Zum Gelben Löwen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Freddy Quinn 1950.jpg|miniatur|links|Freddy Quinn in der Bar des Gelben Löwen]]
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[[1950]] war kurzzeitig Manfred Nidl-Petz - besser bekannt unter seinem Künstlernamen Freddy Quinn - auch zu Gast in Fürth. Wie er nach Fürth kam, erzäht in den 1980er Jahren wie folgt:  
[[1950]] war kurzzeitig Manfred Nidl-Petz - besser bekannt unter seinem Künstlernamen Freddy Quinn - auch zu Gast in Fürth. Wie er nach Fürth kam, erzäht in den 1980er Jahren wie folgt:  
 
''"Ich bin vom Gymnasium weggelaufen, als ich in die vierte Gymnasialklasse in Wien kommen sollte und bin per Autostopp getrampt, über Italien, von Tunis nach Casablanca, bin dann hängen geblieben bei der Fremdenlegion, war aber nicht in diesen Verein - gottseidank - habe für die Legionäre gespielt. Und dann am Weg zurück bin ich wieder über Österreich. Ich wollte unbedingt, immer schon, nach Hamburg und bin auf dem Weg dahin in Fürth gelandet. Warum in Fürth und warum in Nürnberg? Weil hier die amerikanische Besatzungsmacht, so hieß das damals noch, war. Weil ich für diese Soldaten spielte und gesungen habe und zwar Hillbilly, also Country und Western, und ich so meinen Lebensunterhalt wunderbar bestreiten konnte. Die Amerikaner waren sehr großzügig, ich hab da immer mal nen Dollar oder zehn oder fünf oder zwei in die Gitarre geschmissen bekommen."''<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 169 ff. </ref>
:''"Ich bin vom Gymnasium weggelaufen, als ich in die vierte Gymnasialklasse in Wien kommen sollte und bin per Autostopp getrampt, über Italien, von Tunis nach Casablanca, bin dann hängen geblieben bei der Fremdenlegion, war aber nicht in diesen Verein - gottseidank - habe für die Legionäre gespielt. Und dann am Weg zurück bin ich wieder über Österreich. Ich wollte unbedingt, immer schon, nach Hamburg und bin auf dem Weg dahin in Fürth gelandet. Warum in Fürth und warum in Nürnberg? Weil hier die amerikanische Besatzungsmacht, so hieß das damals noch, war. Weil ich für diese Soldaten spielte und gesungen habe und zwar Hillbilly, also Country und Western, und ich so meinen Lebensunterhalt wunderbar bestreiten konnte. Die Amerikaner waren sehr großzügig, ich hab da immer mal nen Dollar oder zehn oder fünf oder zwei in die Gitarre geschmissen bekommen."''<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 169 ff. </ref>
[[Datei:Schadler Quinn 1980er.jpg|miniatur|rechts|Marga Schadler im Gespräch mit Freddy Quinn]]
[[Datei:Schadler Quinn 1980er.jpg|miniatur|rechts|Marga Schadler im Gespräch mit Freddy Quinn]]
[[1950]] oder [[1951]] - Marga Schadler ist sich hier nicht mehr ganz sicher (vermutlich war es [[1950]]) - kam Freddy Quinn in der Gustavstraße an. ''"Und da kommt ein junger Bursche in Jeans, mit Gitarre, Tornister vorne als Gast rein. Mein Mann hat sich mit ihm unterhalten. Und später sagte er zu mir: Der junge Mann bleibt bei uns. - Ja wieso? - Der spielt in der Kapelle mit. Freddy heißt er, kommt aus Wien. Für Kost und Logis macht er das. - Ja, wo soll denn der hin? - Kann doch im Bad schlafen. Naja, Freddy war da - und mit Freddy kam der Jubel. Er sprach perfekt Englisch, seine Hillbilly Songs haben alle begeistert, die Leute stürmten das Lokal."''<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 169 ff. </ref> Freddy Quinn gab in einem Interview später an: "Und dann kam ich in Fürth an, und da war ein Lokal, daß hieß Gelber Löwe. Und der Besitzer, der Hr. Schadler und seine Frau, waren sofort sehr angetan von mir. Dann ergab es sich, dass ich da spielen sollte, und dann habe ich mal ein bisschen mein Hillbilly-Repertoire gebracht, und das war ein Riesenerfolg. Und so war ich sozusagen adoptiert. Ich hatte da ein wunderbares Auskommen, ich hatte ein kleines Zimmerchen, da konnte ich wohnen. Es war eigentlich sehr, sehr gemütlich und toll, und mir gefiel das natürlich, dass ich eine Bleibe hatte und für die Amerikaner spielte. Und das zog sich dann hin."<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 170 ff. </ref> Als Gage bekam Quinn zehm Mark Gage plus Unterkunft. Nach kurzer Zeit wurde Quinn durch einen höhren Offizier im Wirtshaus "entdeckt", so dass dieser Quinn für den AFN-Radiosender der US - Streitkräte in Deutschland abwarb. In Nürnberg gab es ein eigenes AFN Studio, so dass Quinn meist Nachmittags gegen 15 Uhr Songs für den Sender einspielte und dabei mehr verdiente als ein einer Woche im Gelben Löwen. Eine zeitlang übernachtete er noch in der Gustavstraße bei der Familie Schadler, auch wenn die Kontakte abnahmen, bis er wieder weiterzog in Richtung Hamburg. Quinn selbst sagte dazu: "Mein Freiheitsdrang war da im Endeffekt doch zu groß. Das Engagement beim AFN war natürlich wundervoll und auch bisschen seriöser. Ich hab mich also von "meiner Familie" - nicht im Bösen! - getrennt und habe dann leider lange Jahre nichts mehr von Schadlers gehört." Eine Begegnung mit Marga Schadler und Fürth fand erst wieder in den 1980er Jahren statt. Das Rundfunkmuseum widmete Freddy Quinn eine Sonderausstellung im Mai [[1995]] mit dem Titel: "Freddy Quinn und die wilden 50er in Fürth"<ref>Der mit dem Leu tanzt. In: Fürther Nachrichten vom 31. Mai 2005, S. 4</ref>
[[1950]] oder [[1951]] - Marga Schadler ist sich hier nicht mehr ganz sicher (vermutlich war es [[1950]]) - kam Freddy Quinn in der Gustavstraße an. ''"Und da kommt ein junger Bursche in Jeans, mit Gitarre, Tornister vorne als Gast rein. Mein Mann hat sich mit ihm unterhalten. Und später sagte er zu mir: Der junge Mann bleibt bei uns. - Ja wieso? - Der spielt in der Kapelle mit. Freddy heißt er, kommt aus Wien. Für Kost und Logis macht er das. - Ja, wo soll denn der hin? - Kann doch im Bad schlafen. Naja, Freddy war da - und mit Freddy kam der Jubel. Er sprach perfekt Englisch, seine Hillbilly Songs haben alle begeistert, die Leute stürmten das Lokal."''<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 169 ff. </ref> Freddy Quinn gab in einem Interview später an: ''"Und dann kam ich in Fürth an, und da war ein Lokal, daß hieß Gelber Löwe. Und der Besitzer, der Hr. Schadler und seine Frau, waren sofort sehr angetan von mir. Dann ergab es sich, dass ich da spielen sollte, und dann habe ich mal ein bisschen mein Hillbilly-Repertoire gebracht, und das war ein Riesenerfolg. Und so war ich sozusagen adoptiert. Ich hatte da ein wunderbares Auskommen, ich hatte ein kleines Zimmerchen, da konnte ich wohnen. Es war eigentlich sehr, sehr gemütlich und toll, und mir gefiel das natürlich, dass ich eine Bleibe hatte und für die Amerikaner spielte. Und das zog sich dann hin."''<ref>Bernd Noack: Spurensuche. arsvivendi Verlag Cadozburg November 2013, S. 170 ff. </ref> Als Gage bekam Quinn zehm Mark Gage plus Unterkunft. Nach kurzer Zeit wurde Quinn durch einen höheren Offizier im Wirtshaus "entdeckt", so dass dieser Quinn für den AFN-Radiosender der US - Streitkräte in Deutschland abwarb. In [[Nürnberg]] gab es ein eigenes AFN Studio, so dass Quinn meist Nachmittags gegen 15 Uhr Songs für den Sender einspielte und dabei mehr verdiente als ein einer Woche im Gelben Löwen. Eine zeitlang übernachtete er noch in der Gustavstraße bei der Familie Schadler, auch wenn die Kontakte abnahmen, bis er wieder weiterzog in Richtung Hamburg. Quinn selbst sagte dazu: "''Mein Freiheitsdrang war da im Endeffekt doch zu groß. Das Engagement beim AFN war natürlich wundervoll und auch bisschen seriöser. Ich hab mich also von "meiner Familie" - nicht im Bösen! - getrennt und habe dann leider lange Jahre nichts mehr von Schadlers gehört."'' Eine Begegnung mit Marga Schadler und Fürth fand erst wieder in den 1980er Jahren statt. Das Rundfunkmuseum widmete Freddy Quinn eine Sonderausstellung im Mai [[1995]] mit dem Titel: "Freddy Quinn und die wilden 50er in Fürth"<ref>Der mit dem Leu tanzt. In: Fürther Nachrichten vom 31. Mai 2005, S. 4</ref>


==Sonstiges==
==Sonstiges==
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