Hermann Weigmann: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
Der Name Weigmann wird erstmalig [[1869]] in Fürth erwähnt. Seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Gasthaus "[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]" im Besitz der Familie (bis 1880). Neben Herrmann Weigmann gab es weitere berühmte Familiennachfahren:
* '''Otto Albrecht Weigmann''' (1873 - 1940), Sohn des Kommerzienrates Georg Andreas Weigmann in Lauf. Er war Direktor der Graphischen Kunstsammlungen in München.
* '''Wilhelm Weigmann''' (1875 - 1938), Sohn des Gastwirtes "[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]" Fritz Weigmann. Er war Leiter der Obersten Baubehörde Bayerns und Professor an der Technischen Hochschule in München.


===Schule und Militärdienst===
Hermann Weigmann kam als Sohn des Zinngießers Johann Andreas Weigmann im Haus "''[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]''" am [[Marktplatz]] 2 in Fürth zur Welt und besuchte die Lateinschule in Nürnberg. Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A - Z, Fürth 1967, S. 387</ref>
 
Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur.
 
Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.


===Studium und Promotion===
===Studium und Promotion===


Dann studierte Hermann Weigmann in Erlangen als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Franz_Gorup_von_Bes%C3%A1nez Eugen Franz Gorup von Besánez] (1817-1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Erlenmeyer Emil Erlenmeyer] (1825 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''.
Im Anschluss an seine Militärzeit studierte Weigmann in Erlangen als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Franz_Gorup_von_Bes%C3%A1nez Eugen Franz Gorup von Besánez] (1817-1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Erlenmeyer Emil Erlenmeyer] (1825 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''.


===Wissenschaftliche Laufbahn===
===Wissenschaftliche Laufbahn===


Anschließend wurde Hermann Weigmann Assistent in Rostock und später bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%B6nig Joseph König] (1843-1930) in Münster in Westfalen. König veranlaßte ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. [[1888]] ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel <ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852-1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>''„[[1885]] wurde eine Milchwirtschaftliche Versuchsstation von Dr. Hans Vogel in Memmingen gegründet, die sehr bald auch Untersuchungen auf dem Gebiet der Brauerei durchzuführen begann. Diese Versuchsstation wurde [[1892]] nach Berufung von Dr. Vogel zum Professor nach Weihenstephan übergesiedelt und ist als Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt in ihrer urtümlichen Form bis heute erhalten. Weihenstephan hat durch dieses Institut als Mittler zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Praxis ganz wesentlich an Bedeutung gewonnen. […] [[1901]] wurde Prof. Vogel Direktor der Akademie Weihenstephan. Er vollzog die endgültige Trennung von Landwirtschaft und Brauerei. In den Jahren [[1902]] bis [[1906]] wurde eine neue Versuchsbrauerei mit zugehörigem Praktikantenlaboratorium erbaut. Diese Einrichtung besteht heute noch in den alten Räumlichkeiten, wobei für das Jahr [[2002]] ein kompletter Neubau in der letzten Planungsphase ist. Aus dem Laboratorium entstand der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I.“'' In: M. Zarnkow, Werner Back: ::Weihenstephan – Nabel des Brauwesens. Lehre und Forschung in Weihenstephan''. In: Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München, Freising</ref>
Hermann Weigmann wechselte nach dem Studium für kurze Zeit nach Rostock und bis Ihn der Begründer der Nahrungsmittelchemie [http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%B6nig Joseph König] (1843-1930) nach Münster in Westfalen berief. Prof. Dr. König veranlaßte ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. [[1888]] ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel <ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852-1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>''„[[1885]] wurde eine Milchwirtschaftliche Versuchsstation von Dr. Hans Vogel in Memmingen gegründet, die sehr bald auch Untersuchungen auf dem Gebiet der Brauerei durchzuführen begann. Diese Versuchsstation wurde [[1892]] nach Berufung von Dr. Vogel zum Professor nach Weihenstephan übergesiedelt und ist als Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt in ihrer urtümlichen Form bis heute erhalten. Weihenstephan hat durch dieses Institut als Mittler zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Praxis ganz wesentlich an Bedeutung gewonnen. […] [[1901]] wurde Prof. Vogel Direktor der Akademie Weihenstephan. Er vollzog die endgültige Trennung von Landwirtschaft und Brauerei. In den Jahren [[1902]] bis [[1906]] wurde eine neue Versuchsbrauerei mit zugehörigem Praktikantenlaboratorium erbaut. Diese Einrichtung besteht heute noch in den alten Räumlichkeiten, wobei für das Jahr [[2002]] ein kompletter Neubau in der letzten Planungsphase ist. Aus dem Laboratorium entstand der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I.“'' In: M. Zarnkow, Werner Back: ::Weihenstephan – Nabel des Brauwesens. Lehre und Forschung in Weihenstephan''. In: Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München, Freising</ref>


[[1889]] kam Weigmann mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Fleischmann Wilhelm Fleischmann] (1837-1920) zusammen und ging dann nach Kiel an die Versuchs-Station für Molkereiwesen, wo eine bakteriologische Abteilung neu eingerichtet wurde.<ref>Hermann Weigmann * 17. Januar 1856. In: Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, In: Milch & Kultur Rheinland und Westfalen e.V. - [http://www.verein-milch-und-kultur.eu/milchwirtschaftler.html#Rez05 im Netz]</ref>
[[1889]] kam Weigmann mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Fleischmann Wilhelm Fleischmann] (1837-1920) zusammen und ging dann nach Kiel an die Versuchs-Station für Molkereiwesen, wo eine bakteriologische Abteilung neu eingerichtet wurde.<ref>Hermann Weigmann * 17. Januar 1856. In: Karl Nagalhard: ''Männer um Martiny''. Hildesheim: Molkerei-Zeitung, 1936, In: Milch & Kultur Rheinland und Westfalen e.V. - [http://www.verein-milch-und-kultur.eu/milchwirtschaftler.html#Rez05 im Netz]</ref> 1922 gelang es Weigmann nach jahrelangen Bemühungen die Preußische Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel zu gründen. Er konnte selbst die Einrichtung aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nur noch ein Jahr führen. Ihm zu Ehren wurde in Kiel die Straße, an der noch heute die Forschungsanstalt (Max Rubner Institut) liegt, nach Ihm benannt.


Hermann Weigmann begründete als Leiter der „Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen“ in Kiel (ab 1889) die moderne Milch-Bakteriologie in Deutschland. <ref>Namhafte Fürther. In: Statistisches Jahrbuch der Stadt Fürth 2007, S. 20</ref>
Hermann Weigmann begründete als Leiter der „Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen“ in Kiel (ab 1889) die moderne Milch-Bakteriologie in Deutschland. <ref>Namhafte Fürther. In: Statistisches Jahrbuch der Stadt Fürth 2007, S. 20</ref>
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