Paul Fronmüller

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Paul Adolf Theodor Fronmüller (geb. 31. Dezember 1864 in Cammin; gest. 11. November 1945 im Erlanger Klinikum) war Stadtpfarrer und Oberkirchenrat in Fürth. Er war ein engagierter Stadtrat, dessen Engagement im Verein Treu Fürth ihn unter dem Titel Erzengel von St. Michael bekannt werden ließ.

Leben

Aus dem bekannten Pfarrergeschlecht der Fronmüller stammend, kam Paul Fronmüller 1864 in Cammin in Pommern zur Welt, wo sein Vater für kurze Zeit als Pfarrer tätig war. In Erlangen und Tübingen studierte er Theologie und wirkte in Balgheim und Lindau. Am 1. Mai 1914 übernahm er sein Amt zu St. Michael. Im Folgenden beschränkte er sich nie auf rein theologische Aufgaben sondern brachte sich intensiv in der Politik der Gemeinde ein. 1919 wurde er als Vertreter seines Vereins Treu Fürth in den Stadtrat gewählt und verhinderte als Wortführer Treu Fürths die Eingemeindung nach Nürnberg. 1928 - 1933 war er Mitglied des Kreisrates. Im Oktober 1928 wird ihm als erstem Mitglied des Vereins die Ehrenmitgliedschaft von "Treu Fürth" verliehen. Im April 1935 verabschiedete er sich von seiner Gemeinde und verstarb am 11. November 1945 im Erlanger Klinikum. Er liegt auf dem Fürther Friedhof begraben.

Er war seit 1892 verheiratet (Nördlingen) mit Emma, geb. Herrmann (geb. Hersbruck 1871, gest. Fürth 1943). Sie hatten zusammen drei Kinder, ihre Tochter war Frieda Fronmüller und ihr Sohn war Fritz Fronmüller.

Fronmüllers politische Haltung

Paul Fronmüller nahm als Wortführer von Treu Fürth maßgeblich am politischen Leben insbesondere der 1920er Jahre teil. Seine eigene Haltung kann als streng konservativ bezeichnet werden und sein Auftreten zuweilen als populistisch - zum Teil äußerte er sich auch antisemitisch, obwohl in dem Verein Treu Fürth bekannte jüdische Bürger mitengagiert waren. Mit seinem entschiedenen Nein zur Eingemeindung Fürths nach Nürnberg traf der sog. "Erzengel von St. Michael" jedoch den Nerv der Bevölkerung und verschaffte seinem Bündnis "Treu Fürth" enormen Aufwind - zu Lasten der vorher lange ungefährdeten SPD. Den Nazis war Fronmüller nicht abgeneigt, im Gegenteil: so dankte der Stadtpfarrer in einer Predigt anlässlich der Kärwa 1933 Gott wortwörtlich "...dass er uns in Adolf Hitler den Retter vor dem Ansturm der Gottlosenbewegung und den Erbauer des neuen Reiches geschenkt (...) habe.". Obwohl Treu Fürth in seiner Gesamtheit keine antisemitischen Positionen besetzte, unterstützte Fronmüller schon am 11. Juli 1929 einen Antrag des NSDAP-Stadtrats Schreiner auf ein Verbot jüdischer Ritualschächtung.

Leistungen

Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

  • Aufsatz auf der Treu Fürth!-Website, links unter "Treu Fürth!" - im Internet

Einzelnachweise

Bilder