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[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23 c.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]] | [[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23 c.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]] | ||
[[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23. Septmeber 2011 b.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]] | [[Datei:Möbel-Auktion, Nagel Stuttgart, 23. Septmeber 2011 b.jpg|250px|right|Biedermeiermobiliar aus Löwenapotheke]] | ||
Im Jahr [[2011]] tauchte im [https://nagelauktionen.de/index.php| Auktionshaus Nagel] in Stuttgart Biedermeier-Mobilar aus der ehemaligen Löwenapotheke, bzw. der Familie Fleischauer, auf. Die Möbel stammen von [[Friedrich Jakob Fleischauer]] und dürften mutmaßlich ein Geschenk seiner Eltern anlässlich der Hochzeit mit Sofie, Elisabeth, Maria, Betty, geb. Meier im Jahr [[1840]] gewesen sein. Bei dem Mobiliar handelte es sich um einen verspiegelten Vitrinenschrank von [[1839]], signiert von [[Johann Hieronymus Haas]] und 13 | Im Jahr [[2011]] tauchte im [https://nagelauktionen.de/index.php| Auktionshaus Nagel] in Stuttgart Biedermeier-Mobilar aus der ehemaligen Löwenapotheke, bzw. der Familie Fleischauer, auf. Die Möbel stammen von [[Friedrich Jakob Fleischauer]] und dürften mutmaßlich ein Geschenk seiner Eltern anlässlich der Hochzeit mit Sofie, Elisabeth, Maria, Betty, geb. Meier im Jahr [[1840]] gewesen sein. Bei dem Mobiliar handelte es sich um einen verspiegelten Vitrinenschrank von [[1839]], signiert von [[Johann Hieronymus Haas]] und 13 weitere Möbelstücke (Sekretär, Eckschrank, Tisch, sechs Ochsenkopf-Stühle, Kommode, Halbschränkchen, etc.). Das Ensemble stand bis Anfang [[2011]] im [https://www.rothenburgmuseum.de/| Reichsstadtmuseum Rothenburg] und wurde im Rahmen der Auktion bei Nagel am 5./6. Oktober 2011 für Taxen zwischen 100 € und 8000 € versteigert. | ||
Die Signatur bei dem verspiegelten Vitrinenschrank stammt von [[Johann Hieronymus Haas]]. Der Stil dieser Schreinerarbeiten lässt sich im [[wikipedia:Biedermeier#Architektur und Möbel|Spätbiedermeier]] einreihen. Vielleicht hat sich Johann Hieronymus Haas Anregungen aus dem Vorlagenwerk von [[wikipedia:Carl Alexander Heideloff|Carl A. Heideloff]] geholt, einem der wichtigsten Architekten des frühen Historismus in Süddeutschland mit dem sein Bruder [[Johann Paul Haas|Johann Paul]] häufig zusammenarbeitete. Die neugotischen Formen, die Haas zum Beispiel in die bogenförmig ausgeschnittene Tischzarge (siehe Abbildung) einfließen ließ, hat er womöglich dort gesehen. | Die Signatur bei dem verspiegelten Vitrinenschrank stammt von [[Johann Hieronymus Haas]]. Der Stil dieser Schreinerarbeiten lässt sich im [[wikipedia:Biedermeier#Architektur und Möbel|Spätbiedermeier]] einreihen. Vielleicht hat sich Johann Hieronymus Haas Anregungen aus dem Vorlagenwerk von [[wikipedia:Carl Alexander Heideloff|Carl A. Heideloff]] geholt, einem der wichtigsten Architekten des frühen Historismus in Süddeutschland mit dem sein Bruder [[Johann Paul Haas|Johann Paul]] häufig zusammenarbeitete. Die neugotischen Formen, die Haas zum Beispiel in die bogenförmig ausgeschnittene Tischzarge (siehe Abbildung) einfließen ließ, hat er womöglich dort gesehen. | ||
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Haas kannte die neuen Strömungen sehr wohl, denn er behielt die bekannten Möbeltypen bei. Er ergänzte sie aber, wie es Mode war, durch Schmuckformen, die die Proportionen sprengten und die einheitliche Flächenwirkung, auf die die Möbel bislang vornehmlich abzielten, so gut wie ganz aufhoben. | Haas kannte die neuen Strömungen sehr wohl, denn er behielt die bekannten Möbeltypen bei. Er ergänzte sie aber, wie es Mode war, durch Schmuckformen, die die Proportionen sprengten und die einheitliche Flächenwirkung, auf die die Möbel bislang vornehmlich abzielten, so gut wie ganz aufhoben. | ||
In dem Nachlass befanden sich noch weitere Schriftstücke und Urkunden - gewissermaßen ein "Fleischauer-Konvolut". Darunter war auch eine Nachlassregelung und ein Inventarium der Witwe des [[Nicolaus Christoph Fleischauer]] ''welches die verwittibte Gerichtsschopfin SOPHIA CHARLOTTA FLEISCHAUERIN dahier über das, mit ihrem seelig verlebten Ehegatten, dem gewesenen Bambergisch-Dompropsteilichen Herrn Gerichtsschöpfen und Apothecker NICOLAUS CHRISTOPH FLEISCHAUER hieselbst, gemeinschaftlich belesene Vermögen bey ihrer vorhabenden anderweiten Verehelichung von Bambergisch Dompropsten und Obervormundschaftlichen Amtes wegen hat errichten lassen. So geschehen Fürth Juli 1791.'' <ref>siehe "Nachlass Löwen-Apotheke in Fürth" in Sammlung B zu "Löwenapotheke, Königstraße 38"</ref> | In dem Nachlass befanden sich noch weitere Schriftstücke und Urkunden - gewissermaßen ein "Fleischauer-Konvolut". Darunter war auch eine Nachlassregelung und ein Inventarium der Witwe des [[Nicolaus Christoph Fleischauer]], ''welches die verwittibte Gerichtsschopfin SOPHIA CHARLOTTA FLEISCHAUERIN dahier über das, mit ihrem seelig verlebten Ehegatten, dem gewesenen Bambergisch-Dompropsteilichen Herrn Gerichtsschöpfen und Apothecker NICOLAUS CHRISTOPH FLEISCHAUER hieselbst, gemeinschaftlich belesene Vermögen bey ihrer vorhabenden anderweiten Verehelichung von Bambergisch Dompropsten und Obervormundschaftlichen Amtes wegen hat errichten lassen. So geschehen Fürth Juli 1791.''<ref>siehe "Nachlass Löwen-Apotheke in Fürth" in Sammlung B zu "Löwenapotheke, Königstraße 38"</ref> | ||
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