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Die Amerikaner beschlagnahmten die ganze Anlage nach ihrem Einmarsch, es wurden Truppen einquartiert und später wurde alles zu einem Militärgefängnis umgewandelt. Dies dauerte bis 1948. Bis März [[1946]] konnte kein Unterricht in Stadeln gehalten werden. Von da an Abteilungsunterricht der Jahrgänge 1 - 4 im alten Schulhaus, ab September 1946 auch der Jahrgänge 5 - 8 im Gasthaussaal "Goldener Engel". Das bedeutete Schichtunterricht für 5 Klassen mit 300 Schülern und zwei Lehrkräften. Das heruntergekommene Gebäude konnte nach einer Renovierung 1949 wieder für Schulzwecke genutzt werden. Wegen der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen und deren Kinder reichte der Platz nicht aus, so dass die ersten vier Klassen im alten Schulhaus, die höheren im neuen Schulhaus unterrichtet wurden. Darüber hinaus waren über einige Jahre noch Ausweichquartiere im Jugendheim oder in den Tanzsälen der Gasthäuser [[Stadelner Hauptstraße 79|Kalb]] und [[Stadelner Hauptstraße 101|Goldener Engel]] notwendig. | Die Amerikaner beschlagnahmten die ganze Anlage nach ihrem Einmarsch, es wurden Truppen einquartiert und später wurde alles zu einem Militärgefängnis umgewandelt. Dies dauerte bis 1948. Bis März [[1946]] konnte kein Unterricht in Stadeln gehalten werden. Von da an Abteilungsunterricht der Jahrgänge 1 - 4 im alten Schulhaus, ab September 1946 auch der Jahrgänge 5 - 8 im Gasthaussaal "Goldener Engel". Das bedeutete Schichtunterricht für 5 Klassen mit 300 Schülern und zwei Lehrkräften. Das heruntergekommene Gebäude konnte nach einer Renovierung 1949 wieder für Schulzwecke genutzt werden. Wegen der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen und deren Kinder reichte der Platz nicht aus, so dass die ersten vier Klassen im alten Schulhaus, die höheren im neuen Schulhaus unterrichtet wurden. Darüber hinaus waren über einige Jahre noch Ausweichquartiere im Jugendheim oder in den Tanzsälen der Gasthäuser [[Stadelner Hauptstraße 79|Kalb]] und [[Stadelner Hauptstraße 101|Goldener Engel]] notwendig. | ||
[[1949]] 3 Schulklassen im Jugendheim, eine Klasse im alten Schulhaus, eine Klasse im Saal vom "Goldenen Engel". Ausbau des Dachgeschosses im neuen Schulhaus , dadurch jetzt 7 Klassenräume im neuen und einer im alten Schulhaus. | [[1949]] 3 Schulklassen im Jugendheim, eine Klasse im alten Schulhaus, eine Klasse im Saal vom "Goldenen Engel". Ausbau des Dachgeschosses im neuen Schulhaus, dadurch jetzt 7 Klassenräume im neuen und einer im alten Schulhaus. | ||
[[1953]] Alle Eltern entscheiden sich für die Umwidmung als Gemeinschaftsschule statt der bisherigen evangelischen Bekenntnisschule. | [[1953]] Alle Eltern entscheiden sich für die Umwidmung als Gemeinschaftsschule statt der bisherigen evangelischen Bekenntnisschule. | ||
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Sport- und Spielstunden werden im neuen Turnerheim abgehalten. | Sport- und Spielstunden werden im neuen Turnerheim abgehalten. | ||
[[1969]]/[[1970]] | [[1969]]/[[1970]] erstmals 9. Klasse, insgesamt 20 Klassen. 7. bis 9. Klasse von [[Vach]] angeschlossen. Die 7. Klasse wird in Vach unterrichtet. | ||
[[1970]]/[[1971]] 782 Kinder besuchen die Schule in 21 Klassen. Eine Klasse ist ohne Schulzimmer, daher immer noch Schichtunterricht. | [[1970]]/[[1971]] 782 Kinder besuchen die Schule in 21 Klassen. Eine Klasse ist ohne Schulzimmer, daher immer noch Schichtunterricht.<ref>Aufzeichnungen von Georg Mehl Mannhof </ref> | ||
Die Turnhalle war mit Schwingboden, im Boden versenkbaren Reckstangen, Bühne und Empore modern ausgestattet. Sie diente neben den sportlichen Ereignissen, die darin abgehalten wurden, auch als ein fester Ort der Stadelner Vereine und Bevölkerung für kulturelle Feste jeder Art, vom Faschingsball bis zu Gastauftritten von Theatern uvm. Sie war mit ihrer Bühne, ihrer Größe, Konstruktion und Ausstattung dazu ideal geeignet. Mit weiter wachsenden Bevölkerungszahlen wurden [[1966]] und [[1969]] allerdings schon wieder Anbauten Richtung Norden notwendig. | Die Turnhalle war mit Schwingboden, im Boden versenkbaren Reckstangen, Bühne und Empore modern ausgestattet. Sie diente neben den sportlichen Ereignissen, die darin abgehalten wurden, auch als ein fester Ort der Stadelner Vereine und Bevölkerung für kulturelle Feste jeder Art, vom Faschingsball bis zu Gastauftritten von Theatern uvm. Sie war mit ihrer Bühne, ihrer Größe, Konstruktion und Ausstattung dazu ideal geeignet. Mit weiter wachsenden Bevölkerungszahlen wurden [[1966]] und [[1969]] allerdings schon wieder Anbauten Richtung Norden notwendig. | ||
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==Zeitzeugenberichte== | ==Zeitzeugenberichte== | ||
===Schulerlebnis 1954 – 1962 Gemeinschaftsschule Stadeln === | ===Schulerlebnis 1954 – 1962 Gemeinschaftsschule Stadeln === | ||
In den ersten Schuljahren ab 1954 wurde unsere Klasse im | In den ersten Schuljahren ab 1954 wurde unsere Klasse, wegen Überfüllung des Schulhauses, mit Lehrerin Frau Bauer im 1. Stock des ehemaligen Rathauses, jetzt Bürgeramt Nord [[Stadelner Hauptstraße 96]], einquartiert. Andere Notquartiere waren aber auch die Tanzböden in den Gasthäusern „Goldener Engel“ und „Kalb“. | ||
Man betrat die Schule über die Eingangshalle mit großem Mittelpfeiler, wo ein Marmorkopf von Wagner | Man betrat die Schule über die Eingangshalle mit großem Mittelpfeiler, wo sich ein Marmorkopf von Wagner befand (bis 1945 stand da eine Büste von Adolf Hitler), wo rechts die Tür zum Verbindungsbau Turnhalle ging, geradeaus die Toiletten für Schüler, Schülerinnen und Lehrer, links das Treppenhaus und nochmal links der lange Gang auf schönen Eichendielen zu den zwei Klassenzimmern pro Stockwerk. | ||
Im Keller waren | Im Keller waren drei abgetrennte Wannenbäder als sogenanntes "Volksbad" eingebaut, die anfangs der fünfziger Jahre wegen fehlender eigener Badezimmer für 30 Pfennige am Badetag Samstag gut frequentiert waren. Auch ein kleines Schwimmbassin war im Keller vorhanden. | ||
Ob diese Einbauten von den Amerikanern herrührten, die die Schule von 1945-1948 beschlagnahmt hatten und auch als Militärgefängnis nutzten, oder schon 1939 so geplant war, ist unklar. | Ob diese Einbauten von den Amerikanern herrührten, die die Schule von 1945-1948 beschlagnahmt hatten und auch als Militärgefängnis nutzten, oder schon 1939 so geplant war, ist unklar. | ||
Der Hausmeister Bodenschatz stand jeden früh an der Eingangstür um zu überwachen, dass auch die Schuhe ordentlich sauber abgetreten wurden. Später wurde sogar ein Hausschuhzwang („Schlappen Erlass“) für die Klassenzimmer eingeführt. | Der Hausmeister Bodenschatz stand jeden früh an der Eingangstür um zu überwachen, dass auch die Schuhe ordentlich sauber abgetreten wurden. Später wurde sogar ein Hausschuhzwang („Schlappen Erlass“) für die Klassenzimmer eingeführt. |