Das Mahnmal zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti wurde am 8. Mai2021, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches, auf dem Löwenplatz in der Fürther Altstadt enthüllt. Zuvor hatte die Stadt Fürth den Fürther Künstler und Steinmetz Peter Stutzmann um die Gestaltung des Mahnmals am Löwenplatz beauftragt.
Hintergrund der Errichtung des Mahnmals war die Verhaftung und Ermordung von mindestens 40 Fürther Sinti und Roma, die nach der Verhaftung als sog. "Rasse-Zigeuner" meist nach Auschwitz deportiert wurden. Bekannt ist zum Beispiel, dass am 8. März1943 mindestens acht Sinti in Fürth verhaftet wurden und bis zum 16. März1943 im Gefängnis in Nürnberg einsaßen, ehe sie nach Auschwitz deportiert wurden. Bis auf eine Person, deren Verbleib bis heute nicht abschließend geklärt werden konnte, haben die am 8. März verhafteten Personen die Deportation nicht überlebt. Nach aktuellem Forschungsstand (2021) überlebten nur wenige der mindesten 40 deportierten Sinti und Roma die Konzentrationslager. Namentlich bekannt sind folgende Fürther Familiennamen: Weggel, Mettbach, Turbanisch, Bäumler und Rosberger.[1]
Die Stelle wurde aus einem Basalt hergestellt, der aus einem Steinbruch aus der Eifel stammt. Das Material wurde von Peter Stutzmann bewusst gewählt, da auch der Brunnen vor Ort und die Sitzmöbel im öffentlichen Raum auf dem Löwenplatz aus dem gleichen Material - ja sogar aus dem gleichen Mendinger-Basalt-Steinbruch in der Eifel stammen. Stutzmann hatte im Vorfeld nach der Geschichte des Steinbruchs geforscht. Dabei stellte er fest, dass der Steinbruch während des 2. Weltkrieges nicht durch den Zwangseinsatz von Kriegsgefangenen genutzt wurde. Allerdings befand sich im Steinbruch, laut Stutzmann, ein Bunker zur Herstellung von Raketenteilen, in der durchaus auch Kriegsgefangene zum Einsatz kamen.
↑Presse-Information: Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialismus ermordeten Fürther Sinti, Stadt Fürth vom 5. Mai 2021 135/21
Bilder
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit dem Vorsitzendes des Deutschen Sinti und Roma Verbandes Erich Schneeberger (LV Bayern) und dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung sowie dem Künstler und Steinmetz Peter Stutzmann
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und Vorsitzender des Verbands der Deutscher Sinti und Roma Landes Verband Bayern - Erich Schneeberger
Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti am Löwenplatz kurz vor der Enthüllung, Mai 2021
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit dem Vorsitzenden des Verbands der Deutschen Sinti und Roma - Landesverband Bayern - Erich Schneeberger
Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti am Löwenplatz, Mai 2021
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 am Löwenplatz
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit dem Künstler und Steinmetz Peter Stutzmann und seiner Schwester Angela Stutzmann-Häuser
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit dem Vorsitzenden des Deutschen Sinti und Roma Erich Schneeberger, Landesverband Bayern (mitte)
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 am Löwenplatz
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit OB Dr. Thomas Jung und Erich Schneeberger, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern
Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti am 8. Mai 2021 mit dem Vorsitzenden des Deutschen Sinti und Roma Verbandes Erich Schneeberger, Landesverband Bayern