U.S. Army

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In Fürth waren zwischen 1945 und 1995 Einheiten der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika (U. S. Army) stationiert.

Geschichte

Unmittelbar nach der Kapitulation Fürths nach dem Zweiten Weltkrieg am 17. April 1945 übernahm ein Captain der US Army, John D. Cofer, die Leitung der Stadtverwaltung und begann mit Unterstützung der Fürther Behörden, die öffentliche Ordnung wieder herzustellen und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Energie zu verbessern. Die US Army war eine Besatzungsmacht, die ihre Interessen ziemlich konsequent durchsetzte, gleichzeitig aber versuchte, das Leben in Fürth so erträglich wie möglich zu gestalten. Ein bald nach Kriegsende geplanter vollständiger Abzug amerikanischer Soldaten aus Deutschland scheiterte am zunehmenden Sicherheitsbedürfnis Europas gegenüber einer expansionswilligen Sowjetunion. Durch die weltpolitische Lage wandelten sich die amerikanischen Besatzer in NATO-Partner, die zur Sicherung der Grenzen zum Ostblock beitrugen. Meistens lebten etwa 10.000 amerikanische Staatsangehörige in Fürth und Umgebung. Sie gehörten zur "Nuernberg Military Community", die - unter wechselnden Bezeichnungen - Kasernen in Fürth, Nürnberg, Erlangen und Schwabach umfasste. Durch die deutsche Wiedervereinigung 1990 und den Zerfall der Sowjetunion war die starke Präsenz amerikanischer Soldaten in Deutschland nicht mehr erforderlich. Aus der Nuernberg Military Community wurden 1990 viele kampffähige Einheiten der US Army in den Nahen Osten verlegt und beteiligten sich an vorderster Front an den Kampfhandlungen zur Befreiung Kuweits von irakischen Truppen. Nach dem Ende dieses Zweiten Golfkriegs wurde ein Großteil des militärischen Materials nicht mehr zurück nach Deutschland geschafft und es begann ein stetiger Abbau des in der Community stationierten Personals. Die Nuernberg Military Community wird am 1. Oktober 1991 aufgelöst und durch kleinere Verwaltungseinheiten ersetzt. Am 19. Dezember 1995 holt die US Army in der letzten noch verbliebenen Kaserne in Fürth, der William O. Darby-Kaserne, ihre Fahne ein. Damit ist die fünfzig Jahre währende Anwesenheit amerikanischer Soldaten in Fürth beendet.


Einflüsse auf die Stadt

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmte die US Army in Fürth sehr viele öffentliche und private Einrichtungen, was zu einer verschärften Wohnungsnot beitrug. Außerdem durften die Hauptverkehrsstraßen nur von Militärfahrzeugen genutzt werden. Wegen des ab 1950 abzusehenden länger anhaltenden Aufenthalts amerikanischer Truppen in Deutschland entstanden für die Soldaten und ihre Angehörigen eigene Wohnsiedlungen (Housing Areas) in der Fürther Südstadt und in Dambach und ein eigenes Einkaufszentrum ("PX") an der Waldstraße. In diesen Gegenden und um die Kasernen herum deuteten Kfz-Kennzeichen, englischsprachige Hinweisschilder und Uniformträger auf die Anwesenheit der Amerikaner hin. An den Infrastruktur-Schnittstellen arbeiteten die städtischen Einrichtungen (Stadtverwaltung, Fürther Stadtpolizei, Stadtwerke usw.) mit den amerikanischen Dienststellen zusammen. Reibungspunkte traten wegen der unterschiedlichen Zielsetzungen der zivilen und militärischen Behörden häufiger auf, konnten aber in der Regel zur beiderseitigen Zufriedenheit bereinigt werden. Auf Seiten der US Army kam erschwerend hinzu, dass die verantwortlichen Entscheider vor Ort häufiger wechselten und die übergeordneten Stellen in Stuttgart oder Heidelberg stationiert waren. Die meist jungen US-Soldaten kämpften mit denselben Problemen wie alle Menschen ihrer Altersgruppe. Neben harmlosen Streichen sorgten vor allem Raub und Vergewaltigungen für Unmut in der Fürther Bevölkerung. Beispielsweise profitierten Taxifahrer stark vom Geschäft mit den unternehmungslustigen GIs, wurden aber auch häufig Opfer von Raubüberfällen. Die Gustavstraße war ein berüchtigtes Rotlichtviertel, bevor Ende 1954 die ganze Fürther Altstadt zum "Off Limits" für die amerikanischen Soldaten erklärt wurde.

Panzerunfall mit einem US-amerikanischen Panzer in Stadeln ins Haus "Fleischmann" an der Stadelner Straßenkreuzung.

Bevor die US Army in den 1980-er Jahren damit begann, ihr schweres Gerät per Bahn zu transportieren, sorgten häufige Militärkonvois mitten durch die Stadt zweitweise für erhebliche Verkehrsprobleme. Weder der Frankenschnellweg noch die Südwesttangente standen damals zur Verfügung, der Verkehr rollte jeweils durch die Fürther Innenstadt. In den Kasernen liefen Tag und Nacht Generatoren und LKW- und Panzermotoren, wodurch sich die Anwohner sehr gestört fühlten.

Kasernen

Die US-Army nutzte in Fürth die drei großen Kasernen der Wehrmacht,

Weitere amerikanische Einrichtungen waren die Kalb-Housing Area mit einem großen Schulkomplex, das PX-Einkaufszentrum, die Offizierssiedlung in Dambach und das Munitionsdepot im Zennwald.