Kristallpalast: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Evora kristall 1 pfister.jpg|thumb|right|Kino Werbung aus den 20er Jahren für den Kristallpalast]]Der '''Kristallpalast''' war ein Kino mit einer kleinen Bühne in der Fürther [[Stadtteil::Innenstadt]] ([[Pfisterstraße]] 3). Der Eingang zum Kristall-Palast befand sich in der [[Blumenstraße]] 48. Das Gebäude wurde [[1898]]/99 von [[Fritz Walter]] für den [[SPD|sozialdemokratischen]] "[[Saalbauverein Fürth]]" erbaut. [[1902]] wurde es zwangsversteigert und von der Brauerei [[Brauerei Evora & Meyer|Evora und Mayer]] erworben. Nach einem Brand [[1971]] musste das Gebäude abgerissen werden. Seit diesem Zeitpunkt befinden sich hier Wohnhäuser.  
[[Bild:Evora kristall 1 pfister.jpg|thumb|right|Kino Werbung aus den 20er Jahren für den Kristallpalast]]Der '''Kristallpalast''' war ein Kino mit einer kleinen Bühne in der Fürther [[Stadtteil::Innenstadt]] ([[Pfisterstraße]] 3). Der Eingang zum Kristall-Palast befand sich in der [[Blumenstraße]] 48. Das Gebäude wurde [[1898]]/99 von [[Fritz Walter]] für den [[SPD|sozialdemokratischen]] "[[Saalbauverein Fürth]]" erbaut. [[1902]] wurde es zwangsversteigert und von der Brauerei [[Brauerei Evora & Meyer|Evora und Mayer]] in der [[Erlanger Straße]] erworben. Deshalb wurde der Kristall-Palast in der Bevölkerung häufig auch als die "[[Evora Säle]]" bezeichnet. Nach einem Brand [[1971]] musste das Gebäude abgerissen werden. Seit diesem Zeitpunkt befinden sich hier Wohnhäuser.  
 


== Eröffnung ==
== Eröffnung ==
In den Zeiten der Inflation während der Weimarer Republik eröffnete in [[Fürth]] ein weiteres Kino, neben den bereits bestehenden Kinos: Weltspiegel ([[Blumenstraße]] 2), Park-Lichtspiele ([[Nürnberger Straße]] 12)<ref>* Anmerkung: Nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen späteren Park-Lichtspielen im Park-Hotel in der Rudolf-Breitscheid-Straße</ref> und den Kammer-Lichtspielen ([[Schwabacher Straße]] 36).
In den Zeiten der Inflation während der Weimarer Republik eröffnete in [[Fürth]] ein weiteres Kino, neben den bereits bestehenden Kinos: Weltspiegel ([[Blumenstraße]] 2), Park-Lichtspiele ([[Nürnberger Straße]] 12)<ref>* Anmerkung: Nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen späteren Park-Lichtspielen im Park-Hotel in der Rudolf-Breitscheid-Straße</ref> und den Kammer-Lichtspielen ([[Schwabacher Straße]] 36).


Das Gebäude besaß bereits seit langer Zeit eine Tradition als Versammlungs- und Vergnügungsort, da es anfänglich als Sitz der Fürther Gewerkschaften mit dazugehörigem Saal ein beliebtes Zentrum für Musik- und Theaterveranstaltungen, Bierkonzerte und ähnliches war. Das Kino wurde am [[28. Februar]] [[1921]] als Kristall-Palast für Varieté und Filmveranstaltungen mit 675 Sitzplätzen eröffnet. Geplant waren 807 Sitzplätze, diese wurden jedoch nicht genehmigt.  
Das Gebäude wurde bereits seit der Eröffnung 1899 als Versammlungs- und Vergnügungsort genutzt, da es anfänglich als Sitz der Fürther Gewerkschaften mit dazugehörigem Saal ein beliebtes Zentrum für Musik- und Theaterveranstaltungen, Bierkonzerte und ähnliches war. Das Kino wurde am [[28. Februar]] [[1921]] als Kristall-Palast für Varieté und Filmveranstaltungen mit 675 Sitzplätzen eröffnet. Geplant waren 807 Sitzplätze, diese wurden jedoch von Seiten der Genehmigungsbehörden nicht erlaubt.  


== Betrieb ==
== Betrieb ==
In den warmen Sommermonaten war das Kino häufig geschlossen, die Hauptsaison war im wesentlichem der Herbst und Winter. Beginn der Saison war meist nach der [[Kirchweih]], da man während der Kirchweih dem "Bauerntheater" kaum Konkurrenz bieten konnte. Während der Filmvorführungen gab es immer wieder Pausen, um z.B. die Filmspulen zu wechseln. In den Pausen wurde an einem Buffet Essen und Bier angeboten. Ein Antrag der Betreiber auf Raucherlaubnis während der Vorstellung wurde im Februar 1922 vom Stadtrat abgelehnt <ref>* Quelle: Georg Paul Rieß - Chronik der Stadt Fürth, 8. Februar 1922</ref>. Ein erneuter Versuch 1927, neben dem Buffet Bier, Schokolade und eben auch Zigaretten anzubieten, scheiterte erneut.
In den warmen Sommermonaten war das Kino häufig geschlossen, die Hauptsaison war im wesentlichem der Herbst und Winter. Beginn der Saison war meist nach der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]], da man während der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]] dem "Bauerntheater" kaum Konkurrenz bieten konnte. Während der Filmvorführungen gab es immer wieder Pausen, um z.B. die Filmspulen zu wechseln. In den Pausen wurde an einem Buffet Essen und Bier angeboten. Ein Antrag der Betreiber auf Raucherlaubnis im Gebäude während der Vorstellung bzw. Pausen wurde im Februar [[1922]] vom [[Stadtrat]] abgelehnt <ref>* Quelle: Georg Paul Rieß - Chronik der Stadt Fürth, 8. Februar 1922</ref>. Ein erneuter Versuch [[1927]], neben dem Buffet Bier, Schokolade und eben auch Zigaretten anzubieten, scheiterte erneut.  
 
Der Kristallpalast wurde auch "[[Evora Säle]]" genannt, da das Gebäude lange Zeit im Besitz der [[Brauerei Evora&Meyer]] in der [[Erlanger Straße]] war. Nach dem Krieg spielten hier, durch den Mangel an Saalbauten, auch sehr bekannte deutsche Schauspieler der damaligen Zeit.  


Zur Eröffnung im November [[1921]] wurden zwei Filme angezeigt: ''Das große Radiumgeheimnis'' und ''Der Graf von Cagliostro''. Die Filmdauer belief sich auf ca. 2 1/2 Stunden und wurde durch ein eigenes Hausorchester begleitet. Im Erdgeschoss befand sich eine weitere Gaststätte, das "Platzl". Hier war eine Kleinkunstbühne untergebracht, in der ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen angeboten wurden.  
Zur Eröffnung im November [[1921]] wurden zwei Filme angezeigt: ''Das große Radiumgeheimnis'' und ''Der Graf von Cagliostro''. Die Filmdauer belief sich auf ca. 2 1/2 Stunden und wurde durch ein eigenes Hausorchester begleitet. Im Erdgeschoss befand sich eine weitere Gaststätte, das "Platzl". Hier war eine Kleinkunstbühne untergebracht, in der ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen angeboten wurden.  
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