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Dies erklärt sich historisch insofern, dass die Höfe von Weikershof früher zur Gemeinde Höfen gehörten, die wiederum [[1899]] zum großen Teil Nürnberg zugeschlagen wurde. Lediglich der weit entfernt liegende Teil kam allerdings zur Stadt Fürth, womit die Hausnummern bestehen blieben. Der große Voit-Hof hat somit nach wie vor „Weikershofer Straße 179; Völkls wohnen auf Nr. 186/186a und Familie Schmälzlein auf 192.
 
Dies erklärt sich historisch insofern, dass die Höfe von Weikershof früher zur Gemeinde Höfen gehörten, die wiederum [[1899]] zum großen Teil Nürnberg zugeschlagen wurde. Lediglich der weit entfernt liegende Teil kam allerdings zur Stadt Fürth, womit die Hausnummern bestehen blieben. Der große Voit-Hof hat somit nach wie vor „Weikershofer Straße 179; Völkls wohnen auf Nr. 186/186a und Familie Schmälzlein auf 192.
 
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===Der Voit-Hof, Weikershofer Straße ===
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===Der Voit-Hof, Weikershofer Straße===
Am 20. Januar 1902 genehmigte der Magistrat eine Wiesenordnung. Durch die Brunnen der Wasserwerke (zu den Stadtwerken - heute der infra - gehörend) lagen die landwirtschaftlichen Grundstücke im Wasserschutzgebiet, in der engeren Schutzzone.
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Am 20. Januar 1902 genehmigte der Magistrat eine Wiesenordnung. Durch die Brunnen der Wasserwerke (zu den Stadtwerken - seit 1999 [[Infra fürth gmbh|infra]] - gehörend) lagen die landwirtschaftlichen Grundstücke im Wasserschutzgebiet, in der engeren Schutzzone.
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Mit dem städtischen Ordnungsamt musste sich Familie Voit lange auseinandersetzen bis 1976 ein wasserrechtlicher Bescheid erging, der unter bestimmten Auflagen die Wasserentnahme aus der Rednitz für die Bewässerung der Felder mittels Beregnungsanlage erlaubte. Über die Felderbegehung wußte Frau Voit, die seit 1960 im Ort wohnt, noch zu berichten, dass dazu ein Eimer mitgenommen werden musste für die evtl. Notdurft. Jede Verunreinigung des Geländes war und ist ja verboten. Und weil es keinen Durchgangsverkehr gibt und durch die Absperrung mit Zäunen sich Tiere im Wiesengrund ungestört aufhalten können, gibt es dort auch Rehe die meistens ohne Scheu bis ganz nahe an die Häuser kommen.  
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Mit dem städtischen [[Ordnungsamt]] musste sich Familie Voit lange auseinandersetzen bis 1976 ein wasserrechtlicher Bescheid erging, der unter bestimmten Auflagen die Wasserentnahme aus der Rednitz für die Bewässerung der Felder mittels Beregnungsanlage erlaubte. Über die Felderbegehung wußte Frau Voit, die seit 1960 im Ort wohnt, noch zu berichten, dass dazu ein Eimer mitgenommen werden musste für die evtl. Notdurft. Jede Verunreinigung des Geländes war und ist ja verboten. Und weil es keinen Durchgangsverkehr gibt und durch die Absperrung mit Zäunen sich Tiere im Wiesengrund ungestört aufhalten können, gibt es dort auch Rehe die meistens ohne Scheu bis ganz nahe an die Häuser kommen.  
 
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=== Der Knorr-Hof, ehemals Weikershofer Straße 180 ===
 
=== Der Knorr-Hof, ehemals Weikershofer Straße 180 ===
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== Im 20. Jahrhundert ==
 
== Im 20. Jahrhundert ==
Im Jahr [[1902]] entdeckte man etwa 450 Meter südlich des Dorfes eine stark eisen- und schwefelhaltige Heilquelle, ab [[1931]] [[Gustav-Adolf-Quelle]] genannt. Ein Kurbadbetrieb wie bei der [[König-Ludwig-Quelle I|König-Ludwig-Quelle]] entwickelte sich aber hier nicht. Lediglich in den 1930er Jahren wurde ein Wasserbassin gebaut, das die Fürther aber mehr als Schwimmbad denn als Heilbad nutzten. In der Nähe von Weikershof, östlich der Schwabacher Straße, entstand bereits vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein [[Artilleriedepot]], das in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] als [[Panzerkaserne]] genutzt wurde. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Weikershof von einer Bombe getroffen. Ihr viel auch das ''Runenhaus'', ein bekanntes Fachwerkhaus, zum Opfer. Als die [[U.S. Army|US-Amerikaner]] Fürth besetzten, wurde die Panzerkaserne als [[Johnson Barracks]] weitergenutzt.<ref>Stadtarchiv-Akte 0/2445 (Garnison ab 1890, II. Band, Grundabtretungen in Fürth-Süd). </ref>
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Im Jahr [[1902]] entdeckte man etwa 450 Meter südlich des Dorfes eine stark eisen- und schwefelhaltige Heilquelle, ab [[1931]] [[Gustav-Adolf-Quelle]] genannt. Ein Kurbadbetrieb wie bei der [[König-Ludwig-Quelle I|König-Ludwig-Quelle]] entwickelte sich aber hier nicht. Lediglich in den 1930er Jahren wurde ein Wasserbassin gebaut, das die Fürther aber mehr als Schwimmbad denn als Heilbad nutzten. In der Nähe von Weikershof, östlich der Schwabacher Straße, entstand bereits vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein [[Artilleriedepot]], das in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] als [[Panzerkaserne]] genutzt wurde. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Weikershof von einer Bombe getroffen. Ihr fiel auch das ''Runenhaus'', ein bekanntes Fachwerkhaus, zum Opfer. Als die [[U.S. Army|US-Amerikaner]] Fürth besetzten, wurde die Panzerkaserne als [[Johnson Barracks]] weitergenutzt.<ref>Stadtarchiv-Akte 0/2445 (Garnison ab 1890, II. Band, Grundabtretungen in Fürth-Süd). </ref>
    
Die südlich abzweigende Straße zur Schwabacher Straße benannte man [[Ginsterstraße]]. An ihr lagen am Beginn nur zwei Anwesen mit Nummern 1 und 8. Der später benannte Buckweg, von der Ginsterstraße abzweigend und im Rednitztal bis zur Rothenburger Straße führend, ist im Adressbuch von 1936 mit vier Häusern aufgeführt. Die Nummer 21 gehörte dem Mineralwasserfabrikanten [[Otto Schlagbauer]], der dort aber nicht wohnte. Das 1951er Adressbuch gibt unter Nr. 83 einen Karl Huber als Großhändler mit Kunst- und Bienenhonig an.
 
Die südlich abzweigende Straße zur Schwabacher Straße benannte man [[Ginsterstraße]]. An ihr lagen am Beginn nur zwei Anwesen mit Nummern 1 und 8. Der später benannte Buckweg, von der Ginsterstraße abzweigend und im Rednitztal bis zur Rothenburger Straße führend, ist im Adressbuch von 1936 mit vier Häusern aufgeführt. Die Nummer 21 gehörte dem Mineralwasserfabrikanten [[Otto Schlagbauer]], der dort aber nicht wohnte. Das 1951er Adressbuch gibt unter Nr. 83 einen Karl Huber als Großhändler mit Kunst- und Bienenhonig an.
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==Kriegsopfer und Zerstörungen im April 1945==
 
==Kriegsopfer und Zerstörungen im April 1945==
Bei den Fliegerangriffen auf Fürth im II. Weltkrieg, am 5. April 1945, mit Ziel Panzerkasernen an der Schwabacher Straße, wurden nicht nur die Gebäude des Ersatz-Verpflegungsmagazins (EVM, 1935 erbaut) hinter der Panzerkaserne getroffen. Das Haus Südweg 14 erhielt einen Bombenvolltreffer. Zwei Menschen starben. Die Zwieback- und Waffelfabrik des Johann Neubauer und die im Haus befindliche Schankwirtschaft des Georg Hofmann Schwabacher Straße 330 wurden schwer getroffen. 7 Leute im Luftschutzkeller überlebten nicht. Den entstandenen Schadensbetrag schätzte das städtische Hochbauamt auf 37.000 Mark. Als „schwer beschädigt“ wurden 5 Häuser der Weikershofer Straße vermerkt: Nr. 175, 179, 180 (völlig zerstört), 186 und 192. Die Schäden: zwischen 9.000 und 13.000 Reichsmark. Zerstört wurden auch in der Ginsterstraße: von Nr. 1 die Scheune und von Nr. 8 die Scheune und teilweise das Wohngebäude; letzteres gehörte dem Michael Börner, Gastwirtschaft und Landwirt. Die Zerstörungen waren Folge des Fliegerangriffs mit Spreng- und Brandbomben am 5. April 1945 zwischen 11 und 12 Uhr.
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Bei den [[Zweiter_Weltkrieg#Luftangriffe|Fliegerangriffen auf Fürth]] im Zweiten Weltkrieg, am 5. April 1945, mit Ziel Panzerkasernen an der Schwabacher Straße, wurden nicht nur die Gebäude des Ersatz-Verpflegungsmagazins (EVM, 1935 erbaut) hinter der Panzerkaserne getroffen. Das Haus Südweg 14 erhielt einen Bombenvolltreffer. Zwei Menschen starben. Die Zwieback- und Waffelfabrik des Johann Neubauer und die im Haus befindliche Schankwirtschaft des Georg Hofmann Schwabacher Straße 330 wurden schwer getroffen. 7 Leute im Luftschutzkeller überlebten nicht. Den entstandenen Schadensbetrag schätzte das städtische Hochbauamt auf 37.000 Mark. Als „schwer beschädigt“ wurden 5 Häuser der Weikershofer Straße vermerkt: Nr. 175, 179, 180 (völlig zerstört), 186 und 192. Die Schäden: zwischen 9.000 und 13.000 Reichsmark. Zerstört wurden auch in der Ginsterstraße: von Nr. 1 die Scheune und von Nr. 8 die Scheune und teilweise das Wohngebäude; letzteres gehörte dem Michael Börner, Gastwirtschaft und Landwirt. Die Zerstörungen waren Folge des Fliegerangriffs mit Spreng- und Brandbomben am 5. April 1945 zwischen 11 und 12 Uhr.
Über die am 5.4.1945 ums Leben Gekommenen gibt es eine gesonderte Liste.
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Über die am 5. April 1945 ums Leben Gekommenen gibt es eine gesonderte Liste.
 
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==Zeitzeugenberichte==
 
==Zeitzeugenberichte==
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