Fronmüllersteg

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Siebenbogenbrücke mit seitlich angehängtem Fronmüllersteg von Westen aus gesehen

Der heutige Fronmüllersteg ist eine Fuß- und Radwegbrücke über das Rednitztal. Er verbindet den Fürther Ortsteil Dambach mit der Südstadt und ist an die Siebenbogenbrücke angehängt.


Geschichte

Siebenbogenbrücke um 1942 mit den beiden Fronmüllerstegen

Die Vorgängerbrücken waren noch eigenständige Bauwerke und entstanden auf Initiative und auf Kosten des Verschönerungsvereins. Bereits 1883 wurde flussaufwärts von der Stelle, an der heute die Siebenbogenbrücke steht, ein hölzerner Steg errichtet. Vermutlich setzte ihm die Rednitz mit ihren Hochwassern genauso zu wie sie das bei anderen Brücken tat. Jedenfalls ließ 1883 der Verschönerungsverein einen eisernen Gittersteg an seiner Stelle errichten und taufte ihn am 20. Mai 1886 auf den Namen "Rath-Fronmüller-Steg". Der Steg sah dem vorher erbauten Karlsteg ähnlich. Ein pfeilerloses, eisernes Fachwerk überspannte den Fluss. Es gibt zwei unterschiedliche Versionen über eine Einweihungsfeier und die Namensgebung. Konrad Schlegel (Gedenkblatt…) schreibt, nach dem Bau des Holzsteges 1883 sei „am 29. Juni desselben Jahres beschlossen“ worden, dem Steg den Namen „Rat-Fronmüllersteg“ zu geben, wobei „Ausschussmitglied Herr Lehrer Jakob Schäfer in einer zündenden Rede“ die Verdienste von Dr. Chr. Fronmüller gewürdigt habe. In der Fronmüllerchronik (Eintrag 20. Mai 1886) steht, dass es anlässlich der Eröffnung des eisernen Steges am 20. Mai 1886 „eine Feierlichkeit“ gegeben habe mit Ansprachen u. a. durch Oberlehrer Jakob Schäfer und der Namensverleihung „Fronmüllerssteg“. Diese Feier erwähnt Schlegel ebenfalls, aber ohne Namensvergabe. Zu beachten sind die unterschiedlichen Namen und Schreibweisen: Rat-Fronmüllersteg und Fronmüllerssteg.

Der Zugang von der Dambacher Straße aus war wegen des Höhenunterschiedes ein großes Problem. Im Jahr 1885 legte man deshalb eine Treppenanlage aus Granit an, außerdem musste eine 121 m lange Grube verfüllt werden. Darauf entstand eine kleine Anlage mit einigen Ruhebänken und mehreren Bäumen. Allerdings wurde dieser Zugang bald wieder aufgelassen. Wegen dem Bau der Zirndorfer Bahnstrecke 1890 (später bis nach Cadolzburg verlängert) wurde der Bahndamm erweitert und der Zugang zum Steg in diesen integriert. So schön der Steg auch war, bei Hochwasser holten sich die Fürther Bürger, die nach Dambach wollten, nasse Füße beim An- und Abmarsch. Deshalb ließ die Stadt 1917 einen hölzernen Notsteg als Fortsetzung des eisernen Steges errichten, der auch bei Hochwasser das Überqueren des Rednitztales ermöglichte. Im Jahr 1921 schenkte der Verschönerungsverein den Steg der Stadt, die ihn für 3500 M ausbessern ließ. 1925 wurde eine hölzerne Tafel angebracht mit dem Hinweis, dass der gleichzeitige Aufenthalt von mehr als 30 Personen auf dem Steg verboten ist. Offenbar ahnte man bereits die Probleme, die solchen Provisorien immer anhaften, deshalb machte man den Fronmüllersteg absolut hochwassersicher, indem man 1925 den Fußgängersteg in Schienenhöhe an die Südseite der Siebenbogenbrücke anbaute, ihn asphaltierte und ein Schutzgitter anbrachte. Die gesamte Baumaßnahme kostete die Stadt 100.000 M und wurde nach Fertigstellung von Oberbürgermeister Dr. Wild im Beisein des gesamten Stadtrates feierlich eingeweiht. Dieser neue Steg hat bis auf den heutigen Tag Bestand, man hat beim Überqueren einen wunderbaren Blick über das Rednitztal bis hinüber zur „Alten Veste“ in Zirndorf. Zwar hatte der Volksmund inzwischen den "Rath"s-Titel vergessen, dafür gab es jetzt zwei Stege dieses Namens. Am alten Steg entfernte man den Hilfssteg, er wurde als Notsteg weiter verwendet über den Wiesengrund vom Engelhardtsteg hinüber zum Espan. Bei Kriegsende sorgten die deutschen Soldaten dafür, dass nur ein Fronmüllersteg übrigblieb, indem sie am 12. April 1945 den alten Steg sprengten. Er wurde bald darauf durch einen Schwimmsteg ersetzt. Dieser Notbehelf überdauerte drei Jahre, bis der ebenfalls gesprengte siebte Bogen der Siebenbogenbrücke samt neuem Fronmüllersteg wiederhergestellt war.

Literatur

  • Konrad Schlegel, Geschichte des Verschönerungsvereins Fürth und Umgebung. Ein Gedenkblatt zu seinem goldenen Jubiläum am 3. Juli 1929 (Stadtarchiv Fürth)

Siehe auch

Bilder