modell des Ortes im Jahr 1920 im Maßstab 1:160 nach historischen Unterlagen.
Die Burgfarrnbacher Jugend erhielt 1969 ein 8x20 Meter großes Bad unterhalb der Schule. Die Zeitung führte aus: Teurer Badespaß für die Jugend. Das vielumstrittene und vielgewünschte Jugendbad Burgfarrnbach ist jetzt im Bau. 155.000 DM kostet das 8x20 Meter große, nur 80 Zentimeter tiefe Becken einschließlich der nötigen Nebenanlagen, Umwälzanlage und ein Gebäude für den Bademeister. Bis zum nächsten Sommer ist alles fertig. Die Schule wiederum bot in drei Geschossen erheblich mehr Räume. Ein Kindergarten-Neubau mit 50 Plätzen entstand 1975 für die katholische Mariengemeinde an der Hummelstraße neben der Marienkirche; Bauherr: die Katholische Kirchenstiftung „Christkönig“. Das geschah 21 Jahre nach der Grundsteinlegung für die Kirche.
 
Verkehrsverbesserungen, Bebauung und ihre Probleme
[[2023]] wurde das Areal rund um die ''Farrnbachwelle'' am Ortseingang durch das städtische [[Grünflächenamt]] mit viel Grün versehen. Neben Kleinsträuchern und Bäumen wie Felsenbirne, Zierapfel und Blutpflaume wurde auch eine junge Winterlinde als Blickfang gepflanzt, als Anlehnung an die traditionellen Dorflinden, die in ländlichen Gegenden häufig zu finden waren. Die Erneuerung war ein Geschenk des Bürgervereins zum Jubiläum „100 Jahre Eingemeindung“ Burgfarrnbachs nach Fürth in diesem Jahr im Wert von 10.000 Euro.
Die Verkehrsverhältnisse änderten sich erheblich, als 1969 der Bau des RMD-Kanals begonnen und 1972 fertiggestellt wurde. Die Bundesstraße 8 musste westlich verlegt und über den Großschifffahrtsweg geführt werden. Der Verkehr, der bisher durch das Viadukt (Eisenbahnbrücke mit drei Bogen) führte, bekam 1971 eine neue Trasse.
Für Unruhe in Burgfarrnbach sorgte im Januar 1971 ein Bebauungsplan Nr. 298 b, der eine „stadtgemäße Bebauung“ für das Gebiet zwischen Würzburger Straße-Bernbacher Straße-Söldgasse vorsah. Ein Markt mit Läden, Geschäften und eine bis zu sechsgeschossige Wohnbebauung waren vorgesehen. Auf dem ehemaligen Kirchweihplatz gab es dann ab Mai 1974 neue Einkaufsmöglichkeiten mit einem Supermarkt.
Proteste gab es gegen die Absicht der Bebauung eines Teils des Schmalholzes entlang der Bundesstraße 8 (4,5 Hektar von gesamt 23 Hektar). In einer Bürgeraktion mit Sammlung von über 800 Unterschriften wurde energisch gegen den Verlust des Landschaftsschutz- und Naherholungsgebietes protestiert. Auch in einer Bürgerversammlung im Juli 1971 in der Turnhalle des TV 1895 wandte sich die Mehrzahl der Bürger (95:21) dagegen, den Schmalholz-Wald anzutasten. Die Zeitung titelte: Letzter Appell vor dem Gefecht ums Schmalholz. Morgen fällt im Stadtrat die Entscheidung über Landschaftsschutzgebiet. Flugblatt-Aktion des Bürgerkomittees, massiver Brief des Naturschutzbeauftragten. Teilweise Bebauung als „eklatante Beschneidung und Verhunzung“ bezeichnet. Und weiter: Das Schmalholz nicht antasten. ‚Kampfabstimmung‘ in Burgfarrnbach: Bürgerversammlung heizte der Stadt ein. Mit Stimmenmehrheit gegen eine Bebauung.
Auch über die „Muna“ im Zennwald war man in Sorge, ob dort die Amerikaner nicht ABC-Waffen stationierten. Im September 1971 blieb der Stadtrat bei seinem ersten Beschluss vom Frühjahr, eine teilweise Zennwald-Bebauung zuzulassen. Die St.-Josef-Stiftung, als eine von drei gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften, die Grundstücke von der Stadt kauften, begann 1972 mit der Bebauung.
1984 dann der Paukenschlag zum „Baugelände Schmalholz“: Die Baugenossenschaft Bauverein und die Arbeitsgemeinschaft von vier Fürther Baugenossenschaften GmbH (ARGE), als seinerzeit weitere Grunderwerber, verklagten die Stadt auf Schadensersatz von 9 Millionen und Rücknahme der Grundstücke von vier Hektar, die 1972 von der Stadt gekauft wurden und dann die Bebauung aus Naturschutzgründen nicht realisierbar war. Im Oktober 1984 gab es dann Entwarnung für die Stadt: Im Urteil des Landgerichts wurde weitergehende Forderungen als die Rückzahlung der ca. 3 Millionen abgewiesen. Die Zeitung folgerte: Das „Horten“ der Grundstücke habe sich nicht gelohnt.
Zur Verkehrsverbesserung im Zentrum wurde im August 1971 das „Kapelln“-Gebäude an der Abzweigung der Bernbacher Straße / Würzburger Straße abgerissen.  Am Grafenwäldchen wuchs 1974 das AWO-Altenheim empor. Den Grund an der Graf-Pückler-Limpurg-Straße hatte die Arbeiterwohlfahrt im Erbbaurecht von der Stadt Fürth erworben. 1981 wurde das „Fritz-Rupprecht-Heim“ am Grafenwäldchen erweitert.
Das Marstallgebäude im Schlosshof wurde 1974 für die BRK-Sanitätskolonne zur neuen Bleibe. In Gemeinschaftsarbeit wurde aus dem Haus, übernommen in „trostlosem Zustand“, ein Heim mit Unterrichtssaal, einem Raum für das Jugendrotkreuz und die Frauenbereitschaft und einem Dienstraum.
Am Bahnübergang Lehenstraße richtete die Bahn Mitte 1975 eine neue Schrankenanlage ein. Die Burgfarrnbacher protestierten dagegen. Sie forderten eine Unterführung für mehr Sicherheit. In einer Versammlung diskutierten sie die Probleme und beschlossen eine Resolution an Abgeordnete und Behörden. Die Bahn entgegnete, der Übergang zur Oberfarrnbacher Straße könne nur geschlossen werden, wenn die Überführung Breiter Steig komme, also die Stadt Fürth mitziehe.
Eine alte Brücke – die Regelsbacher Brücke – stellte sich 1976 als baufällig heraus. Abriss wurde beschlossen, um sie breiter und höher neu zu errichten, ohne die bisherigen „Täler“ bei Auf- und Abfahrt. Die Brücke wurde immer mehr für den Verkehr zwischen Burgfarrnbach und dem Oberfürberger Kirchenweg benutzt. Die Anlieger waren natürlich über den „Missbrauch der Straße“ verärgert. Damals gab es noch keine Südumgehung, die dann den Kirchenweg kappte und die Brücke die einzige Verbindung zum „Hinteren Dorf“ war. Ein Betonwerk im „Sandsteinlook“ sollte der Brückenneubau werden. Das war die Auflage der Denkmalschützer. Und da durch den Neubau der Südumgehungsstraße der Brückenneubau als Folgemaßnahme gewertet wurde, gab es für den neuen Farrnbach-Übergang auch Landes- und Bundeszuschüsse.
Vergessen waren nun Mitte 1978 Staus bei einem Hochwasser des Farrnbachs und das mühsame Fahren über das alte bucklige Brücklein. Das durch die Südumgehung abgeschnittene „Hintere Dorf“ hatte ab Anfang Mai eine voll funktionsfähige Zufahrt mit 60 Tonnen Tragkraft. 1979 wurde dann der Durchgangsverkehr aus dem Ort herausgebracht, als die Südumgehung für die B 8 in Betrieb genommen wurde. 1980 dann die weiteren Verkehrsverbesserungen: Überführung der Bahn im Zuge des Breiten Steigs und ein Fußgängertunnel an Stelle des bisherigen schienengleichen Übergangs an der Lehen-/Oberfarrnbacher Straße.
Ein neues Kirchweihgelände wurde 1977 am Schlosshof gefunden, eingerahmt vom Farrnbach, dem Marstall und der ehemaligen Mälzerei: Die dortigen großen Bierkeller der früheren Brauerei Burgfarrnbach, vormals Gräfliche von Pückler-Limpurg´sche Brauerei, wurden nach Freilegung zugemauerter Bögen als „Bierschwemme“ von der Stadt bereitgestellt. Die renovierten Gewölbe kamen dann auch beim Volk gut an. Die Räume waren proppenvoll bei der Kärwa-Eröffnung am 29.7.1977 und die Patrizier-Brauerei freute sich über den guten Bierausschank. Auch im folgenden Jahr 1978 waren der Rummelplatz im Schlosshof und der kühle Bierkeller ein beliebter Treff bei heißem Sommerwetter. Im Schlosspark gab es Standkonzerte mit Blasmusik. Die am Festzug Sonntagnachmittags beteiligten Kapellen spielten auf.
Organisiert wurde die Kirchweih vom Bürgerverein Burgfarrnbach als Veranstalter. Für die Kontakte zur Stadt für die wechselnden – und stets heiß diskutierten – Standorte sorgte ein Festausschuss, wobei die zwei Kommunalpolitiker, die Stadträte Konrad Dürschinger und Robert Schorr, maßgebliche Rollen spielten (eine „schwarz-rote Koalition“ entsprechend ihrer Parteizugehörigkeit). Ab 1986 wurde dann zur Burgfarrnbacher Kirchweih auf dem Festgelände Würzburger Straße/Libellenweg eingeladen.
1983 hieß es: Alte Brauerei muss weichen. Der Abbruch im Frühjahr 1984 der bis 1967 noch betriebenen Mälzerei geschah für ein neues Altenwohnheim am Schlosshof. Eine Bau- und Grundstücksgesellschaft Rungholt übernahm das Anwesen. Architekt Harald Loebermann war mit der Planung des Projekts für 120 Appartements für Alleinstehende und Ehepaare beauftragt. Im Mai und Juni 1984 brachte die Zeitung Bilder von dem „gewaltigen Trümmerfeld“, in das sich das Brauereiareal verwandelt hatte. Gegenüber gestellt wurde ein Bild von dem „stattlichen Betrieb“ der Brauerei aus dem Jahr 1921; 1923 war es von Humbser übernommen worden.
Im August 1984 setzte man die Fundamente für das künftige „Käthe-Loewenthal-Wohnstift“, das am 26.6.1986 eröffnet wurde. Die Zeitung brachte es so: Stillgelegte Brauerei Burgfarrnbach muss einem Altenwohnheim mit SB-Markt und Pflegestation Platz machen. Das Altenheim wurde nach zwei Jahren von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) übernommen. Zum Wohnstift hieß es: von der Deutschen Grundbesitz-Investmentgesellschaft erbaut, deren Gesellschafter die Deutsche Bank, die Wüstenrot-Gruppe sowie die Commerzbank waren und noch immer als Eigentümer im Hintergrund stehen. 1998 feierte die AWO mit den 180 Heimbewohnern den 10-jährigen Betrieb bei einem Tag der offenen Tür am 11. September.
Im Zentrum tat sich am 27.5.1988 etwas: der Burgfarrnbacher Bärenbrunnen am Kapellenplatz wurde feierlich eingeweiht. Der Bürgerverein übergab ihn an die Stadt und OB Uwe Lichtenberg nahm dankend an. Zu Ostern 1992 wurde er erstmals als Osterbrunnen geschmückt.
Eine weitere Eröffnung fand am 10.6.1988 statt: das „Obstgärtla“ wurde als zünftiger Biergarten mit 500 Plätzen eröffnet, gelegen an der Ecke Bernbacher Straße/Breiter Steig.
Unweit davon entstand an der Heimat der fusionierten Burgfarrnbacher Sportvereine, am Tulpenweg, ein Sportzentrum mit Tennisplätzen, Freisportplätzen mit Rundlaufbahn, Flutlichtanlage, und ein Sportheim mit Kegelbahnen und einer Turnhalle. Eine neue Bleibe gab es auch für die Sanitätskolonne Burgfarrnbach. Das alte Feuerwehrgerätehaus wurde abgerissen, da nicht mehr sanierbar, und ein Neubau erstellt. Einweihung des Rot-Kreuz-Hauses war im Juli 1992.
Ein noch größerer Bau entstand mit dem Schlachthof, die eine Betriebs-GmbH auf EG-Niveau errichten ließ. Geschäftsführer Konrad Ammon konnte zur Eröffnungsfeier als Schlachthoffest im Oktober 1991 viel Publikum begrüßen. Ein Gemeinschaftswerk entstand: Gesellschafter sind die Metzger der Stadt, die Landwirte als Fleischerzeuger, die Firma Röwe und die Evenord-Bank. Die Zeitung berichtete später: Mit EG-Siegel im heimischen Markt. Seit 1993 erfüllt der Schlachthof Burgfarrnbach die Auflagen der Europäischen Gemeinschaft.
Weniger Zustimmung fand 1992 die Einrichtung eines Wohnheims für Asylbewerber. Die Zeitung: Anlieger machen Front gegen geplantes Asylanten-Wohnheim. Mit dem ursprünglich vorgesehenen Grundstück zwischen Siegelsdorfer Straße und Bahnlinie wurde es aber nichts. Wegen der Lärmemissionen aus den umliegenden Gewerbebetrieben wurde das Projekt für ein Wohnheim gestoppt.
An der Hinteren Straße, der nördlichen Peripherie von Burgfarrnbach, siedelten sich 1997 neue Discount-Märkte an. Den Anfang am Standort für Einzelhandelsfirmen machte der Penny-Markt, ein Unternehmen der Rewe-Gruppe. Ein weiterer Supermarkt von Comet als „Vollversorger“ und einer Getränkeabteilung folgte; Eröffnung im September 1998.
Erweiterungsbau für Spielwaren-Bruder an der Bernbacher Straße 1998. Das 1880 gegründete und seit 16 Jahren dort beheimatete Unternehmen expandierte weiter. Es beschäftigte nun 120 Mitarbeiter und hatte 200 Zulieferer.
Die Sparkasse ließ am Libellenweg 2000/2001 eine neue Zweigstelle bauen, damit die beengten Verhältnisse der bisherigen Geschäftsstelle an der Würzburger Straße beendet wurden. Der Neubau sollte einen markanten Akzent für das aufgeschlossene Burgfarrnbach setzen. Auch eine Brunnenanlage auf dem neu gestalteten Platz an der Hiltmannsdorfer/Würzburger Straße, Ecke Libellenweg, mit einem Steinreifen von 1,6 Meter Durchmesser, der mittels Wasserpumpe rotiert, sollte den Vorplatz städtebaulich und künstlerisch gestalten. Ein lebendiges Geschäftszentrum mit Bushaltestelle und einem Café zu schaffen, war der gemeinsame Wille aller Beteiligten. Die „Begegnungsstätte“ im Ortskern wurde im Mai 2001 fertig gestellt.
Eine Belebung gab es auch im Schloss. Die bisher ungenutzten Teile des Seitenflügels (ehemalige Stallungen) wurden nach einem Vertrag im April 2003 zwischen der Stadt und dem Bürgerverein Burgfarrnbach renoviert, um neuen Zwecken zu dienen: kulturelle Veranstaltungen im hinteren Schlosshof (Innenhof), Sommernachtsspiele im Rahmen des Fränkischen Sommers. In den Remisen gab es im folgenden Jahr auch eine Ausstellung zur Geschichte Burgfarrnbachs im 19. und 20. Jahrhundert.
Auch die ehemalige Meierei vor der Brücke über den Farrnbach zum Schlosspark, im barocken Baustil aus der Zeit um 1816, wurde 2008/09 zu einem Wohngebäude ausgebaut.
Burgfarrnbacher Schlosspark
Die Stadt Fürth übernahm im Mai 1968 die gräflichen Waldungen und das Pückler und Limpurgsche Schloss samt Park und Grundbesitz. Der Schlosspark ist seit Oktober 1971 der Öffentlichkeit zugänglich. Von der ehemals barocken Gartenanlage beim alten Wasserschloss gibt es noch den Gartenpavillon („Schneiderhäuschen“) aus der Mitte oder zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieser freistehende, achteckige, barocke Pavillon mit abgeschrägten Ecken und einem Mansarddach verleihe dem Park heute noch eine heitere Note (s. Habel).
Nach dem klassizistischen Schlossbau (1830-1834) als Ersatz für das baufällige, 1832 abgetragene Wasserschloss, wurde auch der Schlosspark als Landschaftsgarten neugestaltet. Die Wegeführung und die Baumgruppierungen wurden geändert; als Aussichtspavillon die „Karolinenruh“ ins Parkbild zwischen dem Farrnbach mit Ufermauern und dem südlichen Wäldchen am Hang eingepasst. Heute liegt dort oberhalb das AWO-Altenheim Fritz Rupprecht. Der Park ist an der Graf-Pückler-Limpurg-Straße mit einer Quadermauer begrenzt, deren Mauerpfeiler ebenfalls aus Sandstein sind. Unterhalb der Böschung zieht sich ein schattiger Weg vom Schloss bis zur früheren B 8 am Eisenbahn-Viadukt. Diese Böschung ist deckungsgleich mit der ehemaligen Topografie der langgestreckten, barocken Reitbahn der Grafen (s. Fotodokumentation des Parkpflegewerks, Abb. 56, historischer Parkweg). Die ehemalige Reitbahn ist schon im Ortsplan des J. G. Kuchen von 1734 eingezeichnet. Unterhalb der Ahornallee erstreckt sich die Parkwiese bis zum Farrnbach. Im westlichen Teil des Parks lädt ein Kinderspielplatz zum Austoben und Verweilen ein.
Ortserneuerung
Im Herbst 2007 begann am Kpellenplatz und der Bernbacher Straße die Ortserneuerung im Straßenbau. Die Zeitung titelte „Burgfarrnbach eine Runderneuerung verordnet“. Beklagt wurden: zu schmale Gehwege, fehlende Einrichtungen zum Verweilen und ein unter Wert präsentiertes Schloss. Der Stadtrat erklärte den Ortskern mit Beschluss vom 20.2.2008 zum Sanierungsgebiet. Die Gelder flossen aus dem staatlichen Konjunkturpaket II. Der neu gestaltete Kapellenplatz bekam drei Bäumchen (Zierkirschen). Asphalt und Betonkästen verschwanden. Nach den Kanalbaumaßnahmen (Regenwasserkanal) in der Würzburger Straße wurden 2010 beidseits die Gehwege breiter angelegt. Vor dem Gasthaus Krone wurde ein kleiner Platz geschaffen; das benachbarte Kriegerdenkmal erhielt eine Einfriedung aus Sandstein.
Die unfallträchtige Kreuzung von Bernbacher Straße, Breiter Steig und Külsheimstraße am westlichen Ortsausgang Richtung Veitsbronn entschärfte man 2011/12 durch den Bau einer aufwändigen Kreisverkehrsanlage.
Letztlich soll noch festgehalten werden, dass sich ein in Burgfarrnbach wohnender Hobby-Historiker nicht nur engagiert hat, ein Modell des Ortes im Jahr 1920 im Maßstab 1:160 nach historischen Unterlagen anzulegen. Auch für eine Ortschronik entwarf er ein Konzept (Gerüst einer Gliederung).
Verfasst von Peter Frank.
Quellen und Literatur:
Zeitungsberichte im Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung (ZGS);
Festprogramm zum 30-jähigen Bestehen der Siedlervereinigung Burgfarrnbach für Sa./So. 30.6./1.7.1962 in der ZGS.
Programmheft des Bayerischen Bauernverbandes, Bezirksverbände Fürth-Land, Fürth-Stadt und Nürnberg-Stadt für den Bezirksbauerntag in Fürth-Burgfarrnbach am 3. Juni 1952 in der ZGS.
Info-Blatt über die Gruftkapelle, Architekturbüro Zink, Graf-Pückler-Limpurg-Str. 83, 2005, in der ZGS.
Zusammenstellung von Klaus Ulmer: Daten zur Geschichte und Entwicklung von Burgfarrnbach, 1994, Hrsg. Stadtarchiv Fürth.
Burgfarrnbacher Bürgerbriefe der SPD-Distrikts Burgfarrnbach.
Habel, Heinrich: Denkmäler in Bayern, Stadt Fürth, Bd. V.61, München 1994.
Parkpflegewerk Schlosspark Burgfarrnbach 2007, verfasst von Gudrun Maria Dietz-Hofmann, für das Grünflächenamt der Stadt Fürth (Stadtarchiv Fürth, Hs. 478.4 sowie Hs. 481.4).
FN vom 7.11.2007: Burgfarrnbach aus Papier gefaltet. Hobby-Historiker Wolfgang Ehrhardt schuf Modell, das den Ort im Jahr 1920 zeigt; Chronik geplant. Frau Monika Berthold-Hilpert dämpfte die Erwartungen auf eine rasche Verwirklichung.


==Literatur==
==Literatur==
* [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|G. T. C. Fronmüller]]: ''Ein Beitrag zur Urgeschichte von Burgfarrnbach.'' In: Dreißigster Jahresbericht des historischen Vereins in Mittelfranken, Ansbach, 1862 - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10333471/bsb:3183862?page=141 online-Digitalisat]
* Programmheft des Bayerischen Bauernverbandes, Bezirksverbände Fürth-Land, Fürth-Stadt und Nürnberg-Stadt für den Bezirksbauerntag in Fürth-Burgfarrnbach am 3. Juni 1952 in der Zeitgenössischen Sammlung ZGS.
* Georg Kolbmann: ''Zur Ortsgeschichte von Burgfarrnbach, Brunn bei Emskirchen und anderen ehemal. Besitzungen der Grafen v. Pückler-Limpurg in Franken''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1959/3, S. 34 - 38
* Georg Kolbmann: ''Zur Ortsgeschichte von Burgfarrnbach, Brunn bei Emskirchen und anderen ehemal. Besitzungen der Grafen v. Pückler-Limpurg in Franken''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1959/3, S. 34 - 38
* ''Burgfarrnbacher Gemeindeordnung von 1592''. In: Fürther Heimatblätter, 1960/1, S. 8 - 14
* ''Burgfarrnbacher Gemeindeordnung von 1592''. In: Fürther Heimatblätter, 1960/1, S. 8 - 14
* Festprogramm zum 30-jähigen Bestehen der Siedlervereinigung Burgfarrnbach für Sa./So. 30.6./1.7.1962 in der ZGS.
* Jakob Sandhöfer: ''Ein Fürther fällt in Cosel''. In: Fürther Heimatblätter, 1965/2 - 3, S. 49 - 50
* Jakob Sandhöfer: ''Ein Fürther fällt in Cosel''. In: Fürther Heimatblätter, 1965/2 - 3, S. 49 - 50
* Dr. Wilhelm Kraft: ''Burgfarrnbach. Bausteinchen zu seiner Geschichte, besonders im 16. Jahrhundert''. In: Fürther Heimatblätter, 1966/1 - 2, S. 1 - 9
* Dr. Wilhelm Kraft: ''Burgfarrnbach. Bausteinchen zu seiner Geschichte, besonders im 16. Jahrhundert''. In: Fürther Heimatblätter, 1966/1 - 2, S. 1 - 9
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* Jakob Sandhöfer: ''Die grundherrschaftlichen Verhältnisse im alten Burgfarrnbach''. In: Fürther Heimatblätter, 1975/2, S. 33 - 51, 1976/1, S. 18 - 22, 1976/2, S. 41 - 46, 1976/3, S. 81 - 82, 1976/4, S. 113 - 116, 1977/1, 2, S. 44 - 46, 1977/3, S. 72 - 74, 1979/1, S. 20 - 24
* Jakob Sandhöfer: ''Die grundherrschaftlichen Verhältnisse im alten Burgfarrnbach''. In: Fürther Heimatblätter, 1975/2, S. 33 - 51, 1976/1, S. 18 - 22, 1976/2, S. 41 - 46, 1976/3, S. 81 - 82, 1976/4, S. 113 - 116, 1977/1, 2, S. 44 - 46, 1977/3, S. 72 - 74, 1979/1, S. 20 - 24
* Manfred Niepelt: ''Gerichtsbesetzung - Blut- und Banngericht Burgfarrnbach 1772''. In: Fürther Heimatblätter, 1993/1, S. 13 - 23
* Manfred Niepelt: ''Gerichtsbesetzung - Blut- und Banngericht Burgfarrnbach 1772''. In: Fürther Heimatblätter, 1993/1, S. 13 - 23
* Zusammenstellung von Klaus Ulmer: Daten zur Geschichte und Entwicklung von Burgfarrnbach, 1994, Hrsg. Stadtarchiv Fürth.
* Habel, Heinrich: Denkmäler in Bayern, Stadt Fürth, Bd. V.61, München 1994.
* Info-Blatt über die Gruftkapelle, Architekturbüro Zink, Graf-Pückler-Limpurg-Str. 83, 2005, in der ZGS.
*{{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Burgfarrnbach|Seite=434 - 453}}
*{{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Burgfarrnbach|Seite=434 - 453}}
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131  -146}}
* {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=131  -146}}
* [[Christian Schümann]]: ''[[Fürth-Burgfarrnbach - erzählte Geschichte (Buch)|Fürth-Burgfarrnbach - erzählte Geschichte]], Fürth, 2016, 183 S.
* Parkpflegewerk Schlosspark Burgfarrnbach 2007, verfasst von Gudrun Maria Dietz-Hofmann, für das Grünflächenamt der Stadt Fürth (Stadtarchiv Fürth, Hs. 478.4 sowie Hs. 481.4).
* FN vom 7.11.2007: Burgfarrnbach aus Papier gefaltet. Hobby-Historiker Wolfgang Ehrhardt schuf Modell, das den Ort im Jahr 1920 zeigt; Chronik geplant. Frau Monika Berthold-Hilpert dämpfte die Erwartungen auf eine rasche Verwirklichung.
* [[Christian Schümann]]: ''[[Fürth-Burgfarrnbach - erzählte Geschichte (Buch)|Fürth-Burgfarrnbach - erzählte Geschichte]], Fürth, 2016, S. 183


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
* Johannes Alles: ''Startschuss für die Sanierung des Ortskerns''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/startschuss-fur-die-sanierung-des-ortskerns-1.738872 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Startschuss für die Sanierung des Ortskerns''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/startschuss-fur-die-sanierung-des-ortskerns-1.738872 online]
* Johannes Alles: ''Der Bus, der niemals fährt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Mai 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-bus-der-niemals-fahrt-1.782457 online abrufbar]
* Johannes Alles: ''Der Bus, der niemals fährt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. Mai 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-bus-der-niemals-fahrt-1.782457 online]
* Volker Dittmar: ''Bürgergarten ersetzt keinen Kreisverkehr''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juni 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgergarten-ersetzt-keinen-kreisverkehr-1.787494 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Bürgergarten ersetzt keinen Kreisverkehr''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juni 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgergarten-ersetzt-keinen-kreisverkehr-1.787494 online]
* ''Bürgerverein setzt grüne Akzente in Burgfarrnbach''. In: [[INFÜ]], Nr. 12 vom 21. Juni 2023, S. 18 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2023/2023-12-infue.pdf PDF-Datei]


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[St. Johannis]]
* [[St. Johannis]]
* [[St. Marien]]
* [[St. Marien]]
* [[Heimatvertriebene]]
* [[Unterfarrnbach]]
* [[Unterfarrnbach]]
* [[Grafen von Pückler und Limpurg]]
* [[Grafen von Pückler und Limpurg]]
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* [[Typhus in Burgfarrnbach]]
* [[Typhus in Burgfarrnbach]]
* [[Bürgerfest Burgfarrnbach]]
* [[Bürgerfest Burgfarrnbach]]
* [[Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg (Burgfarrnbach)]]
* [[Nähe Würzburger Straße|Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg]]
* [[Kreisverkehr Bernbacher Straße]]
* [[Kreisverkehr Bernbacher Straße]]
* [[BRUDER Spielwaren|Bruder Spielwaren]]
* [[BRUDER Spielwaren|Bruder Spielwaren]]
* [[Farrnbach-Schule]]
* [[Farrnbach-Schule]]
* [[Wohnstift Käthe-Loewenthal]]
* [[Würzburger Straße]]
* [[Würzburger Straße - Burgfarrnbach (Bodendenkmal)]]


==Weblinks==
==Weblinks==
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* Ortskarte Burgfarrnbach (Stand 1821, rote Korrekturangaben vom Dezember 1830); Bayerische Landesbibliothek Online: Ortsblätter des 19. Jahrhunderts - [https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/images/blo/ortsblaetter/karten/karten/Ort_Bur_1821_B118.jpg Burgfarrnbach (1821)]
* Ortskarte Burgfarrnbach (Stand 1821, rote Korrekturangaben vom Dezember 1830); Bayerische Landesbibliothek Online: Ortsblätter des 19. Jahrhunderts - [https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/images/blo/ortsblaetter/karten/karten/Ort_Bur_1821_B118.jpg Burgfarrnbach (1821)]
* Steinbrüche im Fürther Stadtwald bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbrüche_im_Fürther_Stadtwald Wikipedia]
* Steinbrüche im Fürther Stadtwald bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbrüche_im_Fürther_Stadtwald Wikipedia]
* Feuerschützengesellschaft FSG Burgfarrnbach - [https://www.fsg-burgfarrnbach.de/index Homepage]
* AWO Ortsverein Burgfarrnbach - [https://www.awo-fuerth.de/navid.313/ov-ortsverein-burgfarrnbach-awo-fuerth-mitglied.htm Homepage]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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