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<noinclude><pagequality level="1" user="Zonebattler" /></noinclude>50 – 16/17�  Altstadtverein Fürth

Markt in Nürnberg spielte
in diesem Wertevergleich
noch keine Rolle. Wollte
man also Verhältnisse
wieder herstellen, wie sie
vor der Verlegung nach
Nürnberg bestanden hatten? Nach Walter Schlesinger gab es eine Reihe
ottonischer Märkte, denen
die Rechte wie in großen
Ansiedlungen zugesprochen worden waren, aber
dann doch nicht die gleiche Bedeutung erreichten.
In Bezug auf Fürth könnte
der vorher aus der Oberpfalz florierende Eisenhandel entlang der Pegnitz beispielsweise in
Nürnberg „hängen“ geblieben sein, sodass sich
hier nachfolgend nicht
viel mehr als ein Agrarmarkt mit Produkten aus
der unmittelbaren Umgebung entwickeln konnte.

ommen
wir zurück zu
der Frage, wieso Heinrich II. den „locum furti“
als seinen Eigenbesitz bezeichnen konnte und ihn
so auch nach Bamberg
übergeben hat. Da aufgrund der Fundumstände in der Altstadt ein karolingischer
Königshof
auszuschließen ist, den
Heinrich mit der Übernahme des Königsamtes
(1002) als Fiskalgut geerbt haben könnte, muss
nach anderen Möglichkeiten der Herkunft gefahndet werden. Wie schon angedeutet, gehörte Fürth
zum liudolfingischen Allodialbesitz oder war Bestandteil von bayerischem

K

Herzogsgut (Fürther Geschichtsblätter 59. Jg,
2009, S. 47). Da die Übergabeformel über Verwaltungsgut in den Urkunden
in der Regel anders lautete, ist in Fürth mit dem
„proprietas“-Begriff in der
Heinrichsurkunde davon
auszugehen, dass es sich
tatsächlich um ererbten
Allodialbesitz gehandelt
hat, ähnlich wie in Bamberg. Das Entwicklungspotential des ottonischen
Marktes lag in seiner verkehrsgeografischen Lage
zur Zeit der ottonischbayerischen Herzöge. Es
entsteht also die Frage ob
der Ort bzw. Markt auf
der grünen Wiese aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus – verursacht
durch die Ungarnkriege – entstanden ist, oder
es ihn vorher schon aus
rein strategischen Überlegungen gegeben haben
kann, zumindest seit der
Zeit der Babenberger Fehde (897 – 906). Heinrich II.
ist hier als der Ur-Urenkel der Hadwig, Schwester der liquidierten Babenberger Brüder Adalbert, Heinrich und Adalhart, zu sehen, deren Erbe
an die sächsischen Liudolfinger übergegangen war,
weil Hadwig Otto den Erlauchten geheiratet hatte.
Dem damals popponischbabenbergischen Gebiet
um Fürth lagen im Rangau die Wirtschaftshöfe
Langenzenn und Herzogenaurach der rheinfränkischen Konradiner gegenüber. Wenn man bedenkt, mit welcher Gewalt der Machtkampf in
Ostfranken ausgetragen
wurde, lässt sich auch der

Standort Fürth als strategischer Furtposten in dieser Auseinandersetzung
bestimmen. Es bleibt dabei aber nach wie vor umstritten, ob der Ortsname
Poppenreuth seine Herkunft aus der Urbarmachung der Gegend jener
Zeit verdankt, würde historisch aber gut in diesen
Zusammenhang passen.
Auch die Rednitz/Regnitz
kann als Grenzfluss keinen Anspruch mehr erheben, da die popponische Mark über den Fluss
bis Burgfarrnbach in den
Rangau, der konradinische Wirtschafthof Herzogenaurach mit Eltersdorf, Gründlach, Walkersbrunn und Herpersdorf in
den bayerischen Nordgau
hinein gereicht hat. Hier
ist auch ein machtpolitisches Problem zu erkennen. Die Erschließung des
babenbergischen Machtbereichs östlich entlang
der Regnitz war im Süden plötzlich durch die
Ausweitung des konradinischen Wirtschaftshofes
Herzogenaurach bis weit
in den Nordgau hinein abgeschnitten worden. Dadurch lässt sich auch die
Bedeutung der Pegnitzfurt in der Umgebung der
Ludwigsbrücke erkennen,
denn der Gegner konnte nicht nur aus dem Westen über die Rednitz, sondern auch von Eltersdorf
her über die Pegnitz
kommen. Der Plural
im Ortsnamen „furti“
der Heinrichsurkunde
hatte also durchaus seine Berechtigung, wenn
man die politische Lage
der Ortsgründerzeit
betrachtet. Mit

der Übergabe Heinrichs
II. von Fürth, Langenzenn
und Herzogenaurach an
das neu gegründete Bistum in Bamberg als neuen Landes- und Lehensherrn war der Friede in
dieser Gegend nachhaltig
hergestellt und gesichert.
Der strategische Standort
Fürth verlor dadurch seine
Bedeutung, hatte aber mit
der Markterhebung eine
neue hinzugewonnen –
ein passender wirtschaftlicher Ausgleich, der den
ottonischen Herrschern
zuzuschreiben ist, die sich
durchaus als die Nachfolger der älteren Babenberger in diesem Gebiet betrachten durften. Insofern ist der Nießbrauch
der Hammersteiner über
Fürth als allerletzter Versuch zu werten, ähnlich
wie beim Wirtschaftshof
Herzogenaurach über die
Rednitz/Regnitz nach Osten vorzudringen. Nach
dem Tode Irmgards 1042
konnten die Karten für
unsere Gegend entsprechend neu gemischt werden.
Thomas Werner

25<noinclude><references/></noinclude>
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