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[[1947]] kehrte Rudolf Feistmann nach Deutschland zurück. Im Jahr der berüchtigten Rede des US-Präsidenten Harry S. Truman, die den Auftakt des „kalten Krieges“ markiert, hat das FBI die Exilanten aus Mexiko fest im Blick. In einem Brief des US-Botschafters im Mexiko S. Walter vom 4.6.1947 an das Außenministerium heißt es: ''„…Leo Zuckermann gangster type... engaged in false passport and visa racket..., one of the two GPU agents who ordered the liquidation of certain members of the International Brigade in Spain, Rudolf Feistmann, probably GPU agent,… refused transit visa for him and family by Department under Public Safety Provisions.”''<ref>*S. Walter Washington, First Secretary of Embassy, Embassy of the United States of America, Mexiko, Brief an Secretary of State v. 4. 6. 1947, S. 1-2 (800.00B/6-447).zitiert nach Stephan, Alexander “im Visier des FBI S.448</ref> | [[1947]] kehrte Rudolf Feistmann nach Deutschland zurück. Im Jahr der berüchtigten Rede des US-Präsidenten Harry S. Truman, die den Auftakt des „kalten Krieges“ markiert, hat das FBI die Exilanten aus Mexiko fest im Blick. In einem Brief des US-Botschafters im Mexiko S. Walter vom 4.6.1947 an das Außenministerium heißt es: ''„…Leo Zuckermann gangster type... engaged in false passport and visa racket..., one of the two GPU agents who ordered the liquidation of certain members of the International Brigade in Spain, Rudolf Feistmann, probably GPU agent,… refused transit visa for him and family by Department under Public Safety Provisions.”''<ref>*S. Walter Washington, First Secretary of Embassy, Embassy of the United States of America, Mexiko, Brief an Secretary of State v. 4. 6. 1947, S. 1-2 (800.00B/6-447).zitiert nach Stephan, Alexander “im Visier des FBI S.448</ref> | ||
Rudolf Feistmann wurde 1947 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und in der Chefredaktion des Neuen Deutschland (ND) verantwortlich für das Ressort Außenpolitik. Er starb unter bis heute ungeklärten Umständen am [[7. Juni]] [[1950]]. Die Berichte der | Rudolf Feistmann wurde 1947 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und in der Chefredaktion des Neuen Deutschland (ND) verantwortlich für das Ressort Außenpolitik. Er starb unter bis heute ungeklärten Umständen am [[7. Juni]] [[1950]]. Die Berichte der 50er Jahre über sein Schicksal sind vom Antikommunismus des kalten Krieges geprägt. So schrieb der ‚Spiegel’ 1951: ''„Zwei Jahre später starb sein [Kischs] Freund Rudolf Feistmann, außenpolitischer Chef des SED-Zentralorgans ‚Neues Deutschland‘, an einer seltsamen Fleischvergiftung, nachdem die Ulbricht & Co. entdeckt hatten, daß seine alte Mutter in Washington D. C. lebte und mit Seife handelte.“''<ref>Der Spiegel 21.1.1953 S. 12</ref>. Auch spätere Berichte, wie die des windigen Vereins der ‚Opfer des Stalinismus’, verbreiten lediglich Vermutungen. | ||
Gesichert ist: Rudolf Feistmann wurde im Rahmen der SED-Kampagne gegen die ‚Westemig-ration’, die nicht frei war von antisemitischen Ressentiments, vernommen aber nicht verhaftet. Dafür das es ''„…auf der Hand [lag], dass Rudolf Feistmann sich aus Verzweiflung darüber, dass seine Genossen ihn verdächtigten und ihn aus ihrer Mitte stießen, selbst getötet hatte“'', wie Jander in seinem Buch behauptet, gibt es keine eindeutigen Belege <ref>Martin Jander: „‚Die Herzen unserer Genossen sind scheinbar noch härter als Stein.‘ Zwei ungeklärte Todesfälle: Willi Kreikemeyer und Rudolf Feistmann“. In: „Das hat's bei uns nicht gegeben.“ Antisemitismus in der DDR. Das Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung. Berlin 2010. S. 44–52</ref> <ref>Kießling, Wolfgang: Als "West-Emigrant" unter Verdacht: der ominöse Tod Rudolf Feistmanns, Noel H. Field und die SED. In Tribüne: Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, 32.1993, Heft 126, S. 118 – 128</ref> Kießling nennt zwar das Vernehmungsprotokoll, konstruiert die Todesursache aber aus „''…Bemerkungen von völlig fremden Personen und Menschen aus dem Bekanntenkreis ihres Bruders“…'', die die Schwester Rudolf Feistmanns gehört haben soll. | Gesichert ist: Rudolf Feistmann wurde im Rahmen der SED-Kampagne gegen die ‚Westemig-ration’, die nicht frei war von antisemitischen Ressentiments, vernommen aber nicht verhaftet. Dafür das es ''„…auf der Hand [lag], dass Rudolf Feistmann sich aus Verzweiflung darüber, dass seine Genossen ihn verdächtigten und ihn aus ihrer Mitte stießen, selbst getötet hatte“'', wie Jander in seinem Buch behauptet, gibt es keine eindeutigen Belege <ref>Martin Jander: „‚Die Herzen unserer Genossen sind scheinbar noch härter als Stein.‘ Zwei ungeklärte Todesfälle: Willi Kreikemeyer und Rudolf Feistmann“. In: „Das hat's bei uns nicht gegeben.“ Antisemitismus in der DDR. Das Buch zur Ausstellung der Amadeu Antonio Stiftung. Berlin 2010. S. 44–52</ref> <ref>Kießling, Wolfgang: Als "West-Emigrant" unter Verdacht: der ominöse Tod Rudolf Feistmanns, Noel H. Field und die SED. In Tribüne: Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, 32.1993, Heft 126, S. 118 – 128</ref> Kießling nennt zwar das Vernehmungsprotokoll, konstruiert die Todesursache aber aus „''…Bemerkungen von völlig fremden Personen und Menschen aus dem Bekanntenkreis ihres Bruders“…'', die die Schwester Rudolf Feistmanns gehört haben soll. |