Roderich Diez

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Roderich Diez mit Frau Bärbel am 75. Geburtstag;

Im Hintergrund die Ziffern der alten Kirchenturmuhr von St. Michael

Roderich Diez (geb. 23. November 1939 in Nürnberg; ) war von 1970 bis 1983 2. Pfarrer an St. Michael. Diese Stelle trat er am 18. Mai 1970, einem Pfingstmontag, an. Zuvor war Diez Vikar an der Münchner Gethsemanekirche. Nach seiner Fürther Zeit wechselte er als 1. Pfarrer nach München-Kleinhadern an die dortige Simeonskirche.

In Fürth St. Michael war Pfarrer Diez als jüngster im Pfarrersteam (mit Pfarrer Wilhelm Bogner und Pfarrer Joachim Frommann zuständig für Kindergottesdienst und Jugendarbeit. Im Laufe seiner Amtszeit suchte er starre Traditionen zu überwinden und machte sich für Neuerungen in der Gemeinde stark.

  • Der erste Familiengottesdienst in Fürth und die Etablierung weiterer fand unter seiner Leitung mit einem Team statt, begleitet von langwierigen Diskussionen im Kirchenvorstand.
  • Für die musikalische Begleitung dieser Gottesdienste konnte u.a. das Conny-Wagner-Sextett gewonnen werden (mit weiteren Diskussionen über „Unterhaltungsmusik“ in der Kirche).
  • Eine stadtweite Plakatierung für diese Form der Gottesdienste – ausgestattet mit Linolschnitten seiner Ehefrau – machten die Familiengottesdienste alle zwei Monate zum Stadtgespräch.
  • Kurz nach Dienstantritt (1971) übernahm Roderich Diez die Beratung der Kriegsdienstverweigerer in Fürth und begleitete 98 Bewerber in ihrem Verfahren.
  • Anlässlich der Kirchenrenovierung 1975 setzte er sich im Kirchenvorstand für eine kommunikative Sitzanordnung im Halbrund ein. Nachdem Diez mit 1 : 16 Stimmen in diesem Gremium verloren hatte, wurde aber die "Omnibus-Sitzanordnung" wieder beschlossen.
  • Auf Anregung von Roderich Diez wurde bei seinen Gottesdiensten am Montag ein „Predigt-Vor-Gespräch“ eingeführt.
  • Nach den Gottesdiensten lud er die Nachkonfirmanden für eine Tasse Kaffee in seinem Pfarrhaus auf der 2. Pfarrstelle ein („Café Diez“).

Zwischen 1981 und 1983 vertrat Roderich Diez in einer längeren Vakanz für eineinhalb Jahre die Pfarrei Poppenreuth. Dabei fiel ein Großteil der Renovierung von der Kirche St. Peter und Paul in seinen Verantwortungsbereich.

Bei der Verabschiedung von Pfarrer Roderich Diez erhielt er als Geschenk der Gemeinde von dem Ziffernblatt der Kirchturmuhr, das 1975 bei der Renovierung abgenommen worden war, die Zahlen „9 (IX)“ bis „4 (IIII)“. Diese begleiteten ihn auf seinen weiteren Pfarrstationen als Memento der Zeit in St. Michael Fürth.

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