Schuhhaus Pöhlmann
Das Schuhhaus Pöhlmann GmbH wurde zunächst im März 1905 vom Firmengründer Heinrich Pöhlmann in der Königstraße 65 gegründet. Neben einer Werkstatt zur Reparatur von Schuhen, verkaufte Pöhlmann auch selbsthergestellte und fabrikneue Schuhe an seine Kundschaft.
Geschichte
1930 konnte Pöhlmann sein Geschäft erweitern und verlegte deshalb seine Filiale in die Schwabacher Straße 34 - 36. Gemeinsam mit seinem Sohn Dr. Heinrich Pöhlmann jun. gründete er im gleichen Jahr die Firma Schuhhaus Pöhlmann GmbH & Co. KG und verlagerte seine Produktion und Teile der Verkaufs in die benachbarte Stadt Nürnberg. So gründete er am 3. März 1933 in der Nürnberger Ludwigstraße seine erste Verkaufsfiliale in der benachbarten Stadt. Der Aufschwung wurde jäh durch den 2. Weltkrieg beendet, sowohl durch die erschwerten wirtschaftlichen kriegsbedingten Problemen, als auch durch die viermalige vollständige Zerstörung der Produktions- und Werkstätten. Pöhlmann sen. übergab 1945 resigniert im Alter von nur 62 Jahren den Betrieb seinem Sohn und zog sich aus der Geschäftsleitung zurück.
Umso mehr entwickelte der Sohn ab 1945 neue Strategien und Absatzmärkte. Bereits kurz nach Kriegsende eröffnete er wieder das Schuhgeschäft in Fürth. Nur kurze Zeit später, im Oktober 1945, wurde in der Nürnberger Königstraße 61 eine weitere Filiale eröffnet. Zwei Jahre später, 1947, kam dann für die damalige Zeit das größte Schuhhaus Bayerns mit dazu. Der Standort für diese Filiale war in der Nürnberger Innenstadt in der Karolinenstraße 35 - 39 (bzw. 43 - 45) - auf 300 qm bot er 3.000 modische Schuhe für Damen und Herren an, jeweils in deiner günstigen Preislage zwischen 30 und 35 DM. In den 1950er Jahren kam zusätzlich in der Fürther Straße ein sechsgeschossiges Gebäude als Zentrallager für den Versandhandel in Nürnberg hinzu, dass durch seine Neonröhen-Reklame mit einem Damenschuh an jedem Geschoss weithin sichtbar war.
Als Dank für das Engagement seiner Mitarbeiter am Wiederaufbau des Unternehmens stiftete Dr. Pöhlmann jun. der Belegschaft ein Ferienheim in der Fränkischen Schweiz, sowie eine betriebliche Zusatzrente für langjährige Mitarbeiter.
Schließung
1981 verkaufte Dr. Pöhlmann, vermutlich aus Altersgründen, das Unternehmen an das Augsburger Tradionsschuhhaus Hako-Schuh.[1] Dieses Unternehmen wurde wiederum 1999 von der Leiser Handelsgesellschaft mbH übernommen. Das ebenfalls seit 1891 existierende Traditionshaus hat neben der Marke Pöhlmann auch weitere bekannte Namen wie Elsner Schuh, Hako, Haslbeck, Kleinhans, Köchling, Lanz, Holzäpfel, Putschky, Schreiber by Leiser, Stiller, Tewes, Tizian, Schuh Klein und Schuhhaus Hoffmann.[2]
2005 feierte Pöhlmann noch sein 100jähriges Bestehen, allerdings sind inzwischen alle Filialen von dem Schuhhaus Pöhlmann für immer geschlossen, wie auch die Filialen des Käufers Hako-Schuh aus Frankfurt bzw. Augsburg.[3][4] Auch der aktuelle Eigentümer, die Leiser Handelsgesellschaft mbH, ist in finanziellen Schwierigkeiten, so dass 2017 bereits erneut ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.[5]
Literatur
- Bettina Emmert: Damals und heute - Stadt Fürth und Landkreis Fürth, Pöhlmann GmbH, Ansbach 1996, S. 272 ff.
Weblinks
- Leiser Handelsgesellschaft mbH - Homepage
Siehe auch
Lokale Berichterstattung
- nn: 4. März 1963: Motto: probieren und zahlen. Ein neues Discount-Geschäft in der (Nbg) Karolinenstraße bietet 3.000 Schuhe zur Auswahl an. In: Nürnberger Nachrichten vom 4. März 2013 - online abrufbar
Einzelnachweise
- ↑ Bettina Emmert: Damals und heute - Stadt Fürth und Landkreis Fürth, Pöhlmann GmbH, Ansbach 1996, S. 272 ff.
- ↑ Homepage Firma Leiser, online abgerufen am 15. Dezember 2019 | 14:45 Uhr
- ↑ Norbert Gstattenbauer: Pöhlmann feierte 100 Jahre. In: SchuhMarkt. vom 16. Dezember 2005 - online abrufbar
- ↑ Claus-Jürgen Göpfert: Ausverkauf einer Tradition. In: Frankfurter Rundschau vom 31. August 2011 - online abrufbar
- ↑ Andrea Wenzel: Schuhkette Leiser zeiht die Reißleine. In: Augsburger Allgemeine vom 31. März 2017 - online abrufbar