Wilhelm Daum (geb. 1947? in Veitsbronn) ist ein Unternehmer und Geschäftsführer der daum electronic GmbH in der Flugplatzstraße 100 und einiger weiterer Unternehmen.

Leben und WirkenBearbeiten

Daum kommt aus dem Bereich Rundfunk- und Fernsehtechnik und arbeitete einst bei Grundig. Schon früh war Daum umtriebig und gründete Produktionsstätten für Spielzeug-Hubschrauber, die vor allem ein großer Gummibärchen-Hersteller abnahm, Uhrenradios, Ergometer für Reha-Einrichtungen und Sportler. Im Jahr 1978 gründete er dann die daum electronic gmbh. 1994 wurde dann der Geschäftsbereich Ergometer, Fitness- und Trainingsgeräte mit Chipkarte ins Leben gerufen. Mit über 750.000 verkauften Geräten weltweit ist daum electronic heute ein führender Ergometer-Hersteller.

1957 hatte Wilhelm Daum den letzten Flieger am Flugplatz Atzenhof abheben sehen. Im Jahr 2004 griff er diese Erinnerung wieder auf feierte die Einweihung des neuen Unternehmenssitzes in einem alten Hangar an der Flugplatzstraße. In der Halle, wo früher Flugzeuge gewartet und repariert wurden, wurden jetzt Fitnessgeräte seiner Firma daum electronic hergestellt. Und im Tower, wo einstmals Befehle gegeben wurden, saßen jetzt Leitung und Vertrieb seines Unternehmens. Drei Millionen Euro investierte Daum in den neuen Firmensitz für rund 80 Beschäftigte. Er bewies dabei ein Gespür für den historischen Charakter der Bauten und des Geländes. Nicht nur, weil er dafür sorgte, dass bei der Renovierung die Richtlinien des Denkmalschutzes eingehalten wurden. Sondern auch, weil die Flugzeughalle und die Befehlszentrale ihr Aussehen behalten haben, so dass sie weiterhin Zeugnisse der Geschichte des Areals und seiner Nutzung darstellen.

Als 2014 die Firma Metz insolvent war, kaufte Wilhelm Daum aus der Insolvenzmasse mit Ausnahme der Fernseher-Sparte große Unternehmensteile. Zu seinem Team gehörten nun ehemalige Grundig- und Metz-Beschäftigte. Daum stellte in Fürth auch Motoren für E-Bikes her. Im Jahr 2016 begann er schließlich damit, selbst komplette E-Roller herzustellen, ein Produkt, das in Deutschland zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht legal war.

Seit Ende 2017 gehörte zu Daums Unternehmensgruppe außerdem die Stechert Stahlrohrmöbel GmbH. Diese hatte zuletzt vor allem Stadionbestuhlungen gefertigt, was zuletzt allerdings nur noch zu einem Fünftel, vor allem als Ersatzteile, geschieht. Von dort kamen dafür jetzt die lackierten Rahmen und weitere Metallteile der Metz-Elektroräder. 2021 gründete Daum auf dieser Basis die Vertriebsgesellschaft Metz Mobility GmbH. Deren wichtigstes Produkt war ein in Fürth entwickelter und produzierter Antrieb für E-Bikes und Lastenräder. In einer 1600 Quadratmeter großen Halle im ehemaligen Hangar vom Flughafen Atzenhof können im Zwei-Schicht-Betrieb am Band sowie an Arbeitsplätzen für die Vor- und Endmontage täglich bis zu 600 Antriebe und 120 Elektroräder, die Metz-Moover, hergestellt werden. Diese sind als Lastenräder zugelassen und lassen sich mit diversem Zubehör, wie Gepäckkörben und Kindersitzen, ausstatten. Moover-Chef wurde Daums Sohn Lauri Joukhi, Finne wegen der skandinavischen Mutter.

In der Metropolregion begann Wilhelm Daum ab 2024 damit, vollautomatisierte Verleihstationen für E-Bikes einzurichten, die Metz CyclePoint-Anlagen. Diese sind speziell an Metz-Pedelecs angepasst. Das Portfolio der kompatiblen Radtypen umfasst Kompakträder, Transporträder und ab Mitte 2024 auch LongJohn-Lastenräder, die in der Fürther Fahrradschmiede gebaut werden. Daum will dazu einen europaweiten Vertrieb aufbauen. Ein Projekt mit 50 Fahrrädern ging bereits Anfang des Jahres 2024 in Düsseldorf in einem privaten Bürokomplex in Betrieb.

2023 hatte Daums Unternehmensgruppe insgesamt 130 Beschäftigte.

LokalberichterstattungBearbeiten

  • Astrid Löffler: Elektro-Fahrräder made in Fürth, in: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2023, S. 17 (Druckausgabe) bzw. Findiger Unternehmer aus Fürth: Wie der Markenname Metz in E-Fahrrädern weiterlebt In: nordbayern.de NN+ vom 21. Dezember 2023 - online (Bezahlschranke)
  • Arthur Kreklau: Neue E-Bike Verleihanlage in Fürth. In: MarktSpiegel vom 28. April 2024 - online

Siehe auchBearbeiten

WeblinksBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten


BilderBearbeiten