Caspar Gran: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Caspar Gran''' (geb. am [[20. Januar]] [[1811]] in [[wikipedia:Bruckberg (Mittelfranken)|Bruckberg]]<ref name="Aufnahmegesuch">Stadtmagistrat Fürth: Akte über Bürgeraufnahmegesuch des Maurergesellen Kaspar Gran von Bruckberg, K. Ldg. Ansbach, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/G 46</ref>, gest. [[23. Mai]] [[1875]] in Fürth<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 25.05.1875 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00475/pct:44.52138,5.08427,46.92464,27.66854/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref><ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 27.05.1875 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00483/pct:43.86965,82.02279,46.51731,10.31339/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>) war ein Fürther [[Maurermeister]], [[Architekt]] und [[Gemeindebevollmächtigter]].<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 05.01.1871, Nr. 4/1871, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10932704_00019/pct:4.8,68.28922,40.86667,20.55766/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
'''Caspar Gran''' (geb. am [[20. Januar]] [[1811]] in [[wikipedia:Bruckberg (Mittelfranken)|Bruckberg]]<ref name="Aufnahmegesuch">Stadtmagistrat Fürth: Akte über Bürgeraufnahmegesuch des Maurergesellen Kaspar Gran von Bruckberg, K. Ldg. Ansbach, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/G 46</ref>, gest. [[23. Mai]] [[1875]] in Fürth<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 25.05.1875 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00475/pct:44.52138,5.08427,46.92464,27.66854/full/0/default.jpg online]</ref><ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 27.05.1875 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00483/pct:43.86965,82.02279,46.51731,10.31339/full/0/default.jpg online]</ref>) war ein Fürther [[Maurermeister]], [[Architekt]] und [[Gemeindebevollmächtigter]].<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 05.01.1871, Nr. 4/1871, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10932704_00019/pct:4.8,68.28922,40.86667,20.55766/full/0/default.jpg online]</ref>


Sein Vater Johann Paul Gran war Maurermeister und Gemeindevorsteher in Bruckberg.
Sein Vater Johann Paul Gran war Maurermeister und Gemeindevorsteher in Bruckberg.
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Nach Prüfung durch die zuständigen Gremien (Armenpflegschaftsrat, Gemeindebevollmächtigte, Information der Öffentlichkeit durch vierwöchigen Aushang) fasste der Stadtmagistrat am [[3. Juli]] [[1837]] den Beschluss, dem Bewerber die Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes zu erteilen, die Bürgeraufnahme und die Verehelichung mit der Witwe Schmidt zu gestatten. Der Beschluss wurde ihm vorlesend am 8. Juli eröffnet und er aufgefordert, seine gemeindlichen Abgaben selbst zu bestimmen. Caspar Gran erklärte sich bereit, 1 Gulden Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtung zu zahlen, jährlich dazu einen Beitrag von 48 Xr. zu leisten und 4 Xr. wöchentliches Almosen zu erbringen. Als Aufnahmegebühr hatte er 15 Gulden zu entrichten. Die öffentliche Bekanntmachung der Bürgeraufnahme wurde am 9. Juli per Anschlag ausgeführt. Nachdem der Magistratsbeschluss Rechtskraft erlangt hatte, erfolgte am 17. August 1837 unter Teilnahme der Vorsteher des vereinigten Maurer-, Zimmerer- und Pflasterergewerbes Johann Wunderlich und [[Jakob Blutharsch|Jacob Blutharsch]] bei Zahlung des herkömmlichen Ladengelds von 4 f. die Eintragung in das Meisterbuch. Danach, am 25. August, musste sich Gran in vollständiger Uniform und in Waffen beim „Koenigl. Commando des Landwehr Infanterie Regiments“ vorstellen, wo er bei der „Artillerie Compagnie des Bataillons […] einrangiert“ wurde. Endlich nun, am 28. August 1837, wurde ihm die polizeiliche Erlaubnis zur Niederlassung als Bürger, zur Verehelichung sowie für die Gewerbekonzession erteilt.
Nach Prüfung durch die zuständigen Gremien (Armenpflegschaftsrat, Gemeindebevollmächtigte, Information der Öffentlichkeit durch vierwöchigen Aushang) fasste der Stadtmagistrat am [[3. Juli]] [[1837]] den Beschluss, dem Bewerber die Konzession zum Betrieb des Maurergewerbes zu erteilen, die Bürgeraufnahme und die Verehelichung mit der Witwe Schmidt zu gestatten. Der Beschluss wurde ihm vorlesend am 8. Juli eröffnet und er aufgefordert, seine gemeindlichen Abgaben selbst zu bestimmen. Caspar Gran erklärte sich bereit, 1 Gulden Aversum (= Abfindung, Ablösung) zur Straßenbeleuchtung zu zahlen, jährlich dazu einen Beitrag von 48 Xr. zu leisten und 4 Xr. wöchentliches Almosen zu erbringen. Als Aufnahmegebühr hatte er 15 Gulden zu entrichten. Die öffentliche Bekanntmachung der Bürgeraufnahme wurde am 9. Juli per Anschlag ausgeführt. Nachdem der Magistratsbeschluss Rechtskraft erlangt hatte, erfolgte am 17. August 1837 unter Teilnahme der Vorsteher des vereinigten Maurer-, Zimmerer- und Pflasterergewerbes Johann Wunderlich und [[Jakob Blutharsch|Jacob Blutharsch]] bei Zahlung des herkömmlichen Ladengelds von 4 f. die Eintragung in das Meisterbuch. Danach, am 25. August, musste sich Gran in vollständiger Uniform und in Waffen beim „Koenigl. Commando des Landwehr Infanterie Regiments“ vorstellen, wo er bei der „Artillerie Compagnie des Bataillons […] einrangiert“ wurde. Endlich nun, am 28. August 1837, wurde ihm die polizeiliche Erlaubnis zur Niederlassung als Bürger, zur Verehelichung sowie für die Gewerbekonzession erteilt.


Laut Adressbüchern gehörte Caspar Gran ab dem Jahr 1846 das bereits [[1817]] vom Drechslermeister Ernst Röser<ref>siehe [[Wunschelchronik]], Nürnberger Straße 2</ref> erbaute Haus Nr. 408 a (zuvor „An der Nürnberger Landstraße” mit Nr. 543 b, später mit „Königsstraße” 69 bezeichnet); an dieser Stelle befindet sich die heutige [[Nürnberger Straße 2]]. Die Familie selbst wohnte bis 1847 im sog. [[Langes Haus|Langen Haus]]<ref>Fürther Tagblatt vom 10. September 1847, Nr. 145/1847, S. 620  - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503859_00624/pct:52.21622,6.54628,45.2973,28.29195/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, dann in der „Königsstraße” 81<ref>Arbeitsnachweis im Familienbogen Bohn, Joh. Kaspar; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> (heute Nürnberger Straße 26), bis sie in dieses Haus umzog.
Laut Adressbüchern gehörte Caspar Gran ab dem Jahr 1846 das bereits [[1817]] vom Drechslermeister Ernst Röser<ref>siehe [[Wunschelchronik]], Nürnberger Straße 2</ref> erbaute Haus Nr. 408 a (zuvor „An der Nürnberger Landstraße” mit Nr. 543 b, später mit „Königsstraße” 69 bezeichnet); an dieser Stelle befindet sich die heutige [[Nürnberger Straße 2]]. Die Familie selbst wohnte bis 1847 im sog. [[Langes Haus|Langen Haus]]<ref>Fürther Tagblatt vom 10. September 1847, Nr. 145/1847, S. 620  - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503859_00624/pct:52.21622,6.54628,45.2973,28.29195/full/0/default.jpg online]</ref>, dann in der „Königsstraße” 81<ref>Arbeitsnachweis im Familienbogen Bohn, Joh. Kaspar; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> (heute Nürnberger Straße 26), bis sie in dieses Haus umzog.


Im Jahr 1861 beantragte Gran beim Landgericht Nürnberg, eine Feldbacksteinbrennerei in [[wikipedia:Altenberg (Oberasbach)|Altenberg]] zu errichten. Der Gemeindeausschuss von Oberasbach war dagegen, hatte jedoch keine tragfähigen Gründe zur Verhinderung des Vorhabens. So entstand westlich des Ortes Altenberg, zwischen dem sogenannten Turmhügel und der Zirndorfer Straße, auf dem wohl anfänglich gepachteten Acker der Zirndorfer Maurergeselleneheleute Michael und Barbara Schuh<ref>Erwerbsurkunde des Kgl. Landgerichts Nürnberg vom 9. November 1863 über den Kaufvertrag Schuh/Gran für Grundstück Flurwiesenacker St. G. Oberasbach (Pl.-Nr. 939 zu 1 Tgw. 58 Dez.) vom 23. Dezember 1861</ref>, die erste gewerbliche Ziegelproduktion im Oberasbacher Gebiet. Kurze Zeit später, im Jahr 1864, kaufte Gran, zuerst zusammen mit dem Fabrikbesitzer Johann Caspar Meyer aus Fürth, von dem er ein Jahr später dessen Hälfte erwarb, auch den Acker des Altenberger Bauern Leonhard Lorenz westlich der Zirndorfer Straße.<ref>Erwerbsurkunde des k. b. Notars Dr. [[Ignaz Ortenau]] vom 11. März 1864 über den Kaufvertrag Lorenz/Gran, Meyer für Grundstück Strassacker oder Rothbühl (Pl.-Nr. 940 a zu 3 Tgw. 64 Dez.) bzw. Wiese am Strassacker (Pl.-Nr. 940 b zu 52 Dez.) St. G. Oberasbach vom 11. Februar 1864</ref><ref>Kaufvertragsurkunde des k. b. Notars Dr. [[Ignaz Ortenau]] vom 29. Juli 1865 über Kauf des halben Anteils von Meyer durch Gran der mit Kauf vom 11. Februar 1864 gemeinsam erworbenen Grundstücke</ref> Dabei wurden anfänglich die Ziegel in Erdmeilern unter Verwendung von Steinkohlengrus gebrannt. Bald darauf entstanden in der Gegend eine Reihe von Ziegeleien anderer Unternehmer. Die 1882 vom Fürther Privatier Georg Hessel gegründete Dampfziegelei hieß später Ziegelei [[Ludwig Gran]]<ref>Kaspar Ludwig Gran, geb. 12. August 1873 in Fürth, Sohn von Caspar Gran und Marie Wilhelmine, geb. Frank lt. Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, deren Betrieb 1920 eingestellt und die Anlagen abgebrochen wurden.<ref>Helmut Mahr: Oberasbach - Tausend Jahre und mehr. Kapitel: Ziegeleien in Oberasbach. Hrsg. Stadt Oberasbach, 1995, S. 158</ref>
Im Jahr 1861 beantragte Gran beim Landgericht Nürnberg, eine Feldbacksteinbrennerei in [[wikipedia:Altenberg (Oberasbach)|Altenberg]] zu errichten. Der Gemeindeausschuss von Oberasbach war dagegen, hatte jedoch keine tragfähigen Gründe zur Verhinderung des Vorhabens. So entstand westlich des Ortes Altenberg, zwischen dem sogenannten Turmhügel und der Zirndorfer Straße, auf dem wohl anfänglich gepachteten Acker der Zirndorfer Maurergeselleneheleute Michael und Barbara Schuh<ref>Erwerbsurkunde des Kgl. Landgerichts Nürnberg vom 9. November 1863 über den Kaufvertrag Schuh/Gran für Grundstück Flurwiesenacker St. G. Oberasbach (Pl.-Nr. 939 zu 1 Tgw. 58 Dez.) vom 23. Dezember 1861</ref>, die erste gewerbliche Ziegelproduktion im Oberasbacher Gebiet. Kurze Zeit später, im Jahr 1864, kaufte Gran, zuerst zusammen mit dem Fabrikbesitzer Johann Caspar Meyer aus Fürth, von dem er ein Jahr später dessen Hälfte erwarb, auch den Acker des Altenberger Bauern Leonhard Lorenz westlich der Zirndorfer Straße.<ref>Erwerbsurkunde des k. b. Notars Dr. [[Ignaz Ortenau]] vom 11. März 1864 über den Kaufvertrag Lorenz/Gran, Meyer für Grundstück Strassacker oder Rothbühl (Pl.-Nr. 940 a zu 3 Tgw. 64 Dez.) bzw. Wiese am Strassacker (Pl.-Nr. 940 b zu 52 Dez.) St. G. Oberasbach vom 11. Februar 1864</ref><ref>Kaufvertragsurkunde des k. b. Notars Dr. [[Ignaz Ortenau]] vom 29. Juli 1865 über Kauf des halben Anteils von Meyer durch Gran der mit Kauf vom 11. Februar 1864 gemeinsam erworbenen Grundstücke</ref> Dabei wurden anfänglich die Ziegel in Erdmeilern unter Verwendung von Steinkohlengrus gebrannt. Bald darauf entstanden in der Gegend eine Reihe von Ziegeleien anderer Unternehmer. Die 1882 vom Fürther Privatier Georg Hessel gegründete Dampfziegelei hieß später Ziegelei [[Ludwig Gran]]<ref>Kaspar Ludwig Gran, geb. 12. August 1873 in Fürth, Sohn von Caspar Gran und Marie Wilhelmine, geb. Frank lt. Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>, deren Betrieb 1920 eingestellt und die Anlagen abgebrochen wurden.<ref>Helmut Mahr: Oberasbach - Tausend Jahre und mehr. Kapitel: Ziegeleien in Oberasbach. Hrsg. Stadt Oberasbach, 1995, S. 158</ref>


Seine Ehefrau Johanna Karolina Gran verstarb am 31. Dezember 1865 an „Wassersucht“, sie wurde am 2. Januar 1866 auf dem [[Städtischer Friedhof#Geschichte|Friedhof an der Nürnberger Straße]] beerdigt.<ref>Urkundlicher Sterbeschein des Magistrats der Stadt Fürth vom 24. März 1866; die Stadt führte als Polizeibehörde das Sterberegister der ehem. freien Gemeinde</ref> Minderjährige Kinder waren nicht vorhanden; Caspar Gran verheiratete sich aber wieder. Um das „Copulationsattest“ zu erhalten erschien er am 28. März 1866 zusammen mit der 23 Jahre alten, ledigen Maria Wilhelmina Nützel, legitimierte eheliche Tochter des kgl. Forstwarts Wilhelm Nützel von Bruckberg, beim städtischen Polizeioffiziant Ott, übergab die erforderlichen Zeugnisse und bat um Erteilung. Die Wiederverehelichung wurde postwendend genehmigt, das Attest am 31. März mit Unterschrift des rechtskundigen Magistratsrat [[Sigmund von Haller|Haller]] ausgestellt.<ref>siehe auch Local-Chronik (Name der Braut fehlerhaft wiedergegeben) in „Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens” (Fürther Abendzeitung) vom 31.03.1866, Nr. 89/1866, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485435_00329/pct:3.4,6.32124,31.2,4.2487/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Da sich Gran wohl seit längerem zur [[wikipedia:Freireligiöse Bewegung|freireligiösen Bewegung]] bekannte, wollte er sich in Frankfurt am Main trauen lassen. Dazu wurde ihm vom Stadtmagistrat am 20. April noch ein gesondertes Zeugnis ausgestellt. Wegen Verhinderung des Frankfurter Predigers fand aber die Trauung am Sonntag, den 22. April 1866 in Heidelberg statt, die der freireligiöse Prediger von Mannheim und Heidelberg [[wikipedia:Carl Scholl|Carl Scholl]] vollzog und im Trauungsschein beurkundete.
Seine Ehefrau Johanna Karolina Gran verstarb am 31. Dezember 1865 an „Wassersucht“, sie wurde am 2. Januar 1866 auf dem [[Städtischer Friedhof#Geschichte|Friedhof an der Nürnberger Straße]] beerdigt.<ref>Urkundlicher Sterbeschein des Magistrats der Stadt Fürth vom 24. März 1866; die Stadt führte als Polizeibehörde das Sterberegister der ehem. freien Gemeinde</ref> Minderjährige Kinder waren nicht vorhanden; Caspar Gran verheiratete sich aber wieder. Um das „Copulationsattest“ zu erhalten erschien er am 28. März 1866 zusammen mit der 23 Jahre alten, ledigen Maria Wilhelmina Nützel, legitimierte eheliche Tochter des kgl. Forstwarts Wilhelm Nützel von Bruckberg, beim städtischen Polizeioffiziant Ott, übergab die erforderlichen Zeugnisse und bat um Erteilung. Die Wiederverehelichung wurde postwendend genehmigt, das Attest am 31. März mit Unterschrift des rechtskundigen Magistratsrat [[Sigmund von Haller|Haller]] ausgestellt.<ref>siehe auch Local-Chronik (Name der Braut fehlerhaft wiedergegeben) in „Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens” (Fürther Abendzeitung) vom 31.03.1866, Nr. 89/1866, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485435_00329/pct:3.4,6.32124,31.2,4.2487/full/0/default.jpg online]</ref> Da sich Gran wohl seit längerem zur [[wikipedia:Freireligiöse Bewegung|freireligiösen Bewegung]] bekannte, wollte er sich in Frankfurt am Main trauen lassen. Dazu wurde ihm vom Stadtmagistrat am 20. April noch ein gesondertes Zeugnis ausgestellt. Wegen Verhinderung des Frankfurter Predigers fand aber die Trauung am Sonntag, den 22. April 1866 in Heidelberg statt, die der freireligiöse Prediger von Mannheim und Heidelberg [[wikipedia:Carl Scholl|Carl Scholl]] vollzog und im Trauungsschein beurkundete.


Drei Jahre später erklärte Gran am 3. Juni 1869, wiederum beim Polizeioffiziant Ott, zusammen mit seiner bereits nach freireligiösem Zeremoniell verheirateten, unterdes 26 Jahre alten Gattin, die sich - unter Übergabe ihres Taufzeugnisses - als ledige Maria Wilhelmina Frank, geboren in [[wikipedia:Frommetsfelden|Frommetsfelden]], Tochter der verstorbenen ledigen Sibylla Margaretha Frank, auswies, dass er wegen seiner Zugehörigkeit zur freien Gemeinde nun die Zivilehe nach dem neuen Gesetz vom 2. Mai 1868<ref>„Gesetz über Schließung und Trennung der Ehen keiner anerkannten Religionsgemeinschaft angehörenden Personen" vom 2. Mai 1868, Gesetzblatt für das Königreich Bayern 1868, Nr. 26, S. 405 - 420 - [https://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10345306_00211.html?zoom=0.7000000000000002 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> anstrebe und bat, das dazu nötige Zeugnis auszufertigen. Der Stadtmagistrat erließ am 9. Juni die gesetzlich vorgeschriebene öffentliche Bekanntmachung. Einsprüche erfolgten nicht, so dass das Verehelichungszeugnis am 6. Juli 1869 ausgestellt wurde.
Drei Jahre später erklärte Gran am 3. Juni 1869, wiederum beim Polizeioffiziant Ott, zusammen mit seiner bereits nach freireligiösem Zeremoniell verheirateten, unterdes 26 Jahre alten Gattin, die sich - unter Übergabe ihres Taufzeugnisses - als ledige Maria Wilhelmina Frank, geboren in [[wikipedia:Frommetsfelden|Frommetsfelden]], Tochter der verstorbenen ledigen Sibylla Margaretha Frank, auswies, dass er wegen seiner Zugehörigkeit zur freien Gemeinde nun die Zivilehe nach dem neuen Gesetz vom 2. Mai 1868<ref>„Gesetz über Schließung und Trennung der Ehen keiner anerkannten Religionsgemeinschaft angehörenden Personen" vom 2. Mai 1868, Gesetzblatt für das Königreich Bayern 1868, Nr. 26, S. 405 - 420 - [https://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10345306_00211.html?zoom=0.7000000000000002 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> anstrebe und bat, das dazu nötige Zeugnis auszufertigen. Der Stadtmagistrat erließ am 9. Juni die gesetzlich vorgeschriebene öffentliche Bekanntmachung. Einsprüche erfolgten nicht, so dass das Verehelichungszeugnis am 6. Juli 1869 ausgestellt wurde.


Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online abrufbar]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
Gran engagierte sich für die linksliberale [[Fürther Volksverein|Fürther Volkspartei]]; so war er Wahlmann der Volkspartei für den 4. Wahlbezirk (5. Stadtdistrikt) zu den Wahlen am 25. November 1869 zum 24. Landtag des Königreichs Bayern<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1869, Nr. 273/1869, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503889_00555_u001/1?cq= online]</ref> und Ersatzmann bei den Gemeindewahlen im Dezember 1869<ref>Fürther Tagblatt vom 5. Dezember 1869, Nr. 291/1869, S. 1 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00639/pct:0.98814,14.63289,87.9776,28.28335/full/0/default.jpg online]</ref>, die nach der neuen Gemeindeordnung vom 29. April 1869 durchgeführt wurde. Als der Gemeindebevollmächtigte [[Max Neubauer]] im Dezember 1869 zum bürgerlichen Magistratsrat gewählt wurde, rückte Gran in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten nach. Nach 3 Jahren, als wieder ein Drittel durch Losentscheid ausscheiden musste, traf es auch Gran.<ref>Fürther Tagblatt vom 23. November 1872, Nr. 281/1872, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032163_00523/pct:70,4.20833,23.86667,21.625/full/0/default.jpg online]</ref>


Caspar Gran erlitt Anfang Mai 1875 einen Unfall<ref>persönliche Mitteilung der Urenkelin von Caspar Gran, Frau Irmgard Schwarz aus Oberasbach vom 7. Oktober 2019</ref>, er starb am 23. Mai 1875 an inneren Verletzungen.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 1. Juni 1875, Nr. 127/1875, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00499/pct:62.68839,24.18426,31.69043,16.15026/full/0/default.jpg online]</ref> Erst tags zuvor begab sich der königlich bayerische Notar Eduard Graf zu Fürth ''„auf Ersuchen in die Behausung Königstrasse Nummer 69 über eine Stiege dahier, traf daselbst die mir nach Namen, Stand und Wohnort bekannten Maurermeistersehegatten Herrn Kaspar und Frau Maria Wilhelmine Gran, geborene Nützel in Fürth und erhielt von denselben den Auftrag, den Erbvertrag [...] zu beurkunden”''.<ref name="Erbvertrag">Erbvertragsurkunde G. R. No. 175 vom 22. Mai 1875 des k. b. Notars Eduard Graf zu Fürth, Ausfertigung für die Maurermeistersehefrau Maria Wilhelmine Gran zu Fürth betreffend Erbvertrag mit ihrem Ehemann Kaspar Gran zu Fürth vom 24. Mai 1875</ref> Mehr als die Grundsätze der Erbteilung konnte offenbar nicht mehr geregelt werden.
Caspar Gran erlitt Anfang Mai 1875 einen Unfall<ref>persönliche Mitteilung der Urenkelin von Caspar Gran, Frau Irmgard Schwarz aus Oberasbach vom 7. Oktober 2019</ref>, er starb am 23. Mai 1875 an inneren Verletzungen.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 1. Juni 1875, Nr. 127/1875, S. 3 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305598_00499/pct:62.68839,24.18426,31.69043,16.15026/full/0/default.jpg online]</ref> Erst tags zuvor begab sich der königlich bayerische Notar Eduard Graf zu Fürth ''„auf Ersuchen in die Behausung Königstrasse Nummer 69 über eine Stiege dahier, traf daselbst die mir nach Namen, Stand und Wohnort bekannten Maurermeistersehegatten Herrn Kaspar und Frau Maria Wilhelmine Gran, geborene Nützel in Fürth und erhielt von denselben den Auftrag, den Erbvertrag [...] zu beurkunden”''.<ref name="Erbvertrag">Erbvertragsurkunde G. R. No. 175 vom 22. Mai 1875 des k. b. Notars Eduard Graf zu Fürth, Ausfertigung für die Maurermeistersehefrau Maria Wilhelmine Gran zu Fürth betreffend Erbvertrag mit ihrem Ehemann Kaspar Gran zu Fürth vom 24. Mai 1875</ref> Mehr als die Grundsätze der Erbteilung konnte offenbar nicht mehr geregelt werden.


Im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach) -  die Witwe Gran hatte nämlich den o. g. Joh. Georg Hessel, einen "Holzgalanteriewaarenfabrikanten" aus Nürnberg, geheiratet.<ref>Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
Im November des gleichen Jahres verkaufte seine Witwe auf der Gran'schen Ziegelei in Altenberg Pferde und Gerätschaften.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 18. November 1875, Nr. 273/1875, S. 4 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11305599_00480/pct:4.67022,64.38738,48.34084,7.95423/full/0/default.jpg online]</ref> Durch Beschluss des Stadtmagistrats Fürth vom 14. November 1878 wurde der Maurermeisterswitwe Wilhelmine Gran ohne Gebühr das Bürgerrecht verliehen. Im Folgejahr ist im Adressbuch die Witwe Wilhelmine Gran noch als Besitzerin des Hauses Königstraße 69 ausgewiesen, aber 1880 gehörte es der Ziegeleibesitzersgattin Maria Wilhelmine Heßel in Neumühle (Oberasbach) -  die Witwe Gran hatte nämlich den o. g. Joh. Georg Hessel, einen "Holzgalanteriewaarenfabrikanten" aus Nürnberg, geheiratet.<ref>Familienbogen Gran, Marie Wilhelmine; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>


== Erbregelung ==
== Erbregelung ==
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===Außerdem===
===Außerdem===
* [[1864]]: Erste Turnhalle des Turnvereins 1860 Fürth (gemeinsam mit Zimmermeister [[Simon Gieß]])<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 331</ref>
* [[1864]]: Erste Turnhalle des Turnvereins 1860 Fürth (gemeinsam mit Zimmermeister [[Simon Gieß]])<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 331</ref>
* [[1864]]/[[1865]]: Renovierung und Erweiterung der [[Synagoge|Hauptsynagoge]]<ref>Fürther Tagblatt vom 16.09.1865, Nr. 224/1865, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503882_00283_u001/1?cq= online abrufbar]</ref>
* [[1864]]/[[1865]]: Renovierung und Erweiterung der [[Synagoge|Hauptsynagoge]]<ref>Fürther Tagblatt vom 16.09.1865, Nr. 224/1865, S. 1 - [https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10503882_00283_u001/1?cq= online]</ref>


== Zwangsschließung der Gran’schen Kalkbrennerei<ref>Stadtmagistrat Fürth: Verbotswidriger Fortbetrieb der Kalkbrennerei des Kaspar Gran, 1864; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 61/12</ref> ==
== Zwangsschließung der Gran’schen Kalkbrennerei<ref>Stadtmagistrat Fürth: Verbotswidriger Fortbetrieb der Kalkbrennerei des Kaspar Gran, 1864; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 61/12</ref> ==
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