Espan-Quellen

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Straße
Espan-Quellen
Geokoordinate
49° 28' 16.28" N, 11° 0' 52.81" E
Quelle an der kleinen Mainau

Die Espan-Quellen sind eine Reihe von Quellbohrungen oberhalb des rechten Pegnitzufer. Ein Teil ihres Wassers wird heute dem Quelltempel der "Kleinen Mainau" zugeleitet.


Bohrungen 1936

-oberer Horizont-:
* Charakteristik: Natrium-Calcium-Chlorid-Quelle
* Mineralstoffgehalt: 2,5 g/kg
* Bemerkung: als Tafelwasser geeignet
-mittlerer Horizont-:
* Charakteristik: Natrium-Calcium-Chlorid-Sulfat-Quelle
* Mineralstoffgehalt: 6,7 g/kg
* Bemerkung: erhöhte Temperatur und beträchtlicher Kohlensäuregehalt
-unterer Horizont-:
* Charakteristik: Natrium-Calcium-Chlorid-Sulfat-Therme
* Mineralstoffgehalt: 11,7 g/kg
* Bemerkung: bemerkenswert erhöhter Kohlensäuregehalt, wird im Wassertempel der Kleinen Mainau ausgegeben. Durch den relativ hohen Schwefelgehalt riecht das Wasser leicht nach Eiern. Im Fürther Dialekt wird diese Quelle deshalb analog zur bereits länger bestehenden Gustav-Adolf-Quelle ebenfalls als "Gaggerlasquelle" (fränkisch Gaggerla = Ei) bezeichnet.

Zeitzeugenberichte

Erlebnisse eines Elfjährigen nach Kriegsende:

Eine für uns Kinder hochinteressante Sache war die Espanquelle auf der anderen Seite der Pegnitz am Kanaldamm. Dort befand sich ein kleiner Brunnen, ein Brunnenschacht und ein großes, rechteckiges Schwimmbecken. Dieses Becken war bei uns unter dem Namen „Streicherbad“ bekannt, denn uns wurde erzählt dass Julius Streicher dieses Becken für sich privat hatte anlegen und mit einem Bretterzaun einzäunen lassen und sich dort auch mit BDM-Mädchen getroffen habe. Ob das gestimmt hat weiß ich natürlich nicht. Na ja, den Deckel zum Schacht haben wohl die größeren Jungs aufgebrochen, der war nämlich offen und wir haben uns da reingetraut. Es ging eine Wendeltreppe nach unten und an deren Ende waren Ventile mit großen Drehrädern dran, die haben wir aufgedreht und so tatsächlich den Brunnen oben zum fließen gebracht. Auch in das Schwimmbecken floss nun das angenehm warme Wasser, allerdings war das bis oben hin voll mit Schutt. Also haben wir erstmal beschlossen das ganze Becken auszuräumen und sauber zu machen. Das haben wir auch geschafft, allerdings war der Zustand des Beckens danach immer noch sehr schlecht, denn die Fliesen an den Wänden waren alle abgeschlagen. Trotzdem haben wir das Becken dann mit dem Wasser aus der Quelle gefüllt und haben darin gebadet. Das ging eine Weile gut, dann haben jedoch andere davon Wind gekriegt und es sind immer mehr Leute aus der Umgebung da zum Baden hingegangen. Wir haben uns dann zum Kanal verzogen und dort gebadet, ungefähr da wo der Fußgängerüberweg von der Kurgartenstraße über den Kanal führte. Das Becken hatte jedenfalls einen unterirdischen Abfluss und das Wasser kam unten am Fuß des Hangs wieder hervor und lief in einer Rinne in die Pegnitz. Und irgendwann ist dieser Abfluss verstopft und das Becken ist übergelaufen. Das hat aber damals keinen interessiert und weil das Becken relativ nahe am Abhang zur Pegnitz lag, ist das Wasser dann eben den Hang entlang hinuntergelaufen und hat eine tiefe Rinne in die Erde gegraben. Später sind dann doch irgendwelche Arbeiter aufgetaucht und haben das Wasser abgedreht, das hat aber bestimmt zwei Wochen gedauert und es gab einen riesen Anpfiff.[1]

Literatur

  • Alfons Baier: Die Espanquelle in Fürth/Bayern - ein verborgener fränkischer Mineralwasserbrunnen. In: Geologische Blätter für Nordost-Bayern und angrenzende Gebiete (Geol. Bl. NO-Bayern) 50, 1-2: S. 17-40, 4 Abb., 3 Tab., 1 Taf., Erlangen 2000
  • Franz und Rolf Kimberger: "Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit; Von Heilwasservorkommen, Kurbadträumen und Bäderprojekten", Fürther Beiträge zur Geschichts- und Heimatkunde Nr. 10, Geschichtsverein Fürth, 2003

Siehe auch

Weblinks

  • Alfons Baier: Die Espanquelle in Fürth/Bayern - ein verborgener fränkischer Mineralwasserbrunnen - im Internet

Einzelnachweise

  1. Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki e. V., Aktennr. '28'