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49 – 15/16

Silber fischla: Liebe auf den zweiten Blick
Wir, Esther Paulmann und
Paul Held, wohnten in anderen Teilen Fürths und
die Helmstraße war uns
kaum bekannt. Mir vielleicht dunkel aus Schulzeiten im „Schliemann“, doch
war die Helmstraße für
mich als Fahrschüler nicht
auf dem Schulweg, und außerdem … nicht empfehlenswert. Das Silberfischla
kannten wir als Bierignoranten auch nicht von innen, das einzige, was uns
dazu einfiel: kackgelber,
abgeschlagener,
verwitterter Reibeputz und verrosteter Ausleger mit angefressenem Fisch, keine
Liebe auf den ersten Blick.
Das sollte sich ändern.
Bei unserer Suche nach
einem Haus, noch vor den
60ern mit identifizierbarem Stilempfinden erbaut,
hatten wir die gesamte
Region abgeklappert und

wurden, aus unterschiedlichsten Gründen, nicht
fündig. Schließlich die
Entscheidung: Wir wollen
in der Stadt (Fürth) leben.
Nach einer ersten erfolglosen Suche in der Gustavstraße fragten wir bei der
Stadt nach käuflichen Objekten. Da hieß es: „Schaud
eich amol des Silberfischla oh, aber ned vo vorn. Ihr
misst hindnrum geh und
ibern Zaun schaua, dou
sichds besser aus.“
Wir folgten dem Rat und
fanden ein Fachwerk-Ensemble vor, das in warmen
Rot- und Gelbtönen gehalten war, mit einem ansehnlichen Innenhof. Da
war sie, die Liebe auf den
zweiten Blick!
Wir überlegten nur kurz
und erwarben das ganze
Ensemble von etwa 500 qm
in der Hoffnung, es einigermaßen kostengünstig sa-

nieren zu können. Voller
Tatendrang entsorgten wir,
unterstützt von Vorbesitzer
und Vorbewohner, die ersten 60 Tonnen neuzeitliche
Einbauten und Sperrmüll,
bis die wahre Bausubstanz
sichtbar wurde. Es begannen die archäologischen
Grabungen und die Vorbefundung. Schnell wurde
klar, dass wir selbst hier gar
nichts ausrichten konnten,
ein Architekt musste zurate gezogen werden
Der Traum von einer bezahlbaren Finanzierung
wurde zum Albtraum. Unter 3000 € pro Quadratmeter sei hier nichts zu machen, das gesamte Tragwerk sei marode und das
Gebäude drohe einzustürzen, wenn nicht sofort gestützt werde. Mindestens
die Hälfte der Fachwerkkonstruktion müsse ausgetauscht werden.

Es folgten drei Jahre der
Befundung,
Besinnung,
der Partnersuche, Partner, die das finanzielle Risiko und den Weg der sanften Sanierung mitgehen
würden. Anfang 2013 waren wir soweit, konnten
die Feinplanung beginnen
und schließlich am 1. April den Baubeginn feiern.
Vom Fundament bis zum
gesamten Dach, von der
Tragwerkskonstruktion bis
hin zu allen Installationen
musste alles geplant und
ausgeführt werden, und das
in einem Gebäude, das keine gerade Wand aufwies.
Die Finanzierung war trotz
der Partner wegen Unrentabilität eine heikle Sache, die Verträge konnten
erst nach Baubeginn unterschrieben werden.
Wir verfolgten vom ersten Spatenstich an jede
Etappe mit großer Spannung und zunehmendem
Optimismus, bis, nach
etwa einem halben Jahr
Bauzeit, beim Ausbau eines Türrahmens sich das
Gebäude bewegte und die
Handwerker fliehen mussten. Es stellte sich zwangsläufig die Frage, ob das Gebäude noch zu retten sei.
Ein Konzil mit Statiker,
Handwerkern und Architekten erwog alle Möglichkeiten und es wurde durch
das hervorragende Zusammenwirken aller ein Weg
gefunden, wie das Gebäude Zug um Zug stabilisiert
werden konnte.
Scheckübergabe an Esther
Paulmann und Paul Held

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