Rednitzstraße 26
Das Gebäude Rednitzstraße 26 war ein Wohn- und Fabrikgebäude im sog. Gänsbergviertel und wurde 1820 erbaut. Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.
Geschichte bis 1884 [1]
- um 1700 befand sich hier wahrscheinlich ein zur Fallmeisterei [2] gehöriger Acker. Der Schinder / Fallmeister selbst wohnte angeblich in der Rednitzstraße 28 [3]. Daher war im Laufe der Jahrhunderte auch der Name Schindergasse für die Rednitzstraße üblich [4].
- ... der Acker wurde von den Juden als Erweiterungsmöglichkeit des Friedhofs gekauft
- 1752 Hofmann kaufte den Acker und legte darauf einen Garten an
- ... List, der darauf einen Stadel erstellte
- ... Humbser legte darauf eine große Scheuer, Hofraith, Garten und Gartenhaus an
- 1820 C. Chr. Burger. Über dem Tor an der Straßenseite befand sich eine ovale Eisentafel von etwa einem Meter Durchmesser mit der eingegossenen Schrift: C. Chr. Burger 1820
- 1827 Witwe Burger baute von ihrem Brauhaus (Rednitzstraße 21, also schräg gegenüber) eine Röhrenfahrt in den Keller ihres Getreidemagazingebäudes, um das Bier besser einfassen zu können.
- 1861 Mathias Josef Neuburger, Hopfenhändler, baute einen Hopfenstadel
- 1871 richtete Neuburger in diesem Gebäude eine Hopfendarre ein.
- 1884 Rohprodukten- und Eisenhandlung Benima Assur ("Älteste Fürther Lumpen- und Papiersortieranstalt")
Später Ansässige Unternehmen
Später wurde das Gebäude umgebaut und modernisiert und diente im Laufe der Zeit mehreren Betrieben als Firmensitz. Dieses waren u. A.:[5]
- Juhö (Motorradhersteller)
- Ernst Künneth Gewürzmühle
- Wein- und Spirituosengroßhandel Otto Benninger
- Fränkische Glukose GmbH
- Adam Schoder & Söhne
Literatur
- Gänsberg-Erinnerungen Band 4, Fürth, Städtebilder Verlag, 2008, S. 63
Siehe auch
Weblinks
- Benima, Assur (Kaufmann aus Nieutveschans) - online verfügbar
Einzelnachweise
- ↑ alle Angaben zu Rednitzstraße 26 nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 sowie den Fürther Adressbüchern von 1921, 1931 u. 1961
- ↑ Unter Fallmeister versteht man einen Beruf, der für die Tierkörperbeseitigung bzw. -verwertung zuständig ist. Andere Bezeichnung ist Schinder, Abdecker, Wasenmeister oder Kaviller (siehe dazu die Namensherkunft des Kavierlein)
- ↑ diese Ansicht vertritt Wunschel. Hier dürfte er aber falsch liegen, denn diese Nummer weist auf den Hekdesch und das Eingangspfortenhäuschen hin. Der unreine Schinder / Fallmeister wäre an dieser Stelle darum undenkbar. Näher liegt die Vermutung, dass es sich bei der Fallmeisterei um einen Vorgängerbau der Rednitzstraße 30 handelt.
- ↑ Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940, zu Rednitzstraße allgemein und auch Karte 1822
- ↑ Gänsberg-Erinnerungen Band 4, S. 63 sowie Adressbücher 1921, 1931 u. 1961
Bilder
Grundstück ("Tiefhof") neben Rednitzstr. 20/22 mit Rückseite von Nr. 26. Rechts die Mauer des Alten Jüdischen Friedhofs. Der Zugang erfolgte ebenerdig von der Uferstraße aus oder über ein Treppe von der Rednitzstraße
Grundstück ("Tiefhof") zwischen Rednitzstr. 20/22 u. 26 mit Durchblick zum Brandenburger Gärtla - links Rednitzstr. 22, rechts Rednitzstr. 26. Der Zugang erfolgte ebenerdig von der Uferstraße aus oder über ein Treppe von der Rednitzstraße