David Spiro
Rabbiner David Spiro (* 1901 in Ksionz-Wielki, Kreis Kieke, Polen; † 17. Oktober 1970 in Fürth), war ursprünglich Rabbiner im hochangesehenen Rabbinat Warschau.
Ein langer Leidensweg zur Zeit des Naziterrors führte ihn nach Fürth: als Überlebender des Warschauer Ghettos - er war dort als Vertreter des Rabbinats im sogenannten Judenrat - der Konzentrationslager Budzyn, Flossenbürg, Hersbruck und Dachau. Nach der Befreiung kam er nach Fürth und blieb. Er hatte im Naziterror seine ganze Familie verloren - Frau, Kinder, Eltern und Geschwister.
Er gründete zusammen mit dem jüdischen Fürther Jean Mandel gleich 1945 die jüdische Gemeinde Fürth wieder.
Rabbiner David Spiro war von 1945 bis zu seinem Tod 1970 der erste Rabbiner von Fürth nach der Wiedergründung nach dem Naziterror.
Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Fürth.
Seit 2007, dem 60-jährigen Jubiläum, vergibt der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern (Sitz: München) den "Rabbiner-Spiro-Preis". Der Preis wird in Erinnerung an den großen Fürther Rabbiner vergeben, der trotz seiner Erlebnisse durch den Naziterror an eine jüdische Zukunft in Deutschland glaubte und so zum wirkungsvollen Ratgeber für viele wurde. Die Auszeichnung geht an Persönlichkeiten, die zur Aufrechterhaltung und Entwicklung jüdischer Gemeinden in Bayern beigetragen haben (Erster Preisträger, 2007: Edmund Stoiber, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident).