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Der junge Hans Böckler wuchs in der Fürther Altstadt bzw. am [[Gänsberg]] auf. Der Überlieferung nach soll er als sogenannter Gassenjunge stets zu Streichen aufgelegt gewesen sein. So soll er mit 9 Jahren im Abflussrohr einer Dachrinne Papier und Stroh angezündet haben, um es wie in einem Schlot rauchen zu lassen. Als das Ende des brennenden Rohres an der obersten Etage die Betten einer Hausfrau in Brand zu stecken drohte, womit weit Schlimmeres hätte passieren können, soll er, so die Überlieferung, dann aber nicht weggelaufen sein sondern vielmehr zu seiner Tat gestanden und dabei die Nachbarschaft vor dem drohenden Unglück mit folgende Worten gewarnt haben: „''Fraa! Fraa! Dennas ihre Bettn nei, es brennt, es brennt!''“<ref>Christoph Brausewein: Fürther Geschichten, Fürth 1992, S. 16 ff.</ref> | Der junge Hans Böckler wuchs in der Fürther Altstadt bzw. am [[Gänsberg]] auf. Der Überlieferung nach soll er als sogenannter Gassenjunge stets zu Streichen aufgelegt gewesen sein. So soll er mit 9 Jahren im Abflussrohr einer Dachrinne Papier und Stroh angezündet haben, um es wie in einem Schlot rauchen zu lassen. Als das Ende des brennenden Rohres an der obersten Etage die Betten einer Hausfrau in Brand zu stecken drohte, womit weit Schlimmeres hätte passieren können, soll er, so die Überlieferung, dann aber nicht weggelaufen sein sondern vielmehr zu seiner Tat gestanden und dabei die Nachbarschaft vor dem drohenden Unglück mit folgende Worten gewarnt haben: „''Fraa! Fraa! Dennas ihre Bettn nei, es brennt, es brennt!''“<ref>Christoph Brausewein: Fürther Geschichten, Fürth 1992, S. 16 ff.</ref> | ||
[[1894]] trat Böckler in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] (SPD) ein. Er | [[1894]] trat Böckler in die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] (SPD) ein. Er lernte in Fürth den Beruf des Goldschlägerhandwerks und wird gleichzeitig Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband. Böckler wurde nachgesagt, Autodidakt gewesen zu sein. So soll er sein Wissen in Sachen der Mathematik und Buchführung in Abendkursen der Gewerkschaft angeeignet haben. | ||
Von [[1897]] bis [[1899]] absolvierte Böckler seinen Wehrdienst im Kaiserreich. Zurück aus dem Wehrdienst - nun wohnhaft in der [[Königstraße 23]] - wurde er [[1899]] Vorsitzender des Fürther Gewerkschaftskartells.<ref>„Böckler, Joh. Georg, Silberschlägergeh., Königstraße 23, II.“ nach Adressbuch Fürth 1901, 1. Teil, S. 21; ebenso nach Adressbuch 1903, 1. Teil, S. 23</ref> [[1902]] wurde er in den [[Stadtrat]] gewählt, nachdem er gemeinsam mit Michael und [[Hans Vogel]] den Fürther Arbeiter Turn- und Sportverein aufgebaut hatte. Im gleichen Jahr war er am [[22. Dezember]] [[1902]] bei der konstituierenden Versammlung zur Gründung der [[AOK Fürth|Allgemeinen Ortskrankenkasse]] ([[AOK Fürth]]) beteiligt und wurde deren Vorstandsmitglied. Nur kurze Zeit später wurde er [[1903]] hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär an der Saar. [[1908]] | Von [[1897]] bis [[1899]] absolvierte Böckler seinen Wehrdienst im Kaiserreich. Zurück aus dem Wehrdienst - nun wohnhaft in der [[Königstraße 23]] - wurde er [[1899]] Vorsitzender des Fürther Gewerkschaftskartells.<ref>„Böckler, Joh. Georg, Silberschlägergeh., Königstraße 23, II.“ nach Adressbuch Fürth 1901, 1. Teil, S. 21; ebenso nach Adressbuch 1903, 1. Teil, S. 23</ref> [[1902]] wurde er in den [[Stadtrat]] gewählt, nachdem er gemeinsam mit Michael und [[Hans Vogel]] den Fürther Arbeiter Turn- und Sportverein aufgebaut hatte. Im gleichen Jahr war er am [[22. Dezember]] [[1902]] bei der konstituierenden Versammlung zur Gründung der [[AOK Fürth|Allgemeinen Ortskrankenkasse]] ([[AOK Fürth]]) beteiligt und wurde deren Vorstandsmitglied. Nur kurze Zeit später wurde er [[1903]] hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär an der Saar. [[1908]] wechselte er in den Bezirk Frankfurt/Main und wurde Mitarbeiter des Metallarbeiterverbandes. Zwei Jahre später ([[1910]]) wurde er Leiter der Metallarbeiterverbandes Schlesien mit Sitz in Breslau. | ||
Ab [[1910]] wechselte Böckler von Breslau nach Berlin. Dort wurde er Mitarbeiter des Metallarbeiterverbandes in der Berliner Zentrale. In der gleichen Zeit arbeitete er aktiv in der Redaktion der Metallarbeiterzeitung. | Ab [[1910]] wechselte Böckler von Breslau nach Berlin. Dort wurde er Mitarbeiter des Metallarbeiterverbandes in der Berliner Zentrale. In der gleichen Zeit arbeitete er aktiv in der Redaktion der Metallarbeiterzeitung. |
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