Bayerisches Landesamt für Statistik

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Sanierungsarbeiten am neuen Landesamt

Das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung ist eine dem Bayerischen Innenministerium nachgeordnete Landesoberbehörde und zuständig für alle Belange amtlicher Statistik in Bayern.

Bislang hat das, rund 1.000 Mitarbeiter starke und in ersten Vorläufern auf das Jahr 1808 zurückgehende, Landesamt seinen Hauptsitz in München sowie eine Niederlassung in Schweinfurt.

Historische Ansicht des künftigen Landesamtes

Leitung

Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung war bis Ende des Jahres 2013 Karlheinz Anding. Die Amtsleitung hat seit Jahresbeginn 2014 Frau Marion Frisch inne. Die leitende Person der Behörde ist zugleich als Landeswahlleiter/in für amtliche Ergebnisse von Wahlen, Volksentscheiden sowie Volksbegehren zuständig.

Umzug nach Fürth

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte im November 2009 die Absicht bekundet, dass Landesamt "schnellstmöglich" nach Fürth zu verlagern, um die Stadt in Zeiten der Quelle-Pleite zu stützen. Ganz in diesem Sinne standen als möglicher Standort die Räumlichkeiten der ehemaligen Quelle-Hauptverwaltung an der Nürnberger Straße, aber auch ein Gebäude der Uferstadt (dem ehemaligen Grundig-Gelände) zur Diskussion. Die Standortentscheidung fiel zugunsten der alten Quelle-Hauptverwaltung in der Nürnberger Straße 91 - 95 aus.

Während die ganzheitliche Verlagerung wohl mehr als ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen wird, konnten die bis zu 180 Mitarbeiter für die Volkszählung 2011 sofort in Fürth angestellt werden.

Der gesamte Baukomplex an der Nürnberger Straße wird seit 2012 für rund 39 Mio. Euro umgebaut und saniert; die Arbeiten sollen Ende 2018 abgeschlossen sein. Der generalsanierte Kopfbau soll bereits im Herbst 2016 bezogen werden. Auf dem Gelände der ehemaligen Quelle-Direktion an der Spiegelstraße ist für 7 Mio. Euro ein Neubau mit Cafeteria und Seminarräumen entstanden; das Richtfest wurde im Mai 2016 gefeiert.

Echo

Entschiedene Unterstützung findet das Vorhaben in der Fürther Stadtspitze um Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, der neben einem generell positiven Signal auch attraktive Stellen in der Stadt entstehen sieht. Dr. Jung verweist darauf, dass Fürth Schlusslicht unter Bayerns kreisfreien Städten ist, wenn es um die Verteilung von Landesbehörden geht: Auf 1.000 Einwohner kommen nur 12 Vollzeitbeschäftigte bei einem staatlichen Amt, in Nürnberg sind es 20, in München 31, selbst mit dem Landesamt für Statistik käme man in Fürth nur auf 16 Beschäftigte.[1]

Auf Skepsis stieß das Vorhaben beim damaligen Präsidenten des Landesamtes, Karlheinz Anding, der in einem Interview gegenüber der Süddeutschen Zeitung betonte, dass man dort, wo die Mitarbeiter nicht mitgehen, neue einstellen müsse: "Das bedeutet, dass wir Fachwissen und Erfahrung verlieren. Es wird erheblich dauern, bis wir die volle Leistungsfähigkeit wiederhergestellt haben."[2]

Entschieden gegen die Umsiedlung ist die Münchner Belegschaft, deren Kritik am neuen Standort Dr. Thomas Jung zu dem vielzitierten Ausspruch brachte: "Wir sind doch hier nicht in der Wüste Gobi."[1]

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Statistiker schlagen in Fürth Wurzeln. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 2015 (Druckausgabe) bzw. Für 40 Millionen: Landesstatistikamt zieht 2019 in Fürth ein. In: nordbayern.de vom 18. Juni 2015 - online abrufbar
  • Volker Dittmar: Fürth macht Karriere. In: Fürther Nachrichten vom 19. Mai 2016 (Druckausgabe) bzw. Fürth: Neubau des Landesamts nimmt Konturen an. In: nordbayern.de vom 20. Mai 2016 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Händel: "Fürth: Ein Amt wehrt sich - Statistikbehörde: Münchner Mitarbeiter aufgebracht", Artikel vom 21.11.2009, online hier abrufbar.
  2. sueddeutsche.de: "Umzug des Landesamtes für Statistik: Wir verlieren Fachwissen", Interview vom 20.11.2009, online hier abrufbar.