Trainkaserne
Ehem. Trainkaserne in der Südstadt, heute Jupiterweg 41 - 47, im Hintergrund Waldstraße 44, gel. 1914 |
- Objekt
- Kaserne, Wohngebäude
- Geokoordinate
- 49° 27' 41.98" N, 11° 0' 3.09" E
Die Trainkaserne war eine Militäreinrichtung der bayerischen Armee in der Fürther Südstadt. Die Bezeichnung leitet sich vom französischen Wort "train" für Zug oder Tross ab und bezeichnet eine Versorgungseinheit.
Geschichte
Im Jahr 1899 erfolgte eine weitere Vergrößerung der Garnison in Fürth und so entstanden bis 1907 östlich der Artilleriekaserne Gebäude für die 3. Bayerische Train-Abteilung, die mehrere Dienst- und Manschaftsgebäude, ein Wagenhaus sowie ein Offizierskasino umfassten. Heute umschließen die Sonnen-, Fronmüller-, Wald-, Balbierer- und Merkurstraße das Areal.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde die Trainkaserne mit der benachbarten Artilleriekaserne und der nahen Infanteriekaserne zu einer Kaserne vereinigt.
Konversion
Die allgemeinen Umstände der Konversion entsprachen jenen der Konversion in der Infanteriekaserne (siehe im Detail dort).
Am 27. Oktober 1994 gab die US Army bekannt, dass die Kasernen in der Südstadt geräumt werden. Das Sternenbanner wurde am 19. Dezember 1995 zum letzten Mal eingeholt.
Nachdem die US-Streitkräfte das Areal 1995 geräumt hatten, fand im folgenden Jahr zunächst ein beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb zur Einleitung der Konversion statt, auf den 1997 die Aufstellung eines städtebaulichen Rahmenplanes folgte. Das Gelände der William-O.-Darby-Kaserne ging am 18. September 1998 von der Bundesrepublik Deutschland in den Besitz der Stadt Fürth über.
Abgerissen wurden im Bereich der Trainkaserne die Gebäude Nr. 71A/B, 72B, 73, 75, 76, 80, 82B, 85A, 87, 91, 91A/B, 96, 1494, 1495, 1496, 1497.
Neu entstanden sind im Rahmen der Konversion die Reihenhäuser Jupiterweg 6 – 60 (gerade Nummern), Venusweg 6 – 88 (gerade Nummern), Neptunweg 1 – 83 (ungerade Nummern), Marsweg 21 – 49 (ungerade Nummern) und Fronmüllerstraße 75 – 127a (ungerade Nummern) sowie die Punkthäuser/Mehrfamilienhäuser etc. Jupiterweg 35, 37, 39, Waldstraße 46 – 64 (gerade Nummern), Marsweg 12 – 18 (gerade Nummern), 17, 19, Fronmüllerstraße 129 – 141 (ungerade Nummern) und Uranusring 2 bis 24 (gerade Nummern).
Baudenkmäler
- Waldstraße 44, Ehemalige Offiziersspeiseanstalt (Gebäude Nr. 90) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Fronmüllerstraße 71, Ehemaliges Wagenhaus (Gebäude Nr. 71) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Jupiterweg 41; Jupiterweg 43; Jupiterweg 45; Jupiterweg 47, Ehemaliges Mannschaftsgebäude (Gebäude Nr. 88) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Jupiterweg 62, Ehemaliges Toilettenhaus (Gebäude Nr. 84) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Sonnenstraße 61; Sonnenstraße 63; Sonnenstraße 65; Sonnenstraße 67; Sonnenstraße 69, Ehemalige Kasernengebäude (Gebäude Nr. 82A und 83) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Venusweg 1; Venusweg 1a; Venusweg 7; Venusweg 11; Venusweg 13, Ehemalige Kasernengebäude (Gebäude Nr. 82A und 83) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
- Venusweg 4, Ehemaliges Dienstgebäude (Gebäude Nr. 81) der Trainkaserne und des Artilleriedepots
Literatur
- Neubauten der Militär-Verwaltung. Train-Kasernement in Fürth: Mannschaftsgebäude, Stallungen und Reithaus. In: Süddeutsche Bauzeitung, Nr. 41, 1911, S. 324 - 325
Siehe auch
Weblinks
- "Garnisonsstandort Fürth und seine Regimenter" (private Website) bei morthomme.com
Bilder
Blick vom Riesenrad des Frühlingsfests 1998 über die Trainkaserne in Richtung Fronmüllerstraße. Mitte rechts Gebäude 79 (heute abgerissen), links daneben Gebäude 72, dahinter Gebäude 71
Blick vom Riesenrad des Frühlingsfests 1998 über die Trainkaserne in Richtung Fronmüllerstraße. Unten ist das Gleis der Kasernenbahn erkennbar
Eingangsbereich des Medical Depot an der Waldstraße. Die Straße ist in dem Bereich komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt. Im Hintergrund Gebäude der Trainkaserne und der Kirchturm von St. Heinrich.