Änderungen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 21: Zeile 21:  
Die erste Erwähnung von St. Matthäus findet sich nicht in einer genau datierten Urkunde, sondern im so genannten Pontificale Gundekarianum als ''Uáche'' (u als v zu lesen!). In dieser Handschrift wurden die kirchlichen Weihehandlungen notiert, die [[wikipedia:Gundekar II.|Gundekar II.]], Bischof von [[Bistum Eichstätt|Eichstätt]], in und außerhalb seines Bistums vorgenommen hatte. Nur wenige davon lassen sich zeitlich genauer eingrenzen, für alle anderen kommt die gesamte Amtszeit, also der Zeitraum zwischen [[1057]] und [[1075]] in Betracht. Das gilt auch für Vach. Die Kirchweihen von Vach, Lehrberg, Markt Bergel und Egenhausen wurden mit einer Reise nach Speyer in Verbindung gebracht, wo sich der Bischof am 15. Oktober 1059 aufhielt, um an einem Hoftag teilzunehmen. Für Lehrberg ist die Weihe am 16. Juni 1059 bezeugt. <ref>Heidingsfelder, Franz: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (Erlangen 1938), Nr. 222 und 223 sowie Sax, Julius: Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt (2. Aufl. Eichstätt 1927), S. 61; Festschrift 950 Jahre Kirche Allerheiligen Egenhausen 1059-2009 (Egenhausen 2009), S. 10.</ref> Man kann also annehmen, dass St. Matthäus am [[21. September]] [[1059]], dem Matthäustag, durch Bischof Gundekar von Eichstätt als Filialkirche der Pfarrei Fürth oder schon der Pfarrei [[Zirndorf]] geweiht wurde. Es ist nicht bekannt, ob diese Kirche, vermutlich nur eine kleine Kapelle, möglicherweise aus Holz, damals schon zum Sprengel von Zirndorf gehörte, was dann zumindest später der Fall war. Denn während Fürth und Burgfarrnbach zum Bistum Bamberg gekommen waren, blieben Zirndorf und auch Vach bis mindestens 1375 eichstättisches Lehen.<ref>Sprung, Werner: Zehnten und Zehntrechte um Nürnberg. In MVGN 55 (1967/68), S. 1-71, hier S. 24ff, 57ff</ref>
 
Die erste Erwähnung von St. Matthäus findet sich nicht in einer genau datierten Urkunde, sondern im so genannten Pontificale Gundekarianum als ''Uáche'' (u als v zu lesen!). In dieser Handschrift wurden die kirchlichen Weihehandlungen notiert, die [[wikipedia:Gundekar II.|Gundekar II.]], Bischof von [[Bistum Eichstätt|Eichstätt]], in und außerhalb seines Bistums vorgenommen hatte. Nur wenige davon lassen sich zeitlich genauer eingrenzen, für alle anderen kommt die gesamte Amtszeit, also der Zeitraum zwischen [[1057]] und [[1075]] in Betracht. Das gilt auch für Vach. Die Kirchweihen von Vach, Lehrberg, Markt Bergel und Egenhausen wurden mit einer Reise nach Speyer in Verbindung gebracht, wo sich der Bischof am 15. Oktober 1059 aufhielt, um an einem Hoftag teilzunehmen. Für Lehrberg ist die Weihe am 16. Juni 1059 bezeugt. <ref>Heidingsfelder, Franz: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt (Erlangen 1938), Nr. 222 und 223 sowie Sax, Julius: Geschichte des Hochstifts und der Stadt Eichstätt (2. Aufl. Eichstätt 1927), S. 61; Festschrift 950 Jahre Kirche Allerheiligen Egenhausen 1059-2009 (Egenhausen 2009), S. 10.</ref> Man kann also annehmen, dass St. Matthäus am [[21. September]] [[1059]], dem Matthäustag, durch Bischof Gundekar von Eichstätt als Filialkirche der Pfarrei Fürth oder schon der Pfarrei [[Zirndorf]] geweiht wurde. Es ist nicht bekannt, ob diese Kirche, vermutlich nur eine kleine Kapelle, möglicherweise aus Holz, damals schon zum Sprengel von Zirndorf gehörte, was dann zumindest später der Fall war. Denn während Fürth und Burgfarrnbach zum Bistum Bamberg gekommen waren, blieben Zirndorf und auch Vach bis mindestens 1375 eichstättisches Lehen.<ref>Sprung, Werner: Zehnten und Zehntrechte um Nürnberg. In MVGN 55 (1967/68), S. 1-71, hier S. 24ff, 57ff</ref>
   −
Zunächst also Filialkirche von St. Rochus Zirndorf ab 1057 wurde sie am [[13. Mai]] [[1422]] eigene Pfarrei und mit [[Ritzmannshof]] und [[Flexdorf]] selbstständige Kirche, erst ab diesem Zeitpunkt ist das [[wikipedia:Patrozinium|Patrozinium]] [[wikipedia:Matthäus (Apostel)|St. Matthäus]] auch nachweisbar. Das Domkapitel zu Eichstätt begründete dies in einer Eingabe an Bischof Johann von Würzburg damit, dass ''die wachsende Gemeinde zu Vach die Gottesdienste in ihrer Pfarrkirche Zirndorf wegen der großen Entfernung bei Regengüssen und Wasserfluten öfters hat versäumen müssen.''<ref>Abschrift der Urkunde PfA (Pfarrarchiv) Vach, A 100, Bl. 1-2</ref> Dieser Bitte schlossen sich auch Wilhelm Rummel, damals Besitzer des [[Lohstraße 27|Burgstalls im Lohe]], die Gemeinden Vach, [[Flexdorf]] und [[Ritzmannshof]] sowie der Pfarrer von Zirndorf, Ulrich Grottenauer, an. Am [[13. Mai]] [[1422]] genehmigte der Würzburger Bischof als Diözesanherr, dass Vach von Zirndorf abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben wurde. Ritzmannshof und Flexdorf gehörten mit eigenen Sprengeln auch dazu.
+
Ab etwa 1057 also Filialkirche von St. Rochus Zirndorf, wurde sie am [[13. Mai]] [[1422]] eigene Pfarrei und mit [[Ritzmannshof]] und [[Flexdorf]] selbstständige Kirche. Erst ab diesem Zeitpunkt ist das [[wikipedia:Patrozinium|Patrozinium]] [[wikipedia:Matthäus (Apostel)|St. Matthäus]] auch nachweisbar. Das Domkapitel zu Eichstätt begründete dies in einer Eingabe an Bischof Johann von Würzburg damit, dass ''die wachsende Gemeinde zu Vach die Gottesdienste in ihrer Pfarrkirche Zirndorf wegen der großen Entfernung bei Regengüssen und Wasserfluten öfters hat versäumen müssen.''<ref>Abschrift der Urkunde PfA (Pfarrarchiv) Vach, A 100, Bl. 1-2</ref> Dieser Bitte schlossen sich auch Wilhelm Rummel, damals Besitzer des [[Lohstraße 27|Burgstalls im Lohe]], die Gemeinden Vach, [[Flexdorf]] und [[Ritzmannshof]] sowie der Pfarrer von Zirndorf, Ulrich Grottenauer, an. Am [[13. Mai]] [[1422]] genehmigte der Würzburger Bischof als Diözesanherr, dass Vach von Zirndorf abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben wurde. Ritzmannshof und Flexdorf gehörten mit eigenen Sprengeln auch dazu.
 
   
 
   
''"... zur selbstständigen Pfarrei mit allen Rechten u. a. auch mit dem Recht, einen eigenen Friedhof für die Verstorbenen zu haben. Auf Bitten des Wilhelm Rummel und der neuen Pfarrgemeinde Fach, verleiht der Bischof dem ehrwürdigen Herrn Grottenauer, Rector der Hauptkirche in Zirndorf, das Präsentationsrecht für den neuen Pfarrer und nimmt die neue Kirche in Fach gegen alle Beschwerung durch die weltliche Gewalt in seinem besonderen Schutz, was er mit seinen Bischofsiegel bekräftigt. Gegeben zu Würzburg am 13. Mai 1422"'' <ref>  St.A. Nürnberg, O.A. Cadolzburg Urkunde 338 vom 13. Mai 1422 </ref>  Der Friedhof an der Kirche bestand bis [[1813]], bis der neue Friedhof [[Zedernstraße]] 5 aus Platzgründen gegründet wurde.  
+
In der Urkunde heißt es: ''"... zur selbstständigen Pfarrei mit allen Rechten u. a. auch mit dem Recht, einen eigenen Friedhof für die Verstorbenen zu haben. Auf Bitten des Wilhelm Rummel und der neuen Pfarrgemeinde Fach, verleiht der Bischof dem ehrwürdigen Herrn Grottenauer, Rector der Hauptkirche in Zirndorf, das Präsentationsrecht für den neuen Pfarrer und nimmt die neue Kirche in Fach gegen alle Beschwerung durch die weltliche Gewalt in seinem besonderen Schutz, was er mit seinen Bischofsiegel bekräftigt. Gegeben zu Würzburg am 13. Mai 1422"''.<ref>  St.A. Nürnberg, O.A. Cadolzburg Urkunde 338 vom 13. Mai 1422 </ref>  Der Friedhof an der Kirche bestand bis [[1813]], bis aus Platzgründen der neue Friedhof [[Zedernstraße]] 5 gegründet wurde.  
    
Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein.
 
Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein.
Zeile 52: Zeile 52:  
Der Barockaltar entstand [[1708]], wurde aber in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten, sondern wurde [[1902]] zerlegt auf den Dachboden verbracht. [[1939]] wurde er wieder zusammengebaut und in der Vacher Kirche aufgestellt. Die Kreuzigungsszene mit blauem Hintergrund stammt vermutlich aus dem frühen 16. Jahrhundert. Teile des neugotischen Altars, der von 1902 bis 1939 in der Kirche stand, wurden im Turm aufgestellt und enthalten die Namen der Gefallenen und vermissten des Zweiten Weltkriegs.  
 
Der Barockaltar entstand [[1708]], wurde aber in seiner ursprünglichen Form nicht erhalten, sondern wurde [[1902]] zerlegt auf den Dachboden verbracht. [[1939]] wurde er wieder zusammengebaut und in der Vacher Kirche aufgestellt. Die Kreuzigungsszene mit blauem Hintergrund stammt vermutlich aus dem frühen 16. Jahrhundert. Teile des neugotischen Altars, der von 1902 bis 1939 in der Kirche stand, wurden im Turm aufgestellt und enthalten die Namen der Gefallenen und vermissten des Zweiten Weltkriegs.  
   −
Die Kanzel wurde [[1707]] gleichzeitig mit der Langhaustonnendecke erbaut. Man nennt sie ''Moseskanzel'', weil sie von einer Mosesfigur getragen wird. Der Kanzelkorb zeigt die wichtigsten Gestalten des Neuen Testaments, die vier Evangelisten und Paulus mit dem Schwert. Auf dem Schalldeckel steht der Weltheiland in der Linken die Weltkugel und mit der Rechten seine Gemeinde segnend. Der Kronleuchter von [[1710]] bildet den optischen Mittelpunkt der Kirche. Es handelt sich um einen sogenannten ''flämischen Leuchter'', wobei sich hier acht Arme in jedem der zwei Kränze um die Mittelachse formieren. Die Basis der Mittelachse bildet eine Messingkugel, die die Weltkugel symbolisiert, den Leuchter stablisiert und das Licht der Kerzen effektvoll widerspiegelt. Das einfache Lesepult wurde [[1962]] von den Konfirmanden gestiftet. Von der ersten Orgel über dem Altar wird in einem Bericht von [[1666]] beschrieben, die [[1669]] vergrößert wurde. Die Orgel auf der [[1706]] errichteten Empore wurde [[1822]] von Johannes Eichenmüller erbaut, nachdem man die alte nach Buchschwabach verkauft hatte. Das barocke Äußere wurde [[1902]] vom Orgelbauer Strebel aus Nürnberg zusammen mit einem pneumatischen Werk errichtet. [[1980]] kam in diesen alten Orgelprospekt ein neues Werk von Ismayr aus Bernried am Starnberger See.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=65}}</ref> Das farbige Osterfenster im Altarraum wurde in der Osternacht [[1994]] enthüllt. Es war von der Nürnberger Künstlerin Irmgard Hinkes entworfen und im Glasatelier Höller in Eschenbach in der Oberpfalz ausgeführt worden. Reichliche Spenden hatten das Projekt ermöglicht, das endlich das alte farbige Fenster, das bei der Brückensprengung [[1945]] zerstört worden war, wieder aufleben ließ.
+
Die Kanzel wurde [[1707]] gleichzeitig mit der Langhaustonnendecke erbaut. Man nennt sie ''Moseskanzel'', weil sie von einer Mosesfigur getragen wird. Der Kanzelkorb zeigt die wichtigsten Gestalten des Neuen Testaments, die vier Evangelisten und Paulus mit dem Schwert. Auf dem Schalldeckel steht der Weltheiland in der Linken die Weltkugel und mit der Rechten seine Gemeinde segnend. Der Kronleuchter von [[1710]] bildet den optischen Mittelpunkt der Kirche. Es handelt sich um einen sogenannten ''flämischen Leuchter'', wobei sich hier acht Arme in jedem der zwei Kränze um die Mittelachse formieren. Die Basis der Mittelachse bildet eine Messingkugel, die die Weltkugel symbolisiert, den Leuchter stablisiert und das Licht der Kerzen effektvoll widerspiegelt. Das einfache Lesepult wurde [[1962]] von den Konfirmanden gestiftet. Von der ersten Orgel über dem Altar wird in einem Bericht von [[1666]] geschrieben, sie wurde [[1669]] vergrößert. Die Orgel auf der [[1706]] errichteten Empore wurde [[1822]] von Johannes Eichenmüller erbaut, nachdem man die alte nach Buchschwabach verkauft hatte. Das barocke Äußere wurde [[1902]] vom Orgelbauer Strebel aus Nürnberg zusammen mit einem pneumatischen Werk errichtet. [[1980]] kam in diesen alten Orgelprospekt ein neues Werk von Ismayr aus Bernried am Starnberger See.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=65}}</ref> Das farbige Osterfenster im Altarraum wurde in der Osternacht [[1994]] enthüllt. Es war von der Nürnberger Künstlerin Irmgard Hinkes entworfen und im Glasatelier Höller in Eschenbach in der Oberpfalz ausgeführt worden. Reichliche Spenden hatten das Projekt ermöglicht, das endlich das alte farbige Fenster, das bei der Brückensprengung [[1945]] zerstört worden war, wieder aufleben ließ.
    
An der östlichen Wand des Kirchenschiffs sind auch drei Gemälde nach Lukas Cranach zu finden. Es handelt sich um Kopien, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, die Originale stammen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie zeigen mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen, Martin Luther und Philipp Melanchthon drei bedeutende Männer der Reformation. Der barocke Taufstein steht im Chorraum, kann aber bei Konzerten auf die Seite gerollt werden. Er stammt aus dem Jahr [[1708]] und besteht aus einem schweren, rot marmorierten Dreifußsockel, auf dem ein puttenähnlicher Barockengel kniet, der wiederum das mit Akanthusblättern verzierte Muschelbecken trägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Taufbecken mit nackten, als anstößig empfundenen Engeln fiel er nicht dem "Taufengelsterben" im 19. Jahrhundert zum Opfer. Das Wappenschild an der Stirnwand des Kirchenschiffs gehört zu den Herren von [[Lohstraße 27|Burgstallohe]], den Familien von Waldeck und Eselsburg, und zeigt als Datum den [[24. Januar]] [[1717]]. Sie sind in einer Gruft unter dem Kirchenschiff beerdigt, die bei der Renovierung mit Sand aufgefüllt wurde.
 
An der östlichen Wand des Kirchenschiffs sind auch drei Gemälde nach Lukas Cranach zu finden. Es handelt sich um Kopien, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, die Originale stammen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie zeigen mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen, Martin Luther und Philipp Melanchthon drei bedeutende Männer der Reformation. Der barocke Taufstein steht im Chorraum, kann aber bei Konzerten auf die Seite gerollt werden. Er stammt aus dem Jahr [[1708]] und besteht aus einem schweren, rot marmorierten Dreifußsockel, auf dem ein puttenähnlicher Barockengel kniet, der wiederum das mit Akanthusblättern verzierte Muschelbecken trägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Taufbecken mit nackten, als anstößig empfundenen Engeln fiel er nicht dem "Taufengelsterben" im 19. Jahrhundert zum Opfer. Das Wappenschild an der Stirnwand des Kirchenschiffs gehört zu den Herren von [[Lohstraße 27|Burgstallohe]], den Familien von Waldeck und Eselsburg, und zeigt als Datum den [[24. Januar]] [[1717]]. Sie sind in einer Gruft unter dem Kirchenschiff beerdigt, die bei der Renovierung mit Sand aufgefüllt wurde.