Am Kieselbühl (Feldscheune)

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Scheune ohne Hausnummer an der Straße "Am Kieselbühl", Ansicht von Süden
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Objekt
Feldscheune
Bauherr
Bauer
Geokoordinate
49° 29' 16.62" N, 10° 56' 55.35" E

Die freistehende Feldscheune bzw. Heustadel am westlichen Ortsrand Unterfarrnbachs wurde vermutlich 1904 durch den Landwirt namens Bauer aus Unterfarrnbach errichtet. Das eingeschossige Backsteingebäude mit Satteldach steht an der ehemaligen Bundesstraße 3, der heutigen Nebenstraße Am Kieselbühl.

Politische Parolen

Noch schwach erkennbar: Wählt Liste 1, sowie NDP

An der Südseite sind an der Wand nur noch schwach erkennbar zwei politische Parolen erkennbar. Neben dem Name der rechtsextremistischen Partei NPD, dessen Beschriftung vermutlich ein Werk der 1970er oder 1980er Jahre ist, ist über diesem noch leicht erkennbar ein weiterer Schriftzug angebracht: Wählt Liste 1, gefolgt von drei Pfeilen. Dieser deutlich ältere Schriftzug als der Parteienname NPD stammt vermutlich aus dem Jahr 1932. Insbesondere die drei von oben rechts nach unten links gerichteten Pfeile geben Aufschluss darüber, dass es sich bei den Parolenschreibern um sog. Kämpfer der "Eisernen Front" handelten. Dabei handelte es sich um eine Art paramilitärische SPD nahen Organisation zur Wahrung der Verfassung der Weimarer Republik bzw. zur Abwehr radikaler repbublikfeindlicher Bewegungen und Parteien - hier insbesondere der NSDAP bzw. dem sog. Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten. Die Parole mit den drei Pfeilen wurde insbesondere zur Reichstagswahl im Juli 1932 im gesamten damaligen deutschen Reich an verschiedenen Objekten angebracht, so auch vermutlich in Fürth Unterfarrnbach an der Feldscheune.

Die Parole hat die Zeit des Nationalsozialismus überlegt, aber auch die darauffolgenden Jahre. Inzwischen verblasst die Schrift bedingt durch die Witterungsverhältnisse zunehmend.

2022 wurde eine ähnliche politische Parole zufällig bei Bauarbeiten in der Ludwig-Erhard-Straße 19 gefunden, dessen Ursprung vermutlich älter ist als die Parole in Unterfarrnbach. Dabei handelte es sich um den Ausspruch "Nieder mit dem Kapitalismus", der vermutlich in der Hochphase des Räterepublik angebracht wurde - also vermutlich Ende 1918, Anfang 1919. Denkbar wäre auch noch eine spätere Anbringung Anfang der 1920er Jahre.

Literatur

Siehe auch

Bilder