Arbeitsgemeinschaft für bewusstes Leben: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Organisationen und Akteure waren allesamt eher politisch links einzuordnen, häufig waren deren Vertreter in Personalunion mit der [[KPD]] gleichzusetzen. Wichtigste Vertreter u.a. in Deutschland waren damals die Sexualforscher [[wikipedia:Magnus Hirschfeld|Magnus Hirschfeld]] und [[wikipedia:Wilhelm Reich|Wilhelm Reich]], der [[1928]] die "[[wikipedia:Weltliga für Sexualreform|Weltliga für Sexualreform]]" gründeten bzw. der KPD-Funktionär [[wikipedia:Siegfried Rädel|Siegfried Rädel]], der [[1927]] die "Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Organisationen (ARSO) gründete.  
Die Organisationen und Akteure waren allesamt eher politisch links einzuordnen, häufig waren deren Vertreter in Personalunion mit der [[KPD]] gleichzusetzen. Wichtigste Vertreter u.a. in Deutschland waren damals die Sexualforscher [[wikipedia:Magnus Hirschfeld|Magnus Hirschfeld]] und [[wikipedia:Wilhelm Reich|Wilhelm Reich]], der [[1928]] die "[[wikipedia:Weltliga für Sexualreform|Weltliga für Sexualreform]]" gründeten bzw. der KPD-Funktionär [[wikipedia:Siegfried Rädel|Siegfried Rädel]], der [[1927]] die "Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Organisationen (ARSO) gründete.  


Auch in Fürth gab es, neben [[Karl Wolf Halser]], einen weiteren Fürsprecher für eine veränderte Sexualmoral und einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise der Sexualität, mit dem Hintergrund der Stärkung der Gleichberechtigung der Frauen und der Geburtenkontrolle durch Anwendung von Verhütungstechniken durch den Mann (!), nicht nur durch die Frau. Dabei handelte es sich um den Syndokalisten und Gewerkschaftler [[Fritz Oerter]], der in seinen Tagebüchern aus dem Jahr [[1932]] ausführlich seine Gedanken dazu auf schrieb. So kam er u.a. zu dem Ergebnis: ''Wir nennen jene Einflüsse, die von uns noch nicht beherrschten Mächten auf die Gestaltung unseres Lebens einwirken „Schicksal“. Das Kinderkriegen wurde bisher als eine Schicksalsfrage aufgefasst. Gelingt es dem Manne die Frage der Geburtenregelung von sich aus, einfach durch Selbstbeherrschung zu lösen, dann ist dem, was uns bislang schicksalmäßig und unbewusst erschien, wieder ein großer Abbruch getan.''<ref>FürthWiki: Tagebücher Fritz Oerter (1869 - 1935) 1932, S. 2 ff. - [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php?title=Datei%3AFritz_Oerter_Tageb%C3%BCcher_1932_-_F%C3%BCrthWiki.pdf&page=2 online abrufbar]</ref>  
Auch in Fürth gab es, neben [[Karl Wolf Halser]], einen weiteren Fürsprecher für eine veränderte Sexualmoral und einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise der Sexualität, mit dem Hintergrund der Stärkung der Gleichberechtigung der Frauen und der Geburtenkontrolle durch Anwendung von Verhütungstechniken durch den Mann (!), nicht nur durch die Frau. Dabei handelte es sich um den Syndokalisten und Gewerkschaftler [[Fritz Oerter]], der in seinen Tagebüchern aus dem Jahr [[1932]] ausführlich seine Gedanken dazu auf schrieb. So kam er u.a. zu dem Ergebnis: ''Wir nennen jene Einflüsse, die von uns noch nicht beherrschten Mächten auf die Gestaltung unseres Lebens einwirken „Schicksal“. Das Kinderkriegen wurde bisher als eine Schicksalsfrage aufgefasst. Gelingt es dem Manne die Frage der Geburtenregelung von sich aus, einfach durch Selbstbeherrschung zu lösen, dann ist dem, was uns bislang schicksalmäßig und unbewusst erschien, wieder ein großer Abbruch getan.''<ref>FürthWiki: Tagebücher Fritz Oerter (1869 - 1935) 1932, S. 2 ff. - [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php?title=Datei%3AFritz_Oerter_Tageb%C3%BCcher_1932_-_F%C3%BCrthWiki.pdf&page=2 online]</ref>  


Aufgrund der politischen Orientierung, aber auch der gesellschaftspolitischen Ausrichtung der Rolle der Frauen wurden die Akteure und Organisationen allesamt durch den [[Nationalsozialismus]] Anfang der 1930er Jahre bekämpft, verfolgt und aufgelöst.  
Aufgrund der politischen Orientierung, aber auch der gesellschaftspolitischen Ausrichtung der Rolle der Frauen wurden die Akteure und Organisationen allesamt durch den [[Nationalsozialismus]] Anfang der 1930er Jahre bekämpft, verfolgt und aufgelöst.  
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