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Am [[16. März]] [[1933]] wurde der vormalige [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] von der [[NSDAP]] zum Rücktritt gezwungen, da er stets eine ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus und Adolf Hitler hatte und als Vertreter der Weimarer Republik von der [[NSDAP]] verhaßt war. So weigerte sich [[Robert Wild|Wild]] z.B. bis zuletzt Adolf Hitler am Flughafen in [[Atzenhof]] in seiner Funktion als [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth mit allen Ehren zu empfangen, was die Nationalsozialisten ihm mehrfach negativ auslegten. [[Robert Wild|Dr. Wild]] wird zunächst beurlaubt, und ab dem [[1. Mai]] [[1933]] in den dauerhaften Ruhestand versetzt. Ihm folgt zunächst kom. Jakob als Oberbürgermeister, seine Stellvertreter werden Friedrich und Schied.  
 
Am [[16. März]] [[1933]] wurde der vormalige [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] von der [[NSDAP]] zum Rücktritt gezwungen, da er stets eine ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus und Adolf Hitler hatte und als Vertreter der Weimarer Republik von der [[NSDAP]] verhaßt war. So weigerte sich [[Robert Wild|Wild]] z.B. bis zuletzt Adolf Hitler am Flughafen in [[Atzenhof]] in seiner Funktion als [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth mit allen Ehren zu empfangen, was die Nationalsozialisten ihm mehrfach negativ auslegten. [[Robert Wild|Dr. Wild]] wird zunächst beurlaubt, und ab dem [[1. Mai]] [[1933]] in den dauerhaften Ruhestand versetzt. Ihm folgt zunächst kom. Jakob als Oberbürgermeister, seine Stellvertreter werden Friedrich und Schied.  
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[[Bild:Jakob Forster.jpg|thumb|left|OB Franz Jakob vor dem Rathaus]]Am [[19. Oktober]] [[1933]] wurde Jakob einstimmig als berufsmässiger [[Oberbürgermeister]] durch den [[Stadtrat]] gewählt. Zuvor hatte er bereits am [[17. März]] [[1933]] die Stelle des [[Oberbürgermeister]]s kommissarisch übernommen und im Anschluss den gewählten Stadtrat abgesetzt und durch einen handverlesenen Stadtrat eigenständig neu besetzt. Als [[Oberbürgermeister]] war er gemeinsam mit [[Hans Sandreuter]] massgeblich an den Arisierungsaktionen in Fürth beteiligt, so auch an der Arisierung der [[Bergbräu|Brauerei Mailaender / Berg Bräu]]. Zusätzlich war Franz Jakob dafür bekannt, dass er als "Lüstling seinen privaten Leidenschaften fröhnte", insbesondere mit dem weiblichen Personal des [[Stadttheater|Stadttheaters]]. <ref>*Quelle: Fürther Nachrichten, 5 statt 10 Jahre Arbeitslager für Jakob, 28.5.49</ref>. In einem Spruchkammerverfahren [[1948]] wird ebenfalls bekannt, dass er die Frau eines Arbeitskollegen zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben soll und - dies gestand er sogar vor Gericht ein - in seinem Stammlokal sich vor der Wirtin entblößt zu haben, um sich anschließend dabei unsittlich zu berühren<ref>* Quelle: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 1948: Kreisleiter Franz Jakob wußte von nichts</ref>. Bei internen Ermittlungen der [[NSDAP]] gegen die Gauleitung in Franken wurde Franz Jakob wegen persönlicher Bereicherung auf Kosten der [[NSDAP]] von seinem Amt [[Bemerkung::in die Ostgebiete "weggelobt"]]. Auch wenn mit großen Worten in Fürth verabschiedet wurde, wurde er aus Fürth entfernt, weil er wegen persönlicher Bereicherungen und vieler Frauengeschichten nicht einmal mehr für seine Parteigenossen tragbar war<ref>* Quelle: Barbara Ohm: Fürth. Geschichte der Stadt. Fürth, 2007, S. 309</ref>.
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[[Bild:Jakob Forster.jpg|thumb|left|OB Franz Jakob vor dem Rathaus]]Am [[19. Oktober]] [[1933]] wurde Jakob einstimmig als berufsmässiger [[Oberbürgermeister]] durch den [[Stadtrat]] gewählt. Zuvor hatte er bereits am [[17. März]] [[1933]] die Stelle des [[Oberbürgermeister]]s kommissarisch übernommen und im Anschluss den gewählten Stadtrat abgesetzt und durch einen handverlesenen Stadtrat eigenständig neu besetzt. Als [[Oberbürgermeister]] war er gemeinsam mit [[Hans Sandreuter]] massgeblich an den Arisierungsaktionen in Fürth beteiligt, so auch an der Arisierung der [[Bergbräu|Brauerei Mailaender / Berg Bräu]]. Zusätzlich war Franz Jakob dafür bekannt, dass er als "Lüstling seinen privaten Leidenschaften fröhnte", insbesondere mit dem weiblichen Personal des [[Stadttheater|Stadttheaters]]. <ref>*Quelle: Fürther Nachrichten, 5 statt 10 Jahre Arbeitslager für Jakob, 28.5.49</ref>. In einem Spruchkammerverfahren [[1948]] wird ebenfalls bekannt, dass er die Frau eines Arbeitskollegen zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben soll und - dies gestand er sogar vor Gericht ein - in seinem Stammlokal sich vor der Wirtin entblößt zu haben, um sich anschließend dabei unsittlich zu berühren<ref>* Quelle: Fürther Nachrichten vom 26. Juni 1948: Kreisleiter Franz Jakob wußte von nichts</ref>. Bei internen Ermittlungen der [[NSDAP]] gegen die Gauleitung in Franken wurde Franz Jakob wegen persönlicher Bereicherung auf Kosten der [[NSDAP]] von seinem Amt [[Bemerkung::in die sog. Ostgebiete "weggelobt"]]. Auch wenn mit großen Worten in Fürth verabschiedet wurde, wurde er aus Fürth entfernt, weil er wegen persönlicher Bereicherungen und vieler Frauengeschichten nicht einmal mehr für seine Parteigenossen tragbar war<ref>* Quelle: Barbara Ohm: Fürth. Geschichte der Stadt. Fürth, 2007, S. 309</ref>.
    
Am [[28. Oktober]] [[1939]] wurde er nach Thorn im damaligen Westpreußen, dem heutigen Toruń in Polen, versetzt. Nach kommissarischer Tätigkeit wurde er am [[1. April]] [[1940]] in Thorn offiziell bis zum Kriegsende als Stadthalter eingesetzt<ref>*Quelle: Fürther Anzeiger, Stadtkommissar Kreisleiter Jakob in Thorn eingetroffen, 28.10.1939</ref>. Dorthin ließ er auch [[Adolf Schwammberger]] in die Stadtverwaltung nachholen, der dort ebenfalls bis zum Kriegsende arbeitete. Die frei gewordene Stelle des [[Oberbürgermeister|Oberbürgermeisters]] übernahm bis Kriegsende [[Karl Häupler]].  
 
Am [[28. Oktober]] [[1939]] wurde er nach Thorn im damaligen Westpreußen, dem heutigen Toruń in Polen, versetzt. Nach kommissarischer Tätigkeit wurde er am [[1. April]] [[1940]] in Thorn offiziell bis zum Kriegsende als Stadthalter eingesetzt<ref>*Quelle: Fürther Anzeiger, Stadtkommissar Kreisleiter Jakob in Thorn eingetroffen, 28.10.1939</ref>. Dorthin ließ er auch [[Adolf Schwammberger]] in die Stadtverwaltung nachholen, der dort ebenfalls bis zum Kriegsende arbeitete. Die frei gewordene Stelle des [[Oberbürgermeister|Oberbürgermeisters]] übernahm bis Kriegsende [[Karl Häupler]].  
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