Grüner-Keller
Die Kelleranlagen "Grüner-Bräu-Keller", der Grüner Bräu werden 1872 erstmals erwähnt und wurden zwischen den Jahren 1866 und 1872 neben den wesentlich älteren Kelleranlagen des zur Brauerei Geismann gehörenden Meierskellers in den weichen Sandstein an der Vacher Straße südlich des heutigen Krankenhauses gegraben. In einem Zug mit diesen Kelleranlagen entstand an der Vacher Straße 57 der großzügig angelegte Grüner Park.
Bereits Ende des 19. Jahrhundert wurden die Anlagen für die Bierlagerung aufgegeben und nur noch die vorderen Teile der Kelleranlagen wurden zur Überwinterung von Efeutrennwänden und Buchsbäumen benutzt, welche in den Gartenwirtschaften der Grüner-Bräu Verwendung fanden.
Im 2.Weltkrieg dienten sie als Luftschutzanlage. Geplant war dieser für 2000 Personen, doch nach Zeitzeugenberichten flüchteten sich bis zu 8000 Personen in die zum Teil ausgebauten Stollen. Auch das Personal des Klinikums sollte sich in den Bunker flüchten. Um den Weg zu verkürzen wurden hierzu an der Robert-Koch-Straße zwei zusätzliche Eingänge gebaut. Zudem sollte ein weiterer Zugang direkt zum Gebäude des Klinikums geschaffen werden. Patienten wurden rekrutiert, um einen Stollen unter das Gebäude voran zu graben, der Zugang zum 25 Meter darüber befindlichen Klinikums wurde jedoch nicht mehr ausgeführt.
Der Keller sollte in der Zeit des "Kalten Krieges" zu einem atombombensicheren unterirdischen Krankenhaus ausgebaut werden, dies scheiterte jedoch Anfang der 1990er Jahre an der Finanzierung und wurde vom geschichtlichen Verlauf überlebt.
Heute steht die gesamte unterirdische Anlage unter Denkmalschutz und kann nur im Rahmen einer Führung des Vereins "Untergrund Fürth e.V." besichtigt werden. Das besondere an diesem Keller sind die drei Abschnitte, die in ihm zu sehen sind: Ursprünglicher Brauerei-Keller mit Sandsteinwänden und Vorrichtungen zum Lagern und Transport von Bierfässern, der Luftschutzkeller aus der Zeit des 2. Weltkrieges mit gemauerten und verstärkten Stollen mit Infrastruktur mit Toiletten und Stromleitungen, sowie den Teil, in dem bereits Vorarbeiten zum Ausbau als Atombunker durchgeführt wurden, wie das Aufbringen von Spritzbeton.