Josef Bleschart: Unterschied zwischen den Versionen

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Bleschart verheiratete sich – noch als Steinmetzgeselle – am 5. Dezember 1858 in Au (inzwischen 1854 zu München eingemeindet) mit der Hofheubinderstochter Anna Maria Aigner (geb. 2. September 1827 in München).<ref>Kirchenbücher Mariahilf München, Trauungen 1851–1859, S. 115</ref>
Bleschart verheiratete sich – noch als Steinmetzgeselle – am 5. Dezember 1858 in Au (inzwischen 1854 zu München eingemeindet) mit der Hofheubinderstochter Anna Maria Aigner (geb. 2. September 1827 in München).<ref>Kirchenbücher Mariahilf München, Trauungen 1851–1859, S. 115</ref>


Seit 1859 war er als Steinmetzpolier tätig, etwa um 1867 wurde er städtischer Bauführer. Hierbei war Bleschart hauptsächlich bei der Errichtung des Münchener [[wikipedia:Neues Rathaus (München)|Neuen Rathauses]] (1. Bauabschnitt von 1867–1874) als Bauführer beschäftigt, wo er sich große Anerkennung erwarb. Für die Landtagswahl 1869 wurde der städtische Bauführer Bleschart als ein zum Wahlmann wählbarer Staatsbürger in das Wahlverzeichnis der Stadt München aufgenommen.<ref>Verzeichnis der nach Artikel 6 des Wahlgesetzes vom 4. Juni 1848 zu Wahlmännern wählbaren Staatsbürger in der Stadt München 1869, S. 9 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10483107?page=14,15&q=Bleschart Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Zudem war er 1873 bei der Besetzung der dritten Architektenstelle beim Stadtbauamt als aussichtsreicher Kandidat im Rennen<ref>Der Bayerische Landbote vom 2. Mai 1873</ref><ref>Münchener Bote für Stadt und Land vom 2. Mai 1873 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10937185_00437/pct:3.66667,61.52709,42.4,8.62069/full/0/default.jpg online]</ref>, kam aber letztlich nicht zum Zug.  
Seit 1859 war er als Steinmetzpolier tätig, am 7. Mai 1867 wurde er städtischer Bauführer. Hierbei war Bleschart hauptsächlich bei der Errichtung des Münchener [[wikipedia:Neues Rathaus (München)|Neuen Rathauses]] (1. Bauabschnitt von 1867–1874) als Bauführer beschäftigt, wo er sich große Anerkennung erwarb. Für die Landtagswahl 1869 wurde der städtische Bauführer Bleschart als ein zum Wahlmann wählbarer Staatsbürger in das Wahlverzeichnis der Stadt München aufgenommen.<ref>Verzeichnis der nach Artikel 6 des Wahlgesetzes vom 4. Juni 1848 zu Wahlmännern wählbaren Staatsbürger in der Stadt München 1869, S. 9 - [https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10483107?page=14,15&q=Bleschart Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Zudem war er 1873 bei der Besetzung der dritten Architektenstelle beim Stadtbauamt als aussichtsreicher Kandidat im Rennen<ref>Der Bayerische Landbote vom 2. Mai 1873</ref><ref>Münchener Bote für Stadt und Land vom 2. Mai 1873 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10937185_00437/pct:3.66667,61.52709,42.4,8.62069/full/0/default.jpg online]</ref>, kam aber letztlich nicht zum Zug.  


Er ließ sich jedoch nicht entmutigen, sondern befleißigte sich um weitere Qualifizierung und schrieb sich als Mittvierziger in den Jahren 1874 und 1875 als Hospitant der Abteilung Hochbau an der Polytechnischen Schule in München ein.<ref>siehe beispielhaft „Personalstand der Königlich Bayerischen Polytechnischen Schule zu München im Sommer-Semester 1874.“ München 1874, S. 36 - [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/11860359/ft/bsb11176597?page=36 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
Er ließ sich jedoch nicht entmutigen, sondern befleißigte sich um weitere Qualifizierung und schrieb sich als Mittvierziger in den Jahren 1874 und 1875 als Hospitant der Abteilung Hochbau an der Polytechnischen Schule in München ein.<ref>siehe beispielhaft „Personalstand der Königlich Bayerischen Polytechnischen Schule zu München im Sommer-Semester 1874.“ München 1874, S. 36 - [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/11860359/ft/bsb11176597?page=36 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Früher hatte er in München sogar Privatunterricht beim namhaften Architekten [[wikipedia:Ludwig Foltz|Foltz]] genommen.
1876 wurde er alsdann vom Straubinger Magistrat zum Stadtbaumeister ernannt. Die Münchener Presse gratulierte der Stadt Straubing zur glücklichen Wahl und bedauerte zugleich den Verlust einer eminenten Kraft.<ref>Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik vom 17. März 1876</ref> In Straubing blieb er aber nur zwei Jahre, offenbar wurde sein Dienstvertrag nicht verlängert.  


So kam er im Mai 1878 nach Fürth, wo man ihn zunächst als städtischen Werkmeister einstellte. Bald wurde Bleschart unter Stadtbaurat [[Simon Vogel]] im Stadtbauamt als Bauoffiziant eingesetzt und ab ca. 1890 offiziell als städtischer Architekt tituliert. Zum 1. Januar 1894 ging er in Pension, am 15. April zogen er und seine Frau Anna Maria wieder nach München.
Als die Stadt Straubing zu Beginn des Jahres 1876 die Stelle des Stadtbaumeisters ausschrieb, konnte sich Bleschart gegen 20 Mitbewerber durchsetzen. Am 22. Februar beschloss der Straubinger Magistrat, ihn zum Stadtbaumeister zu ernennen. Die Münchener Presse gratulierte der Stadt Straubing zur glücklichen Wahl und bedauerte zugleich den Verlust einer eminenten Kraft.<ref>Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik vom 17. März 1876</ref> Die Stelle trat er am 25. März 1876 an, am 30. des Monats erfolgte die formelle Verpflichtung mit Geschäftseinweisung und Aushändigung der Dienstinstruktionen. Bald jedoch kam es zu Differenzen mit dem bürgerlichen Magistratsrat, dem Kaminkehrermeister Anton Retzer, der Baurat genannt werden wollte, und insbesondere mit dem rechtskundigen Bürgermeister Franz Xaver Harlander (Amtszeit 1874–1887), der keinen Widerspruch duldete. So entwickelte sich ein angespanntes Arbeitsklima, das letztlich gegenseitige verbale Verletzungen zur Folge hatte. Wegen disziplinwidrigen Benehmens verfügte Bürgermeister Harlander Ende Januar 1878 die sofortige Suspendierung Blescharts vom Dienst und die Einleitung eines Disziplinarverfahrens, was er aber tags darauf nach protokollierter Aussprache wieder zurücknahm. Aber die Verhältnisse waren nun zerrüttet, sodass Bleschart am 5. März 1878 seine Kündigung einreichte und man sich auf das Dienstende zum 30. April einigte.<ref>Stadtbaumeister Josef Bleschart; StadtASR Sign.-Nr. Rep. V, Abt. 8, Nr. 38/6</ref>
 
So kam er zum 1. Mai 1878 nach Fürth, wo man ihn zunächst als städtischen Werkmeister einstellte. Bald wurde Bleschart unter Stadtbaurat [[Simon Vogel]] im Stadtbauamt als Bauoffiziant eingesetzt und ab ca. 1890 offiziell als städtischer Architekt tituliert. Zum 1. Januar 1894 ging er in Pension, am 15. April zogen er und seine Frau Anna Maria wieder nach München.


Als pensionierter Ingenieur soll Joseph Bleschart 1896/1899 beim Umbau des 1976 abgerissenen Schlosses Elsholz in [[wikipedia:Berg (Starnberger See)|Berg am Starnberger See]] beteiligt gewesen sein.<ref>Andreas Ley: Die Villa als Burg – Ein Beitrag zur Architektur des Historismus im südlichen Bayern 1842–1968. Verlag Georg D. W. Callwey, München, 1981</ref>
Als pensionierter Ingenieur soll Joseph Bleschart 1896/1899 beim Umbau des 1976 abgerissenen Schlosses Elsholz in [[wikipedia:Berg (Starnberger See)|Berg am Starnberger See]] beteiligt gewesen sein.<ref>Andreas Ley: Die Villa als Burg – Ein Beitrag zur Architektur des Historismus im südlichen Bayern 1842–1968. Verlag Georg D. W. Callwey, München, 1981</ref>
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