Uwe Adolf Otto Kekeritz (geb. 9. Oktober 1953 in Haslach/Oy-Mittelberg im Allgäu) ist von Beruf Politiker für die Partei Die Grünen. Er war Mitglied des Deutschen Bundestages von 2009 bis Oktober 2021 und kam zum 1. Dezember 2024 erneut in den Bundestag. Er wohnt in Uehlfeld (Landkreis Neustadt/ Aisch), ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Leben

1976 legt Kerkeritz das Fachabitur an der Fachoberschule in Nürnberg ab. 1977 folgte ein Jahr Studienaufenthalt in London mit dem Studium der Englischen Sprache (Englisch als Fremdsprache). Ab 1978 folgten vier Semester an der Fachhochschule Nürnberg mit wirtschaftswissenschaftlicher Zweig und anschließendem Übertritt an die Universität Nürnberg (WiSo). 1987 absolvierte er den Abschluss zum Diplom Volkswirt (Univ.).

Weiterer Werdegang nach dem Studium

  • 1982 – 1988 war Kekeritz selbständig tätig im Bereich der Beratung von Kleinunternehmern und Existenzgründern.
  • 1988 – 1990 Auslandsaufenthalt mit Familie über den Dt. Entwicklungsdienst (DED) in Kamerun; Mathematik- und Englischunterricht an einer Secondary School und pädagogischer Trainer für Junglehrer (on the job Training).
  • 1990 – 2000 Hausmann und Betreuung meiner beiden Kinder; daneben Beratung von Existenzgründern und EDV-Beratung für Kleinunternehmer.
  • Ab 1994 verstärkt freiberuflicher Dozent bei verschiedenen privaten und öffentlichen Bildungsträgern im Bereich EDV und Reintegration von Arbeitssuchenden, spezielle Kurse für Jugendliche aber auch Senioren über 50.
  • 2001 – 2009 tätig im Bereich der beruflichen Rehabilitation im Berufsförderungswerk Nürnberg.

Politischer Werdegang

1990 trat er Bündnis 90/Die Grünen bei und engagierte sich in den folgenden Jahren zunächst auf kommunaler Ebene, etwa als Mitglied des Kreistags im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.

Angetreten im Wahlkreis 243 Fürth erreichte er bei der Bundestagswahl 2009 über Listenplatz 10 der Landesliste seiner Partei mit 12,1 % der Zweitstimmen ein Mandat im Deutschen Bundestag. Dort arbeitete er im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. Außerdem war er Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion für Gesundheit in Entwicklungsländern. Sein Amt als Schriftführer des Bundestags legte Kekeritz im Februar 2011 nieder, um sich öffentlich gegen eine Krawattenpflicht in diesem Amt zu positionieren.

Zur Bundestagswahl am 22. September 2013 tratt Uwe Kerkeritz erneut für den Dt. Bundestag an. Während er bei den Erststimmen lediglich 8.1 % erhielt, kam er über die Landesliste der Grünen erneut in den Bundestag.

2017 gab Kekeritz bekannt, dass er erneut für den Bundestag im September 2017 antritt. Auf der aufstellenden Versammlung der Bündnis 90/Die Grünen erhielt er einen aussichtsreichen Listenplatz, so dass sein erneuter Einzug in den Bundestag wahrscheinlich wird. Bei der Wahl am 24. September 2017 gelang Kekeritz der erneute Einzug in den Bundestag über die Landesliste der Grünen in Bayern.[1]

Am 20. März 2021 wurde Uwe Kekeritz für den Wahlkreis 243 erneut als Kandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2021 aufgestellt. Die aufstellende Versammlung fand aufgrund der COVID-19-Pandemie in einer Videokonferenz mit knapp 140 Teilnehmenden statt. Als Gegenkandidatin aus dem Landkreis Fürth trat Dr. Isabell Löschner an. Der Wiedereinzug in den Bundestag gelang Kekeritz nicht noch einmal auf Anhieb. Durch seine Platzierung im Mittelfeld der Liste reichte das Stimmergebnis nicht erneut für den Einzug, vielmehr ist er erster Nachrutscher auf der Bay. Liste.

Durch die Neuwahl des neuen Bundesvorstandes der Grünen am 17. November 2024 in Wiesbaden wurde die Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann ais Bad Kissingen zur Schatzmeisterin der Partei gewählt. Sie gab gegenüber der Presse an, dass sie sich auf die kommende Bundestagswahl vorbereiten wolle - und deshalb ihr Mandat im Bundestag zum 30. November 2024 beenden werde. Uwe Kekeritz rutschte somit von der Landesliste als nächster nach. Seine neue Amtszeit beginnt am 2. Dezember 2024, für ca. drei Monate.

Wahlpanne zur Bundestagswahl 2013

 
Wahlpanne in Fürth

Durch einen Fehler im Wahlamt Fürth wurde in der Wahlnacht zunächst die Sensation publik gemacht, dass Uwe Kerkeritz mit 41% das Direktmandat für den Bundestag geholt hatte - noch vor dem haushohen Favorit Christian Schmidt von der CSU. Auch die Fürther Nachrichten berichteten noch in der Wahlnacht in der Onlineausgabe "Bundestagswahl 2013: Grüne in Fürth ganz weit vorne."[2] Nur kurze Zeit später kam das Dementi aus dem Wahlamt: dass durch eine Computerpanne die Ergebnisse verfälscht wurden. Während der Landeswahlleiter an den Fürthern schon eine Woche vorher zur Landtagswahl verzweifelt, weil dort 119 Wahlbezirke mit der Hand auszählen mussten, kam nun die nächste technische Panne in Spiel. Laut Rechtsreferent Christoph Maier gibt es zwei verschiedene Wahlverarbeitungscomputerprogramme, eines in Neustadt und ein anderes in Fürth - und diese seien nicht kompatibel. Diesen Fehler habe man allerdings zu spät festgestellt. Also habe man das eine aufs andere System überspielen müssen. Und plötzlich habe "die Anordnung der Spalten nicht mehr gestimmt". Kekeritz wurden Stimmen zugerechnet, die er nie bekommen hatte.

Laut Süddeutscher Zeitung stehen die Fürther zu ihrem Chaos, auch nach der Bundestagswahl: "Ich übernehme die volle Verantwortung", sagt Rechtsreferent Christoph Maier, "das ist saublöd gelaufen." Auf die Frage der Journalisten der Süddeutschen Zeitung: "Und das stellt man also einfach so ins Netz?" erwiderte das Bürgermeister und Presseamt: "Das Telefon habe nicht mehr stillgestanden, man habe nur noch "wo bleibt ihr, wo bleibt ihr, wo bleibt ihr?" gehört. Also habe man gehandelt. Bis dann wieder der Terror losging. Diesmal von Leuten, "die uns sagten: Da kann ja wohl was nicht ganz stimmen". Ein "Konglomerat aus Pech, Getriebenheit und Blöd gelaufen" sei das Ganze gewesen. Zumal es sich um einen völlig anderen Fehler gehandelt habe als vor einer Woche[3], sagt Referent Maier. Bei der Landtagswahl hatte was mit den Excel-Tabellen nicht gestimmt.

Lokalberichterstattung

  • Stefan Blank: Politik in Zeiten der Pandemie. In: Fürther Nachrichten vom 4. August 2020, S. 23 (Druckausgabe)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bundeswahlleiter - Ergebnisse - Gewählte Wahlkreisbewerber in Bayern / Grüne - online abgerufen am 25. September 2017 | 10:03 Uhr - online abgerufen
  2. Wolfgang Händel: Computerpannen und einer grüner Wahlsieger. In: Fürther Nachrichten, vom 23. September 2013. online
  3. Olaf Przybilla: Die Kurzzeit Sensation. In: Süddeutscher Zeitung vom 23. September 2013. SZ

Weblinks

  • Wikipedia Eintrag Uwe Kekeritz Wikipedia
  • Homepage www.uwe-kekeritz.de mittlerweile Weiterleitung auf Wikipedia-Artikel

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