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Insgesamt unterlag in den letzten 300 Jahren die Hausnummerbenennung mindestens vier größeren Revisionen, die zum Teil mit einer Straßenumbenennung einherging. Als Beispiel sei hier nur die [[Königstraße|Untere Königstraße]], ehemals [[Untere Frankfurter Straße]], genannt, oder ein Beispiel aus der jüngeren Zeitgeschichte die [[Vacher Straße]], die schon Flughafen- oder Hermann-Göring-Straße hieß.  
Insgesamt unterlag in den letzten 300 Jahren die Hausnummerbenennung mindestens vier größeren Revisionen, die zum Teil mit einer Straßenumbenennung einherging. Als Beispiel sei hier nur die [[Königstraße|Untere Königstraße]], ehemals [[Untere Frankfurter Straße]], genannt, oder ein Beispiel aus der jüngeren Zeitgeschichte die [[Vacher Straße]], die schon Flughafen- oder Hermann-Göring-Straße hieß.  


Der Chronist [[Gottlieb Wunschel]] spricht davon, dass die erste richtige Hausnummerierung in Fürth im Jahr [[1792]] erfolgt ist. Hier wurden alle Hausgrundstücke beginnend vom Geleitsamt mit der Nummer 1 fortlaufend bis zur Nummer 539 durchnummeriert. Bis [[1827]] erhielten dann neu erstellte Gebäude nach deren Fertigstellung die Nummer 540 aufwärts, was allerdings zu einer gewissen Unordnung führte, da die Hausnummern je nach Erstellungsdatum und Ort in keiner "logischen" Reihung mehr erschienen.  
Der Chronist [[Gottlieb Wunschel]] spricht davon, dass die erste richtige Hausnummerierung in Fürth im Jahr [[1792]] erfolgt ist. Hier wurden alle Hausgrundstücke beginnend vom [[Geleitshaus|Geleitsamt]] mit der Nummer 1 fortlaufend bis zur Nummer 539 durchnummeriert ''(Konskriptionsnummern)''. Bis [[1827]] erhielten dann neu erstellte Gebäude nach deren Fertigstellung die Nummer 540 aufwärts, was allerdings zu einer gewissen Unordnung führte, da die Hausnummern je nach Erstellungsdatum und Ort in keiner "logischen" Reihung mehr erschienen.  


Deshalb begann man [[1827]], die Stadtbezirke entlang der [[Königstraße]] in zwei Zählbezirke aufzuteilen und zählte die Gebäude in dem jeweiligen Bezirk fortlaufend von 1 bis X durch.  
Deshalb begann man [[1827]], die Stadtbezirke entlang der [[Königstraße]] in zwei Zählbezirke aufzuteilen und zählte die Gebäude in dem jeweiligen Bezirk fortlaufend von 1 bis X durch.  


Auch diese Zählweise führte über kurz oder lang zu einer gewissen Konfusion, sodass ab [[1860]] (Fürth hatte inzwischen knapp 20 000 Einwohner) die ersten Nummerierungen nach Straßen erfolgte. Dabei wurde jeweils die linke und anschließend in Gegenrichtung die rechte Seite durchlaufend nummeriert.
Auch diese Zählweise führte über kurz oder lang zu einer gewissen Konfusion, sodass ab [[1860]] (Fürth hatte inzwischen knapp 20&nbsp;000 Einwohner) die ersten Nummerierungen nach Straßen erfolgte. Dabei wurde jeweils die linke und anschließend in Gegenrichtung die rechte Seite durchlaufend nummeriert ''(Berliner System)''.<ref>Stefan Jacobs: ''Datenanalyse: Wie das Chaos bei den Berliner Hausnummern entstand''. In: Tagesspiegel Online, Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Berlin, vom 12. April 2016, aufgerufen am 4. August 2024 - [https://www.tagesspiegel.de/berlin/wie-das-chaos-bei-den-berliner-hausnummern-entstand-3713269.html online]</ref>


Erst ab [[1890]], Fürth hatte inzwischen über 40&nbsp;000 Einwohner, setzte man eine beiderseits der Straße alternierende Zählung durch. Diese Art der Nummerierung hat sich weitestgehend bis heute gehalten.  
Erst ab [[1890]], Fürth hatte inzwischen über 40&nbsp;000 Einwohner, setzte man eine beiderseits der Straße alternierende Zählung durch. Diese Art der Nummerierung hat sich weitestgehend bis heute gehalten ''(Pariser System)''.  


Die Chronisten konnten häufig nicht fehlerfrei diese Hausnummerierung beschreiben. So traten in einigen Bereichen undokumentierte Stadtweiterentwicklungen auf, die sich erst viele Jahre später in den entsprechenden Adressbüchern wiederfanden - zum Teil veränderte sich aber auch die Gebäudebenennung, indem Häuser später in neue Straßenzüge "eingeordnet" wurden. Eine verbindliche Straßenbenennung und Hausnummerierung ist erst seit ca. [[1914]] möglich. In dieser Zeit wurden auch halbe Zahlen vergeben, z. B. Nürnberger Straße 2 ½ (heute [[Nürnberger Straße 2 a]]), die nachfolgende Bruchzahl wurde später durch den Buchstaben a ersetzt.
Die Chronisten konnten häufig nicht fehlerfrei diese Hausnummerierung beschreiben. So traten in einigen Bereichen undokumentierte Stadtweiterentwicklungen auf, die sich erst viele Jahre später in den entsprechenden Adressbüchern wiederfanden - zum Teil veränderte sich aber auch die Gebäudebenennung, indem Häuser später in neue Straßenzüge "eingeordnet" wurden. Eine verbindliche Straßenbenennung und Hausnummerierung ist erst seit ca. [[1914]] möglich. In dieser Zeit wurden auch halbe Zahlen vergeben, z. B. Nürnberger Straße 2 ½ (heute [[Nürnberger Straße 2 a]]), die nachfolgende Bruchzahl wurde später durch den Buchstaben a ersetzt.
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