Otto Kreppner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''<u>Otto</u> Josef Anton Wilhelm Kreppner''' (geb. [[30. August]] [[1906]] in Fürth; gest. [[21. Mai]] [[1945]] in Pürten i.d.N. Mühldorf am Inn) gehörte zu den frühen Mitgliedern der [[NSDAP]] und wurde [[1932]] auf Grund dessen mit dem NS-Blutorden geehrt. 1935 wurde er vom NS-Oberbürgermeister Jakob in den Stadtrat berufen.  
'''<u>Otto</u> Josef Anton Wilhelm Kreppner''' (geb. [[30. August]] [[1906]] in Fürth; gest. [[21. Mai]] [[1945]] in [[wikipedia:Pürten|Pürten]] bei Mühldorf am Inn) gehörte zu den frühen Mitgliedern der [[NSDAP]] und wurde [[1932]] auf Grund dessen mit dem NS-Blutorden geehrt. 1935 wurde er vom NS-Oberbürgermeister Jakob in den Stadtrat berufen.  


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Der Vater Leonhard Kreppner war Bäckermeister in Münchaurach, ehe er am 1. Februar 1893 die Fürtherin Margarete Kreppner, geborene Bub heiratete und vermutlich deshalb nach Fürth kam. Aus der Ehe stammt neben Otto Kreppner noch eine Tochter, sowie der Bruder [[Michael Kreppner]]. Otto Kreppner trat bereits 1924 in SA (Mitgliedsnummer 397) und 1925 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 6.241) ein und engagierte sich in der Partei. Zusätzlich trat er am 1. Juli 1936 in die SS ein und hatte zunächst den Rang eines SS-Sturmbannführers. Am 14. September 1930 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. Am 21. März 1938 trat er in den städtischen Dienst ein und arbeitete als Kanzleiobersekretär im Beamtenverhältnis bei der Stadt Fürth. Auf besondere Verfügung der SS wurde er der Lebensmittelpolizei zugeordnet und blieb in der Dienststelle bis zu seiner Abordnung nach Polen. Zunächst sollte er allerdings am 4. September 1939 in den Heeresdienst eingezogen werden. Dies konnte aber offensichtlich abgewendet werden, da er ab dem 24. April 1940 noch vom Bürgermeister [[Adolf Schwiening]] als "Unabkömmlich (UK)" eingestuft wurde.  
Der Vater Leonhard Kreppner war Bäckermeister in Münchaurach, ehe er am 1. Februar 1893 die Fürtherin Margarete Kreppner, geborene Bub heiratete und vermutlich deshalb nach Fürth kam. Aus der Ehe stammt neben Otto Kreppner noch eine Tochter, sowie der Bruder [[Michael Kreppner]]. Otto Kreppner trat bereits 1924 in SA (Mitgliedsnummer 397) und 1925 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 6.241) ein und engagierte sich in der Partei. Zusätzlich trat er am 1. Juli 1936 in die SS ein und hatte zunächst den Rang eines SS-Sturmbannführers. Am 14. September 1930 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. Am 21. März 1938 trat er in den städtischen Dienst ein und arbeitete als Kanzleiobersekretär im Beamtenverhältnis bei der Stadt Fürth. Auf besondere Verfügung der SS wurde er der Lebensmittelpolizei zugeordnet und blieb in der Dienststelle bis zu seiner Abordnung nach Polen. Zunächst sollte er allerdings am 4. September 1939 in den Heeresdienst eingezogen werden. Dies konnte aber offensichtlich abgewendet werden, da er ab dem 24. April 1940 noch vom Bürgermeister [[Adolf Schwiening]] als "Unabkömmlich (UK)" eingestuft wurde.  


Gleichzeitig fordert der Gauleiter in Danzig, [[Albert Forster]], Otto Kreppner an. Dieser solle den inzwischen abkommandierten Ex-OB aus Fürth unterstützen und folgt somit dem NS-[[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob]] in das besetzte Polen und arbeitete in [[Thorn]] als Stadtoberinspektor in der Stadtverwaltung. Am [[13. Dezember]] [[1940]] wurde er als Ratsherr in Thorn berufen.<ref>Stadtarchiv Toruń, Nachlass Herman Spychalski, RP 130</ref>. Der kom. OB [[Karl Häupler|Häupler]] in Fürth, bestätigt seine Abordnung erst am 3. Mai 1940, sodass Kreppner in Thorn seinen Dienst am 3. Mai 1940 auch formal offiziell antreten konnte. Faktisch befand sich Kreppner bereits seit Anfang des Jahres in Thorn, lediglich die beamtenrechtliche Abstellung fehlte noch in seinem Personalakt.<ref>Stadtarchiv Fürth, EAPI 2390</ref> <ref>Staatsarchiv Toruń, E57 Blatt 5, Nachweis der für die Stadt Toruń beschäftigten Reichsdeutschen, 1939</ref>
Gleichzeitig forderte der Gauleiter in Danzig, [[Albert Forster]], Otto Kreppner an. Dieser sollte den inzwischen abkommandierten Ex-OB aus Fürth unterstützen und folgte somit dem NS-[[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob]] in das besetzte Polen und arbeitete in [[Thorn]] als Stadtoberinspektor in der Stadtverwaltung. Am [[13. Dezember]] [[1940]] wurde er als Ratsherr in Thorn berufen.<ref>Stadtarchiv Toruń, Nachlass Herman Spychalski, RP 130</ref> Der komm. OB [[Karl Häupler|Häupler]] in Fürth bestätigte seine Abordnung erst am 3. Mai 1940, sodass Kreppner in Thorn seinen Dienst am 3. Mai 1940 auch formal offiziell antreten konnte. Faktisch befand sich Kreppner bereits seit Anfang des Jahres in Thorn, lediglich die beamtenrechtliche Abstellung fehlte noch in seiner Personalakte.<ref>Stadtarchiv Fürth, EAPI 2390</ref><ref>Staatsarchiv Toruń, E57 Blatt 5, Nachweis der für die Stadt Toruń beschäftigten Reichsdeutschen, 1939</ref>


In Thorn arbeitete Kreppner zunächst als Stadtobersekretär und war Mitglied des Stadtrates. Seine letzte berufliche Funktion in Thorn war die Tätigkeit eines Kanzleiobersekretärs, von dessen Abordnung als Beamter nach Thron zum 18. Dezember 1944 entbunden wurde. Offensichtlich befand er oder seine Familie sich bereits auf der Flucht, da im Januar 1945 die russische Armee Thorn einnahm und der Verlust der Stadt offensichtlich war. Die Familie schaffte den Weg nach Bayern, vermutlich auf getrennten Wegen. Der an einem Magenleiden leidende Kreppner entzog sich einer Verhaftung durch die US-Verbände durch einen Selbstmord. Er erschoß sich am 6. Juli 1945 in Pürten, eine Gemarkung der Stadt Waldkraiburg im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn, während seine Ehefrau mit den vier Kindern sich im ehemaligen heimischen Raum erneut angesiedelt hatte. Bei einer Suche im Januar 1945 wurde sie bei Verwandten in Großgründlach gefunden, wo sie mit den Kindern im ehem. Schloss wohnten.
In Thorn arbeitete Kreppner zunächst als Stadtobersekretär und war Mitglied des Stadtrates. Seine letzte berufliche Funktion dort war die Tätigkeit eines Kanzleiobersekretärs, von der er als Beamter zum 18. Dezember 1944 entbunden wurde. Offensichtlich befand er oder seine Familie sich bereits auf der Flucht, da im Januar 1945 die sowjetische Armee Thorn einnahm und der Verlust der Stadt offensichtlich war. Die Familie schaffte den Weg nach Bayern, vermutlich auf getrennten Wegen. Der an einer Magenkrankheit leidende Kreppner entzog sich einer Verhaftung durch die US-Verbände durch einen Selbstmord. Er erschoss sich am 6. Juli 1945 in Pürten, einer Gemarkung der Stadt Waldkraiburg im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn, während sich seine Ehefrau mit den vier Kindern im ehemaligen heimischen Raum erneut angesiedelt hatte. Bei einer Suche im Januar 1945 wurde sie bei Verwandten in Großgründlach gefunden, wo sie mit den Kindern im ehem. Schloss wohnte.


== Familie Kreppner ==
== Familie Kreppner ==
Seine Frau Herta Hildegard Kreppner, geb. Schulz, zog mit Ehemann und bis dahin zwei Kindern mit nach Thorn in Polen, heute Torun. Herta Kreppner kam am 19. August 1904 in Bronitz auf die Welt und heiratete Otto Kreppner am 16. November 1934 in Fürth. Beide wohnten in Fürth zunächst in der Ritterstraße 2. In Fürth kamen drei Kinder auf die Welt: Helga <u>Renate</u> Kreppner, geb. am 11. Mai 1935, Hans Georg <u>Volker</u> Kreppner, geb. am 13. April 1936 sowie <u>Sigrid</u> Heide Kreppner, geb. 8. September 1939. Nach dem Wegzug aus Fürth war die Familie in Thorn und bekamen noch die Töchter Karin Kreppner (geb. 21. Januar 1942) und Heidrun Kreppner (geb. 5. Juli 1944). Allerdings lebte offensichtlich die Ehefrau mit Kindern in den letzten Kriegsjahren in Berlin, getrennt vom Ehemann in Thorn. Zusätzlich wurde die erstgeborene Tochter Renate in der späteren Akten nicht mehr als Kind geführt, was vermuten lässt, dass die Tochter evtl. als kleines Kind verstarb.
Seine Frau Herta Hildegard Kreppner, geb. Schulz zog mit Ehemann und bis dahin zwei Kindern mit nach Thorn in Polen, heute Torun. Herta Kreppner kam am 19. August 1904 in Bronitz auf die Welt und heiratete Otto Kreppner am 16. November 1934 in Fürth. Beide wohnten in Fürth zunächst in der [[Ritterstraße 2]]. In Fürth kamen drei Kinder auf die Welt: Helga <u>Renate</u> Kreppner, geb. am 11. Mai 1935, Hans Georg <u>Volker</u> Kreppner, geb. am 13. April 1936 sowie <u>Sigrid</u> Heide Kreppner, geb. 8. September 1939. Nach dem Wegzug aus Fürth lebte die Familie in Thorn, dort kamen noch die Töchter Karin Kreppner (geb. 21. Januar 1942) und Heidrun Kreppner (geb. 5. Juli 1944) zur Welt. Allerdings lebte offensichtlich die Ehefrau mit Kindern in den letzten Kriegsjahren in Berlin, getrennt vom Ehemann in Thorn. Zusätzlich wurde die erstgeborene Tochter Renate in der späteren Akten nicht mehr als Kind geführt, was vermuten lässt, dass die Tochter evtl. als kleines Kind verstarb.


In einer Akte im Stadtarchiv wurde neben Otto Kreppner als sog. "alte[r] Kämpfer" unter der gleichen Wohnanschrift noch weitere "alte Kämpfer" aufgelistet: Margarete Kreppner, Michael Kreppner und Philipp Kreppner. Welche Verwandtschaftsverhältnisse bestanden, ist aktuell nicht bekannt.<ref>StA Fürth, AGr. 0/898 Stellenvorbehalte und Einberufung von Versorgungsanwärtern und Nationalsozialisten (Alte Kämpfer) - 1935 - 1937, Ehrenzeichen der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-West</ref>
In einer Akte im Stadtarchiv wurden neben Otto Kreppner als sog. "alte[r] Kämpfer" unter der gleichen Wohnanschrift noch weitere "alte Kämpfer" aufgelistet: Margarete Kreppner, Michael Kreppner und Philipp Kreppner. Welche Verwandtschaftsverhältnisse bestanden, ist aktuell nicht bekannt.<ref>StA Fürth, AGr. 0/898 Stellenvorbehalte und Einberufung von Versorgungsanwärtern und Nationalsozialisten (Alte Kämpfer) - 1935 - 1937, Ehrenzeichen der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-West</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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